Dazu habe ich etwas wirklich interessantes im Netz gefunden.
Warum können Überlebende nicht einfach weiter leben:..
Viele Menschen sind der Ansicht, Erwachsene Überlebende könnten einfach "über den Dingen stehen", den Missbrauch vergessen und einfach weiter Leben.
Schließlich hat sich der Missbrauch in der Kindheit ereignet, was lange Zeit her ist.
Wenn das so einfach wäre, würden viele Überlebende sich für diese Alternative entscheiden!
Leider ist das eben nicht so einfach.
Überlebende hatten niemals die Möglichkeit eine 'gewöhnliche' Kindheit zu genießen, genauso wenig wie sie die Zeit zurück drehen + das 'nachholen' können.
Kindheit. In dieser Zeit erwerben alle Menschen die elementaren Grundkenntnisse für das Leben als Erwachsener.
Die Zeit in der Menschen lernen zu sprechen, zu laufen, sich selbst zu ernähren, sich anzuziehen, wie Beziehungen zu anderen Menschen aussehen + sämtliche Sorten von verbalen und nichtverbalen Mitteilungen ihrer Umwelt zu dekodieren.
Wenn diese existentiellen Informationen in der verdrehten Atmosphäre des Missbrauchs erlernt werden, ist es nicht mehr möglich diese zu löschen bzw. zu verändern, sobald das erwachsenen Alter erreicht ist.
Was nicht bedeuten muss, dass ein Überlebender nicht in der Lage wäre ein vollkommen erfülltes + glückliches Leben zu führen. Das ist sehr wohl möglich. Es wird nur niemals die gleiche Qualität haben wie das Leben eines nicht- Überlebenden. Die Art und Weise wie ein Überlebender denkt und handelt, wird niemals mit der Art eines nicht- Überlebender übereinstimmen. Diese verdrehte Weltsicht beeinflusst Beziehungen innerhalb der Familie, Partnerschaften, enge Freundschaften, die Beziehung zu ihren Kindern, sowie (klar) die Beziehung zu sich selbst.
> Sollte Jemand Zweifel an dieser Aussage haben, bitten Sie sie um ein einfaches
EXPERIMENT
Bitten Sie sie zwei Dinge zu tun, die von ihrem gewohnten Alltagsleben abweichen.
Sie sollen sich einmal die Zähne mit ihrer nicht-dominanten Hand putzen, sowie Haare kämmen mit der nicht-dominanten Hand. Nachdem die Person das getan hat, bitten sie sie, sich vorzustellen, dass Zähneputzen + Haare kämmen von nun an ihr Leben lang so schwierig sein wird.
Es wird sich nicht 'richtig' anfühlen.
"Du siehst dein Gesicht im Spiegel und weißt genau, dass du es nicht richtig kannst. Du beobachtest andere Menschen um dich herum, die damit keine Probleme zu haben scheinen. Nur du scheinst zwei linke Hände dabei zu haben. Da gibt's paar Knoten in deinem Haar, an die du nicht so richtig dran kommst, oder ein Teil will einfach partout nicht sitzen. Nach einer Weile findest du dich damit ab, dass du es nie schaffen wirst deine Haare so gut zu 'stylen' wie andere. Selbst wenn du sie professionell vom Frisör herrichten lässt ist es nur eine kurzfristige Lösung.
Du weißt genau, als du deine Zähne geputzt hast, hast du mal wieder ein paar dieser Backenzähne nicht erreicht, das Wasser zum Ausspülen aufnehmen war auch schon ein Alptraum, also hast du von vorneherein weniger benutzt. Dir ist klar, dass diese Art der Zahnpflege nur zum Verfall führen kann, findest dich aber damit ab, dass du Zahnarztrechnungen bezahlen und für dein Verschulden auch noch ermahnt wirst.
Du hast dich daran gewöhnt, dass andere Menschen die Ursache für deine Unzulänglichkeit auf eine Freiwilligkeit in deinem Verhalten oder auf unerwünschte Persönliche Charaktereigenschaften zurückführen wie, z.B. Faulheit.
Aber du hältst durch, du wirst es überleben..."
Nun, bitten Sie ihre Versuchsperson sich vorzustellen, dass der einzige Grund das alles durchzustehen + auf sich zu nehmen darin besteht irgendwelche Erwachsenen zu stimulieren und sie zu unterhalten.
Bitten sie sie sich einmal vorzustellen wie sie über ihr Leben denken würden, sich fühlen würden mit der Gewissheit, dass das ganze Leben von nun an eine Qual sein würde, das ganz nur weil irgendwer anderer sie auf völlig egozentrische Art- und Weise zur Bedürfnisbefriedigung benutzt hat, als sie klein waren.
Weiter bitten sie sie, sich Selbstvorwürfe darüber zu machen, dass sie 'mitgemacht' haben und sich zusätzlich noch Schuldig zu fühlen, weil sie nicht in der Lage waren sich jemand anderem anzuvertrauen.
Dieses Experiment kann einer nicht-missbrauchten Person einen kleinen Einblick in das Leben einer/s Überlebenden von sexuellem Missbrauch in der Kindheit geben.
Das Beispiel Zähneputzen + Haare kämmen, ist ein Gedankenkonstrukt zur Verdeutlichung.
In der REALITÄT bedeutet das Leben eines Überlebende leider Andersartigkeit in ALLEM was er/sie tut!
Quelle: von Juliet Summers veröffentlicht auf
www.secasa.com.au