Umfrage: Sexueller Missbrauch!!!!

Bist DU schon mal sexuell angegriffen bzw. sexuell missbraucht worden?

  • Nein, noch niemals!

    Stimmen: 26 21,7%
  • Nein, aber ich kenne jemanden der sexuell missbraucht wird/wurde

    Stimmen: 24 20,0%
  • Ja, aber nur verbal (Sprüche/Fragen/Antworten mit extremen sexuellem Inhalt)

    Stimmen: 19 15,8%
  • Ja, ich wurde schon mal/schon öfters ungewollt angefasst

    Stimmen: 40 33,3%
  • Ja, ich wurde einmal vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich wurde mehrmals vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich werde/wurde regelmäßig missbraucht

    Stimmen: 9 7,5%
  • Ich wurde von jemanden sexuell missbraucht, den ich kenne

    Stimmen: 22 18,3%
  • Ja, ich wurde BEINAHE vergewaltigt

    Stimmen: 11 9,2%
  • Ich habe den Täter angezeigt

    Stimmen: 2 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
... Der Satz, den ich dazu von der Betroffenen hörte, den werd ich nie vergessen. "Ich weiß jetzt, daß ich einen Mann nehmen muß, der mich weder sexuell noch sonstwie interessiert, der mir einfach stinkfad vorkommt - weil wenn ich einen nehme, der mir wirklich interessant vorkommt, dann ist das wieder einer, der mich zerstört. Ich darf nicht einen Mann heiraten, den ich liebe - sondern einen, von dem mir die anderen sagen, daß er mir guttut..."
.

So, jetzt sitz ich da und kämpfe mit den Tränen (geht doch nicht im Büro). Dieser Satz war früher meiner, er gehörte einfach zu meinem Weltbild. Er war auch meine Rettung, denn ich heiratete einen Mann, der unendlich liebevoll zu mir war. Und in der Zeit konnte ich viel aufarbeiten, in Ruhe, in sicherer Umgebung.

Ich suchte mir früher immer Partnerschaften, in denen ich emotional nicht berührt wurde - das verschaffte mir Sicherheit. Alles andere hätte mich umgebracht. Ich traute mich da nie drüber, wenn ich mich verliebt hatte, flüchtete ich sofort.

Da gabs mal einen Spruch von der Marlene Dietrich, glaube ich, der damals mein Leitmotto war (und einiges aussagt):

"Wenn eine Frau zwischen mehreren Männern wählen kann, soll sie nicht DEN nehmen, DEN sie am meisten liebt, sondern DEN, DER sie am meisten liebt...."

In diesem Satz sah ich die Erlösung. Ich weiß jetzt nicht, wie Marlene Dietrich da drauf kam....

Bei meinem LG hatte ich anfangs auch diesen Fluchtreflex, nur nicht mehr soo stark. Ich benahm mich jedoch ziemlich unsymathisch am Anfang (wahrscheinlich in der Hoffnung, ihn zu vergraulen) und kämpfte ziemlich gegen diese aufsteigende Angst.

Aber ich dachte mir, dass ich es jetzt endlich mal probieren möchte, wie sich das anfühlt, wenn man sich traut, eine Partnerschaft einzugehen, in der ICH verliebt bin...War sozusagen meine Premiere.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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"Wenn eine Frau zwischen mehreren Männern wählen kann, soll sie nicht DEN nehmen, DEN sie am meisten liebt, sondern DEN, DER sie am meisten liebt...."

In diesem Satz sah ich die Erlösung. Ich weiß jetzt nicht, wie Marlene Dietrich da drauf kam....

Bei meinem LG hatte ich anfangs auch diesen Fluchtreflex, nur nicht mehr soo stark. Ich benahm mich jedoch ziemlich unsymathisch am Anfang (wahrscheinlich in der Hoffnung, ihn zu vergraulen) und kämpfte ziemlich gegen diese aufsteigende Angst.
Aber ich dachte mir, dass ich es jetzt endlich mal probieren möchte, wie sich das anfühlt, wenn man sich traut, eine Partnerschaft einzugehen, in der ICH verliebt bin...War sozusagen meine Premiere.

