Umfrage: Sexueller Missbrauch!!!!

Bist DU schon mal sexuell angegriffen bzw. sexuell missbraucht worden?

  • Nein, noch niemals!

    Stimmen: 26 21,7%
  • Nein, aber ich kenne jemanden der sexuell missbraucht wird/wurde

    Stimmen: 24 20,0%
  • Ja, aber nur verbal (Sprüche/Fragen/Antworten mit extremen sexuellem Inhalt)

    Stimmen: 19 15,8%
  • Ja, ich wurde schon mal/schon öfters ungewollt angefasst

    Stimmen: 40 33,3%
  • Ja, ich wurde einmal vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich wurde mehrmals vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich werde/wurde regelmäßig missbraucht

    Stimmen: 9 7,5%
  • Ich wurde von jemanden sexuell missbraucht, den ich kenne

    Stimmen: 22 18,3%
  • Ja, ich wurde BEINAHE vergewaltigt

    Stimmen: 11 9,2%
  • Ich habe den Täter angezeigt

    Stimmen: 2 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ja sage so ist es, und der Körper existiert ja nun mal gar nicht.................seelische Schäden sind Lernaufgaben......körperliche Schmerzen hat man deshalb ja gar nicht erst*ironieoff*

Ich habe 7 schwere geburten hinter mir, weil bei der 1. Schwangerschaft festgestellt wurde, dass mein Muttermund völlig vernarbt ist.......und dies kam nicht von einer OP!!!!---------aber das ist ja nur Materie, was stell ich mich dabei so an..........mein einziges Glück ist,dass ich die körperlichen Schmerzen beim Mißbrauch so weit verdrängen kann/konnte, dass ich sie nicht nochmal "durchleben" muss.............weil meine Seele das wohl nicht mehr verkraften könnte..........dafür stecken dort aber auch viele Kindheitserinnerungen, die auch nicht mehr hervorkommen wollen, weil ich jahre gar nicht mehr gelebt habe.........najanu habe in diesem thread ja wieder mal gelernt, dass ich es mir ja so ausgesucht habe.
 
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hallo manu,
dein "glück" habe ich nicht mehr, mit jeder erinnerung die jetzt kommt,und das sind nicht wenige, kommt alles andere auch hoch, sehr real das ganze, da brauch ich sehr lange, bis ich kapiere, dass das wahr und nicht ist.

lg
petra
 
Hallo,

in diesen letzten wochen über Mißbrauch ist mir vieles noch bewußter geworden. Ja, man kann den Mißbrauch verarbeiten, so dass man wieder ein lebenswertes leben lernt, wieder Menschen vertrauen kann und auch wieder Liebe zu lassen und selbst wieder lieben kann. was man nie vergißt ist der Mißbrauch selbst, aber wenn man an sich arbeitet kann man zumindest wieder dem Mißbrauch selbst nicht mehr zuviel Gewicht beilegen. Ich glaube wenn man den Mißbrauch abhakt, als hätte es ihn nie gegeben, lügt man sich selbst in die eigene Tasche, weil man nur wieder verdrängt.

Mir ist schon vor Jahren aufgefallen, dass wenn man nicht mehr schweigt, sondern den Kindesmißbrauch offen ausspricht und zwar schonungslos, so weit man sich erinnern kann, hilft es einem ungemein. Weil man erst dann feststellt wievielen anderen menschen von denen man es niemals vermutet hat auch passiert ist. Natürlich ist diese Erkenntnis auch erschreckend, wie in dieser Umfrage weil kaum jemand die Täter zu rechenschaft zieht, gezogen hat. Und diese konnten somit ihr Unwesen weiter treiben, sich andere Opfer suchen.

Deshalb habe ich mir ,Dank dieser Mißbrauchsthreads, fest vorgenommen, mein Schweigen weiter zu brechen und nicht um Mitleid zu erhaschen, das brauche ich nicht mehr, sondern um Opfer, Kinder, eltern aufzuwecken. Um sehr mehr Opfer ihr Schweigen brechen, umso mehr kann man den Menschen vielleicht bewußt machen, dass Mißbrauch gar nicht so weit entfernt ist, wie man es immer glaubt. Vielleicht wachen Eltern auf und schützen bewußter ihre Kinder, damit sie nicht allzu leichtfertig, dem Kind einem Täter in die Hände spielen.

Vielleicht wird so der ein oder andere Täter noch zur Verantwortung gezogen, oder Opfer lassen sich helfen. Wo immer ich mich bewege, ob im Netz oder im RL werde ich wenn es um Mißbrauch geht, dabei sein und nicht schweigen, weil es andere auch belasten könnte, was ich bzw. andere opfer erlebt haben.

