Umfrage: Sexueller Missbrauch!!!!

Bist DU schon mal sexuell angegriffen bzw. sexuell missbraucht worden?

  • Nein, noch niemals!

    Stimmen: 26 21,7%
  • Nein, aber ich kenne jemanden der sexuell missbraucht wird/wurde

    Stimmen: 24 20,0%
  • Ja, aber nur verbal (Sprüche/Fragen/Antworten mit extremen sexuellem Inhalt)

    Stimmen: 19 15,8%
  • Ja, ich wurde schon mal/schon öfters ungewollt angefasst

    Stimmen: 40 33,3%
  • Ja, ich wurde einmal vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich wurde mehrmals vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich werde/wurde regelmäßig missbraucht

    Stimmen: 9 7,5%
  • Ich wurde von jemanden sexuell missbraucht, den ich kenne

    Stimmen: 22 18,3%
  • Ja, ich wurde BEINAHE vergewaltigt

    Stimmen: 11 9,2%
  • Ich habe den Täter angezeigt

    Stimmen: 2 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Status
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Ich habe gerade ein Buch gelesen, wo es genau um diese Muster ging, die wir immer wieder leben. Bei Mißbrauch, z.B. in der Familie, wird das Muster gebildet - Liebe-Schmerz - beides verbunden. Das Unterbewußtsein tut alles dafür, das zu erhalten, denn das Auflösen dieses Musters von Liebe/Schmerz würde einen Verlust der Liebe bedeuten und so suchen wir immer wieder Gelegenheiten, um dieses Muster leben zu können.

Was ist das für ein Buch?


Ich habe mir das auch lange gewünscht,einfach normal zu sein. Aber was ist schon normal?
Ich glaube, es gibt keinen Menschen, bei dem es so ist, wie es sein sollte. Weil ja doch irgendwas oft nicht stimmt. Sonst wäre die Menschheit an sich ein wenig sozialer eingestellt, denke ich mir.
Insofern ist es ein großer Schritt, einfach ehrlich zu sich selbst zu sein, seinen Schmerz nicht zu unterdrücken und nicht aufzugeben.
Heilung gibt es insofern, daß der Mißbrauch als Teil des Lebens gesehen wird, der eben nicht mehr zu ändern ist . Aber das Grundgefühl, das Muster, das läßt sich ändern.
Bin aber auch erst dabei und weiß noch nicht, ob es funktioniert.

Wenn Du magst, kannst Du ja hier berichten - wenn das irgendwie möglich ist.
 
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Ich denke mal, daß das vollkommen egal ist, welche Körperstellen es waren und ob es irgendwelche Intimbereiche waren. Fakt ist, daß eine Person dabei nichts zu suchen hat, wenn es der anderen unangenehm ist und sie es NICHT WILL. Und es reicht bereits aus, wenn man nackt ist und in einem Alter, wo man sich schämt. Und vor allem bei dieser Person, die man am meisten haßt.
das ist demütigend genug. da braucht es nicht noch irgendwelche besonderen Körperstellen.

Whooooaaaaa Was für ein Hass, was für eine Wut....
Merkst Du, wie aggressiv Dich das macht ? Das ist es ! Das sind wunde Punkte in Dir.

Die nichts, aber auch gar nichts daran ändern, daß man zu einer handlung GEZWUNGEN wurde, die man nicht ausführen wollte. Egal, vollkommen egal, was man da massieren mußte, wie die andere Person sich verhielt oder ob noch tausende andere dabei waren.

Sorry, aber ich finde, dass das schon einen ziemlichen Unterschied macht. Dass es da viele Variationen gibt. Sicher - alleine die Tatsache, sich trotz Scham vor einem Menschen waschen zu müssen, ist schrecklich. Doch da wäre noch etliches mehr an Missbrauch vorstellbar. Und so wütend, wie Du gerade reagierst könnte man fast meinen, dass da auch so etwas war.

NEIN. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Sie ist bestimmt die letzte, die mir bei irgendwelchen erinnerungen helfen würde.

NEIN NEIN NEIN !!!!! :wut1: :wut1:
Mehr habe ich dazu nichz zu sagen :wut2: :wut2:

Dann sei froh. Mehr habe ich auch dazu nicht zu sagen.

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen :angry2:

Zwischen seltener Gewalt und täglicher Gewalt gibt es bedeutende Unterschiede, finde ich. Hattest Du Angst vor Deinen Eltern und ihnen den Tod gewünscht?

Okay, wir brauchen jetzt nicht darum zu wetteifern, wer das schlechteste Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Auch wenn mir da ziemlich abartige Dinge einfielen würden. Doch trotz allem war es nicht wirklich schlimm. Dein Leiden wird von meiner Seite aus voll anerkannt und Du hast - soweit möglich und entsprechend der Situation - wirklich mein volles Mitleid und meine Anteilnahme.

Dennoch möchte ich Dich sehr freundlich auf die ausserordentliche Emotionalität Deiner Reaktion hinweisen. Und die Vermutung äussern, dass dies einen bestimmten Grund haben könnte. Dass hier vielleicht wirklich etwas vergraben liegt. Bei Deiner Mutter. Und dass eine Klärung und Heilung Deiner Beziehung zwischen Dir und Deiner Mutter vielleicht eine bedeutende Rolle spielen könnte für Deinen persönlichen Heilungsprozess. Dies sind jedoch nur Vermutungen. Mag sein, dass es total falsch ist.

