Sexuelle Enthaltsamkeit

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Wir sind nicht menschliche Wesen,
die eine spirituelle Erfahrung machen.
Wir sind spirituelle Wesen,
die eine menschliche Erfahrung machen.
Yogi Bhajan

Das bedeutet für mich, wir sind hier auf der Erde um menschliche Erfahrungen zu machen, wir haben einen Körper und wir haben Sinne - beides hat seinen Grund, nämlich das Leben, die Liebe u.a. auch körperlich zu erfahren.

Wenn wir den ganzen Tag meditieren, uns zwingen auf bestimmte Dinge zu verzichten, sind wir nicht hier, dann befinden wir uns ausserhalb unseres Körpers.

Wir verbieten uns unsere Lust, wir knechten unsere Bedürfnisse, wir leben nicht sondern befinden uns in einer Zwischenwelt, das ist sicher nicht der Sinn unseres Daseins.

Der Sinn ist es spirituelles und materielles Leben zu verbinden, nicht in das eine oder andere zu flüchten, sondern beides zu integrieren.

lg
Denara

Das ist alles gut nachvollziehbar. Nur glaube ich, dass die Sexualität nicht ausufern soll, indem man die Partner ohne Verantwortungsgefühl wechselt, und zwar nur um seine Neugier oder seinen Trieb zu befriedigen.

Auch ist es meines Erachtens nicht notwendig, gewisse Örtlichkeiten, in denen Sexualität ohne Liebe praktiziert wird, zu seinem sexuellen Lebensinhalt zu machen. Ich glaube, dass dies dem Menschen auf lange Sicht schadet.
Doch habe ich Verständnis für eine gewisse Neugierde, die allzu menschlidch ist, wenn es in der Richtung vorübergehend zu "Entgleisungen" kommt. Darnach würde ich allen Menschen wünschen und raten, zu einer ethischen Handlungsweise zurückzukehren und besser auf den Sex zu verzichten als in diesem Milieu zu verbleiben und es womöglich auch noch als wünschenswert hinzustellen.

So einem Leben in "schwerer Sünde" würde ich die sexuelle Enthaltsamkeit vorziehen. Sie ist auch nicht so schwer wie manche glauben. Es ist auch eine Gewöhnungssache und zugleich werden gute Gefühle wach, auch schöne Interessen und ein Wissensdurst stellen sich ein, die, wenn man zu sehr am Sexuellen hängt oft verloren gehen, bzw. sehr hinderlich sind. Auch in einer Partnerschaft kann man seine Interessen nicht ausleben, doch hat man dafür einen liebenden Menschen, das im Bordell-Milieu - so glaube ich - von vornherein ausgeschlossen ist.

Ich glaube nicht, dass Opti die Enthaltsamkeit den anderen Menschen aufdrängen will, auch nicht, dass er gern in sexuellen Gedanken wühlt.

Vielmehr glaube ich, dass es ihm ein Anliegen ist, den Menschen einen gangbaren Weg zu zeigen, wie man glücklich werden kann ohne in sexuellen Ausschweifungen sein Heil zu suchen.

Mit :liebe1:n Grüßen

eva07
 
Wir sind nicht menschliche Wesen,
die eine spirituelle Erfahrung machen.
Wir sind spirituelle Wesen,
die eine menschliche Erfahrung machen.
Yogi Bhajan

Das bedeutet für mich, wir sind hier auf der Erde um menschliche Erfahrungen zu machen, wir haben einen Körper und wir haben Sinne - beides hat seinen Grund, nämlich das Leben, die Liebe u.a. auch körperlich zu erfahren.

Wenn wir den ganzen Tag meditieren, uns zwingen auf bestimmte Dinge zu verzichten, sind wir nicht hier, dann befinden wir uns ausserhalb unseres Körpers.

Wir verbieten uns unsere Lust, wir knechten unsere Bedürfnisse, wir leben nicht sondern befinden uns in einer Zwischenwelt, das ist sicher nicht der Sinn unseres Daseins.