All denen, die sich hier geöffnet haben und ihre Mißbrauchserfahrungen geschildert haben, danke ich sehr, denn auch ihr habt mich wieder etwas gelehrt. Und auch denen, die versucht haben hier Hilfe zu geben, danke ich.

Geschwiegen habe ich viel zu lange!!!!!!!

Liebe Grüsse Manu
 
hallo manu,
dein "glück" habe ich nicht mehr, mit jeder erinnerung die jetzt kommt,und das sind nicht wenige, kommt alles andere auch hoch, sehr real das ganze, da brauch ich sehr lange, bis ich kapiere, dass das wahr und nicht ist.

lg
petra

Hallo Petra,

Du weißt ja an wen Du Dich wenden kannst, wenn der Schmerz wieder mal zu groß ist:liebe1: .........Du weißt ja Du bist nicht allein:liebe1:

*umarm* Manu:liebe1:
 
hallo manu,
deine worte sind sehr stimmig für mich. ich habe sehr lange dazu gebraucht, bis ich mit jemanden über meine missbrauchserfahrungen geredet habe. aber es stimmt, wenn du den nötigen mut dazu aufbringst, auch wenn du da vielleicht wieder enttäuscht wirst, nicht aufgibst, sondern weitermachst, es wird leichter. du weißt wie ich das meine, schreib dir ja des öfteren, habe dank dafür, das du für mich da bist.

lg
petra
 
Ja sage so ist es, und der Körper existiert ja nun mal gar nicht.................seelische Schäden sind Lernaufgaben......körperliche Schmerzen hat man deshalb ja gar nicht erst*ironieoff*

Ich habe 7 schwere geburten hinter mir, weil bei der 1. Schwangerschaft festgestellt wurde, dass mein Muttermund völlig vernarbt ist.......und dies kam nicht von einer OP!!!!---------aber das ist ja nur Materie, was stell ich mich dabei so an..........mein einziges Glück ist,dass ich die körperlichen Schmerzen beim Mißbrauch so weit verdrängen kann/konnte, dass ich sie nicht nochmal "durchleben" muss.............weil meine Seele das wohl nicht mehr verkraften könnte..........dafür stecken dort aber auch viele Kindheitserinnerungen, die auch nicht mehr hervorkommen wollen, weil ich jahre gar nicht mehr gelebt habe.........najanu habe in diesem thread ja wieder mal gelernt, dass ich es mir ja so ausgesucht habe.


...und vielleicht haben solche "Planleser" auch nur die Schnittmusterbögen von burda, die sie auch noch verkehrt rum halten...

Sage
 
Hallo Primor X,

Was ist eigentlich so reizvoll an dieser Frage nach dem "Sinn" ? Und vor allem - wieso machen so viele Menschen so viel von ihrer eigenen Antwort darauf abhängig ?

Weil wohl jeder für sich nach Antworten sucht, oder? Weil sich jeder irgendetwas sucht (ich nehme es zumindest an), um dieses Theater hier auf Erden zu verstehen und damit halbwegs zurecht zu kommen. Vielleicht nimmt es auch nur hier im Wetsen Überhand. Wo die Menschen so viel zeit haben, daß sie sich oft langweilen. Wo sie soviel zeit haben, um sich über solche Dinge Gedanken machen zu können.

Ich muß mir jedenfalls einen Sinn geben. Weil ich sonst an diesem Dasein zerbrechen würde. Natürlich ist es schwierig herauszubekommen, ob es einen Sinn gibt oder nicht. Und ob es DEN Sinn gibt, welcher für alle gleichwertig ist.


Mal angenommen, es gäbe keinen Sinn. Keine Lernaufgabe. Niemanden, der daneben steht und etwas damit bezweckt. Keine Gottheit, die sich an unseren Irrwegen ergötzt. Nichts und sonst auch nichts. Was wäre dann ? Ist diese Frage nicht berechtigt ? Und vor allem - ist sie nicht sehr wichtig ?

Berechtigt ist sie sicher. Doch ob nun Sinn oder kein Sinn - in gewissen Fällen macht es tatsächlich manchmal keinen Unterschied. Denn wenn es zwar einen Sinn gibt, den ich für mich aber nicht annehmen kann, dann ist es genauso, als wenn es keinen Sinn geben würde (da ich ihn ja eh ablehne).
Aber hat nicht jeder für sich einen Sinn gefunden? Würde der Mensch es überhaupt ohne Sinn aushalten? Und wenn es nur der Sinn ist, so erfüllt wie möglich zu leben, glücklich zu sein. Egal, ob es so gewollt ist oder Zufall. Wäre nicht auch das ein Sinn? Beseitzt nicht auch der Ungläubige für sich einen Sinn? Das Leben zu genießen, z.B.?