Und bitte nicht böse sein.... ist nur lieb gemeint. Auch wenns nicht so aussieht. :umarmen:
 
Natürlich handelt er anders. Und es wäre ein wenig dumm, würde er weiterhin so unbedarft umherlaufen. Findest Du nicht auch ? Schliesslich kann ein Mensch aus seinen Fehlern lernen.

Und der Fehler wäre Deiner Meinung nach nun, nachts in den Park zu gehen? Wie würde es aussehen, wenn er tagsüber im Park überfallen wird? Und wenn er dann beginnt, diesen Park zu meiden (vielleicht auch andere Parks, alle Parks...). Und wenn der Täter eine bestimmte Person war, z.B. ein angetrunkener, großer dicker Mann. Wie wird diese Person dann auf angetrunkene reagieren? Oder auf große dicke Männer? Vielleicht hat die Sonne geschienen an diesem tag. In Zukunft wird er vielleicht eine Sonnenallergie entwickeln oder Depressionen bekommen, wenn die Sonne scheint (oder Migräne), ohne das er weiß, woher das nun kommt.

Wie bekommt er also dieses Gefühl der Bedrohung los, wenn er große, dicke, angetrunkene Männer sieht? Und was macht er mit dem Problem Sonne, was durch dieses Erlebnis entstanden ist? Wird sich nicht komplett sein Leben verändern, wenn er in Zukunft Parks meidet und großen, dicken, angetrunkenen Männern immer aus dem weg geht? Und dann vielleicht auch noch gezwungen ist, die Sonne zu meiden.

Dies ist ein einziges Erlebnis. Hat vielleicht drei Minuten gedauert. Doch es kann ihn von Grund auf erschüttern und verändern.

Stelle Dir jetzt vor, jemand erlebt ein traumatisches erlebnis immer wieder. Über Wochen oder Monate oder jahre oder bis zur Volljährigkeit. mal scheint die Sonne dabei, mal regnet es, mal ist es nacht. Mal ist der Täter nüchtern und klar, mal vollgesoffen. Mal ist er "lieb", manchmal ist er aggressiv. Manchmal tut er dies, manchmal das. Mal geschieht es im Keller, mal in der Wohnung, dann im Schwimmbad... Vielleicht ist es eine fremde Person. Vielleicht ist es eine Vertrauensperson.

Das sind jetzt die zwei Extreme. Kurze Dauer, laaange Dauer.

Dann kommen Sachen dazu, wie: niemand glaubt. man öffnet sich, wird jedoch enttäuscht. Die Menschen reagieren seltsam auf diese Offenbarungen. Sie werden wütend oder traurig oder wollen es nicht hören. Jeder reagiert anders. Jedesmal wird auch etwas anderes in dem Opfer ausgelöst, wenn es sich offenbart. Wieder neue Erlebnisse (Enttäuschungen), die noch zu den anderen dazu kommen. daraus folgen wieder neue Verhaltensweisen, die zu den schon "gestörten" dazu kommen. Dann beginnt das Opfer womöglich die Tat zu verdrängen. Und vergißt einfach was geschah. Die Muster aber bleiben. Und es kommen neue und neue und neue dazu. Vor allem wenn es in der Kindheit geschah und es mitunter erst dreißig Jahre später zum Vorschein kommt, was geschah.
D.h. 30 Jahre hat dieser Mensch so gelebt und gefühlt und gelitten und gedacht und gehandelt. Die erste Erfahrung führte zu tausenden weiteren. Diese tausende zu weiteren und weiteren. Und all das soll dann plötzlich geheilt und wieder in Ordnung gebracht werden.

Du magst recht haben, sowas könnte eine Lebensaufgabe sein.


Nur Du sprichst da etwas - aus meiner Sicht - anderes an, als das, worum es hier geht. Du führst hier ein ganz spezielles Beispiel an. Es geht um einen bestimmten Ort, bestimmte Zeiten, bestimmte Situationen, die man - wenn man ihnen begegnet - besonders prüft und sich dann angepasst verhält. Angenommen, ein Mensch wird im Park nur angemacht, doch ein Unglück bleibt aus. So wird er kein traumatisches Erlebnis erfahren aber dennoch daraus lernen und in Zukunft wachsamer sein. Wachsamkeit ist nicht gleich auch eine Störung, die generell Beziehungen und Wahrnehmung beeinträchtigt. Findest Du nicht auch ? Das wäre der Fall, wenn ein Mensch nach der Schlägerei sich in allen möglichen Situationen auf einmal gestört benimmt. z.B. wenn er Paranoia bekommt, da, wo es total unsinnig ist. Bleibt die Änderung in einem vernünftigen, angemessenen, entsprechenden Rahmen, und ist die Person emotional ansonsten "normal", gibt es aus meiner Sicht nichts daran auszusetzen bzw. wäre das nicht gestört.

Okay.

