Der Schmerz und die Trauer über den Verlust werden da sein, auch mehr und evtl. heftiger als bei einer Trennung von einem noch lebenden Menschen oder auch Tier... auch Wut wird erlebt und ausgelebt werden, immer und immer wieder wird es hochkommen, über den Menschen, der einem (damit) Leid angetan hat... durch sein Gehen und evtl. auch bevor dieser ging bzw. jemand einen liebenden Menschen von uns genommen zu haben.
Doch, so glaube ich, werden diese Gefühle alle weiterhin in einem sein, im Untergrund, in der Tiefe vor sich hin schmoren - mal mehr, mal weniger, weil diese lediglich verdrängt, ausgeblendet. in Vergessenheit geraten sind. Doch sie werden weiterhin, wenn auch vermeintlich stillschweigend da sein... bis zum eingenen Lebensende, wenn denn nicht verziehen wurde/werden kann.
Genau... und das ist aus meiner Sicht eine wichtige Erkenntnis, um vergeben zu können... es ist weder einem selbst noch dem verlorenen Menschen damit geholfen oder bringt ihn wieder zurück, wenn keine Vergebung geschieht. Im Gegenteil... diese dadurch schwingende negative Energie, "kann" dem betroffenen Menschen zum Nachteil werden... auf psychischer wie auch auf physicher Ebene.
Vergeben fängt stets bei sich selbst an... sich selbst vergeben, indem man diese Gefühle bewusst annimmt, durchfühlt und das tut sehr weh, in sich und diese nicht ins Außen auf jemand anderen projiziert.
Mir ist bewusst, dass dies nicht leicht zu verstehen ist.
Vergebung führt zu Frieden in sich selbst und somit zum Frieden mit allem anderen auf dieser Welt... Alleins.
Interessant wäre daher auch die Frage, für jeden ganz individuell: "Warum fällt es so vielen Menschen so schwer, sich selbst und anderen vergeben zu können?? Wo ist die Wurzel für dieses Übel?