Sexuelle Enthaltsamkeit

  • Ersteller Ersteller opti
  • Erstellt am Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@ Opti und namor

Es freut mich, dass Euch der Text von Evola gefällt.

Evola ist ein Autor von hoher Geistigkeit, der jedoch leider früher tief in dem
faschistischen Sumpf watete.

Ob er sich nach 1945 - ebenso wie Heidegger - vom Faschismus distanzierte, habe ich noch nicht herausgefunden, weil er mir erst in der letzten Zeit bekannt geworden ist.

Gruß

Idea.

Man wundert sich, wie so etwas passieren kann. Er war wohl ein Theoretiker, der wahrscheinlich selber keiner spirituellen Praxis nachging. Oder er hat die sublimierte Energie nur für intellekteuelle Arbeiten genutzt, ohne sich je um seine emotionalen Leichen zu kümmern, die in seinem psychischen Keller verborgen lagen.
 
Werbung:
hallo,

zu dieser Zeit waren viele mit dem faschistischen Gedankengut infiziert.
Es ist im Nachhinein immer leicht ein moralisches Urteil abzugeben. Wir wissen ja mittlerweile auch, dass Gunter Grass als junger Mann bei der SS war.
Deswegen wird man ihn heute wohl kaum einen Nazi nennen.

Mal abgesehen davon, dass er sich in diesem Buch offensichtlich mit metaphysichen Fragen in Bezug auf die Sexualität auseinandersetzt. Ich denke, dass man hier von seiner politischen Meinung getrost absehen darf.
Ich meine, solange er nicht Enthaltsamkeit für den Führer einfordert, dürfte seine politschen Ansichte nicht so relevant sein.

mfg
namor
 
@Namor : Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit, die Triebkräfte als Ursache für kulturelle Entwicklung zu deuten. Wie schon die Sublimation ansetzt, kann eine Emotion (<>Energie) auf etwas anderes Assoziiert werden (Träger).

So können sexuelle Emotionsanteile auf das Wohlergehen des Partners assoziiert werden, und nicht nur auf das Aussehen. Die anderen Bestandteile bleiben dabei aber bestehen, also eine "hübsche" Frau bewirkt trotz der zusätzlichen Assoziation noch immer das selbe.

Meiner Ansicht nach muss dabei aber das Freudsche Prinzip der "Libido" als einzige Kraft fallengelassen werden, den die Fortpflanzung der emotionalen Assoziationen (quasi in Form eines Feldes) werden erst wirklich interessant wenn verschiedene Elementaremotionen überlagert werden.

Nehmen wir das spielerische Interesse eines Kindes an einer Modelleisenbahn, so besteht eine emotionale Basis für die Beschäftigung damit (ein eindeutig nicht sexueller Vektor aus meiner Beobachtung). Werden nun später andere Dinge, wie z.B. die Dampfmaschine behandelt, so kann die emotionale Basis für die Modelleisenbahn mit dem neuen Thema assoziiert werden, womit quasi das Interesse sich ausbreitet (Synthese). Genau darin besteht wohl die Verantwortung der Eltern, mögliche emotionale Basen für die Kinder zu bieten, aus denen sich ein breites Interessenspektrum entwickeln kann.

Für das erste Beispiel oben kann besser mit zusätzlichen Elementaremotionen beschrieben werden, und dazu gehört meiner Ansicht nach ein vorher positiv eingestellter Träger bezüglich Kooperation. Dieser kann durch Erfahrung über eine frühere Ereigniskette erzeugt werden (anderes Interesse wiederum als Basis)


Die Perspektive ist aus meiner Sicht die eines emotionalen Trägerfeldes, wo sich eine einzelne, quasi unkultivierte Emotionen im Laufe der Zeit ausbreiten und sich überlagern, und somit eine stabile Basis für das schaffen, was wir als kultiviertes Verhalten beschreiben. Das Phänomen ist wohl nicht linear Beschreibbar, womit sich das ausrechnen erübrigt, und wir weiterhin als "Eltern" nur versuchen können, nicht von irgend nem Schmetterling erschlagen zu werden:)


hallo,
ich muss zugeben, dass ich mich mit deinem Text hier etwas schwer tue, glaube auch nicht, dass ich das alles verstanden habe.

Was mir aber auffällt ist, dass du, zumindest klingt es hier so, die Libido rein sexuell deutest.
Nehmen wir das spielerische Interesse eines Kindes an einer Modelleisenbahn, so besteht eine emotionale Basis für die Beschäftigung damit (ein eindeutig nicht sexueller Vektor aus meiner Beobachtung).
Libido wird leider sehr oft als etwas rein sexuelles interpretiert. Im Grunde gibt es im Körper natürlich keine Energie, die man als Libido identifizieren kann.
Deshalb ist die Libido als ein psychisches Phänomen zu betrachten, rein psychischer Natur. Am besten lässt es sich im weitesten Sinne als Liebsfähigkeit des Menschen beschreiben. Von daher fragt sich bei deinem Konzept, dass, wenn ich es richtig verstehe, die Libido durch Emotion ersetzen möchte, woher die emotionale Beteiligung an dem Objekt Lokomotive kommt.
Was führt dazu, dass die Lok für das Kind emotional bedeutsam wird?
Wie und warum entsteht überhaupt die Emotion und die Motivation sich mit gerade diesem Spielzeug zu beschäftigen?
Was verursacht die Identifikation mit dem Objekt?