Wenn so ein Erlebnis eine emotionale Störung auslöst, dann ist nicht die Frage, ob derjenige in Zukunft den Park meidet oder nicht, sondern ob er gestört ist oder nicht. Er kann die Störung verdrängen oder sie sich anschauen und daran arbeiten. Doch er kann auch ohne Störung daraus lernen. Also in dem Fall, wenn jemand Nachts im Park missbraucht wurde, wird er ähnliche Situationen in Zukunft meiden. Das wird er jedoch auch dann, wenn er das Thema irgendwann mal aufgelöst hat. Denn er hat ja kein Interesse an einer Wiederholung dieser Erfahrung.

Sicher. Was ich ausdrücken wollte ist das, was ich eben noch mal schrieb. Glaube ich zumindest, denn mir schwirrt grad ganz schön der Kopf...


Du meinst also, auch ein Mensch, der ein "nächtliches Park-Trauma" überwunden hat, wird in Zukunft wie eh und jeh ähnliche Situationen erleben, weil er ihnen nicht aus dem Weg geht - selbst wenn Gefahren offensichtlich vorhanden sind. Aus meiner Sicht wäre so ein Verhalten entweder gestört (weil selbstzerstörersich) oder eben.... leichtsinnig ? Dumm ? Keine Ahnung. Jedenfalls nicht sinnvoll.

Wie gesagt, das Beispiel war vielleicht etwas dumm gewählt, weil "normale" Menschen scheinbar nicht nachts in den Park gehen.


Denkst Du nicht auch, man kann wachsam durch das Leben gehen, Gefahren erkennen und vermeiden, auch OHNE Angst. ZB aus Vernunft oder Reife ? Oder meinst Du, ein "freier" Mensch wird guter Laune in jede noch so gefährliche Situation laufen ? Wäre das nicht einfach nur "naiv" ? Unerfahren ? Ist das das Ziel - wie ein kleines Kind rumrennen und in jede Falle tappen, die das Leben uns aufgestellt hat ?

Was ist gefährlich? Für manch einen klingt es gefährlich, nachts in den Park zu gehen. Vielleicht trifft das aber nicht auf alle zu. Ebenso könnte ich bestimmte Stadtviertel nennen, die vielleicht nicht ganz ohne sind. Da würde ich z.B. nicht hingehen, andere aber vielleicht schon.


"Spuren" - ja. Im Sinne von Erinnerungen, Erkenntnissen aber auch einem veränderten Verhalten, erhöhter Wachsamkeit, Bewusstheit - diese Spuren werden traumatische Erfahrungen sicherlich oder sogar hoffentlich irgendwann mal hinterlassen. Diese Art von Spuren halte ich für positiv und absolut nicht beeinträchtigend oder störend. Du etwa ?
Doch Spuren im Sinne von belastenden, zu "erduldenden" "Brocken", die auf immer und ewig in einem hängen, so wie Fliegen, die man nie wieder los wird... nein, solche Spuren, denke ich, müssen nicht zurückbleiben.

Das Problem ist aber, daß es eben so viele Spuren sind. Siehe oben, vielleicht konnte ich jetzt besser erklären, was ich eigentlich meinte.
Eins führt zum anderen. Weil man verdrängt, tut man dies und jenes.Weil man sich schützen will, tut man auch noch dies und jenes mehr. Weil man dies und jenes tut, kommen andere mit einem nicht klar und man selbst auch nicht mit den anderen. Kommt man mit sich selbst und den anderen nicht klar, kommt vielleicht noch eine Deprssion dazu und Minderwertigkeitskomplexe. Diese führen vielleicht zur Selbstverletzung und Selbstmordgedanken und Hoffnungslosikeit. Usw.
 
Öffnen kann ich mich sicher. Doch das Ergebnis war bisher frustrierend. Und darum ist für mich momentan einfacher, mich mit Menschen auszutauschen, die es ansatzweise verstehen können. Ich denke nachvollziehen reicht da nicht aus. Vielleicht später, doch
jetzt hilft es mir weniger.

Ich denke, zum Helfen gehören immer zwei. Einer der es tut, und einer der es annimmt und zulässt.

Es geht nicht um Liebeskummer. Vielleicht liebt man diesen Menschen ja nicht mal. Es geht darum - in meinem Fall -, daß der halt wegbricht. Ich schrieb es schon irgendwo - der halt, den ich in mir nicht finden kann und auf andere projiziere. Ich kann es Dir nicht erklären, wie sich das anfühlt, diese plötzliche Angst, daß dieser Mensch weggehen könnte. Es hilft nicht zu wissen, daß er irgendwo noch existiert. das reicht nicht. Ich brauche mehr von diesem menschen. Denn er ist alles, ist die Welt. Verstehst Du? Dieser Mensch soll mein Leben tragen, es mitleben. Im Prinzip darf er nicht mal ein eigenes haben.

Du brauchst diese Angst nicht zu erklären. Ich kenne sie nur allzugut. Gerade die letzte Zeit musste ich immer wieder damit kämpfen. Und nun ist es eingetreten - die Person ist weg gegangen. Und DAS ist wirklich ein Alptraum. Dagegen ist die Angst ein Klacks. Für mich klingt das völlig eindeutig nach Gefühlen, die man hat, wenn man sehr sehr stark verliebt ist. Weil ich selbst diese Gefühle kenne und auch habe.

