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Reinfried
Guest
JohnSinclair schrieb:Hallo Reinfriede.
Ich frage mich, ob man wirklich etwas transformieren kann, ohne es zur genüge durchlebt zu haben? Ich denke nicht.
beste Grüße
JohnSinclair
Lieber John!
Das ist die eine Möglichkeit, es genügend lange zu durchleben und zu Konsequenzen zu kommen, da gebe ich Dir recht.
Doch ich denke, es gibt noch eine andere, nämlich die Ursachen dafür zu suchen.
Dazu muss ich ein wenig ausholen, kann auch sein, dass ich es (aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen) falsch auslege:
Ich glaube, dass es eine Art "sexuelle Prägung" gibt, die meistens in der Pubertät passiert.
Z.B. ein Junge wird von seiner Mutter beim ersten Mal "erwischt", wurde "beobachtet", fühlt sich ertappt. Es ist ihm peinlich, zumal die Mutter negativ reagiert.
Nun wird er älter und später bemerkt er, dass er den gewissen "Kick" dann am meisten verspürt, wenn er das Gefühl hat, dabei "beobachtet" zu werden... Er versucht, diese für ihn prägende Situation zu wiederholen, um sie aufzulösen - wir steuern unbewusst immer wieder in konfliktbeladene Situationen, um sie zu lösen.
Das nächste Beispiel:
Einem Mädchen wird in der Pubertät vermittelt, dass Sex etwas "schmutziges" ist oder dass man das aus verschiedensten Gründen "nicht darf", dass man sich "schuldig" macht.
Nun wird dieses Mädchen später beim Sex vielleicht Vergewaltigungsphantasien haben oder es auch darauf anlegen, dazu in der einen oder anderen Form "gezwungen" zu werden, denn genau dann hat sie dieses befreiende Gefühl "ja nicht schuld daran zu sein" und kann erst dadurch total loslassen und genießen.
In beiden Fällen würde eine Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Thema eine Ent-Wicklung herbeiführen.
Ich will das jetzt nicht generalisieren, das will jetzt nicht heißen, dass ALLE Gefühle oder Neigungen in der Sexualität einen Konflikt in der Pubertät beinhalten MÜSSEN - doch sich die Hintergründe anzusehen, kann sehr lohnend sein.
Liebe Grüße
Reinfriede