Sexuelle Enthaltsamkeit

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Danke Opti,

das war ja der Teil, den ich übersetzt haben wollte. Ich hatte im Wesentlichen schon verstanden, worum es geht, wollte mir jedoch sicher sein, dass ich es auch richtig verstanden habe.
Da du ja im Forum schon seit längerer Zeit für die Enthaltsamkeit plädierst und auch immer wieder von den Leuten hier gesagt bekommst, dass du zu sehr missionierst, um es mal freundlich zu formulieren, wollte ich von dir mal wissen, ob du selbst nicht die Gefahr siehst, dass du in die Falle des beschriebenen Kick Back gestolpert bist, was ja angesichts der Beschreibung des Textes durchaus kein seltenes Phänomen der enthaltsam lebenden darzustellen scheint.
Wäre ja auch nur ein Entwicklungsschritt auf diesem Weg, der überwunden werden will. Ich meine nur, die Kritik der Forumsteilnehmer ist eine Sache, weil hier meist sowieso kein Verständnis der Materie vorherrscht, zumindest keins aus praktischer Erfahrung, jedoch handelt es sich bei dem Autoren ja offensichtlich um jemanden, den man in Sachen Entahltsamkeit ernst nehmen muss, da er ja diesen Weg schon seit langer Zeit geht und auch Schüler hat, die ihm folgen und die er beobachten kann.

Ich denke, dass jeder der sich spirituell entwickeln will, sich ja auch ständig selbst prüfen muss und in gewisser Weise auch hart zu sich selbst, in dem Sinne, dass er sich immer wieder auch von Selbsttäuschungen befreit.
Fasse meine Frage von dieser Warte aus auf, dann bekommst du es nicht in den falschen Hals.

Interessiert bin ich an diesem Punkt nicht, weil ich grundsätzlich gegen die Enthaltsamkeit wäre, sondern sogar eher dafür. Seit ich das Buch von Elisabeth Haich gelesen habe, bin ich von der Möglichkeit der Enthaltsamkeit fasziniert, habe auch schon einige gescheiterte Versuche in der Richtung unternommen, gescheitert nicht zuletzt deshalb, weil ich mir nie sicher war, ob die von Haich beschriebenen Auswirkungen der Enthaltsamkeit tatsächlich auch automatisch eintreten oder ob es ein Phänomen ist, dass man nur in jungen Jahren erfahren kann oder es nur einige Talentierte sind, die daraus wirklichen Gewinn ziehen.
Sie empfiehlt in Sexualkraft und Yoga man solle es doch wenigstens mal für einen gewissen Zeitraum versuchen, um sich selbst ein Bild zu machen.
Aber was heißt eine gewisse Zeit, 1 Jahr, 5, 10, 20 Jahre?
Da liegt bei mir der Hase im Pfeffer. Ich kann es zwar tun, will dann aber irgendwann auch mal Ergebnisse sehen und mich dann entscheiden, was für mich das Beste ist. Wenn ich jedoch 30 Jahre warten muss, ist der Beste Teil meines Lebens wahrscheinlich auch vorbei.


Grüße
namor
 
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Im Grunde genommen plädierst du also auch für die Enthaltsamkeit. Habe ich dich da richtig verstanden? Es würde mich einmal interessieren, wie lange du diese Technik der Beckenbodenmuskelkontraktion (PC-Technik, PC = PuboCoccygeus = Beckenbodenmuskel) schon anwendest. So wie ich das sehe, praktizierst du neben der Enthaltsamkeit, mit der ich sehr gute Erfahrungen gesammelt habe, noch das PC-Training. Meiner Meinung nach ist es ausreichend, sich von den aufkommenden erotischen Gedanken zu lösen. Aber wenn jemand noch zusätzlich das PC-Training macht, so ist es einerseits möglich, sich von erotischen Gedanken zu lösen und andererseits ist es möglich, die sexuelle Energie über die Wirbelsäule in die höheren Chakren zu leiten. Welche Erfahrungen hast du bisher mit dieser Technik gemacht? Wie oft hat die PC-Technik "versagt", weil du dann doch nicht die Kraft hattest, der Versuchung zu widerstehen?