Und darum muß ich jetzt lernen alleine klar zu kommen. Für mich selbst Verantwortung übernehmen. Es darf ganz einfach nicht wieder passieren, daß ich mich so von jemanden "abhängig" mache, daß ich das gefühl habe sterben zu müssen, wenn er weg geht. das ich sein Leben lebe oder er meins leben muß, weil ich es nicht fertig bringe, mein Leben alleine zu leben und mich entweder an das des anderen klammere oder erwarte, daß der andere eben meins mitlebt. das geht nicht!

Aber genau das ist es doch, was normalerweise zu einer innigen Liebesbeziehung gehört - das Gefühl, abhängig zu sein, sterben zu müssen, wenn er weg geht - nichts anderes geht in einem Menschen vor, wenn er über alle Massen verliebt ist. Das ist das Leid, welches mit der Liebe verbunden ist, wenn man sie zulässt. Das sind die persönlichen Schwächen, die dann zum Vorschein kommen. Und an denen man dann arbeiten muss. Das ist genau das, was ich empfinde, es tut so weh, aber das ist nun mal der Preis, den man zahlen muss. In meiner letzten Beziehung hatte ich mindestens ein halbes Jahr lang andauernd, andauernd das Gefühl, innerlich zu sterben. Jede Sekunde war ein kleiner Tod - voller Angst, Trauer, Wut, Eifersucht, Hilflosgkeit, Erregung ... es war die Hölle - doch im Gegenzug dafür erhielt ich so viel Erfüllung und später waren viele dieser Schwächen um ein Vielfaches gereinigt. Heute kann ich Liebe bedeutend schmerzfreier zulassen - auch wenn es immer noch irre qualvoll ist.

Ich kann also sehr gut verstehen, wieso ein Mensch sich auf diese emotionale Achterbahn nicht einlassen will. Insofern haben wir also beide - Opfer und Nicht-Opfer - vielleicht etwas gemeinsam. Wir beide haben Sehensucht danach, uns auszuliefern und uns zu 100% in eine Beziehung und Gefühle zu stürzen. Wir beide leiden unsägliche Qualen, wenn wir dies zulassen. Doch Du ziehst es lieber vor, Dich zurück zu ziehen, während ich in den Schmerz hinein renne. Irgendwie komisch - weil es so gesehen genau umgekehrt ist. So bin ich derjenige, der dem Leid in die Arme rennt, und Du diejenige, die ihm aus dem Weg geht. Verrückt, oder ?

Die Angst habe ich noch lange nicht erkannt. Ich weiß jetzt nur, daß sie da ist. Warum sie da ist, daß weiß ich nicht. Wann sie auftritt, daß habe ich auch noch nicht so durchschaut. Wie schwerwiegend sie ist - keine Ahnung. Es ist eine Angst, die ich nicht fassen kann, da ich eben die Ursachen nicht kenne. Ich kann nicht sagen: jetzt habe ich Angst weil ich einst dies und jenes erlebte... Um dann sagen zu können: aha, das braucht mich doch gar nicht (mehr) ängstigen...

Also das meinte ich auch - dass Du erkannt hast, dass sie da ist.

Wie gesagt, alles braucht seine Zeit. und wenn ich keinen Sinn mehr darin sehe, rumzujammern, dann werde ich es auch sein lassen. Doch momentan erlaube ich es mir zu "jammern".

Es ging mir nicht ums Jammern sondern darum, sich in den Gedanken hinein zusteigern, es wäre alles hoffnungslos.

Tja, und da werden die meisten sich vermutlich überschätzen.

Vermutlich. Dennoch werden sie es nie erfahren, ob es so ist, wenn sie es nicht selbst erleben können.

Moment. Lies mal bitte noch mal, was ich da schrieb. Denn hier konntest Du nicht verstehen und Dich einfühlen! Hier hast Du etwas ganz entscheidenes falsch verstanden, was aber gewaltig wichtig ist!!!
Es geht nicht darum sich wahllos Sexualpartner zu suchen. Es geht darum, sich selbst durch diese handlung verletzen zu wollen (Borderline). es geht um eine Art Haß und Wut. So unter dem Motto: Kommt und benutzt mich doch. Während man selbst sich bei diesen gedanken (der handlung) gleichzeitig verabscheut (und spürt?).
Auch geht es nicht darum, diesen "Sex" dann zu genießen. Im gegenteil, es wird natürlich keinen Spaß machen. es ist wie ein Selbstmord, eine Verzweiflungstat, nur stirbt man dabei nicht.
Wenn Du mich jetzt nach der Logik darin fragst: ich weiß es nicht. da ist keine Logik. In die Tat umgesetzt habe ich es bisher nicht. Doch als es mir so richtig dreckig, waren diese Gedanken da. Und tatsächlich bin ich auch nachts in den Park gerannt, in der Hoffnung, jemand erwürgt mich einfach, damit ich mich nicht auch selbst umbringen muß.

Du hast recht, das hatte ich falsch verstanden. Dies ist dennoch nicht weniger schrecklich. Eigentlich grauenvoll. Es ist also eine Art "Racheakt" ? Dem anderen eins auszuwischen für das Leid, das man erlebt ?