Liebe Grüße
Reinfriede

Wie sich das doch alles ähnelt.........davon kann mein Mann auch ein Liedchen singen........mein Glück war, dass er mich trotz meiner "Abwehr" nicht aufgab, sondern mir zeigte das ich es wert war geliebt zu werden, ohne irgendwelche Ansprüche an mich zu stellen. Was mich am meisten "beeindruckte" war seine abgrundtiefe Ehrlichkeit.....er ließ sich von mir kein X für ein U vormachen und stieß mich oft so sehr mit der Nase drauf, dass diese öfters "blutig" wurde. Manchmal glaubte ich sogar ihn dafür hassen zuu müssen, weil er meine "Tarnung" auffliegen ließ und weil ich so erschrocken war, dass er mich so lieben konnte wie ich war.........und ich gar nicht flüchten musste. ................Irgendwann regte sich etwas in mir, was ich Vertrauen und Liebe nennen und vor allem fühlen konnte.....

Er hat die Jahre der Aufarbeitung konsequent mit mir durchgezogen und mich niemals dabei aufgegeben.........wenn ich drohte vor Verzweiflung wieder aufzugeben und in die Knie zu gehen, hielt er mich einfach fest, weinte so manches Mal mit mir und hob mich dann wieder auf, damit ich nicht dort stecken blieb.

LG Manu
 
Ja, offensichtlich - was für andere "ganz normal" ist, nämlich eine Partnerschaft einzugehen mit einem Mann, in den man verliebt ist, dafür brauchte ich 25 Jahre mühsames "Lernen" - wie das Zähneputzen mit Links.

Lg
Reinfriede
 
Bei meinem LG hatte ich anfangs auch diesen Fluchtreflex, nur nicht mehr soo stark. Ich benahm mich jedoch ziemlich unsymathisch am Anfang (wahrscheinlich in der Hoffnung, ihn zu vergraulen) und kämpfte ziemlich gegen diese aufsteigende Angst.
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Meiner Erfahrung nach ist man in Krisensituationen immer so eingenommen von sich selbst, dass man das Leid des anderen nicht nachvollziehen oder verstehen kann. Weil man mit seinen eigenen Problemen schon genug beschäftigt ist. Aber es gibt auch Schuldgefühle, die sich so anfühlen, als ob man das Leid des anderen nachvollziehen könnte - und sowas ist immer sehr schlimm. Nun, zumindest mir geht es immer so. Kann es mir nicht vorstellen, für zwei Menschen zu leiden - wenn es Dir so geht, bist Du vielleicht ein "Empath" ? In diesem Falle .... mein Beileid.

Mit Schuldgefühlen hat das weniger zu tun, wenn diese auch dabei sein mögen. Aber es ist schwer, sowas wie "Schuld" zuzuweisen. Ob es nun sich selbst oder dem anderen gegenüber ist (zumindest in diesem Fall, den ich grad vor Augen habe).

Was Schuldgefühle sein sollen, die sich so anfühlen, als würde man das Leid des anderen nachvollziehen, weiß ich nicht. Damit kann ich nichts anfangen. Auch bezog sich dies alles nicht ausschließlich auf eine Person, auch nicht nur auf welche, die ich persönlich kenne, sondern ganz allgemein. Ich erfuhr von Krankheitsbildern, hörte von Personen, die dadrin steckten und es machte einfach nur "klick", "klick", "klick". Es war plötzlich ein Verständnis da, wie das alles entsteht, funktioniert und wie es sich anfühlt (natürlich gehe ich nicht davon aus, es zu 100 % zu "fühlen"/wissen. Ich kann es auch nur aus meiner ganz eigenen Sichtweise verstehen, die es nur am Rande streift. Doch das ist schon schwer genug.)


Soweit mir bekannt, ist das Beispiel mit dem Schmetterling etwas anderes, als die Chaostheorie, bei der es darum geht, Strukturen im Chaos zu erkennen. Aber ... egal.


http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,AAE881FE88FB1C7BE0340003BA17F124,,,,,,,,,,,,,,,.html

Für die, die es genau wissen wollen...



Hatte ich sowas geschrieben ? Dass "jede Frau ausflippt, nur weil sie ihre Tage hat" ? Nein, oder ? Regelbeschwerden sind abgesehen davon kein Mythos sondern nicht selten und bekannt. Ansonsten war das nur irgendein dummes Beispiel und sollte keine Klischees bedienen. Sorry, wenn Du Dich dadurch angegriffen gefühlt hast.