Wie stellst Du Dir ein Leben ohne Sinn vor? Wie würde ein solcher Mensch leben?


Also - was wäre dann ? Was würde sich ändern ? Wie würde man sich orientieren, wenn man zu der absoluten Gewissheit finden würden, dass das Leben absolut keinen Sinn hat ? Würde es etwas daran ändern, dass man lebt ? Nein. Würde es etwas am Leben und den Gesetzen und Mechanismen ändern, die stattfinden ? Nein. Also was soll diese Frage dann überhaupt ?

Ich denke schon, daß es einiges ändert. Wenn mir ein Sinn fehlen würde, dann hätte ich mich schon längst aufgegeben. Oder mal angenommen, ich hätte den Sinn, daß Leben vollkommen auszukosten. Ich würde in der Tat ganz anders leben, als ich es jetzt tue. Es kann sich also tatsächlich alles ändern.

Es ist eine Tatsache, dass ein Mensch leiden aber auch glücklich sein kann. Er kann Schmerzen empfinden aber auch Seligkeit erfahren. Ein Mensch kann sich nach allem möglichen orientieren. Wer bitte braucht da schon einen Sinn ? Würde man es dann vorziehen, in endlose Trauer zu fallen, oder sich gar das Leben zu nehmen ?

Ja, z.B.

Du schreibst, ein mensch kann sich orientieren. Nach was denn, wenn er keinen Sinn hat? Wenn es keinen Sinn gibt, dann braucht er sich tatsächlich auch nicht zu orientieren. Kein Sinn, kein Ziel. Dann kann alles so geschehen, wie es geschieht, ohne daß er eingreifen würde.
Ist ein Wunsch, ein Traum, ein Ziel nicht auch ein Sinn?

Leiden oder glücklich sein. Ja, daß kann der Mensch zwar (wenn auch oft nicht aus sich selbst heraus=freiwillig), doch manchmal eben nicht so einfach, wie es manch anderen fällt. Und eben das ist es ja. Viele der personen, die hier geschrieben haben, sind viele, viele Jahre durch dunkle Täler gewandert. Vielleicht war es ihnen zeitweilig nicht mal bewußt. Bestes Beispiel bin ich. Wie oft mußte ich mir schon anhören: Sei doch endlich mal glücklich. Und ich dachte immer: was wollen die denn nur von mir, bin ich es nicht? Ich war es nicht, nein. Und oftmals wußte ich das gar nicht. Habe ich da nun absichtlich das Leid gewählt oder haben mich bestimmte Erlebnisse dazu gezwungen, auf die ich weniger Einfluß hatte?

Wenn der Mensch die tatsächliche Wahl hat, sich entscheiden zu können zwischen Leid und Glück - würde nicht jeder das Glück wählen? Doch das Unglück bricht dennoch ständig über den Menschen herein. Ganz ungewollt und unfreiwillig. Wir haben nun das Glück (?), bestimmte Techniken oder Wege zu wählen, um damit umzugehen.

Und dazu die Frage: was für einen Sinn würde so ein Verhalten machen ? Auch wenn es keinen Sinn gibt - angenommen es würde ein Leben nach dem Tod auf uns warten, dann wäre dies dennoch vorhanden. Auch ohne "Sinn". Die Frage, was danach kommt, oder ob da nichts ist, die hat mit der Existenz eines "Sinns" rein garnichts zu tun. Oder seh ich da was falsch ?

Nun, so leicht soll es ja auch nicht sein. je nachdem, welchem Sinn man folgt. So heißt es, ein Selbstmörder wird "dort" bestraft. Ein Bösewicht kommt in die Hölle. Jemand der sein Bewußtsein hebt, kommt in höhere Ebenen. Manche kommen einfach zu Jesus - aber wahrscheinlich auch nur, wenn sie an diesen glauben. - WENN all dies stimmt, oder irgendetwas davon, so macht es schon einen großen Unterschied, wie man hier lebt.

Wenn dies nicht stimmt, dann ist es in der tat vollkommen gleichgültig, was ich hier tue. Ich kann morden und vergewaltigen, Spaß haben oder mich langweilen. Ich kann mich hängen lassen, ich kann freiwillig verkümmern. Ich kann gesund oder auf der Straße leben. Es würde weder Strafe noch Belohnung erfolgen, nach dem Tod. Im Leben kann die Strafe aber dennoch kommen. Denn irgendwer legte irgendwann fest, daß Bankräube nicht erlaubt sind und bestraft werden müssen.
Tugendhafte Menschen werden mehr gemocht.
Gesunde Ernährung kann zu einem längeren und glücklicheren Leben führen.
Irgendwann erkannten die Menschen bestimmte Dinge für sich und richteten sich danach. warum?