In der Libidotheorie hat die Libido Fließeigenschaften, wobei diese sich hier, mal ganz vereinfacht ausgedrückt, an das äußere Objekt anheftet. Sie hat also auch Klebeigenschaften und somit kommt es zur Identifikation mit dem Objekt. Genau gesagt, nicht mit dem Objekt, sondern mit seinem symbolischen Repräsentanten in der Psyche. Auf diese Weise wird das Objekt, hier die Lok, für das Kind emotional ja erst bedeutsam.

In deinem Konzept sind Elementaremotionen irgendwie immer schon vorausgesetzt, so kommt es mir jedenfals vor.

Aber wie dem auch sei, denke ich trotz allem, dass es eine zu starke Reduktion ist, wenn man die sog. "sexuelle Energie" als auschließlich dem Körper und dort auch nur der gerade sich manifestierenden sexuellen Erregung zuschreibt und dann sagt, Libido habe mit dem Geistigen an sich nichts zu tun, wie es hier auf die eine oder andere Art immer wieder behauptet wird.

grüße
namor
 
Jeder Mensch ist ein ganz einmaliger Aspekt, eine niemals zuvor und niemals wiederkehrende Ausprägung des Weltgeistes.
Und so ist die Wahrheit ein Pfadloses Land.
Was für dein einen ein Segen, ist für einen anderen von Übel oder einfach bedeutungslos.
UNd keiner weiß wirklich, ob sein Weg der richtige für ihn ist, das macht das Spiel ja so aufregend.
Erlangt Opti die Erleuchtung, so weiß er nicht, ob er dies seiner Abstinenz verdankt, oder einfach seiner einmaligen Disposition. Da wäre ihm eine Menge Spaß entgangen.
Erlangt er die Erleuchtung nicht, kommt es auf das gleiche heraus.

Unter den Weisen der Vergangenheit
gab es Heilige und Diebe,
Fleischesser und Vegetarier,
Männer und Frauen,
Asketen und Familienväter.

Es gibt zwei Sorten von Yogis,
die Bekannten und die Unbekannten.
Es gibt die, die sich von der Welt zurückziehen und als Asketen in zugigen Höhlen leben, das sind die Bekannten.
Die Unbekannten leben einfach unter uns, haben Weib und Kind,
Kaufen und Verkaufen und machen sich durch nichts kenntlich.
 
Jeder Mensch ist ein ganz einmaliger Aspekt, eine niemals zuvor und niemals wiederkehrende Ausprägung des Weltgeistes.
Und so ist die Wahrheit ein Pfadloses Land.
Was für dein einen ein Segen, ist für einen anderen von Übel oder einfach bedeutungslos.
UNd keiner weiß wirklich, ob sein Weg der richtige für ihn ist, das macht das Spiel ja so aufregend.
Erlangt Opti die Erleuchtung, so weiß er nicht, ob er dies seiner Abstinenz verdankt, oder einfach seiner einmaligen Disposition. Da wäre ihm eine Menge Spaß entgangen.
Erlangt er die Erleuchtung nicht, kommt es auf das gleiche heraus.

Unter den Weisen der Vergangenheit
gab es Heilige und Diebe,
Fleischesser und Vegetarier,
Männer und Frauen,
Asketen und Familienväter.

Es gibt zwei Sorten von Yogis,
die Bekannten und die Unbekannten.
Es gibt die, die sich von der Welt zurückziehen und als Asketen in zugigen Höhlen leben, das sind die Bekannten.
Die Unbekannten leben einfach unter uns, haben Weib und Kind,
Kaufen und Verkaufen und machen sich durch nichts kenntlich.

Reisender, ich glaube, du erzählst von den Reisenden, ich aber von denen, die angekommen sind. Sie sind angekommen, weil sie sich von allen ihren Verhaftungen gelöst haben. Sie haben ihr Ziel erreicht. Die Reisenden aber reisen mal hier hin, mal dort hin, ohne das Ziel wirklich zu kennen. Sie werden es erst erreichen, wenn auch sie sich von ihren Verhaftungen, die sie immer wieder umtreiben, gelöst haben.
 
Reisender, ich glaube, du erzählst von den Reisenden, ich aber von denen, die angekommen sind. Sie sind angekommen, weil sie sich von allen ihren Verhaftungen gelöst haben. Sie haben ihr Ziel erreicht. Die Reisenden aber reisen mal hier hin, mal dort hin, ohne das Ziel wirklich zu kennen. Sie werden es erst erreichen, wenn auch sie sich von ihren Verhaftungen, die sie immer wieder umtreiben, gelöst haben.