Ich hörte sowas halt schon öfter. Natürlich immer nur von Männern, die mit den tagen der Frau irgendwie nicht klarkommen oder nur Horrorerlebnisse gehabt haben müssen. Ich selbst habe noch nie eine Frau persönlich kennengelernt, die zu dieser Zeit irgendwie am Boden hängt oder sonstwie gefrustet ist (oder was auch immer den Frauen da so alles nachgesagt wird).
Soll natürlich nicht heißen, das es diese nicht gibt. Jedoch soll es nicht Thema hier sein (würde sich vielleicht ein extra-Thread lohnen :weihna1 )


Aha. Interessant. Das hast Du jetzt aber aus dem Kundalini-Thread abgeschrieben, gibs zu :weihna1 Ich versteh hier zwar den Zusammenhang nicht, aber egal :party02: Ja, die Birne, die kennt man erst, wenn man sie genascht hat. So ist es.

Sicher sollte es eine Anspielung auf diesen Thread sein. Das mit der Birne betraf ja auch Dich dort...


Ausgedacht ? Muss sich jemand sowas ausdenken, damit es existiert ?

Gute Frage. Vielleicht ist es so, daß sich tatsächlich etwas erst ausgedacht werden muß, damit es existieren kann. Wäre aber auch woanders passender.
 
Dazu habe ich etwas wirklich interessantes im Netz gefunden.

Warum können Überlebende nicht einfach weiter leben:..

Viele Menschen sind der Ansicht, Erwachsene Überlebende könnten einfach "über den Dingen stehen", den Missbrauch vergessen und einfach weiter Leben.
Schließlich hat sich der Missbrauch in der Kindheit ereignet, was lange Zeit her ist.

Wenn das so einfach wäre, würden viele Überlebende sich für diese Alternative entscheiden!
Leider ist das eben nicht so einfach.

Überlebende hatten niemals die Möglichkeit eine 'gewöhnliche' Kindheit zu genießen, genauso wenig wie sie die Zeit zurück drehen + das 'nachholen' können.
Kindheit. In dieser Zeit erwerben alle Menschen die elementaren Grundkenntnisse für das Leben als Erwachsener.

Die Zeit in der Menschen lernen zu sprechen, zu laufen, sich selbst zu ernähren, sich anzuziehen, wie Beziehungen zu anderen Menschen aussehen + sämtliche Sorten von verbalen und nichtverbalen Mitteilungen ihrer Umwelt zu dekodieren.

Wenn diese existentiellen Informationen in der verdrehten Atmosphäre des Missbrauchs erlernt werden, ist es nicht mehr möglich diese zu löschen bzw. zu verändern, sobald das erwachsenen Alter erreicht ist.

Was nicht bedeuten muss, dass ein Überlebender nicht in der Lage wäre ein vollkommen erfülltes + glückliches Leben zu führen. Das ist sehr wohl möglich. Es wird nur niemals die gleiche Qualität haben wie das Leben eines nicht- Überlebenden. Die Art und Weise wie ein Überlebender denkt und handelt, wird niemals mit der Art eines nicht- Überlebender übereinstimmen. Diese verdrehte Weltsicht beeinflusst Beziehungen innerhalb der Familie, Partnerschaften, enge Freundschaften, die Beziehung zu ihren Kindern, sowie (klar) die Beziehung zu sich selbst.

> Sollte Jemand Zweifel an dieser Aussage haben, bitten Sie sie um ein einfaches

EXPERIMENT

Bitten Sie sie zwei Dinge zu tun, die von ihrem gewohnten Alltagsleben abweichen.

Sie sollen sich einmal die Zähne mit ihrer nicht-dominanten Hand putzen, sowie Haare kämmen mit der nicht-dominanten Hand. Nachdem die Person das getan hat, bitten sie sie, sich vorzustellen, dass Zähneputzen + Haare kämmen von nun an ihr Leben lang so schwierig sein wird.
Es wird sich nicht 'richtig' anfühlen.