Hallo,

ich habe deine Fragen hier reingepostet, weil ich denke, dass das mehr in diesen Thread gehört. Abgesehen davon habe ich oben ja schon etwas von mir erzählt.
Das Training mit Beckenbodenmuskel ist ein Überbleibsel der Versuche mit dem Ganzkörperorgasmus. Ich weiß nicht wie oft ich das Experiment probiert habe, aber es war oft genug, um sagen zu können, dass es für mich nicht funktioniert. Ich habe einige Versuche unternommen enthaltsam zu leben, um das experimentel zu überprüfen. Bin aber nicht weit gekommen, jetzt habe ich eine Freundin und müsste mich um total enthaltsam zu leben, von ihr trennen, was ich nicht möchte. Die Energie nach oben leiten ist kein Problem, verteilt sich im Körper und ist hauptsächlich entlang der Wirbelsaüle spürbar. Aber ich habe zumindest bisher auch nichts spektakuläres bemerkt. Aber wie gesagt, so Lange mache ich es nicht, dass sich da viel getan haben könnte.
Ich habe daneben eine Alternative entdeckt, die es mir ermöglicht in gewisser Weise enthaltsam zu leben. Das praktiziere ich aber noch nicht lange genug, um mich da so weit aus dem Fenster lehnen zu können.
Es geht dabei um die Praxis des Karezza und das funktioniert bisher jedenfalls ganz gut. Was dabei rauskommt, weiß ich auch nicht, ist aber erstmal auch nur eine experimentelle Angelegenheit.

Ich habe dazu einen ganz brauchhbaren Text von William Lloyd gefunden, nur falls du ihn nicht schon kennst und es dich überhaupt interessiert. Musst dann aber nochmal auf den Link Liebe und Sexualität links am Rand der Seite klicken und dann auf J. William Lloyd « Karezza Praxis - Liebe als Austausch elektro-magnetischer Kräfte » klicken. Es öffnet sich dann ein PdF Dokument.
http://www.geheimnisfrau.info/Deutsch/Webseiten/index_d.htm


Grüße
namor
 
Danke Opti,

das war ja der Teil, den ich übersetzt haben wollte. Ich hatte im Wesentlichen schon verstanden, worum es geht, wollte mir jedoch sicher sein, dass ich es auch richtig verstanden habe.
Da du ja im Forum schon seit längerer Zeit für die Enthaltsamkeit plädierst und auch immer wieder von den Leuten hier gesagt bekommst, dass du zu sehr missionierst, um es mal freundlich zu formulieren, wollte ich von dir mal wissen, ob du selbst nicht die Gefahr siehst, dass du in die Falle des beschriebenen Kick Back gestolpert bist, was ja angesichts der Beschreibung des Textes durchaus kein seltenes Phänomen der enthaltsam lebenden darzustellen scheint.
Wäre ja auch nur ein Entwicklungsschritt auf diesem Weg, der überwunden werden will. Ich meine nur, die Kritik der Forumsteilnehmer ist eine Sache, weil hier meist sowieso kein Verständnis der Materie vorherrscht, zumindest keins aus praktischer Erfahrung, jedoch handelt es sich bei dem Autoren ja offensichtlich um jemanden, den man in Sachen Entahltsamkeit ernst nehmen muss, da er ja diesen Weg schon seit langer Zeit geht und auch Schüler hat, die ihm folgen und die er beobachten kann.

Ich denke, dass jeder der sich spirituell entwickeln will, sich ja auch ständig selbst prüfen muss und in gewisser Weise auch hart zu sich selbst, in dem Sinne, dass er sich immer wieder auch von Selbsttäuschungen befreit.
Fasse meine Frage von dieser Warte aus auf, dann bekommst du es nicht in den falschen Hals.