Also wieso machen so viele Menschen so ein Drama aus dieser "Sinnfrage" ?

Weil da - für mich zumindest - die Frage hintersteht, nach dem WARUM? Warum geschieht mir dies und jenes. Warum sind andere glücklich, warum kann ich es nicht sein? Warum muß ich arbeiten gehen, wenn ich viel lieber was anderes machen würde? Warum macht mich dieses Dasein so oft unglücklich? Warum diese Qual? Warum kann es nicht einfach schön sein?
 
Die Frage wäre doch eher mal - wie viel Leid und Stress sind "nötig", damit ein Mensch "lernt" ? Muss ein Mensch unbedingt als Kleinkind vergewaltigt werden, um später mal "lieben" zu lernen ? Ich persönlich halte das für nicht richtig. Ein Mensch kann auf viele verschiedene Arten wachsen, auch ohne derartig fiese und abartige "Erfahrungen". Das Schlimme ist ja vor allem in so einem Beispiel - was für eine Chance hat das Kind schon, sich zu wehren ? Wie soll es diese Erfahrung verarbeiten und daraus "lernen", wenn es sich kurze Zeit später nicht einmal daran erinnern kann ? Was wäre in dem Fall die "Lektion" ?

Die Lektion ist, daß das Kind/der Mensch sich über Jahre hinweg mit Verhaltensmuster herumplagt, die diesem gar nicht bewußt sind. Es reagiert und handelt, aufgrund dieses Erlebnisses, bis irgendwem (meist sind es vielleicht andere Personen?) dann mal auffällt, daß etwas nicht stimmt. Oder diese Person gerät immer wieder in die gleichen Muster, bis sie selbst sich fragt: was passiert da nur dauernd? Vielleicht wird sie einen Therapeuten aufsuchen, weil die Beziehungen oder die zwischenmenschlichen Kontakte dauernd scheitern. D.h. das Muster wiederholt sich solange, bis man daran zerbricht und sich Hilfe suchen muß. Wer erträgt es schon, wenn wieder und wieder Beziehungen scheitern, Freunde sich abwenden, etc?

Dann latscht man zum Therapeuten und all das, was man all die Jahre verdrängte (hier war öfter die Rede, das Verletzungen im Kindesalter erst mit 30 Jahren verarbeitet wurden) kommt hoch und stürzt über einen ein. Dann erlebt man eine Weile das Grauen, dann beginnt man zu verstehen, warum man sich bisher entsprechend verhielt. Dann kommen die Tips, wie man sich verhalten muß, wenn man als "normal" gelten will. Usw.
- Dies sind jetzt nicht meine eigenen Erfahrungen. Ich reime es mir aus dem zusammen, was ich hier lesen konnte und in meinem Umfeld beobachtet habe. So ungefähr stelle ich es mir vor.

Die Therapie stabilisiert den Menschen, fängt einigermaßen auf. Schält es hervor, so daß man all das Elend endlich aus sich spuken kann. Dann ist es vor einem, nicht mehr in einem. Man kann es betrachten und versuchen zu zerstören, ohne sich selbst zu vernichten.
Dann kann man beginnen, ein normales Leben zu führen. Das, was andere Personen sich schon seit Jahrzenten aufgebaut haben. damit fängt man selbst dann vielleicht ab Mitte 30 an.

Ich weiß nicht, ob man danach mehr liebt. Oder ein reinerer Mensch geworden ist. Klar, man erfährt sicher vieles über sich (das "lustige" ist aber, daß es für "normale" Menschen selbstverständlich zu sein scheint, was manch andere/r sich dann erst bewußt machen muß) und denkt über bestimmte Dinge nach. Auch lernen tut man, natürlich. Doch nach wie vor denke ich, daß geht auch anders. Ich habe durch bestimmte Sachen einiges erfahren können. Andere besser verstehen können. Es hat oft "klick" gemacht. Und ja, vermutlich nur, weil ich durch dieses Leid gehen mußte.
Und dennoch bin ich sehr wütend. Um die Zeit, um die jahre, die mir einfach genommen wurden. Wo ich hätte ich selbst sein können. Und dafür, daß ich nun weiß, wie elend man sich fühlen kann. Was die Gründe sein können, für bestimmte "Beschwerden". Und dann sehe ich mich um, in dieser Welt, und erblicke dieses Leiden plötzlich überall, so daß mir einfach nur noch schlecht ist. Das ist ein Schock. Zu wissen, was schief gehen kann und zu sehen, wie viele sich mit solchen Gefühlen und Emotionen rumplagen müssen. Und das tut unendlich weh. Das ist keine Liebe, das ist Schmerz. Und dann folgt einfach nur Hoffnungslosigkeit. Weil ich auch weiß, wie schwer es ist, aus diesem Netz herauszukommen, in welchem man sich verfangen hat. Wenn es überhaupt möglich ist.
Liebe? Ich empfinde eher Trauer. Ganz schlimm wird es dann noch, wenn ich endlich verstehe, wieviel Leid ich schon verursachte, mit meinem Verhalten, welches einfach nur Schutz gewesen ist. Und damit schließt sich der Täter-Opfer-Kreis tatsächlich irgendwie wieder. Ich habe zwar niemanden vergewaltigt, doch ich habe einigen Personen das Herz gebrochen, weil ich deren Nähe nicht ertragen habe und richtig fies wurde. was geht nun in diesen vor? Ich mag gar nicht daran denken... Und an manchen Tagen wünsche ich mir, ich hätte all dies nie, nie erfahren.