"Du siehst dein Gesicht im Spiegel und weißt genau, dass du es nicht richtig kannst. Du beobachtest andere Menschen um dich herum, die damit keine Probleme zu haben scheinen. Nur du scheinst zwei linke Hände dabei zu haben. Da gibt's paar Knoten in deinem Haar, an die du nicht so richtig dran kommst, oder ein Teil will einfach partout nicht sitzen. Nach einer Weile findest du dich damit ab, dass du es nie schaffen wirst deine Haare so gut zu 'stylen' wie andere. Selbst wenn du sie professionell vom Frisör herrichten lässt ist es nur eine kurzfristige Lösung.
Du weißt genau, als du deine Zähne geputzt hast, hast du mal wieder ein paar dieser Backenzähne nicht erreicht, das Wasser zum Ausspülen aufnehmen war auch schon ein Alptraum, also hast du von vorneherein weniger benutzt. Dir ist klar, dass diese Art der Zahnpflege nur zum Verfall führen kann, findest dich aber damit ab, dass du Zahnarztrechnungen bezahlen und für dein Verschulden auch noch ermahnt wirst.
Du hast dich daran gewöhnt, dass andere Menschen die Ursache für deine Unzulänglichkeit auf eine Freiwilligkeit in deinem Verhalten oder auf unerwünschte Persönliche Charaktereigenschaften zurückführen wie, z.B. Faulheit.
Aber du hältst durch, du wirst es überleben..."

Nun, bitten Sie ihre Versuchsperson sich vorzustellen, dass der einzige Grund das alles durchzustehen + auf sich zu nehmen darin besteht irgendwelche Erwachsenen zu stimulieren und sie zu unterhalten.

Bitten sie sie sich einmal vorzustellen wie sie über ihr Leben denken würden, sich fühlen würden mit der Gewissheit, dass das ganze Leben von nun an eine Qual sein würde, das ganz nur weil irgendwer anderer sie auf völlig egozentrische Art- und Weise zur Bedürfnisbefriedigung benutzt hat, als sie klein waren.

Weiter bitten sie sie, sich Selbstvorwürfe darüber zu machen, dass sie 'mitgemacht' haben und sich zusätzlich noch Schuldig zu fühlen, weil sie nicht in der Lage waren sich jemand anderem anzuvertrauen.

Dieses Experiment kann einer nicht-missbrauchten Person einen kleinen Einblick in das Leben einer/s Überlebenden von sexuellem Missbrauch in der Kindheit geben.
Das Beispiel Zähneputzen + Haare kämmen, ist ein Gedankenkonstrukt zur Verdeutlichung.

In der REALITÄT bedeutet das Leben eines Überlebende leider Andersartigkeit in ALLEM was er/sie tut!




Quelle: von Juliet Summers veröffentlicht auf www.secasa.com.au

Hallo Papacha,

danke für diesen Text. :liebe1: Wenn das Beispiel auch lange nicht das Bild wiedergeben kann, wie es sich tatsächlich anfühlt. Ich glaube das können "normale" Leute nicht begreifen. Darum bekommt man mitunter auch die seltsamsten Tips zu hören, die einfach nicht funktionieren können. Es geht einfach nicht. Nur das verstehen sie nicht. Weil das, was für sie logisch und einfach ist, ganz und gar nicht einfach ist. Vielleicht auch, weil es die Seele/den Geist betrifft. Das ist so schwer fassbar. Auch gibt es da nicht wirklich Krücken oder Transplantate oder Plastikseelchen, die man einpflanzen kann (wie z.B. ein neues Hüftgelenk). Es sei denn, Antidepressiva oder ähnliches können dies vorübergehend übernehmen...

:liebe1: Tannenzapfen
 
Das ist damals durch mich durchgegangen wie ein Messer. Plötzlich war mir klar, was das heißen muß. Nicht mehr und nie wieder den eigenen Gefühlen vertrauen können. Alles, was das Herz sagt, mit nachträglich eingelernten Denkstrategien überprüfen müssen.

Zumal dies auch lange dauern kann, bis man es begreift, daß man dem eigenen Herzen eben nicht trauen kann. Und wenn es dann soweit ist, ist es ein echter Schock.
 
Hallo Papacha,

danke für diesen Text. :liebe1: Wenn das Beispiel auch lange nicht das Bild wiedergeben kann, wie es sich tatsächlich anfühlt. Ich glaube das können "normale" Leute nicht begreifen. Darum bekommt man mitunter auch die seltsamsten Tips zu hören, die einfach nicht funktionieren können. Es geht einfach nicht. Nur das verstehen sie nicht. Weil das, was für sie logisch und einfach ist, ganz und gar nicht einfach ist. Vielleicht auch, weil es die Seele/den Geist betrifft. Das ist so schwer fassbar. Auch gibt es da nicht wirklich Krücken oder Transplantate oder Plastikseelchen, die man einpflanzen kann (wie z.B. ein neues Hüftgelenk). Es sei denn, Antidepressiva oder ähnliches können dies vorübergehend übernehmen...