Oha Opti - wo bist du denn angekommen?
Bei der Enthaltsamkeit und dort, von wo du uns in diesem Thread seitenlange Berichte reinkopiert hast - ist das wirklich deine Endstation?


Love
Mandy
 
Reisender, ich glaube, du erzählst von den Reisenden, ich aber von denen, die angekommen sind. Sie sind angekommen, weil sie sich von allen ihren Verhaftungen gelöst haben. Sie haben ihr Ziel erreicht. Die Reisenden aber reisen mal hier hin, mal dort hin, ohne das Ziel wirklich zu kennen. Sie werden es erst erreichen, wenn auch sie sich von ihren Verhaftungen, die sie immer wieder umtreiben, gelöst haben.

Du hast meinen Segen Opti, ich weiß aber nicht, ob Dir das was nützt.
Ich finde es gut, wenn Menschen ihren Idealen folgen, viel zu wenig tun das.
Ich finde es schlecht, wenn sie eine Ideologie daraus machen.
Aber das ist nur meine Sichtweise und hat für Dich keine Bedeutung.
 
@Reisender:

Verwirrend ist es, wenn bestimmte Quellen das so sehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Libido

Der Begriff der "Liebesfähigkeit" stellt vermutlich die Menge der vorhandenen positiven Träger dar.

Für mich sind die Emotionen als Vektor darstellbar, insbesondere im äußeren Bereich durch chemische Konzentrationen, im inneren über neuronale Zustände, die meines Wissens zwar nicht-Lineare Transformationen durchlaufen, aber in eine Form gebracht werden können, die diese als Basiswechsel interpretiert.
Die Elementaremotionen bilden die Orthogonale Basis dieses "Vektorraums".
Span(Elementaremotionen) bildet dann den Raum aller fühlbaren (nicht unbedingt Subjektiv wahrnehmbaren) Emotionen aus.
Vielleicht ist verwirrend, daß ich den sonst üblichen Begriff des Prozesses aus dem Begriff der Emotion herausgenommen habe, liegt auch daran, daß die Verknüpfung für mich nur in linearen Grenzfällen beschreibbar ist.
(Formal : Wenn der Gradient nicht ~ 0 ist)

Ich halte die Faszination als eine angeborene Fähigkeit, daher es existiert ein (nicht klassifizierter) Satz von Trägern bezüglich nahezu allen Dingen.
Interessant wäre ein Erklärungsansatz, der die Einschränkung dieser Träger auf wenige Dinge (bei einigen Menschen auf nahezu 0) Erklärt.

in der Hoffnung etwas Licht in meine Vorstellungen gebracht zu haben

Gruß Alxa
 
@Reisender:

Verwirrend ist es, wenn bestimmte Quellen das so sehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Libido

Der Begriff der "Liebesfähigkeit" stellt vermutlich die Menge der vorhandenen positiven Träger dar.

Für mich sind die Emotionen als Vektor darstellbar, insbesondere im äußeren Bereich durch chemische Konzentrationen, im inneren über neuronale Zustände, die meines Wissens zwar nicht-Lineare Transformationen durchlaufen, aber in eine Form gebracht werden können, die diese als Basiswechsel interpretiert.
Die Elementaremotionen bilden die Orthogonale Basis dieses "Vektorraums".
Span(Elementaremotionen) bildet dann den Raum aller fühlbaren (nicht unbedingt Subjektiv wahrnehmbaren) Emotionen aus.
Vielleicht ist verwirrend, daß ich den sonst üblichen Begriff des Prozesses aus dem Begriff der Emotion herausgenommen habe, liegt auch daran, daß die Verknüpfung für mich nur in linearen Grenzfällen beschreibbar ist.
(Formal : Wenn der Gradient nicht ~ 0 ist)

Ich halte die Faszination als eine angeborene Fähigkeit, daher es existiert ein (nicht klassifizierter) Satz von Trägern bezüglich nahezu allen Dingen.
Interessant wäre ein Erklärungsansatz, der die Einschränkung dieser Träger auf wenige Dinge (bei einigen Menschen auf nahezu 0) Erklärt.

in der Hoffnung etwas Licht in meine Vorstellungen gebracht zu haben

Gruß Alxa

Was wolltest du uns damit eigentlich sagen?
 
Werbung:
In sich angekommen zu sein, bedeutet in sich zu ruhen.
Zu wissen dass sein Weg der richtige ist, unabhängig davon was andere dazu meinen.
In sich angekommen zu sein, bedeutet aber auch sich nicht rechtfertigen zu müssen für seinen Weg
und auch andere ihren Weg gehen zu lassen - auch wenn es ein ganz anderer ist.

Denn es gibt nicht nur eine Wahrheit - wer das erkennt, und dabei trotzdem nicht auf andere herabsieht,
sondern sie in ihrem Sein akzeptiert und achtet - ja, der ist angekommen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben