Kannst Du Dich einem Menschen öffnen oder einen Menschen an Dich heranlassen, von dem Du andauernd denkst, dass er Dich nicht versteht ? Unterscheidest Du zwischen verstehen und nachvollziehen ?
Öffnen kann ich mich sicher. Doch das Ergebnis war bisher frustrierend. Und darum ist für mich momentan einfacher, mich mit Menschen auszutauschen, die es ansatzweise verstehen können. Ich denke nachvollziehen reicht da nicht aus. Vielleicht später, doch jetzt hilft es mir weniger.
Nicht ganz, aber schon eher. Liebeskummer empfinden schliesslich alle Menschen. Es muss grauenvoll sein.
Es geht nicht um Liebeskummer. Vielleicht liebt man diesen Menschen ja nicht mal. Es geht darum - in meinem Fall -, daß der halt wegbricht. Ich schrieb es schon irgendwo - der halt, den ich in mir nicht finden kann und auf andere projiziere. Ich kann es Dir nicht erklären, wie sich das anfühlt, diese plötzliche Angst, daß dieser Mensch weggehen könnte. Es hilft nicht zu wissen, daß er irgendwo noch existiert. das reicht nicht. Ich brauche mehr von diesem menschen. Denn er ist alles, ist die Welt. Verstehst Du? Dieser Mensch soll mein Leben tragen, es mitleben. Im Prinzip darf er nicht mal ein eigenes haben.
Und darum muß ich jetzt lernen alleine klar zu kommen. Für mich selbst Verantwortung übernehmen. Es darf ganz einfach nicht wieder passieren, daß ich mich so von jemanden "abhängig" mache, daß ich das gefühl habe sterben
zu müssen, wenn er weg geht. das ich sein Leben lebe oder er meins leben muß, weil ich es nicht fertig bringe, mein Leben alleine zu leben und mich entweder an das des anderen klammere oder erwarte, daß der andere eben meins mitlebt. das geht nicht!
In gewisser Weise ja. Auch ich musste mal lernen, mich auszudrücken. Was sich über unzählige Stunden entwickelt hat und noch immer entwickelt. Auch ich musste mal lernen, nein zu sagen und mich quer zu stellen. Oder aus mir heraus zu gehen, meine Scheu und Angst zu überwinden, auf andere zuzugehen. Das müssen viele, auch Menschen, die keine "Opfer" sind. Nur scheinbar fällt es manchen besonders schwer.
Tja, was willst Du machen? Es funktionieren nun mal nicht alle gleich.
Ja, denn auch für mich gab es eine Zeit, wo ich "ausgeliefert" war. Auch hier würde ich sagen, man muss nicht unbedingt ein Opfer sein, um das zumindest teilweise nachvollziehen zu können.
gut, dann ist das gut. Dann kannst Du ich da reinfühlen.
LoL. Das ist denke ich normal. Heute hat mir auch jemand allen Ernstes am Telefon zu einem Besuch beim Psychologen geraten. Kein Scherz...

Wer will sich selbst oder gar anderen eingestehen, dass er so gestört ist, dass er sowas braucht ?
Tja, dumm ist nur, wenn man genau weiß, daß der andere Recht hat und sich dennoch mit Hand und Fuß dagegen stäubt.
Und was für ein Fortschritt, dass Du diese Angst nun erkannt hast.
Die Angst habe ich noch lange nicht erkannt. Ich weiß jetzt nur, daß sie da ist. Warum sie da ist, daß weiß ich nicht. Wann sie auftritt, daß habe ich auch noch nicht so durchschaut. Wie schwerwiegend sie ist - keine Ahnung.
Es ist eine Angst, die ich nicht fassen kann, da ich eben die Ursachen nicht kenne. Ich kann nicht sagen: jetzt habe ich Angst weil ich einst dies und jenes erlebte... Um dann sagen zu können: aha, das braucht mich doch gar nicht (mehr) ängstigen...
Hattest Du den Eindruck, ich würde so einen Heilungsprozess auf die leichte Schulter nehmen ? Ungotteswillen nein. Vielleicht - Tannenzapfen - ist dies ja Deine Lebensaufgabe. Dein "Sinn" - diese Strukturen zu durchschauen und durchbrechen. Eines ist für mich jedenfalls schon mal klar - dies würde einen neuen Menschen aus Dir machen. Ein "neues Ich" aus Dir herauskristallisieren. Viel Sinn kann ich nicht darin erkennen, immer wieder zu betonen, wie schwierig, wenn nicht gar unmöglich so ein Prozess ist. Du etwa ?
Wie gesagt, alles braucht seine Zeit. und wenn ich keinen Sinn mehr darin sehe, rumzujammern, dann werde ich es auch sein lassen. Doch momentan erlaube ich es mir zu "jammern".
Wenn ein Mann Dich wirklich von Herzen liebt, wird er garnicht anders können, als mit Dir zusammen sein zu wollen - inklusive all Deiner Problemchen. Das ist ja das verrückte an der Liebe - dass man "blind" wird und sagt "ich nehme alles auf mich, was immer es ist". Natürlich muss man auch dazu bereit sein, dem anderen seine Probleme "aufzubürden" und ihm eine Chance geben. Vielleicht auch nur, damit er selbst sieht, ob er seine Leidens- und Aufopferungsbereitschaft überschätzt hat.
Tja, und da werden die meisten sich vermutlich überschätzen.