Interessiert bin ich an diesem Punkt nicht, weil ich grundsätzlich gegen die Enthaltsamkeit wäre, sondern sogar eher dafür. Seit ich das Buch von Elisabeth Haich gelesen habe, bin ich von der Möglichkeit der Enthaltsamkeit fasziniert, habe auch schon einige gescheiterte Versuche in der Richtung unternommen, gescheitert nicht zuletzt deshalb, weil ich mir nie sicher war, ob die von Haich beschriebenen Auswirkungen der Enthaltsamkeit tatsächlich auch automatisch eintreten oder ob es ein Phänomen ist, dass man nur in jungen Jahren erfahren kann oder es nur einige Talentierte sind, die daraus wirklichen Gewinn ziehen.
Sie empfiehlt in Sexualkraft und Yoga man solle es doch wenigstens mal für einen gewissen Zeitraum versuchen, um sich selbst ein Bild zu machen.
Aber was heißt eine gewisse Zeit, 1 Jahr, 5, 10, 20 Jahre?
Da liegt bei mir der Hase im Pfeffer. Ich kann es zwar tun, will dann aber irgendwann auch mal Ergebnisse sehen und mich dann entscheiden, was für mich das Beste ist. Wenn ich jedoch 30 Jahre warten muss, ist der Beste Teil meines Lebens wahrscheinlich auch vorbei.

Grüße namor

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir war natürlich klar, dass mich irgendjemand auf den KickBack ansprechen würde. Aber ich bin nicht derselben Meinung wie Swami Srinivasan. Ich halte die Menschen für mündiger. Niemand wird sich gedanken- und kopflos in die Enthaltsamkeit stürzen, sondern die Menschen werden sich die Frage oftmals durch den Kopf gehen lassen, ob sie bereit sind, das Brahmacharya zu praktizieren. Auch im Punkte "göttliche Gnade" bin ich nicht derselben Meinung, wie der Swami. Für mich ist Erleuchtung ein physiologisches Problem, dass zumindest direkt nicht von der göttliche Gnade abhängt, sondern davon, wie man sein Leben gestaltet. Ich gehe auch davon aus, dass die Menschen. die in ein Kloster eintreten, bereits vorher Erfahrungen mit der Enthaltsamkeit gesammelt haben und somit schon eine gewisse Vorstellung davon haben, was sie erwartet. Die Gefahr, dass jemand einen fanatischen Kreuzzug für die Enthaltsamkeit führt, sehe ich nicht. Aber ich sehe durchaus eine Verantwortung der Menschen, die bestimmte spirituelle Erfahrungen sammelten haben, sie an andere weiterzugeben. Buddha nahm diese Aufgabe etwa 40 Jahre lang wahr.

Ich kann dir versichern, dass die Ziele, die in Elisabeth Haich's Buch Sexuelle Kraft und Yoga, beschrieben werden, auch erreicht werden können. Ich habe selber sehr tiefgründige spirituelle Erfahrungen sammeln dürfen, über die ich aber hier im Forum, wie du vielleicht verstehn kannst, nicht sprechen möchte. Es ist allerdings richtig, dass es in jungen Jahren leichter ist, diese Ziele zu erreichen. Swami Sivananda sprach davon, dass man möglichst vor dem zweiunddreißigsten oder vierunddreißigsten Lebensjahr mit dem Brahmacharya beginnen sollte. Ist man älter, dann kann es durchaus sein, dass der spirituelle Fortschritt sich nicht so schnell einstellt. Aber trotzdem würde ich auch jedem älteren Menschen empfehlen, das Brahmacharya zu praktizieren. Buddha war übrigens 29 Jahre alt, als er sich zum Brahmacharya entschloß. Er brauchte etwa 7 Jahre, um Erleuchtung zu erlangen. Die von dir erwähnten Ziele können sich allerdings auch in wesentlich kürzerer Zeit einstellen. Es erfordert allerdings eine gewisse Disziplin, um nicht in alte Fehler zu verfallen.
 
Auf dem Weg des Zazen geht es nicht primär um die Überwindung bestimmter Emotionen, sondern um die Überwindung des Denkens, um die Kunst, mit nackten Augen zu schauen.
Ob man im konkreten Leben Sex hat oder nicht erscheint da eher belanglos.
Da Sex aber die stärkste Grundemotion ist, der Lebenstrieb schlechthin, halte ich es für fraglich, ob ganz ohne Sex das Ziel völliger Gedankenfreiheit besser zu erreichen ist als durch ein ausgewogenes Verhalten zu den natürlichen Bedürfnissen des Körpers.
Die völlige Unterdrückung führt wohl eher auf die Couch Sigmund Freuds als in die Erleuchtung.
 