Der Sinn ist es spirituelles und materielles Leben zu verbinden, nicht in das eine oder andere zu flüchten, sondern beides zu integrieren.

lg Denara

Yogi Bhajan ist ein Sikh. Der Sikhismus wurde etwa im 15. Jahrhundert gegründet und ist vermutlich auf den Einfluss des Islams zurückzuführen. Es wundert mich also nicht allzusehr, dass das Zölibat im Sikhismus nicht bekannt ist, zumal Yogi Bhajan Meister des weissen Tantra ist. Bedenke aber, dass es im Sufismus, sogar noch vor der Zeit des Islam, enthaltsam lebende Sufis gab.

Wenn von weißem Tantra die Rede ist, dann ist damit u.a. eine Tantrapraxis gemeint, die jeden Samenerguss vermeidet. Darum finde ich, sind die Unterschiede zwischen dem Zölibat und dem weißen Tantra gar nicht so groß, wie manche annehmen. Da der Geist zwar willig ist, das Fleisch aber schwach, sehe ich Tantra als eine Theorie, die in der Praxis versagt. Welcher Mann schafft es denn, über Monate oder gar Jahre mit seiner Partnerin intim zu sein, ohne den Samenerguss zu vermeiden? Diesen Mann gibt es nicht. Und darum sehe ich die Tantrapraxis als einen Irrweg.

Ausserdem wird die Tantrapraxis sehr von visuellen und meditativen Elementen beherrscht. Aber besonders die Menschen im Westen, verzichten gerne auf die visuellen und meditativen Praktiken, sie haben sich meist auch niemals ernsthaft damit beschäftigt und praktizieren die Tantrapraxis eigentlich als eine gehobene Form der Sexualität. Ich sehe in dieser Einstellung keine Möglichkeit, irgendwelche spirituellen Fortschritte zu machen. Für mich bleibt daher die Enthaltsamkeit die einzige wirkliche Möglichkeit, Selbstverwirklichung zu erreichen. Wenn du meinst, der enthaltsam lebende Mensch knechtet seine Bedürfnisse, dann bist du nicht richtig über die Enthaltsamkeit informiert. Ich habe auch nichts dagegen, spirituelles und materielles Leben zu verbinden. Ein spiritueller Mensch muss nicht zwangsläufig in Armut leben. Aber es sollte alles im richtigen Rahmen bleiben.
 
Ich glaube nicht, dass Opti die Enthaltsamkeit den anderen Menschen aufdrängen will, auch nicht, dass er gern in sexuellen Gedanken wühlt.

Vielmehr glaube ich, dass es ihm ein Anliegen ist, den Menschen einen gangbaren Weg zu zeigen, wie man glücklich werden kann ohne in sexuellen Ausschweifungen sein Heil zu suchen.

Das ist wirklich mein Anliegen. Aber dies ruft besonders bei den Menschen Empörung hervor, die die Sexualität zu ihrem Lebensmittelpunkt erwählt haben, die eher von der Sexualität bestimmt werden, als das sie Meister ihrer Sexualität sind.
 
Das ist alles gut nachvollziehbar. Nur glaube ich, dass die Sexualität nicht ausufern soll, indem man die Partner ohne Verantwortungsgefühl wechselt, und zwar nur um seine Neugier oder seinen Trieb zu befriedigen.

Auch ist es meines Erachtens nicht notwendig, gewisse Örtlichkeiten, in denen Sexualität ohne Liebe praktiziert wird, zu seinem sexuellen Lebensinhalt zu machen. Ich glaube, dass dies dem Menschen auf lange Sicht schadet.
Doch habe ich Verständnis für eine gewisse Neugierde, die allzu menschlidch ist, wenn es in der Richtung vorübergehend zu "Entgleisungen" kommt. Darnach würde ich allen Menschen wünschen und raten, zu einer ethischen Handlungsweise zurückzukehren und besser auf den Sex zu verzichten als in diesem Milieu zu verbleiben und es womöglich auch noch als wünschenswert hinzustellen.