Von all dem was Du so anführst, denke ich, wäre nur eine Sache extrem schwierig - wenn sich der Partner nebenher wahllos Sexualpartner sucht. Da gebe ich Dir recht, sowas würden - zumindest auf Dauer - tatsächlich die wenigsten ertragen. Und wenn Du diese spezielle Veranlagung hast, dann kann ich es schon verstehen, wenn Du andere Männer von Dir abstösst. So ein Verhalten würde aus meiner Sicht den Aufbau von Harmonie in der Partnerschaft schon alleine wegen der Fremdenergien extrem stören.
Moment. Lies mal bitte noch mal, was ich da schrieb. Denn hier konntest Du nicht verstehen und Dich einfühlen! Hier hast Du etwas ganz entscheidenes falsch verstanden, was aber gewaltig wichtig ist!!!
Es geht nicht darum sich wahllos Sexualpartner zu suchen. Es geht darum, sich selbst durch diese handlung verletzen zu wollen (Borderline). es geht um eine Art Haß und Wut. So unter dem Motto: Kommt und benutzt mich doch. Während man selbst sich bei diesen gedanken (der handlung) gleichzeitig verabscheut (und spürt?).
Auch geht es nicht darum, diesen "Sex" dann zu genießen. Im gegenteil, es wird natürlich keinen Spaß machen. es ist wie ein Selbstmord, eine Verzweiflungstat, nur stirbt man dabei nicht.
Wenn Du mich jetzt nach der Logik darin fragst: ich weiß es nicht. da ist keine Logik. In die Tat umgesetzt habe ich es bisher nicht. Doch als es mir so richtig dreckig, waren diese Gedanken da. Und tatsächlich bin ich auch nachts in den Park gerannt, in der Hoffnung, jemand erwürgt mich einfach, damit ich mich nicht auch selbst umbringen muß.
Es geht nicht darum, den Partner zu hintergehen oder zu verletzen oder sich mit anderen zu amüsieren. Es ist vielleicht eine Art Selbstbestrafung. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es ist Wut, diese Wut treibt mich in Gefahrensituationen. Vielleicht ist es tatsächlich dieses sich spüren wollen - auch wenn ich selbst es nicht nachvollziehen kann. (vielleicht ist es auch ein unbewußtes auffrischen dessen, was ich verdränge? Die verdrängte Erinnerung an etwas, was vielleicht mal geschehen ist und sich auf diese Weise äußert? Nicht das ich sowas oft habe, es tauchte vor einigen Wochen zum ersten mal auf, sich auf diese - sexuelle - Weise verletzen zu wollen.
Aus Wut nachts in den Park zu laufen - das gab es auch schon eher.)
In diesen Momenten spüre ich eine Art Angst, aber auch Befriedigung. Letztendlich ist auch das nur ein Hilfeschrei. es soll etwas passieren, jemand soll sich Sorgen machen, mich vermissen, nicht wissen wo ich bin, jemand soll mich lieben. Das ist dann wieder Borderline. zu krassen Mitteln greifen, um vom anderen zu "erpressen": zeige mir, daß Du mich liebst! Mach Dir Sorgen, woran ich erkenne, daß Du mich liebst! - Zumindest verstehe ich es für mich so. Weil es bei mir aus diesen Gründen geschieht.
Du denkst so. Aber ich denke anders - aus meiner Sicht zählt die Chance. Egal wie klein sie ist. Wenn es eine Chance gibt, dann ist das eine Hoffnung. Irgendwer meinte mal, es gibt absolut immer für alles eine Chance von mindestens .... ähm.... ??? 0,08% oder sowas. Völlig egal, was es ist. Okay, das mag Quatsch sein und der Typ ein Idiot. Aber selbst wenn es nur 0,0001% wäre - auch im Lotto gibt es meistens ein Gewinner. Und da hat man normalerweise wirklich so gut wie keinen Einfluss drauf. Während man an seiner Entwicklung arbeiten und die Chancen immer mehr verbessern kann. Oder etwa nicht ?
Sicher kann man es. Doch niemals drängen! In meinem Fall führt das zum Beispiel zum distanzieren und dicht machen. Egal, wie sehr man selbst an die Wahrheit dessen glauben mag. Es mag zu 100 % stimmen, doch wie die Person es rüber bringt könnte die falsche Methode sein, und schon ist die Chance vertan...
Okay, es ist eine Erkenntnis zu sehen - wir können einander nicht wirklich verstehen. Doch ist das nicht normal ? Sollte man sich davon betrüblich stimmen oder auseinanderbringen lassen ? Auch wenn man sich nicht versteht, kann man füreinander da sein, sich helfen und beistehen. Und man kann daran arbeiten, sich immer besser und besser zu verstehen. Bis es vielleicht irgendwann mal tatsächlich passiert. Egal wie schwer und unwahrscheinlich das sein mag. Gleich wie gering die Chance ist, alleine der gute Wille, die Absicht und der Schritt zum Handeln erhöhen die Chance schon mal um ein Vielfaches. Findest Du, das ist "Schönfärberei" ? Und was ist das Gegenteil ---- "Schwarzmalerei" .... Für welches von beiden würdest Du Dich entscheiden ?
Es geht nicht um Schwarzmalerei. Selbst diese Schwarzmalerei kann eine Verhaltensweise sein, wo man erstmal hinter steigen muß, wo die Ursachen zu klären sind. Dann kann man vielleicht mit der Schönfärberei beginnen. Doch vorher hat dieses alles keinen Sinn. Vielleicht ist auch die Schwarzmalerei nur ein Schutzschild. Klar, irgenwann muß man sich daraus befreien, wenn man weiterkommen will.