Danke Opti,

das war ja der Teil, den ich übersetzt haben wollte. Ich hatte im Wesentlichen schon verstanden, worum es geht, wollte mir jedoch sicher sein, dass ich es auch richtig verstanden habe.
Da du ja im Forum schon seit längerer Zeit für die Enthaltsamkeit plädierst und auch immer wieder von den Leuten hier gesagt bekommst, dass du zu sehr missionierst, um es mal freundlich zu formulieren, wollte ich von dir mal wissen, ob du selbst nicht die Gefahr siehst, dass du in die Falle des beschriebenen Kick Back gestolpert bist, was ja angesichts der Beschreibung des Textes durchaus kein seltenes Phänomen der enthaltsam lebenden darzustellen scheint.
Wäre ja auch nur ein Entwicklungsschritt auf diesem Weg, der überwunden werden will. Ich meine nur, die Kritik der Forumsteilnehmer ist eine Sache, weil hier meist sowieso kein Verständnis der Materie vorherrscht, zumindest keins aus praktischer Erfahrung, jedoch handelt es sich bei dem Autoren ja offensichtlich um jemanden, den man in Sachen Entahltsamkeit ernst nehmen muss, da er ja diesen Weg schon seit langer Zeit geht und auch Schüler hat, die ihm folgen und die er beobachten kann.

Ich denke, dass jeder der sich spirituell entwickeln will, sich ja auch ständig selbst prüfen muss und in gewisser Weise auch hart zu sich selbst, in dem Sinne, dass er sich immer wieder auch von Selbsttäuschungen befreit.
Fasse meine Frage von dieser Warte aus auf, dann bekommst du es nicht in den falschen Hals.

Interessiert bin ich an diesem Punkt nicht, weil ich grundsätzlich gegen die Enthaltsamkeit wäre, sondern sogar eher dafür. Seit ich das Buch von Elisabeth Haich gelesen habe, bin ich von der Möglichkeit der Enthaltsamkeit fasziniert, habe auch schon einige gescheiterte Versuche in der Richtung unternommen, gescheitert nicht zuletzt deshalb, weil ich mir nie sicher war, ob die von Haich beschriebenen Auswirkungen der Enthaltsamkeit tatsächlich auch automatisch eintreten oder ob es ein Phänomen ist, dass man nur in jungen Jahren erfahren kann oder es nur einige Talentierte sind, die daraus wirklichen Gewinn ziehen.
Sie empfiehlt in Sexualkraft und Yoga man solle es doch wenigstens mal für einen gewissen Zeitraum versuchen, um sich selbst ein Bild zu machen.
Aber was heißt eine gewisse Zeit, 1 Jahr, 5, 10, 20 Jahre?
Da liegt bei mir der Hase im Pfeffer. Ich kann es zwar tun, will dann aber irgendwann auch mal Ergebnisse sehen und mich dann entscheiden, was für mich das Beste ist. Wenn ich jedoch 30 Jahre warten muss, ist der Beste Teil meines Lebens wahrscheinlich auch vorbei.

Grüße namor

Die taoistischen Sexualpraktiken von Mantak Chia sind nichts als ein Schwindel, die wohl nur den einen Zweck erfüllten, die Taschen Mantak Chias mit Geld zu füllen. Und das ist ihn sicherlich auch gelungen. Mantak Chia suggeriert den Leuten, sie könnten einen Orgasmus haben, am besten sogar noch einen Ganzkörperorgasmus, ohne zu ejakulieren. Aber so etwas gibt es nicht. In Wirklichkeit findet nähmlich doch eine Ejakulation statt, wobei das Ejakulat allerdings nicht durch den Penis ausgeschieden wird, sondern in die Harnblase geleitet wird. Man spricht auch von einer Injakulation. Aber Mantak Chia ist nicht der erste, der den Menschen mit dieser Methode das Geld aus der Tasche zog. Schon etliche "Yogis" vor ihm waren damit "erfolgreich".

Das PDF-Dokument über die Karezza-Praxis kann ich leider nicht laden. Es kommt die Meldung, das das Dokument beschädigt ist.
 