:liebe1: Tannenzapfen

Hallo Tannenzapfen,

wie wahr, wie wahr...........allerdings habe ich auf Antidepressiva und ähnlichem immer verzichtet.........da ich nicht von einer "Sucht" und von einem verdrängen ins nächste fallen wollte. Wobei es bestimmt vielen hilft erst einmal über die schlimmste Zeit hinüber zu kommen........gab aber Zeiten, da habe ich mir wirklich nen neuen "Kopf" gewünscht:weihna1

Entsprechend wissenschaftlich gesicherte Fakten aus Amerika und Europa gehen wir heute von Folgendem aus:

Jedes 3./4. Mädchen und jeder 7./8. Junge wird sexuell missbraucht

bei Mädchen und Jungen mit Behinderungen sind es schon mehr als die Hälfte

ExpertInnen gehen davon aus, dass jährlich ca. 80.000 bis 300.000 Kinder in Deutschland sexuell missbraucht werden, ohne das alle Fälle strafrechtlich verfolgt werden

" Die TäterInnen kommen zu über 90 % aus dem sozialen Nahbereich der Opfer! Dazu zählen: Väter, Stiefväter, Brüder, Lehrer, Pfarrer, Mütter, Onkel, Babysitter, Freunde der Großeltern, Großväter, Tanten, Trainer, Erzieherinnen, Therapeuten, Nachbarn, Ärzte ...

ca. 80-90 % der Täter sind männlich
ca. 10-20 % der Täter sind weiblich

Aus der Beratungspraxis ist bekannt, dass ein Kind bis zu 7 Personen ansprechen muss, bevor ihm geholfen wird.

Ca. 1/3 aller Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Mädchen und Jungen werden vorwiegend von männlichen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verübt

TäterInnen haben in der Regel im Laufe ihres Lebens viele Opfer, die sie missbrauchen: 10, 20, 40, 100, 300 und mehr. Sehr häufig missbrauchen sie mehrere Kinder zeitgleich.

Die Taten haben in der Regel Wiederholungscharakter und erstrecken sich oft über Monate und Jahre.

Nur 10 % aller angezeigten Fälle führen zu einer gerichtlichen Hauptverhandlung Davon wiederum enden nur ca. 10% mit einem Schuldspruch des Täters, der nur in weiteren 10 % in einer freiheitsentziehenden Maßnahme endet. Die übrigen 90 % werden mit einer Geld- oder Bewährungsstrafe belegt.

3 von 4 Psychiatriepatientinnen und 9 von 10 Prostituierten wurden als Kind sexuell missbraucht.

Erschreckende Bilanzen Quelle: http://www.missbraucht.de/indexstart.php?c=03_kindesmissbrauch/fakten.htm
 
Jo diese Statistik gibt im Grunde genau das wieder was ich anfangs bereits ausgeführt habe :

Eine Gerichtsbarkeit die nach dem islamischen Recht geht : ohne Zeugen der Vergewaltigung, des Mißbrauchs, läuft fast nichts !!!! .

Da sich die Opfer in der Regel mit ziemlich desinteressierten Staatsanwälten und polizeilichen Ermittlern rumärgern müssen, mit Richtern die sich in der Materie nicht auskennen und dann auch noch mit Tätern konfrontiert sind die schon lange ein " worst case Szenario " geplant haben, kommt oft nicht viel heraus.

Solange ein Rechtssystem mehr für die Täter als für die Opfer arbeitet kann da auch nicht viel heraus kommen.

Mißbrauch ist ein sogen. Offizialdelikt, d.h. die Anklage wird durch den Staat / Staatsanwalt eingebracht und das Opfer wird zum Zeugen.

Diese Rechtsstellung hat jedoch in dem Fall enorme Nachteile : ob etwas ermittelt wird, ob etwas als Beweis herangezogen wird, ob überhaupt eine Anklage erfolgt , entscheiden eben jene Staatsanwälte die sich häufig mit der Materie überhaupt nicht auskennen oder oft selber Täter sind !! .