Es geht nicht darum, den Partner zu hintergehen oder zu verletzen oder sich mit anderen zu amüsieren. Es ist vielleicht eine Art Selbstbestrafung. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es ist Wut, diese Wut treibt mich in Gefahrensituationen. Vielleicht ist es tatsächlich dieses sich spüren wollen - auch wenn ich selbst es nicht nachvollziehen kann. (vielleicht ist es auch ein unbewußtes auffrischen dessen, was ich verdränge? Die verdrängte Erinnerung an etwas, was vielleicht mal geschehen ist und sich auf diese Weise äußert? Nicht das ich sowas oft habe, es tauchte vor einigen Wochen zum ersten mal auf, sich auf diese - sexuelle - Weise verletzen zu wollen.
Aus Wut nachts in den Park zu laufen - das gab es auch schon eher.)
In diesen Momenten spüre ich eine Art Angst, aber auch Befriedigung. Letztendlich ist auch das nur ein Hilfeschrei. es soll etwas passieren, jemand soll sich Sorgen machen, mich vermissen, nicht wissen wo ich bin, jemand soll mich lieben. Das ist dann wieder Borderline. zu krassen Mitteln greifen, um vom anderen zu "erpressen": zeige mir, daß Du mich liebst! Mach Dir Sorgen, woran ich erkenne, daß Du mich liebst! - Zumindest verstehe ich es für mich so. Weil es bei mir aus diesen Gründen geschieht.

Aber weisst Du, wenn Du solche Dinge tun musst, damit Dein Partner Dich liebt, dann ist er nicht der Richtige.

Sicher kann man es. Doch niemals drängen! In meinem Fall führt das zum Beispiel zum distanzieren und dicht machen. Egal, wie sehr man selbst an die Wahrheit dessen glauben mag. Es mag zu 100 % stimmen, doch wie die Person es rüber bringt könnte die falsche Methode sein, und schon ist die Chance vertan...

hmmm.... liegt es nicht auch ein Stück weit an Dir, die "Chancen zu vergeben"?

Es geht nicht um Schwarzmalerei. Selbst diese Schwarzmalerei kann eine Verhaltensweise sein, wo man erstmal hinter steigen muß, wo die Ursachen zu klären sind. Dann kann man vielleicht mit der Schönfärberei beginnen. Doch vorher hat dieses alles keinen Sinn. Vielleicht ist auch die Schwarzmalerei nur ein Schutzschild. Klar, irgenwann muß man sich daraus befreien, wenn man weiterkommen will.

hmmm....
 
Das ist dann wieder Borderline. zu krassen Mitteln greifen, um vom anderen zu "erpressen": zeige mir, daß Du mich liebst! Mach Dir Sorgen, woran ich erkenne, daß Du mich liebst! - Zumindest verstehe ich es für mich so. Weil es bei mir aus diesen Gründen geschieht.

Übrigens ist es aus meiner Sicht grundsätzlich nichts ungewöhnliches, wenn die Gedanken mal in so eine Richtung gehen. Einige Dinge in der Vergangenheit was mein Verhalten betrifft, hatten da auch was mit zu tun. Die Vorstellung, einfach abzuhauen, einen theatralischen Brief zu hinterlassen, dass nun alles zu spät sei - der Gedanke daran, wie sie leidet und auf einmal alles dafür tun würde, mich nur wieder sehen zu dürfen - oder ja, warum nicht - der Gedanke, wie sie in der Zeitung meine Todesanzeige liest - herrlich - damit sie endlich sieht, wie dreckig es mir bei all dem geht..... vielleicht kennst Du das ja ? Sowas erfüllt einen mit Genugtuung. Es ist nur die Reaktion auf das Leid, welches man den anderen auch spüren lassen will. Vielleicht ist es bei Dir einfach nur ein wenig "extrem" .... ?? Aber nicht abnormal. Ich wette mit Dir, die meisten hier im Forum kennen das. Oder ???????
 
Whooooaaaaa Was für ein Hass, was für eine Wut....
Merkst Du, wie aggressiv Dich das macht ? Das ist es ! Das sind wunde Punkte in Dir.

Sicher merke ich, wie aggressiv mich das macht. Und ich weiß, daß dies meine wunden Punkte sind.

Sorry, aber ich finde, dass das schon einen ziemlichen Unterschied macht. Dass es da viele Variationen gibt. Sicher - alleine die Tatsache, sich trotz Scham vor einem Menschen waschen zu müssen, ist schrecklich.

Scham? Wut, war auch dabei. Weil sie mich zwang, ganz einfach. was willst Du hören? Das es absolut ekelhaft war? Wer weiß, vielleicht war es dieses kleine unbedeutende Erlebnis, daß ich später ein Problem damit hatte, wenn andere mich nackt sahen. Selbst wenn es der eigene Partner war, mit dem man schlief (natürlich nur im dunklen, damit er mich eben nicht sehen kann).
(diese Scham ist übrigens auch Frauen gegenüber so gewesen. Oder gerade bei Frauen? Ich habe es gehaßt, mich im Sportunterricht vor anderen umziehen zu müssen. Oder am Strand, oder in der Schwimmhalle.)

Und darum mache ich da keine großen Unterschiede zwischen: sie hat ja nicht gefordert, daß ich mich bücken oder dergleichen soll, sondern sie hat ja nur zugeschaut. Weil eben so ein Erlebnis schon ausreichen kann, um verheerende Folgen anzurichten. Auch wenn es vergleichbar schlimmeres gibt.

Doch da wäre noch etliches mehr an Missbrauch vorstellbar. Und so wütend, wie Du gerade reagierst könnte man fast meinen, dass da auch so etwas war.