Auf dem Weg des Zazen geht es nicht primär um die Überwindung bestimmter Emotionen, sondern um die Überwindung des Denkens, um die Kunst, mit nackten Augen zu schauen.
Ob man im konkreten Leben Sex hat oder nicht erscheint da eher belanglos.
Da Sex aber die stärkste Grundemotion ist, der Lebenstrieb schlechthin, halte ich es für fraglich, ob ganz ohne Sex das Ziel völliger Gedankenfreiheit besser zu erreichen ist als durch ein ausgewogenes Verhalten zu den natürlichen Bedürfnissen des Körpers.
Die völlige Unterdrückung führt wohl eher auf die Couch Sigmund Freuds als in die Erleuchtung.

Ursprünglichen bestanden in den Zenklöstern ebenfalls monastische (mönchische) Regeln, die jede Berührung mit weltlichen Dingen untersagte. Allem voran stehen die beiden Hauptthemen: Besitz und Sexualität. So lebten die Mönche und Nonnen der alten Regeln gemäss nicht nur im Zölibat, sondern sie vermieden auch jede direkte Berührung mit Geld. Garten und Küchenarbeit durften deshalb nicht gemacht werden, weil dabei lebende Wesen zu schaden kommen könnten. Einige dieser Regeln wurden schon im China des 8. Jahrhunderts von Zen-Meistern wie Pai-Chang verändert, und von ihm stammt der Ausdruck: “Ein Tag ohne Arbeit – ein Tag ohne Essen“. Weitere Reformen kamen später durch Zen-Meister wie Hakuin in Japan, oder durch den japanischen Kaiser Mutsuhito, der das Zölibat, infolge der Staatsshinto in der Zeit der Meiji-Restauration, für die Zen-Mönche seines Landes aufhob. Es wird gesagt, dass der japanische Kaiser Mutsuhito das Zölibat aufhob, weil er Angst vor den selbstbewussten und enthaltsam lebenden Mönche hatte. Heute ist zwar in den Zenklöstern das Zölibat nach wie vor offiziell aufgehoben, aber es wird vielfach stillschweigend praktiziert. Genauere Kenntnisse fehlen mir allerdings.

Und hier noch etwas zum Thema Unterdrückung:

Bedeutet Brahmacharya Unterdrückung der Sexualität?

Der einzige Vorgang, den die meisten Menschen mit Zielstrebigkeit ausführen, nach dem sie großes Verlangen haben, den sie wollen, an den sie denken, den sie planen und hinter dem sie her sind, ist die sexuelle Befriedigung. Was bedeutet, daß dies ein Vorgang ist, der ihr gesamtes Bewußtsein, ihren ganzen Geist und ihre volle Aufmerksamkeit auf das Körperliche, auf ihre physische Identität lenkt. Einerseits ist der Geschlechtsakt der Gipfel der Körperlichkeit oder Animalität. Es ist ein Prozeß, der notgedrungen die gesamte Aufmerksamkeit auf das Körperliche und noch mehr die volle Konzentration des Wünschens und Strebens auf den Teil der physischen Natur lenkt, den der Mensch mit dem gesamten Tierreich teilt. Wird dies irgendwie dazu beitragen, kosmisches Bewußtsein zu erlangen?

Da ist also ein Mensch, die Krone und erhabener Ausdruck der Schöpfung Gottes, allen anderen Lebewesen weit überlegen, der sich zur grobstofflichen, physischen, materiellen und animalischen Ebene herabläßt und sich ihr völlig hingibt: Er sucht es, er will es, er bemüht sich darum, er tut alles, um es zu bekommen, er läßt sich darin gehen, und er will, daß es immer verfügbar ist. Das heißt, der Mensch bindet sich mit voller Absicht an eine Ebene des physischen Bewußtseins.