So einem Leben in "schwerer Sünde" würde ich die sexuelle Enthaltsamkeit vorziehen. Sie ist auch nicht so schwer wie manche glauben. Es ist auch eine Gewöhnungssache und zugleich werden gute Gefühle wach, auch schöne Interessen und ein Wissensdurst stellen sich ein, die, wenn man zu sehr am Sexuellen hängt oft verloren gehen, bzw. sehr hinderlich sind. Auch in einer Partnerschaft kann man seine Interessen nicht ausleben, doch hat man dafür einen liebenden Menschen, das im Bordell-Milieu - so glaube ich - von vornherein ausgeschlossen ist.

Ich glaube nicht, dass Opti die Enthaltsamkeit den anderen Menschen aufdrängen will, auch nicht, dass er gern in sexuellen Gedanken wühlt.

Vielmehr glaube ich, dass es ihm ein Anliegen ist, den Menschen einen gangbaren Weg zu zeigen, wie man glücklich werden kann ohne in sexuellen Ausschweifungen sein Heil zu suchen.

Mit :liebe1:n Grüßen

eva07

Warum wird Sex immer gleich mit Ausschweifungen, Gruppensex, häufig wechselnden Partnern, Freudenhäusern und ONS gleichgesetzt?

Es gibt auch Sex mit Liebe, Sex mit einem Partner - und ich finde nichts verwerfliches daran, Sex mit einem Menschen den man liebt kann sehr erfüllend sein, das was man empfindet auch körperlich auszudrücken....
was ist falsch daran?
 
Das ist wirklich mein Anliegen. Aber dies ruft besonders bei den Menschen Empörung hervor, die die Sexualität zu ihrem Lebensmittelpunkt erwählt haben, die eher von der Sexualität bestimmt werden, als das sie Meister ihrer Sexualität sind.

Weißt du opti was ich nicht ganz verstehe, warum denkst du, dass wenn man Sex hat, man von ihm, von seinen Trieben bestimmt wird.

Kannst du dir nicht vorstellen, Sex zu haben, und ihn trotzdem nicht als Lebensmittelpunkt zu sehen, sondern einfach nur als Bereicherung?

Wenn ich mit jemanden zusammen bin den ich liebe, gehört Sex für mich dazu, weil ich diesem Menschen nah sein will, und weil es einfach schön ist.

Aber ich habe kein Problem damit (wenn ich eben gerade keinen Partner habe) auch ohne Sex zu leben.

Und ich denke nicht dass ich von meinen Trieben abhängig bin, oder spiritueller wenn ich gerade eine sexfreie Zeit habe.

Warum muss es immer entweder oder sein?
 
Weißt du opti was ich nicht ganz verstehe, warum denkst du, dass wenn man Sex hat, man von ihm, von seinen Trieben bestimmt wird.

Kannst du dir nicht vorstellen, Sex zu haben, und ihn trotzdem nicht als Lebensmittelpunkt zu sehen, sondern einfach nur als Bereicherung?

Wenn ich mit jemanden zusammen bin den ich liebe, gehört Sex für mich dazu, weil ich diesem Menschen nah sein will, und weil es einfach schön ist.

Aber ich habe kein Problem damit (wenn ich eben gerade keinen Partner habe) auch ohne Sex zu leben.

Und ich denke nicht dass ich von meinen Trieben abhängig bin, oder spiritueller wenn ich gerade eine sexfreie Zeit habe.

Warum muss es immer entweder oder sein?

