Du und einige andere, beißt euch nur an wissenschaftlichen Beweisen fest, weil ihr nicht wahrhaben wollt, dass Enthaltsamkeit der einzige Weg ist, um Selbstverwirklichung zu erlangen. Ihr seid gar nicht bereit, euch dieser Tatsache neutral zu stellen, sondern sie muss unter allen Umständen auf's schärfte bekämpf werden, weil man sich sonst eventuell Gedanken über das eigene triebhafte sexuelle Verhalten machen müsste. Das aber möchte man auf alle Fälle verhindern. Ich muss dir ehrlich sagen, ich nehme die Menschen, die mit solchen einem wissenschaftlichen Anspruch auftreten, ohnehin nicht ernst. Ihre Forderungen sollen nämlich nur eins bewirken, sie soll verhindern, dass sie über ihr eigenes Leben nachdenken.
Ich habe dir auf der Ebene geantwortet, auf welche du dich begeben hattest - auf der wissenschaftlichen. Du - nicht ich - hattest den Anspruch erhoben, deine Behauptungen seien wissenschaftlich untermauert. Jetzt, wo ich dir das Gegenteil gezeigt habe, lässt du plötzlich den Anspruch fallen, es handle sich um wissenschaftliche Ergebnisse und drehst den Spiess um. Plötzlich muss ich dir irgendwas
glauben, und die Wissenschaft ist böse und ignorant, während du vorher noch genau vom Gegenteil ausgegangen bist.
Opti, ich
glaube dir aber nicht einfach etwas, nur weil du es möchtest. Das würde sich ja nicht von Religion und Pseudo-Esoterik unterscheiden. Da könnte geradesogut Kryon mir erzählen, ich solle eine Clownnase tragen, wenn ich erleuchtet werden solle.
Du darfst selbstverständlich von irgendwas überzeugt sein, wovon du auch immer möchtest. Und ich darf meine eigene Meinung haben. Das ist alles völlig in Ordnung. Sobald du aber hingehst und behauptest, deine eigene Meinung sei wissenschaftlich untermauert, dann überschreitest du eine Grenze. Denn jetzt gehst du von der freien Meinungsäusserung über hin zu einem Anspruch von Wissenschaftlichkeit. Das sind zwei völlig unterschiedliche Kategorien und sie gehorchen völlig unterschiedlichen Gesetzen. In der Wissenschaft darf zwar auch jeder eine eigene Meinung haben, aber er muss diese Meinung untermauern können. Und "untermauern" heisst: Sie muss dem wissenschaftlichen Diskurs standhalten. Tut sie das nicht - dann darf die Person zwar noch immer dieselbe Meinung haben und vertreten, aber sie darf nicht mehr länger behaupten, es handle sich um ein wissenschaftliches Resultat. Denn das ist nicht der Fall.
Behauptet die Person trotzdem, es handle sich um ein wissenschaftliches Resultat, dann betreibt sie Augenwischerei - schlimmer noch: Sie erzählt die Unwahrheit. Ob nun aus Unwissen oder aus Absicht, das sei dahingestellt.
Mir geht es nicht darum, was du glaubst. Der
Inhalt deiner These interessiert mich allerhöchstens am Rande. Sondern mir geht es um deinen ungerechtfertigten Anspruch an Wissenschaftlichkeit.
Den du - mit diesem Post - soeben wieder elegant aus der Hintertür rausgeworfen hast. (Um ihn dann später wieder, ebenso elegant, zur Hintertür wieder hereinzuholen.)