Wenn du ein spirituell Suchender bist, kannst du denn nicht erkennen, daß du dir selbst im Wege stehst? Du mußt das Bewußtsein aus den niederen Ebenen befreien und fortwährend zu immer höheren und höheren Ebenen feinerer und immer subtilerer Zustände erheben. Denn wenn der gesamte spirituelle Prozeß von Erleuchtung und Erkenntnis ein Prozeß des sich Erhebens zu einem höheren Bewußtseinszustand ist, impliziert das automatisch, daß man sich aus einem niederen Bewußtseinszustand befreit. Wenn du nach Norden gehen willst, bewegst du dich automatisch vom Süden weg. Und eines der Dinge, die dabei helfen, sich aus der Gefangenschaft auf dieser physischen Ebene zu befreien, ist Enthaltsamkeit. Das kosmische Bewußtsein, das absolute Bewußtsein, ist Lichtjahre entfernt, wenn man nicht die Notwendigkeit erkennt, sich von der absoluten Identifikation mit dem Körper zu befreien.

Frage: Enthaltsamkeit wird im modernen Westen oft als unzeitgemäße und altmodische Praxis betrachtet. Sie wird oft für repressiv und lebensverneinend gehalten - ja, sogar als Antithese zu dem, worum es in der spirituellen Praxis eigentlich geht. Viele spirituelle Autoritäten im Westen lehren jetzt, daß wir unsere Sexualität annehmen müssen, um unser volles Potential als Menschen auszuschöpfen, und sie in keiner Weise verdrängen oder unterdrücken dürfen. Diese Ansichten stehen in sehr krassem Widerspruch zu dem, was die großen Traditionen immer gelehrt haben. Was sagen Sie zu diesem Punkt?

Swami Chidananda: Ich stimme nicht mit dieser allgemeinen Meinung, die gerade zum Ausdruck gebracht wurde, überein. Es wurde verabsäumt, den Platz von Brahmacharya im spirituellen Leben in Betracht zu ziehen. Es ist nicht unzeitgemäß; es ist überhaupt nicht altmodisch, und es ist nicht repressiv oder lebensverneinend. Im Gegenteil, es wird zur Plattform für ewiges und immerwährendes Leben. Diese Sicht des Lebens scheint sehr eingeschränkt und eng zu sein. Das Leben hier ist nicht das einzige Leben. Wenn man einen kleinen Eindruck, eine Idee davon erhält, was Leben wirklich ist, wird man ganz einfach verblüfft sein. Dieses gegenwärtige Leben ist ohne Bedeutung. Es ist eine unbedeutende Lappalie, ein Nichts, wenn es nicht in seiner Funktion als Sprungbrett zum Abheben in ein größeres Leben verstanden wird. Dieses Leben ist ein Mittel, um das großartige, erhabene und große Ziel und den Zweck der menschlichen Existenz zu erfüllen, nämlich in ein Leben einzugehen, das das Leben Gottes ist, das eins ist mit dem Leben Gottes, mit dem Königreich des Himmels. Das ist der einzige Sinn der menschlichen Existenz. Das menschliche Leben wurde uns als ein Übergang zur Göttlichkeit gegeben, als Übergang zum ewigen Leben.

Brahmacharya, oder Zölibat, ist ein rationaler Vorgang zur Bewahrung und Erhaltung wertvoller Energie, damit diese für andere sehr wesentliche und unerläßliche Funktionen zur Verfügung stehen kann. Und wenn sie auf diese Weise bewahrt wird, kann sie umgeformt werden. Brahmacharya bedeutet weder Unterdrücken noch Verdrängen von Sexualität. Die Sexualität wird umgangen - und dieses sexuelle Potential wird für etwas verwendet, das zehnmal, hundertmal großartiger ist. Deshalb ist es ein Missverständnis, von Unterdrückung oder Verdrängung zu sprechen. Das liegt an einem mangelnden Verständnis dafür, was es mit der wirklichen spirituellen Suche auf sich hat. Wenn man es richtig versteht, wird man nicht so darüber sprechen. Wir sind nicht einfach Menschen, wir sind mehr als Menschen. Unsere Erscheinungsform als Menschen ist nur ein schwacher Widerschein dessen, was wir in Wahrheit sind. Der einzige Grund, warum unsere Erscheinungsform als Menschen von Bedeutung und Wichtigkeit ist, besteht darin, dass sie uns, wenn sie richtig verwendet wird, erhebt und dahin bringt, wohin wir eigentlich gehören, in das Königreich - auf das wir ein Geburtsrecht haben.