Ich denke, hier muss man zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Männer sind im Allgemeinen für den Sex wesentlich empfänglicher als Frauen. Ich glaube, ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass der Sex den meisten Männern pausenlos durch den Kopf geht. Sie sind sehr darauf fixiert. Sehr gut drückte dies Swami Chidananda aus, als er sagte:

"Der einzige Vorgang, den die meisten Menschen mit Zielstrebigkeit ausführen, nach dem sie großes Verlangen haben, den sie wollen, an den sie denken, den sie planen und hinter dem sie her sind, ist die sexuelle Befriedigung. Was bedeutet, daß dies ein Vorgang ist, der ihr gesamtes Bewußtsein, ihren ganzen Geist und ihre volle Aufmerksamkeit auf das Körperliche, auf ihre physische Identität lenkt. Einerseits ist der Geschlechtsakt der Gipfel der Körperlichkeit oder Animalität. Es ist ein Prozeß, der notgedrungen die gesamte Aufmerksamkeit auf das Körperliche und noch mehr die volle Konzentration des Wünschens und Strebens auf den Teil der physischen Natur lenkt, den der Mensch mit dem gesamten Tierreich teilt. Wird dies irgendwie dazu beitragen, kosmisches Bewußtsein zu erlangen?

Da ist also ein Mensch, die Krone und erhabener Ausdruck der Schöpfung Gottes, allen anderen Lebewesen weit überlegen, der sich zur grobstofflichen, physischen, materiellen und animalischen Ebene herabläßt und sich ihr völlig hingibt: Er sucht es, er will es, er bemüht sich darum, er tut alles, um es zu bekommen, er läßt sich darin gehen, und er will, daß es immer verfügbar ist. Das heißt, der Mensch bindet sich mit voller Absicht an eine Ebene des physischen Bewußtseins.

Wenn du ein spirituell Suchender bist, kannst du denn nicht erkennen, daß du dir selbst im Wege stehst? Du mußt das Bewußtsein aus den niederen Ebenen befreien und fortwährend zu immer höheren und höheren Ebenen feinerer und immer subtilerer Zustände erheben. Denn wenn der gesamte spirituelle Prozeß von Erleuchtung und Erkenntnis ein Prozeß des sich Erhebens zu einem höheren Bewußtseinszustand ist, impliziert das automatisch, daß man sich aus einem niederen Bewußtseinszustand befreit. Wenn du nach Norden gehen willst, bewegst du dich automatisch vom Süden weg. Und eines der Dinge, die dabei helfen, sich aus der Gefangenschaft auf dieser physischen Ebene zu befreien, ist Enthaltsamkeit. Das kosmische Bewußtsein, das absolute Bewußtsein, ist Lichtjahre entfernt, wenn man nicht die Notwendigkeit erkennt, sich von der absoluten Identifikation mit dem Körper zu befreien."

Quelle: Das göttliche Leben

Ich denke, diese Beschreibung kommt der Realität sehr nahe. Es ist also durchaus eine Realität, dass ein Großteil der Männer von ihren Trieben bestimmt werden. Da Frauen im Allgemeinen nicht so empfänglich für die Sexualität sind, haben sie meist einen entspannteren Umgang mit der Sexualität. Aber es gibt natürlich auch Frauen, die ebenso von ihren Trieben bestimmt werden. Nichtsdestotrotz ist jeder Orgasmus ein Energieverlust, der den spirituellen Fortschritt behindert.
 
Yogi Bhajan ist ein Sikh. Der Sikhismus wurde etwa im 15. Jahrhundert gegründet und ist vermutlich auf den Einfluss des Islams zurückzuführen. Es wundert mich also nicht allzusehr, dass das Zölibat im Sikhismus nicht bekannt ist, zumal Yogi Bhajan Meister des weissen Tantra ist. Bedenke aber, dass es im Sufismus, sogar noch vor der Zeit des Islam, enthaltsam lebende Sufis gab.

