Sehr oft wird das unerwartete Erwachen der Menschen, die spontane Kundalinierfahren machen, zitiert. Ich mag aber nicht so recht daran glauben, dass diese Kundalinierfahrungen so ganz zufällig sind. Vielmehr gehe ich davon aus, dass sich diese Menschen durchaus im Rahmen einer spirituellen Praxis bewegen, selbst wenn ihnen dies nicht bewusst ist. Ich gehe einerseits davon aus, dass sie mehr oder weniger enthaltsam leben und dass sie ihr Leben ebenfalls kontemplativ gestalten. Es gibt ja sehr viele Möglichkeiten, kontemplativ tätig zu sein. Der eine malt, der andere tanzt, der/dritte dritte geht einer Handarbeit oder einem anderen Hobby nach, bei dem er alles um sich herum vergisst und so mit seinem Inneren verschmilzt. Auch das betrachte ich als kontemplative Tätigkeiten. Für mich ist es also kein Zufall, wenn Menschen angeblich spontan Kundalinierfahrungen machen. Es wird zwar immer wieder von spontanen Kundalinierfahrungen berichtet, aber so recht daran glauben mag ich auch nicht. Mir scheint, spontane Kundalinierfahrungen finden mehr in Erzählungen statt, als in der Realität.
Ausserdem sollte man persönlich nicht davon ausgehen, dass einem selbst spontane Kundalinierfahrungen geschehen, denn die meisten Menschen, sind derart mit Ängsten, negativen Emotionen und psychosomatischen Erkrankungen belastet, so dass sie hart an sich arbeiten müssen, um überhaupt irgendwelche spirituellen (gesundheitlichen) Fortschritte machen zu können.
Wenn ich mir so manche Menschen ansehe, die meinen, dass uns die Energie unendlich zur Verfügung steht und mir dann ansehe, was sie in einigen Punkten für Meinungen vertreten, dann wird mir sehr deutlich, dass diese Menschen kaum ein spirituelles Bewusstsein besitzen. Sie setzen sich überhaupt nicht mit sich selber auseinander. Sondern sie flüchten geradezu vor sich selber. Sie wollen ihre innere Not, die eigentlich himmelschreiend ist, überhaupt nicht sehen. Das Leben dieser Menschen wird sich erst dann positiv entwickeln, wenn sie den Mut haben, sich mit ihrer inneren Not auseinander zu setzen. Und dann kann sich ihre Energie langsam entwickeln.
hallo,
es kann natürlich sein, dass der Zufall bei den spontanen Kundalinierfahrungen eigentlich nicht wirklich zufällig ist, sondern, dass diese Menschen in irgendeiner Weise einen Zugang finden, der auf Kontemplation beruht, jedoch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass diese Menschen enthaltsam leben, zumindest bei denen nicht, die durch die Erweckung der Kundalini große pschische Probleme bekommen, wie ich es in meinem Beitrag angedeutet habe. Enthaltsamkeit sollte, konsequent durchgeführt, eigentlich
solche negativen Erfahrungen vermeiden, wobei die Kundalini nur schrittweise erwacht.
Ich neige dazu zu denken, dass diejenigen, die nicht enthaltsam leben, ihr Nervensystem also nicht trainieren, bei einer Kundalinierfahrung genau deshalb psychische Probleme kriegen, weil sie eben die wichtigste Regel bei der Kundalinierweckung nicht beachtet haben.
Wenn ich mich richtig erinnere, steht in dem von dir zitierten Shivananda-Text ja auch drin, dass im Gegensatz zu z.B. Bhakti-Yoga die Enthaltsamkeit beim Kundalini-Yoga als absolut notwendige Voraussetzug dazu gehört, hab es aber nicht mehr so genau im Kopf, irgendwas in der Richtung steht da aber.
Habe vorgestern einen Bericht über Versicherungen im Zusammenhang mit Berufsunfähigkeit gesehen, will nicht alles wiedergeben, um was es da ging, mir fiel das nur ein, als ich deinen Beitrag hier gelesen habe. Du schreibst über die innere Not der Leute.
In dem Bericht ging es darum, dass die Versicherungen in ihrem Planungen unterschätzt haben, dass Depression mittlerweile eine Volkskrankheit geworden ist, die endemische Ausmaße anzunehmen droht.
Bei den Versicherungen geht es da in erster Linie natürlich ums liebe Geld.
Aber hier in diesem Thread finde ich es insofern von Bedeutung, dass auf der einen Seite die Sexualität und ihre ungehemmte Ausübung gefeiert wird und gleichzeitig ganz offensichtlich die psychische Verfassung breiter Bevölkerungsschichten immer mehr den Bach runter geht.
Okay, manch einer wird jetzt sagen, ich würde hier Zusammenhänge herstellen zwischen zwei Beobachtunswerten, die eben einfach miteinander nix zu tun haben. Ich sage auch nicht, dass steigende Depressivität in breiten Bevölkerungsschichten allein auf eine ungehemmte Sexualität zurückführbar ist.
Trotzdem zeigt sich deutlich, dass viele viele Menschen trotz ihrer sexuellen Freizügigkeit in ihrem Inneren nicht glücklich sind.
Sex allein macht auch nicht glücklich könnte da die Konsequenz lauten, die sich daraus ziehen lässt.
grüße
namor