Doch ist die Vorstellung im Westen, dass Brahmacharya Unterdrückung ist, zumindest in einer Hinsicht nicht ganz abwegig. Wenn ein natürliches Potential unterdrückt oder verdrängt wird, kann das unerwünschte Veränderungen in der Persönlichkeit hervorrufen. Wenn Brahmacharya einem Menschen gegen seinen Willen und gegen seine Überzeugung aufgezwungen wird, können daraus natürlich abnorme Zustände resultieren, weil der Mensch dazu veranlasst wird, etwas zu tun, was er oder sie tief im Inneren nicht tun will - gezwungen von anderen, von sozialen Zwängen oder durch das Ablegen von Gelübden, die er oder sie nicht hätte ablegen sollen, ohne vorher genau und gut überlegt zu haben, was damit verbunden ist.

Wenn aber ein intelligenter Mensch die gesamte Situation des Lebens gut durchdacht hat, sich sagt: "Wenn ich etwas Großes und Mächtiges erreichen will, kann ich es mir nicht leisten, die mir zur Verfügung stehenden Energien zu verschwenden. Je mehr ich sie bewahre, desto mehr kann ich sie für diese Absicht einsetzen, und desto besser sind die Chancen auf Erfolg."

Wenn der Mensch so denkt und die rationale Seite dessen verstanden hat, und wenn die höchste Errungenschaft, zu der er strebt, ihm das wert ist, wenn er oder sie aus freiem Willen, mit voller Absicht und großer Begeisterung zum Zölibat schreitet, wo ist dann Unterdrückung? Ganz im Gegenteil, das, was als Selbstverleugnung erscheint, gibt effektiv einer höheren Dimension unseres Wesens Ausdruck, in die man sich jetzt begeben hat. Also weit davon entfernt, darauf zu verzichten, sich selbst Ausdruck zu verleihen, gibt es dem Menschen seinen vollen Ausdruck, da er sich nicht länger mit dem geringeren Aspekt seiner Gesamtpersönlichkeit identifiziert. Er identifiziert sich mit dem höheren Aspekt. Es ist eine Art Befreiung und Entwicklung hin zu einem höheren Niveau. Es ist etwas Positives, Kreatives und nicht etwas Negatives. Es ist kein Verneinen, sondern effektiv ein Ausdruck seiner selbst. Wenn das so gesehen wird, irren Freud und die anderen. Sie haben eine solche Situation oder Möglichkeit nie erwogen. Und es ist nicht nur eine Möglichkeit, es ist eine Jahrhunderte oder Jahrtausende alte Tradition - für jemanden, der bereit ist, alles zu tun, alles zu geben und jeden Preis dafür zu bezahlen, um das Höchste zu erlangen.

Swami Chidananda: Das göttliche Leben
 
Opti, dieser Threat hat jetzt 138 Folgen und wird ausschließlich von Dir am Leben erhalten.
Ich verschwende nicht einen Bruchteil meiner Gedanken an Sex wie Du das tust.
Wenn ich esse, dann esse ich.
Wenn ich schlafe, dan schlafe ich.
Wenn ich liebe, dann liebe ich.
Darüber hinaus hatt das alles keine Bedeutung.
 
Opti, dieser Threat hat jetzt 138 Folgen und wird ausschließlich von Dir am Leben erhalten.
Ich verschwende nicht einen Bruchteil meiner Gedanken an Sex wie Du das tust.
Wenn ich esse, dann esse ich.
Wenn ich schlafe, dan schlafe ich.
Wenn ich liebe, dann liebe ich.
Darüber hinaus hatt das alles keine Bedeutung.

Was für dich keine Bedeutung hat, kann für andere eine sehr große Bedeutung haben.
 
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Natürlich Opti.
Wenn Du den Weg der Enthaltsamkeit für Dich als richtig erkannt hast, dann folge ihn ohne große Gedanken.
Wichtiger als den Sex zu überwinden ist es, die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.
In einem gebe ich Dir Recht.
Ein Exzessives Leben, sei es Sex, Alkohol, Taback oder Fleischgenuß ruiniert die Lebensenergie, mach den Körper krank und raubt die Kraft zum Durchbruch.
 
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