Habe immer geglaubt, dass Sikhismus mit dem Islam nichts zu tun hat, da sie sich zurzeit sehr feindlich gegenüberstehen. Wenn das Zölibat im Islam auf einer priesterlichen Ebene nicht praktiziert wird, ist es doch vorhanden, solange der Mann nicht verheiratet ist. Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist verboten und wird von "echten" Moslems auch eingehalten. Ist ein Moslem einmal verheiratet, dann darf er auch außerhalb der Ehe keine sexuellen Beziehungen haben, was der partnerschaftlichen Beziehung und der Familie entgegenkommt. Die Moslems können bei gewissen finanziellen Voraussetzungen bis zu vier Frauen heiraten und müssen für diese auch die Veranwortung übernehmen. Für westliche Ansichen nicht leicht zu verstehen, da Frauen zumindest am Anfang auch darunter leiden. Allerdings hat Gott im Koran - man bedenke, dass er in einer Zeit geschrieben wurde, in der die Männer viele Frauen heiraten konnten - die Vielweiberei bereits auf vier Frauen eingeschränkt, jedoch mit der Bemerkung, dass er bei dieser Erlaubnis am meisten leide und es ihm lieber wäre, wenn der Mann nur eine Frau nehme.
Deswegen oder auch aus anderen Gründen nehmen die Männer dieses Recht der vier Frauen gar nicht in Anspruch. Außerdem müssten sie jede Frau total gleich behandeln, was in der Praxis für meine Begriffe auch undurchführbar ist.
Das nur nebstbei.

Wenn von weißem Tantra die Rede ist, dann ist damit u.a. eine Tantrapraxis gemeint, die jeden Samenerguss vermeidet. Darum finde ich, sind die Unterschiede zwischen dem Zölibat und dem weißen Tantra gar nicht so groß, wie manche annehmen. Da der Geist zwar willig ist, das Fleisch aber schwach, sehe ich Tantra als eine Theorie, die in der Praxis versagt. Welcher Mann schafft es denn, über Monate oder gar Jahre mit seiner Partnerin intim zu sein, ohne den Samenerguss zu vermeiden? Diesen Mann gibt es nicht. Und darum sehe ich die Tantrapraxis als einen Irrweg.

Viele finden diesen Weg als nicht durchführbar und vielleicht sogar ungesund.

Für mich bleibt daher die Enthaltsamkeit die einzige wirkliche Möglichkeit, Selbstverwirklichung zu erreichen.

Ich glaube jedenfalls, dass es nicht zwangsläufig die Enthaltsamkeit ist, sondern dass man auf die Wünsche eines Partners in einer Partnerschaft, die ja zeitaufwendig und oft konträr sind, nicht eingehen muss. Man kann sich eben nur auf sich selbst und die eigenen Wünsche konzentrieren. Die Selbstverwirklichung ist mit und ohne Enthaltsamkeit schon mit einem gewissen Egoismus in Zusammenhang zu bringen. Doch würde ich meinen, dass dieser Egoismus für meine Begriffe akzeptabel ist, jedenfalls wesentlich mehr als ein andauerndes Rennen hinter einer Sexualität, die nichts bringt außer dass es die Seele kaputt macht.


Wenn du meinst, der enthaltsam lebende Mensch knechtet seine Bedürfnisse, dann bist du nicht richtig über die Enthaltsamkeit informiert. Ich habe auch nichts dagegen, spirituelles und materielles Leben zu verbinden. Ein spiritueller Mensch muss nicht zwangsläufig in Armut leben. Aber es sollte alles im richtigen Rahmen bleiben.

Wenn ein Mensch die Enthaltsamkeit statt einer überbordenden Sexualität wählt, ist meines Erachtens in einer besseren Lebenssituation. Der sie wählt, leidet nicht darunter. Natürlich kann er auch sein finanzielles Auskommen haben, er muss doch nicht zwangsläufig in Armut leben. Er wird jedoch sein Leben genießen, aber auf eine feinere Art als der Hurenbock.

Mit :liebe1:n Grüßen

eva07
 
Ich denke, hier muss man zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Männer sind im Allgemeinen für den Sex wesentlich empfänglicher als Frauen. Ich glaube, ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass der Sex den meisten Männern pausenlos durch den Kopf geht. Sie sind sehr darauf fixiert. Sehr gut drückte dies Swami Chidananda aus, als er sagte:.......................