Man kann einen Menschen, auch wenn er schon sehr gereinigt und fortgeschritten ist relativ leicht kaputt machen und auf lange lange Zeit zurückwerfen. Da möchte ich als Beispiel nur mal das Stichwort "Drogen" anführen. Was für einen "Lehrzweck" sollte das haben ? Dass man keine nehmen sollte - vielleicht. Doch was, wenn einem Dinge widerfahren, ohne dass man es weiss oder etwas dafür kann ? Ist soetwas wirklich notwendig ? Oder könnte es nicht genauso der brutale Schlag einer negativen Kraft sein, die keineswegs "lehren" sondern vielmehr quälen und sich daran erfreuen will?

Nun, der "Witz" ist ja, daß wir es auf Seelenebene wissen sollen, was uns hier wiederfahren wird, da es zu unserer selbsterwählten Lernaufgabe gehört.


Die negative Kraft fällt dann wohl in "Deinen" Bereich der Sinnlosigkeit, oder?
 
Liebe(r) Tannenzapfen,

ja, die verlorenen Jahre sind echt schlimm - erst hatte man keine schöne Kindheit - und dann kann man noch nicht mal durchstarten, wenn man ausgezogen ist.

Andererseits weiss ich nicht, ob ich ohne diese besch.... eidenen Erfahrungen Menschen an die Hand nehmen könnte, die ähnliches durchmachen mussten und vielleicht noch nicht so weit sind wie ich heute.
Ich gehe durch die Stadt - und wenn ich das Gefühl habe, dass eine Frau belästigt wird, frage ich sie, ob ich ihr helfen kann. Zumindest einer Frau konnte ich dadurch wirklich schon aus der Patsche helfen, vielleicht auch mehr. Manchmal reicht es auch schon, wenn jemand aufmerksam ist - und der potentielle Täter bemerkt das.

Ich versuche meinen Beitrag zu leisten, dass nicht noch mehr Menschen dieses Drama durchmachen müssen. Dafür hat sich mein Leid vielleicht nicht gelohnt, aber ich versuche das Beste draus zu machen.

LG
Ahorn:liebe1:
 
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Hallo Tannenzapfen

erstmal könnte es sein, dass wir da was verwechseln oder durcheinander bringen oder aneinander vorbei reden.

Was ist denn nun ganz genau gemeint mit dem "Sinn" ?
Ist es die Frage nach dem "was" oder "warum" ?
Ist es etwas, das "wir" wollen oder etwas, das "jemand anderes" will ?
Von uns selbst oder von allen ?
Oder vielleicht etwas, das wir tun "sollen" ? Und wer meint das, das wir das sollen ? Ist es vielleicht die Frage "Warum sollte ich etwas tun" ? Oder etwa "was sollte ich wollen" ? Wie kann man etwas wollen sollen ?
Oder ist es vielleicht die allgemeine Frage : "Wieso überhaupt das alles ?"

Worüber sprechen wir hier ?

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Zitat:
"Aber hat nicht jeder für sich einen Sinn gefunden? Würde der Mensch es überhaupt ohne Sinn aushalten? Und wenn es nur der Sinn ist, so erfüllt wie möglich zu leben, glücklich zu sein. Egal, ob es so gewollt ist oder Zufall. Wäre nicht auch das ein Sinn? Beseitzt nicht auch der Ungläubige für sich einen Sinn? Das Leben zu genießen, z.B.?"

Also aus meiner Sicht redest Du da nicht vom Sinn sondern von dem, wonach sich ein Mensch orientiert im Leben. Hier gäbe es z.B. zwei Richtungen - die eine beschreibt das, was man tun WILL, die andere, was man tun SOLL.

