Lassen wir Gott einmal beiseite. Der wird dir auch nicht helfen, Seligkeit zu finden. Zumal du doch gar nicht weißt, ob es überhaupt einen Gott gibt. Ihr kreiert euch einen Gott und interpretiert ihn nach Belieben. Mit welcher Berechtigung überhaupt? Gott dient den Menschen doch nur als Flucht vor der Realität. Der Buddhismus kommt auch ohne Gott aus. Weil die Menschen ihr Leben nicht geregelt bekommen, flüchten sie zu Gott und erhoffen sich, er würde das für sie regeln. Das zeugt nicht von besonders viel Mut. Und solange die Menschen nicht erkennen, dass sie selber für ihr Verhalten verantwortlich sind, ändert sich gar nichts in ihrem Leben.
Das kommt darauf an was der jeweilige unter GOTT versteht.
Wen Gott in dir selbst ist, was ich auch denke, dann hat es mit einer Ausflucht und Zurechtrückung von Dingen nichts mehr zutun.
Denn ich selbst bin HIER und JETZT für das was ICH BIN, was ICH TUE, für MEIN LEBEN mit den daraus resultierenden Dingen verantwortlich.
Und NUR für DAS, in Ausnahme von der Verantwortung die ich für meine Kinder trage.
Da gebe ich dir teils wirklich recht.
Und dennoch frage ich dich, kannst du mit Sicherheit und guten Gewissens behaupten die Frage nach einem Gott könne definitiv und klar mit einem "Nein" beantwortet werden?
Kannst du´s?
So wärst du der Erste.
Aber meine Fragen hast du trotzdem nicht beantwortet

!
Also, wenn du es , wie du hier erwähntest, jenseits von Gott oder einer höheren Instanz betrachtest, wer oder was bestimmt die Regeln?
Natürlich der Mensch selbst, aber wie gesagt nur für sich selbst.
Denn das Recht über andere zu bestimmen hat nunmal niemand.
Sobald ich mich über jemanden stelle oder unter meinem Wert verkaufe liege ich fernab vom "richtigen" Weg.
Wenn es so etwas wie Erleuchtung gibt, dann kann das mE nur dann geschehen, wenn ich mit meiner Umwelt auf gleicher Augenhöhe kommuniziere.
Indem ich inneren Frieden in mir trage und auch das, was ich für mich selbst nicht als förderlich erkenne, dem anderen gewähren lasse ohne jegliche Abwertung.
Denn, und hier ist der springende Punkt, er kann ohnehin nur dann zur Erleuchtung gelangen, wenn er seine eigenen Erfahrungen macht.
Es gibt nicht nur einen Weg, genauso wenig wie es die eine wahre und einzige Wahrheit gibt, denn jene ist bisweilen auch nur eine von vielen.
Es gibt tausend Möglichkeiten zu sich, zum Leben und zur Weisheit zu gelangen.
Jeder Mensch hat hier wohl sein ganz eigenes, individuelles Tempo, seine mehr oder minder wichtigen Erfahrungen zu machen.
Ein sturer, gerader Weg ist mE kein Weg.
So wie das Leben aus Kreisen besteht, besteht auch der Lebensweg aus unzähligen Kreisen, (deswegen drehen wir Menschen uns bisweilen bis zum verrücktwerden immer wieder um dieselben Dinge) weil es zuvieles gibt was es für uns mitzunehmen gilt.
Und jemand der den Weg gefunden hat, muss keine Worte um jenen rangen, weil er durch sein Dahinschreiten mehr an Authentizität ausstrahlt, als Worte jemals zu erfassen und zu wiedergeben vermögen können.
Genau das ist meine Meinung.
Eine unter vielen.
Liebe Grüße
Hamied