Und eines der Dinge, die dabei helfen, sich aus der Gefangenschaft auf dieser physischen Ebene zu befreien, ist Enthaltsamkeit. Das kosmische Bewußtsein, das absolute Bewußtsein, ist Lichtjahre entfernt, wenn man nicht die Notwendigkeit erkennt, sich von der absoluten Identifikation mit dem Körper zu befreien."
Quelle: Das göttliche Leben

Hier möchte ich die Aufmerksamkeit auf den Satz "Und eines der Dinge, die dabei helfen, sich aus der Gefangenschaft auf dieser physischen Ebene zu befreien, ist Enthaltsamkeit." lenken, und zwar auf das von mir fett gedruckt Hervorgehobene.

Es kommt in diesem Bericht zum Ausdruck, dass Enthaltsamkeit nicht unbedingt erforderlich ist, eben nur eines der Dinge, die helfen, und alles andere in geordneten Bahnen verlaufen muss, vor allem die Sexualität.


Ich denke, diese Beschreibung kommt der Realität sehr nahe. Es ist also durchaus eine Realität, dass ein Großteil der Männer von ihren Trieben bestimmt werden. Da Frauen im Allgemeinen nicht so empfänglich für die Sexualität sind, haben sie meist einen entspannteren Umgang mit der Sexualität. Aber es gibt natürlich auch Frauen, die ebenso von ihren Trieben bestimmt werden. Nichtsdestotrotz ist jeder Orgasmus ein Energieverlust, der den spirituellen Fortschritt behindert.

Dieser letzte Abschnitt ist jedoch nicht aus besagtem Bericht sondern von Opti.

Und Orgasmus ist tatsächlich ein Energieverlust, aber nur dann, wenn er zu oft und vor allem nicht mit Liebe praktiziert wird. Einen spirituellen Fortschritt gibt es auch mit Sex und Orgasmus, jedoch sollte das in geordneten Bahnen verlaufen.

Verzeih, lieber Opti, wenn ich das noch hinzufügen musste.

Übrigens haben wir auch schon seit ca. 30 Jahren einen Swamiji ........in Wien, der sich allgemeiner Beliebtheit erfreut und angeblich wie ein Mönch lebt.

Herzliche Grüße

eva07
 
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Habe immer geglaubt, dass Sikhismus mit dem Islam nichts zu tun hat, da sie sich zurzeit sehr feindlich gegenüberstehen. Wenn das Zölibat im Islam auf einer priesterlichen Ebene nicht praktiziert wird, ist es doch vorhanden, solange der Mann nicht verheiratet ist. Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist verboten und wird von "echten" Moslems auch eingehalten. Ist ein Moslem einmal verheiratet, dann darf er auch außerhalb der Ehe keine sexuellen Beziehungen haben, was der partnerschaftlichen Beziehung und der Familie entgegenkommt. Die Moslems können bei gewissen finanziellen Voraussetzungen bis zu vier Frauen heiraten und müssen für diese auch die Veranwortung übernehmen. Für westliche Ansichen nicht leicht zu verstehen, da Frauen zumindest am Anfang auch darunter leiden. Allerdings hat Gott im Koran - man bedenke, dass er in einer Zeit geschrieben wurde, in der die Männer viele Frauen heiraten konnten - die Vielweiberei bereits auf vier Frauen eingeschränkt, jedoch mit der Bemerkung, dass er bei dieser Erlaubnis am meisten leide und es ihm lieber wäre, wenn der Mann nur eine Frau nehme.
Deswegen oder auch aus anderen Gründen nehmen die Männer dieses Recht der vier Frauen gar nicht in Anspruch. Außerdem müssten sie jede Frau total gleich behandeln, was in der Praxis für meine Begriffe auch undurchführbar ist.
Das nur nebstbei.

Soweit ich das im Moment beurteilen kann, ist der Sikhismus eine Mischung aus der hinduistischen Tradition mit der islamischen Tradition. Der Gründer des Sikhismus Guru Nanak begab sich nach verschiedenen Anstellungen bei der lokalen Stadtverwaltung mit knapp Ende dreißig Jahren auf ausgedehnte Reisen. Es wird von Besuchen in Mekka, dem heutigen Irak und Afghanistan berichtet. Das hat seine Meinug sicherlich beeinflusst.