Um überhaupt als Opfer einen Einblick in die Akten, Bzw. die Aussagen der Täter zu bekommen , muss man sich einen Anwalt nehmen der die sogen. Nebenklage übernimmt.
Dieser Anwalt darf dann aber keine Anträge stellen sondern lediglich bei Gericht bestimmte Sachen " anregen " , wobei es wieder dem Staatsanwalt überlassen bleibt ob er diesen Anregungen folgt oder ob er es lässt .

Ermitlungen bei sexuellem Mißbrauch , gestalten sich teuer und langwierig.
Da sind Gutachten zu erstellen, lange Zeugenbefragungen zu machen , und lange Indizienketten zu einer tragfähigen Anklage zusammen zu fassen.

Selbst bei der Aussage der Kinder , wo man Gutachter überprüfen lässt ob es einen sogen. " Erlebnisbezug " gibt, also ob Kinder das wirklich so erlebt haben oder ob sie nur fantasieren, gibt es keinen wirklich gültigen Standard der stichhaltige Anhaltspunkte liefert.

Und dann kommt so ein Dorfpolizist ( der ja von Haus aus schon erleuchtet ist)
und behauptet ein vollständig abwesendes Hymen ( Jungfernhäutchen ) könne auch beim Sport verletzt worden sein.

Man kann durchaus diskutieren ob die Strafen zu niedrig sind. Aber ich finde die Diskussion über den ganzen Schlamassel der vor einer Anklage passieren kann, eigentlich noch viel wichtiger.

Gäbe es da klare Richtlinien , würde sich manches Opfer viel eher trauen eine Anzeige zu machen
 
Werbung:
Was nicht bedeuten muss, dass ein Überlebender nicht in der Lage wäre ein vollkommen erfülltes + glückliches Leben zu führen. Das ist sehr wohl möglich. Es wird nur niemals die gleiche Qualität haben wie das Leben eines nicht- Überlebenden. Die Art und Weise wie ein Überlebender denkt und handelt, wird niemals mit der Art eines nicht- Überlebender übereinstimmen.

Okay - nun hat man es gelesen und ist unter Umständen schockiert. Vielleicht konnten einem diese Worte ein klein wenig näher bringen, wie schlimm das ist, als Kind missbraucht worden zu sein. 9 von 10 Prostituierten wurden missbraucht ? Der Hammer ! Jede 3. - 4. Frau ? Unglaublich. Schlimm.

Dennoch wirkt es irgendwie abstossend, nun alle Missbrauchten zu stigmatisieren und als "ewig anders" abzustempeln. Das schiebt doch nur einen Keil zwischen "Missbrauchten" und "Nicht-Missbrauchten". Ein missbrauchter Mensch wird sich doch niemals verstanden fühlen von einem Nicht-Missbrauchten und so wird es für diese schwer, den Opfern zu helfen, an sie ranzukommen. So eine Einstellung finde ich daher nur negativ, destruktiv - selbst *wenn* es so wäre. Und wieso sollte das so sein ? Wieso sollten sich auch diese programmierten Strukturen nicht ändern können ? Es vermittelt eine Grundhaltung, ein Weltbild, in dem es unabänderliche Grenzen gibt, in dem eine vollständige "Normalisierung" und Heilung von Missbrauchten nicht möglich ist. Es wird eine hoffnungslose Einstellung noch bekräftigen und unterstützen. Auch das ist in meinen Augen sehr sehr negativ.

Zudem wird das sicherlich gern als "Ausrede" missbraucht, um sich abzuschotten oder davor zu drücken, an sich zu arbeiten. Okay, es ist völlig legitim und richtig, sich schützen zu wollen, wenn es zu viel wird. Solche "Argumente" sind dann jedoch von der Sorte "Knock-Out" und lassen sich schlecht entkräften. Auch das halte ich für sehr negativ.

Wieso also diese Aussagen ? Finde ich echt --- unverantwortlich und dumm.
Ich denke, jede Krankheit, jede Störung kann geheilt und aufgelöst werden. Jeder Mensch kann prinzipiell jede "Lebensqualität" erhalten, wenn die richtigen Dinge passieren. Selbst wenn es extrem schwierig oder unwahrscheinlich ist. Ansonsten braucht man sich über eine Prise Extra-Selbstmörder und ein paar extra "Missbrauch-Beziehungen" nicht zu wundern.

Irgendwelche Einwände ?
 
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