Der "Sinn", das Leben zu geniessen und Spass zu haben ist kein "Sinn" sondern ergibt sich einfach aus dem natürlichen Bedürfnis eines Menschen. Ein Mensch erlebt etwas sehr angenehmes - sei es geistig, emotional, sinnlich - und entwickelt dann den Wunsch, dies wieder zu erleben und zu vertiefen. Andersherum ist es dann so, dass ein Mensch unangenehme Erfahrungen macht und sich daraus eine Abneigung gegen bestimmte Dinge entwickelt, die er in Zukunft meidet. Dies geschieht normalerweise ganz von alleine, es ist ganz natürlich - findest Du nicht auch ?

Nun lese ich aber die Worte eines Menschen, bei dem diese Vorgänge scheinbar nicht stattfinden ??? Wie kann das sein ? ich verstehe es nicht. Kannst Du es mir erklären ?
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Zitat:
"Weil wohl jeder für sich nach Antworten sucht, oder? Weil sich jeder irgendetwas sucht (ich nehme es zumindest an), um dieses Theater hier auf Erden zu verstehen und damit halbwegs zurecht zu kommen."

Das sieht nun wieder nach dem allgemeinen Sinn aus, der "Lebensfrage" schlechthin. Wieso passiert das alles überhaupt. Ist aber aus meiner Sicht nicht der selbe Sinn den Du oben meinst.

Natürlich ist der Mensch ein neugieriges Wesen und stellt Fragen, Fragen, Fragen. Dennoch würde ich es nicht so sehen, dass jeder nach dieser "grossen" Anwort sucht. Vielleicht mal eine Zeit lang in der Jugend - doch die meisten Menschen hören schnell wieder damit auf. So zumindest meine Erfahrung mit anderen Menschen. Diese Frage scheint mir doch auch ein wenig zu hoch gegriffen, findest Du nicht auch ? Jedenfalls leben viele viele Menschen ohne eine wirkliche Antwort auf diese Frage, und sie lieben und hassen und leiden und geniessen trotzdem. Also wieso solltest Du das nicht auch können ?

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Zitat:
"Ich muß mir jedenfalls einen Sinn geben. Weil ich sonst an diesem Dasein zerbrechen würde. Natürlich ist es schwierig herauszubekommen, ob es einen Sinn gibt oder nicht. Und ob es DEN Sinn gibt, welcher für alle gleichwertig ist."

Wieso würdest Du denn an Deinem Dasein zerbrechen ? Warum ? Und was meinst Du denn mit "DEM" Sinn ? Was könnte das sein ?

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Zitat:
"Wie stellst Du Dir ein Leben ohne Sinn vor? Wie würde ein solcher Mensch leben?"

Welcher Sinn ist nun gemeint ? Wenn es um den "Endsinn" geht - ganz normal, wie man überall sehen kann. Wenn es um den persönlichen Sinn geht - meinst Du damit eigentlich ein persönliches "Lebensziel" ? Es gibt - soweit mir bekannt - auch viele Menschen, die ihren persönlichen "Lebens-Sinn" nicht gefunden haben. Solche Menschen sind in der Regel nicht sehr motiviert und bringen es auch nicht sonderlich weit, bei was auch immer. Dennoch lässt es sich auch ohne so einen Sinn durchaus ganz gut leben. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige solche Menschen, die nicht "in die Puschen" kommen, deren Leben mehr oder weniger so dahinplätschert. Sie sind nicht sonderlich glücklich oder erfolgreich, aber es geht ihnen auch nicht unbedingt schlecht. Denn sie machen sich (i.d.R.) nicht sonderlich verrückt deswegen.

Vielleicht hängt es auch stark davon ab, welche Einstellung man dazu hat. Ob man sich nun daran "festbeisst" oder ob man es eben einfach so akzeptiert.

Die meisten Menschen müssen sich keinen "Sinn" suchen oder ausdenken. Sie folgen ihren Bedürfnissen, Zuneigungen, Abneigungen, ihren Interessen, richten sich vielleicht noch aus an Moral und Ethik und verhalten sich entsprechend ihrer Psyche. Also wieso solltest Du das dann tun ?

Was sagt Dir denn Dein Herz ? Was empfindest Du ? Wozu fühlst Du Dich hingezogen ? Was macht Dir Spass ? Wonach sehnst Du Dich ? Gibt es da denn nichts ? Brauchst Du unbedingt jemanden, der Dir einen "Sinn" erklärt. Bitte entschuldige, wenn ich Dir hier zu nahe trete und bitte antworte nicht, wenn Dir das zu persönlich hier ist. Es ist wirklich nur lieb gemeint. :liebe1:
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Zitat:
"Ist ein Wunsch, ein Traum, ein Ziel nicht auch ein Sinn?"