Quelle: Sikhismus

Im Internet habe ich dazu folgende Information gefunden:

Sikhi ist ein bewusster Lebensweg, der seinen Ursprung im Panjab hat. Der Begründer Guru Nanak und seine neun Nachfolger betonen die Einheit des Menschengeschlechts. Sie sahen sich zu keiner der einmal dominierenden religiösen Bewegungen zugehörig (Hindus, Muslime, Jains, Yogis etc.). Sikhi ist dem Selbstverständnis ihrer Gründer und Anhänger nach weder eine hinduistische Abspaltung respektive Reformbewegung noch ein Synkretismus (eine Vermischung) aus Brahmanismus und Islam. Vielmehr handelt es sich demnach um einen religionsübergreifenden Lebensweg, der sich nicht an dogmatischen Grenzen, anstelle an gelebter Schlauheit orientiert.

Quelle: Sikhismus

Auch wenn der Sikhismus sagt, dass ihr Glaube keine Vermischenug mehrerer Religionen ist, so glaube ich doch, dass verschiedene Religionen Einfluss auf den Sikhismus hatten. Wenn die Sikhs sich aber selber nicht mit ihren vermeintlich islamischen Wurzeln identifizieren, so könnte das natürlich auch zu Konflikten mit dem Islam führen.

Was ich aber sehr interessant fand, denn das wusste ich bisher nicht, ist, dass die islamischen Gläubigen bis zur Hochzeit enthaltsam leben.

Viele finden diesen Weg als nicht durchführbar und vielleicht sogar ungesund.

Es mag viele Männer geben, die sich so etwas wünschen. Aber sie würden schon sehr bald merken, dass eine Ehe mit mehreren Frauen ihrer Gesundheit nicht gut tut.

Ich glaube jedenfalls, dass es nicht zwangsläufig die Enthaltsamkeit ist, sondern dass man auf die Wünsche eines Partners in einer Partnerschaft, die ja zeitaufwendig und oft konträr sind, nicht eingehen muss. Man kann sich eben nur auf sich selbst und die eigenen Wünsche konzentrieren. Die Selbstverwirklichung ist mit und ohne Enthaltsamkeit schon mit einem gewissen Egoismus in Zusammenhang zu bringen. Doch würde ich meinen, dass dieser Egoismus für meine Begriffe akzeptabel ist, jedenfalls wesentlich mehr als ein andauerndes Rennen hinter einer Sexualität, die nichts bringt außer dass es die Seele kaputt macht.

In der indischen Tradition war es ja die Regel, dass Mann und Frau mit dem Ende der Familienplanung, wenn man also keine Kinder mehr zeugen wollte, enthaltsam lebte. Dabei gab es zwischen den Eheleuten natürlich keine Konflikte. Wenn aber in einer heutigen Ehe einer der Ehepartner sich für die Enthaltsamkeit entscheidet, dann kann es sehr wohl zu Konflikten kommen. Eine allgemeingültige Lösung dafür gibt es nicht.

Wenn ein Mensch die Enthaltsamkeit statt einer überbordenden Sexualität wählt, ist meines Erachtens in einer besseren Lebenssituation. Der sie wählt, leidet nicht darunter. Natürlich kann er auch sein finanzielles Auskommen haben, er muss doch nicht zwangsläufig in Armut leben. Er wird jedoch sein Leben genießen, aber auf eine feinere Art als der Hurenbock.

Wählt jemand die Enthaltsamkeit, so leidet er insofern darunter, dass die Begierden sich nicht von heute auf morgen abstellen lassen. Aber wenn er Geduld hat, dann klingen die Begierden eines Tages ab. Und das ist eine sehr angenehme Erfahrung. Ausserdem kann ihn die Enthaltsamkeit, gekoppelt an die Kontemplation (Meditation, Zen, Autogenes Training, u.a.), ins Reich der Seligkeit tragen.
 
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