Tja, wer weiß. Das ist mir momentan gar nicht mal so wichtig, ob da noch mehr war oder nicht. Mir reicht das, was gewesen ist völlig aus. Auf mehr kann ich getrost verzichten.


Okay, wir brauchen jetzt nicht darum zu wetteifern, wer das schlechteste Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Auch wenn mir da ziemlich abartige Dinge einfielen würden.

Darum geht es auch nicht. Es geht nicht darum, wer vielleicht schlimmer dran war oder nicht. es geht viel mehr um die Auswirkungen. Jeder geht anders mit den unterschiedlichsten Erlebnissen um. Einige vertragen eben auch "seichte" Dinge nicht.

Dennoch möchte ich Dich sehr freundlich auf die ausserordentliche Emotionalität Deiner Reaktion hinweisen. Und die Vermutung äussern, dass dies einen bestimmten Grund haben könnte.

Tatsächlich? Natürlich gibt es einen Grund! 18 Jahre Unterdrückung sind der Grund. Reicht vielleicht, oder?



Dass hier vielleicht wirklich etwas vergraben liegt.

Natürlich liegt dort etwas begraben. In ihr sehe ich den Täter. Sie ist für mich der Täter. Sie ist die Person, die mir all dies antat, an was ich mich erinnere.

Und dennoch ist sie Opfer. Ich kann ihr keine Vorwürfe machen. Weil ich durch mein Leid auch sie verstehen kann.

Das was ich jetzt tun muß ist, meine Verhaltensweisen durchbrechen. Zu lernen, daß ich auch anders reagieren und wahrnehmen kann. Aus diesen Mustern kommen, die mich gefangen halten. Mit meiner Mutter an sich hat das grad nicht viel zu tun. Und es wäre eine Katastrophe jetzt mit ihr darüber zu reden. das überschreitet momentan einfach zu sehr meine Grenze der ertragbaren Nähe, die ich ihr gegenüber zulassen kann. Da bin ich momentan viel zu instabil, um mich dem auszuliefern. Auf keinen Fall. Und das hat nichts mit: ich will ja nicht zu tun. Ich KANN es jetzt nicht. Und schon gar nicht "einfach so", ohne das mich dabei irgendwer dabei unterstützt.
 
Und der Fehler wäre Deiner Meinung nach nun, nachts in den Park zu gehen?

Nein, nein. Natürlich nicht. Wachsamkeit beurteilt eine Situation immer wieder neu, entsprechend der bekannten Begebenheiten und Umstände. In diesem Beispiel schaut man z.B. ob viele Leute da sind oder keiner. Wenn wenige, dann welche. Stinkt es vielleicht nach Bier ? Hört man was auffälliges ? Stinkt es ? Was ist es für ein Wochentag ? Ist gerade ein Fest in der Nähe ? Und so weiter. Wird bei Dir nicht viel anders sein, oder ? Dann trifft man eine Entscheidung, ob sie nun angemessen ist oder nicht. Aber im Zweifelsfalle wird ein vernünftiger Mensch eine Situation meiden, die er nicht sicher einschätzen kann.

Wie würde es aussehen, wenn er tagsüber im Park überfallen wird? Und wenn er dann beginnt, diesen Park zu meiden (vielleicht auch andere Parks, alle Parks...). Und wenn der Täter eine bestimmte Person war, z.B. ein angetrunkener, großer dicker Mann. Wie wird diese Person dann auf angetrunkene reagieren? Oder auf große dicke Männer? Vielleicht hat die Sonne geschienen an diesem tag. In Zukunft wird er vielleicht eine Sonnenallergie entwickeln oder Depressionen bekommen, wenn die Sonne scheint (oder Migräne), ohne das er weiß, woher das nun kommt.

Ja - alles das sind Konditionierungen, Störungen, Traumas.

Wie bekommt er also dieses Gefühl der Bedrohung los, wenn er große, dicke, angetrunkene Männer sieht? Und was macht er mit dem Problem Sonne, was durch dieses Erlebnis entstanden ist? Wird sich nicht komplett sein Leben verändern, wenn er in Zukunft Parks meidet und großen, dicken, angetrunkenen Männern immer aus dem weg geht? Und dann vielleicht auch noch gezwungen ist, die Sonne zu meiden.

Tja, was man da machen kann ? Vielleicht indem man bewusst auf dicke, angetrunkene Männer zugeht, um zu verstehen, dass diese normalerweise keine Gefahr darstellen (hey - das könnte aber gefährlich werden.... oder? ;) ) - es gibt ja auch Angsttherapien, bei denen man mit dem Angstobjekt ganz behutsam konfrontiert wird. ZB Spinnen. Das soll bei einigen Leuten ganz gut klappen. Solange die Spinnen nicht giftig und aggressiv sind natürlich ^^ ---- hast bestimmt schon von solchen Therapien gehört, oder ? Was hälst Du davon ?

Dies ist ein einziges Erlebnis. Hat vielleicht drei Minuten gedauert. Doch es kann ihn von Grund auf erschüttern und verändern.

Ja, es ist bedauerlich, wie empfindlich wir Menschen sind.