Für mein Verständnis sind das verschiedene Dinge. Sinn klingt für mich so wie etwas von aussen. Etwas, das *man* tun sollte, um irgendetwas bestimmtes aus bestimmten Gründen zu erreichen. Ersteres ergibt die Frage "Was will ich" zweites die Frage "was soll ich". Beim ersten frage ich in mich, beim zweiten jemand anderen. Warum sollte man jemand anderen danach fragen, was man will ? Wer, wen nicht man selbst, weiss am besten, was man will ? Das andere geht für mich eher in die Richtung "was ist das Beste für mich und andere - wie soll ich mich nun verhalten - sag Du es mir bitte". Und wieso sollte man jemandem so eine Frage stellen ? Mir fallen da nur zwei Dinge ein - entweder, weil man nicht weiss, was man will, oder weil man nichts "falsches" tun will (aus verschiedenen Gründen). Würdest Du mir da zustimmen oder gäbe es da noch andere Möglichkeiten ?
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Zitat:
"Bestes Beispiel bin ich. Wie oft mußte ich mir schon anhören: Sei doch endlich mal glücklich. Und ich dachte immer: was wollen die denn nur von mir, bin ich es nicht? Ich war es nicht, nein. Und oftmals wußte ich das gar nicht. Habe ich da nun absichtlich das Leid gewählt oder haben mich bestimmte Erlebnisse dazu gezwungen, auf die ich weniger Einfluß hatte?"

Dass ständig irgendwelche Einflüsse auf uns einwirken, ist klar. Und dass wir einen - beschränkten - Einfluss auf unsere Umwelt (also wiederum die Einflüsse, denen wir ausgesetzt sind) haben, ist eigentlich auch klar. Also ist man zu einem gewissen Grad immer an seiner Situation mit Schuld aber anderseits ihr auch bis zu einem gewissen Grad ausgeliefert. Dies ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich.

Die Frage ist doch eigentlich - ist man sich dessen bewusst, dass man leidet oder glücklich ist ? Und trifft man daraus eine bewusste Entscheidung, sich und sein Leben so zu ändern, dass man glücklich werden kann ?

Ich persönlich denke nicht, dass ein Mensch unbedingt das Leid gewählt hat, wenn er nichts unternimmt, um sich aus diesem zu befreien. Ich selbst habe in meinem Leben sehr viel gelitten. Es gab zB mal eine Beziehung vor mehreren Jahren, die ab einem bestimmten Punkt nur noch leidvoll war. Doch ich unternahm nichts dagegen. Grund war, dass ich mir des Leids einfach nicht bewusst war. Und obwohl ich einiges dagegen hätte tun können, versank ich irgendwie in diesem unbewussten Zustand. Als dann alles zusammen brach gab es ein schmerzhaftes Erwachen, doch danach konnte ich all das reflektieren und mich auch ändern. (Was sehr schade ist, weil es besser gewesen wäre, während des Dramas bewusst zu sein, da die Beziehung durchaus noch lange Zeit zu retten gewesen wäre)

Ansonsten gäbe es da noch die Variante, dass die Lebensumstände eigentlich garnicht so schlimm sind, aber man dennoch nicht glücklich ist. Doch hier wäre die Frage, ob man in so einem Fall wirklich schon unglücklich ist, oder ob man das Leben mehr oder weniger einfach so "passieren" lässt. Zwar nicht wirklich unglücklich aber dennoch nicht glücklich. Weil man nicht in die Richtung geht, die einen glücklich machen könnte.

Wo in diesen Beschreibungen findest Du Dich denn am ehesten wieder ?
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Zitat:
"Wenn der Mensch die tatsächliche Wahl hat, sich entscheiden zu können zwischen Leid und Glück - würde nicht jeder das Glück wählen?"

Das ist eine interessante Frage - weil es Menschen gibt, für die Unglück Glück bedeutet. Was ist Glück ?
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Zitat:
""Nun, so leicht soll es ja auch nicht sein. je nachdem, welchem Sinn man folgt. So heißt es, ein Selbstmörder wird "dort" bestraft. Ein Bösewicht kommt in die Hölle. Jemand der sein Bewußtsein hebt, kommt in höhere Ebenen. Manche kommen einfach zu Jesus - aber wahrscheinlich auch nur, wenn sie an diesen glauben. - WENN all dies stimmt, oder irgendetwas davon, so macht es schon einen großen Unterschied, wie man hier lebt."

Nun, das stimmt sicherlich, was Du da schreibst. Doch da geht es jetzt nicht mehr um irgendeinen "Sinn" wie bisher. Also das, was man will oder soll, sondern um die Frage, was nach dem Tod eigentlich auf uns zukommt. Und aus den Antworten dieser Frage kann man sich gewisse Richtlinien für sein Leben ableiten. Was ich meinte, war, dass das, was nach dem Tod kommt, eben kommen wird, ob Du nun einen "Sinn" gefunden hast oder nicht. Aber natürlich wäre es von Vorteil, dies zu wissen, um sich darauf einzustellen. Vielleicht ist das wieder eine andere Art "Sinn" in diesem Thema - eine Orientierung, die man sich aus dem Wissen um übergeordnete Gesetze ableitet. Etwas, das man tun WILL, weil man bestimmte Dinge durch sein Verhalten NICHT auslösen WILL oder bestimmte unangenehme Situationen nicht erleben will bzw weil man lieber bestimmte glückliche Dinge erfahren will. Wie zB goldenes Manna in einer himmlischen Sphäre. Doch mal angenommen, man wüsste, dass es dieses gibt und wie man es erreicht. Dann gäbe es ja immer noch die andere Sinnfrage - wieso sollte ich dieses anstreben - goldenes Manna zu schlürfen und glücklich zu sein ? Könntest Du zB diese Frage beantworten ?
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Zitat:
"Weil da - für mich zumindest - die Frage hintersteht, nach dem WARUM? Warum geschieht mir dies und jenes. Warum sind andere glücklich, warum kann ich es nicht sein? Warum muß ich arbeiten gehen, wenn ich viel lieber was anderes machen würde? Warum macht mich dieses Dasein so oft unglücklich? Warum diese Qual? Warum kann es nicht einfach schön sein?"

Also irgendwie sieht mir das garnicht nach "Sinnfragen" aus sondern einfach gesagt nach einer Menge Fragen. Einfach nur Fragen. Und für jede von ihnen gibt es andere Antworten. Das ist nicht eine Frage, das sind viele Fragen. Viele Antworten die wiederum Einstellung und Weltbild ändern, was zu verändertem Verhalten führt. Und da wäre es aus meiner Sicht für jeden einzelnen Menschen am sinnvollsten, diesen Fragen eine nach der anderen auf die Spur zu kommen. Schliesslich hat da jeder seinen eigenen Hintergrund. Oder findest Du, dass ich da falsch liege ?
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Zitat:
"Warum muß ich arbeiten gehen, wenn ich viel lieber was anderes machen würde?"

Könnte es vielleicht daran liegen, dass
- Du eher zu den armen Menschen gehörst ?
- Du in einer Gegend mit hoher Arbeitslosigkeit wohnst ?
- Du einen Beruf mit schlechten Job-Aussichten gelernt hast ?
- Du vielleicht garnicht arbeiten müsstest, aber diese Möglichkeit nicht angenommen hast ?
- Du nicht siehst, dass Du daran arbeiten kannst, dass sich diese Situation ändert ?
- Du nicht wirklich weisst, was Du sonst tun wollen würdest, und daher auch keine Anstrengungen in eine andere Richtung unternimmst ?

ZB viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Job und träumen von einem anderen, besseren Leben. Aber viele von ihnen haben auch nicht wirklich eine Vorstellung davon, wie das aussehen könnte. Sind nicht motiviert genug, einen Weg zu suchen, ihr Leben zu ändern. Möglicherweise sind ihre Lebensumstände auch sehr bedrückend, aber.....
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Zitat:
"Warum macht mich dieses Dasein so oft unglücklich?"

Da sind die Fragen, die ich mir an Deiner Stelle stellen würde - was genau macht mich eigentlich unglücklich ? Und warum ist das so ? Woran könnte das liegen ? Und wie könnte ich das ändern ? Was ist eigentlich glücklich sein ? Wann war ich in meinem Leben glücklich ? Wie sehr hängt es von mir und wie sehr von den Umständen ab, wie glücklich man ist ? Und so weiter.
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Zitat:
"Warum kann es nicht einfach schön sein?"

Diese Frage sieht doch nicht so leicht zu beantworten aus - denn dies betrifft heute eigentlich so gut wie alle Menschen (aus meiner Sicht). Oder was meinst Du ?

Meine persönliche Antwort darauf lautet, dass die Menschheit momentan in ihrer Entwicklungsstufe ganz weit unten ist und es in dieser Phase einfach mal jede Menge Probleme gibt. Dass wir alle Suppen auslöffeln müssen, die wir uns mal eingebrockt haben. Ob wir daran nun mehr oder weniger oder garnicht (mit-)schuld sind. Von alleine würde ich sagen löffelt sich das jedenfalls nicht aus.

Wie auch immer. :) Viele Grüsse.... :weihna1
 
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