Stelle Dir jetzt vor, jemand erlebt ein traumatisches erlebnis immer wieder. Über Wochen oder Monate oder jahre oder bis zur Volljährigkeit. mal scheint die Sonne dabei, mal regnet es, mal ist es nacht. Mal ist der Täter nüchtern und klar, mal vollgesoffen. Mal ist er "lieb", manchmal ist er aggressiv. Manchmal tut er dies, manchmal das. Mal geschieht es im Keller, mal in der Wohnung, dann im Schwimmbad... Vielleicht ist es eine fremde Person. Vielleicht ist es eine Vertrauensperson.

Ja, das wäre grausam.

Das sind jetzt die zwei Extreme. Kurze Dauer, laaange Dauer.

Dann kommen Sachen dazu, wie: niemand glaubt. man öffnet sich, wird jedoch enttäuscht. Die Menschen reagieren seltsam auf diese Offenbarungen. Sie werden wütend oder traurig oder wollen es nicht hören. Jeder reagiert anders. Jedesmal wird auch etwas anderes in dem Opfer ausgelöst, wenn es sich offenbart. Wieder neue Erlebnisse (Enttäuschungen), die noch zu den anderen dazu kommen. daraus folgen wieder neue Verhaltensweisen, die zu den schon "gestörten" dazu kommen. Dann beginnt das Opfer womöglich die Tat zu verdrängen. Und vergißt einfach was geschah. Die Muster aber bleiben. Und es kommen neue und neue und neue dazu. Vor allem wenn es in der Kindheit geschah und es mitunter erst dreißig Jahre später zum Vorschein kommt, was geschah.
D.h. 30 Jahre hat dieser Mensch so gelebt und gefühlt und gelitten und gedacht und gehandelt. Die erste Erfahrung führte zu tausenden weiteren. Diese tausende zu weiteren und weiteren.

Ja, man kommt wohl in so eine Art Teufelskreis - man produziert immer wieder Situationen, die einen weiter in die Problematik hineintreiben.

Und all das soll dann plötzlich geheilt und wieder in Ordnung gebracht werden.

Du magst recht haben, sowas könnte eine Lebensaufgabe sein.

Ja.....

Was ist gefährlich? Für manch einen klingt es gefährlich, nachts in den Park zu gehen. Vielleicht trifft das aber nicht auf alle zu. Ebenso könnte ich bestimmte Stadtviertel nennen, die vielleicht nicht ganz ohne sind. Da würde ich z.B. nicht hingehen, andere aber vielleicht schon.

Ja. Natürlich beurteilt jeder Mensch eine Situation anders.

Das Problem ist aber, daß es eben so viele Spuren sind. Siehe oben, vielleicht konnte ich jetzt besser erklären, was ich eigentlich meinte.
Eins führt zum anderen. Weil man verdrängt, tut man dies und jenes.Weil man sich schützen will, tut man auch noch dies und jenes mehr. Weil man dies und jenes tut, kommen andere mit einem nicht klar und man selbst auch nicht mit den anderen. Kommt man mit sich selbst und den anderen nicht klar, kommt vielleicht noch eine Deprssion dazu und Minderwertigkeitskomplexe. Diese führen vielleicht zur Selbstverletzung und Selbstmordgedanken und Hoffnungslosikeit. Usw.

Ja, Du hast es gut erklärt. Finde ich.
 
Sicher merke ich, wie aggressiv mich das macht. Und ich weiß, daß dies meine wunden Punkte sind.

Dann wirst Du es auch nicht mehr vergessen ???

Tja, wer weiß. Das ist mir momentan gar nicht mal so wichtig, ob da noch mehr war oder nicht. Mir reicht das, was gewesen ist völlig aus. Auf mehr kann ich getrost verzichten.

Okay...

Tatsächlich? Natürlich gibt es einen Grund! 18 Jahre Unterdrückung sind der Grund. Reicht vielleicht, oder?

Ja natürlich, Tannenzapfen :brav: :liebe1:

Natürlich liegt dort etwas begraben. In ihr sehe ich den Täter. Sie ist für mich der Täter. Sie ist die Person, die mir all dies antat, an was ich mich erinnere.

Das ist doch mal eine Erkenntnis. Die ich festhalten würde.

Und dennoch ist sie Opfer. Ich kann ihr keine Vorwürfe machen. Weil ich durch mein Leid auch sie verstehen kann.

Du kannst nicht - sagt die Vernunft. Aber Dein Herz scheint etwas anderes zu erzählen. Oder ?

Das was ich jetzt tun muß ist, meine Verhaltensweisen durchbrechen. Zu lernen, daß ich auch anders reagieren und wahrnehmen kann. Aus diesen Mustern kommen, die mich gefangen halten. Mit meiner Mutter an sich hat das grad nicht viel zu tun. Und es wäre eine Katastrophe jetzt mit ihr darüber zu reden. das überschreitet momentan einfach zu sehr meine Grenze der ertragbaren Nähe, die ich ihr gegenüber zulassen kann. Da bin ich momentan viel zu instabil, um mich dem auszuliefern. Auf keinen Fall. Und das hat nichts mit: ich will ja nicht zu tun. Ich KANN es jetzt nicht. Und schon gar nicht "einfach so", ohne das mich dabei irgendwer dabei unterstützt.

Viel Glück auf dem Weg dorthin und wenn es soweit ist. Trotz Deines inneren Widerstands - hast Du das Gefühl, dass es Dir helfen könnte ?? Vielleicht wirst Du auch die richtige Person finden, die Dir dabei hilft. Wenn Du das brauchst. Auch dafür alles Gute. :katze:
 
Eines ist für mich jedenfalls schon mal klar - dies würde einen neuen Menschen aus Dir machen. Ein "neues Ich" aus Dir herauskristallisieren. Viel Sinn kann ich nicht darin erkennen, immer wieder zu betonen, wie schwierig, wenn nicht gar unmöglich so ein Prozess ist. Du etwa ?

Hallo Primor,

doch genau das gehört nämlich zum Lernprozeß dazu. Ich muss ja erstmal erkennen was mir solche Schwierigkeiten bereitet, um dann den nächsten Schritt zu gehen über diese Punkte drüberzusteigen. Schliesslich war man Jahre lang "blind" und hat viele schwierige Umstände in seinem Leben, als "normal" betrachtet, weil man sich eingeredet hat anderen geht es ja auch so. Wenn man allerdings wieder mal einen Schritt nach vorne gewagt hat, um das was einem so schwer fiel zu überwinden, ist es ein Erfolgserlebnis und man kann wieder weiter nach vorne treten.



Wenn ein Mann Dich wirklich von Herzen liebt, wird er garnicht anders können, als mit Dir zusammen sein zu wollen - inklusive all Deiner Problemchen. Das ist ja das verrückte an der Liebe - dass man "blind" wird und sagt "ich nehme alles auf mich, was immer es ist". Natürlich muss man auch dazu bereit sein, dem anderen seine Probleme "aufzubürden" und ihm eine Chance geben. Vielleicht auch nur, damit er selbst sieht, ob er seine Leidens- und Aufopferungsbereitschaft überschätzt hat.

Das Problem ist ja gerade am Anfang, wenn Du einen Mann kennenlernst, dass Du nicht anfängst ihm deine Probleme zu berichten, sondern dass Du ihn erstmal ein Stückchen an Dich "ran" läßt, bis er "zuviel" verlangt z.B. zuviel Nähe etc.. Dann beginnt man wieder seine Mauer aufzubauen. Wie soll ein Mann erkennen, dass Du es tust um Dich zu schützen, damit er Dich nicht verletzen kann?! Der Partner beginnt dann auch zu blockieren, weil er dieses Verhalten auf sich projeziert und zieht sich automatisch von dir zurück und dann ist es fast unmöglich Vertrauen aufzubauen und ihm zu erklären, warum man sich so verhält(wenn man sich darüber überhaupt im Klaren ist). Oft versteht man sich ja selbst nicht einmal.

Ich kann ja nur von mir berichten. Als ich meinen Mann kennenlernte ließ ich ihn natürlich ersteinmal an mich "ran", aber nicht vergessend ihm zu sagen, dass ich gaaaaaaar keine feste Beziehung will. So ließ ich mir die Tür offen einfach zu flüchten, wenn er zuviel von mir verlangen würde. Er dankte mir für meine Ehrlichkeit und meldete sich auch nur 1-2x die Woche bei mir. Da saß ich nun mit meinem Glück und meinem Täuschungsmanöver,denn genau da verliebte ich mich in ihn. Nur zugeben konnte ich es erst nicht, schliessslich wollte ich ihm keine Möglichkeit geben mich verletzen zu können. Somit kam mir der Gedanke ihn "loswerden" zu müssen. Wir verabredeten uns am Wochenende und ich fuhr dann einfach zu meiner Freundin. Nun dachte ich natürlich ich wäre ihn "los", weit gefehlt, am Montag stand er vor meiner Tür, fragte was mit mir los wäre und ob ich Spaß daran hätte Menschen zu verletzen?! *uuupppsss* Hilfe! jemand der auch noch ehrliche Antworten von mir verlangte. Gut ich nahm all meinen Mut zusammen und sagte ihm, dass ich Probleme damit hätte zuviel Nähe zuzulassen. Er meinte, dies hätte ich ihm auch gleich sagen können, denn daran könnten wir gemeinsam "arbeiten". Er "arbeitete" mit mir, ließ sich immer wieder auf mich ein, wenn ich die Flucht nach hinten ergriff, d.h. er "haute" mich mit der Nase drauf und beschönigte nix. Ich fasste Vertrauen. Nach einem 3/4 Jahr konnte ich ihm das 1. Mal sagen, dass ich ihn liebe, aber es waren noch 4 jahre harte Arbeit an mir selbst und er war immer an meiner Seite.

Aber wie ich schon mal schrieb: Solche Menschen wachsen leider nicht auf Bäumen, an denen man sie einfach abpflücken kann. ich hatte das Glück so einen zu finden.
 
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stimmt, blind und auch taub. wird mir immer klarer, besonders jetzt beim umzug. ich will alles allein machen, ja keine hilfe annehmen, ja nicht zugeben, dass ich auch schwächen habe, ja niemanden an mich heranlassen.
ein ehemaliger arbeitskollege hilft mir möbel zusammen bauen, am wochenende war ich so fertig, bzw. ich habe mich selber fertig gemacht durch meinen perfektionismus, habe nur geheult. da hat der mich umarmt und folgendes zu mir gesagt: Ja, ist schon hart, wenn man sich mit seinem ärgsten feind auseinandersetzen darf. Warum führst du krieg gegen dich selber?

lg
petra
 
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