Selbstwert

Bist Du so lieb, und liest Dir einfach in aller Ruhe den ganzen Thread noch einmal durch (damit man nicht immer wieder dieselben Missverstehungen richtigstellen muss) ...

Gawyrd

Hi Gawyrd. Hab ziemlich viel gelesen, wurde aber daraus nicht sehr schlau. Nun gut, die Thematik in diesem Thread ist ja ne andere. Ich lass das mal so stehen.

Alles Liebe Ganlog
 
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Nehme ich mich liebevoll an wie ich bin (mit allen Seiten), sehe ich mich als wertvoll.
Das ist das Paradoxe (und der Grund, warum diese Standardsätze in der Praxis kaum funktionieren) :

"Ich nehme mich an."
"Ich sehe mich als wertvoll."

In diesen Sätzen ist eine grundlegende innere Spaltung vorausgesetzt - eine innere Zwiespältigkeit. Wer nimmt denn eigentlich wen an, wenn "ich" "mich" annehme ? Solange man so denkt, ist man nicht aus einem Guss - nicht ein homogenes Ganzes. Innere Brüche kann man nicht durch Standardsätze heilen - die die innere Widersprüchlichkeit in sich voraussetzen und zementieren.

Es geht eben gerade nicht darum, sich selbst (wie einen anderen Menschen) quasi als Objekt zu behandeln und "sich anzunehmen" und sich irgendwie zu sehen.

Es geht darum, durch und durch eins zu werden - da passt der uralte Satz sehr gut "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder ... ." Ein Kleinkind fragt sich ja auch nicht "Nehme ich mich an ?" "Sehe ich mich als wertvoll." Es ist, es lebt.

Wenn man durch und durch der wird, der man ist - dann lösen sich diese Fragen auf, und sind kein Thema mehr.

Gawyrd
 
Hallo Ganlog!
eine Skala gibt es nicht. Schätze ich mich aber nach einer Skala von 1-10 ein, sehe ich zwei verschiedene Betrachtungsweisen. Ich alleine schätze mich ziemlich wertvoll ein (um 8). Im Bezug zu anderen sieht das Urteil schon ganz anders aus (um 2-3).
Finde ich super, dass Du diese Einschätzung riskiert hast. Der Hintergrund meiner Frage: Es geht nun nicht mehr um "wertvoll oder nicht", sondern um die Möglichkeit, dass Du Dir überlegst, was Du tun könntest, um auf der Skala von 2-3 auf 3-4 zu kommen. Oder, Du tust einfach mal einen Tag lang so, als wärst Du schon eine Stufe weiter auf der Skala und schaust mal, wie sich das anfühlt und was den Unterschied ausmacht. Zum Beispiel: Welche ganz konkreten Verhaltensweisen im Umgang mit anderen würden es ausmachen, dass Du Dich eher schon bei 3-4 fühlst?
Nehme ich mich liebevoll an wie ich bin (mit allen Seiten), sehe ich mich als wertvoll. Tja das war dann wohl gleich ein Schlüsselsatz und ein Hinweis für den Weg...
Das liebevolle Annehmen macht vor allem die Eigenwert-Peitsche überflüssig und verbessert die Chancen für "wertvolles Gelingen". Aber abgesehen von solchen bedeutend klingenden Sätzen und/oder irgendwelchen Definitionen: schön, dass Du Dich auf die Aufstellung freust.

Alles Liebe,
Jake
 
Es geht darum, durch und durch eins zu werden - da passt der uralte Satz sehr gut "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder ... ." Ein Kleinkind fragt sich ja auch nicht "Nehme ich mich an ?" "Sehe ich mich als wertvoll." Es ist, es lebt.

Wenn man durch und durch der wird, der man ist - dann lösen sich diese Fragen auf, und sind kein Thema mehr.

Gawyrd

:kiss4: Dieses sind die ganzesten Sätze, die ich hier drin (und ich meine im ganzen Forum, nicht nur hier in diesem Thread) seit Wochen gefunden habe. Danke.
 
:kiss4: Dieses sind die ganzesten Sätze, die ich hier drin (und ich meine im ganzen Forum, nicht nur hier in diesem Thread) seit Wochen gefunden habe. Danke.
Nur zwischen gesagten (theoretischen) Sätzen und praktisch gelebter Konsequenz ist immer noch ein himmelweiter Unterschied.

Wenn man durch und durch der wird, der man ist
Und wenn....
da eben nicht immer wieder noch das Wörtchen wenn wäre.

Man kann das eben nicht werden, weil man es doch schon sowieso immer ist.
Man kann das nur erkennen, akzeptieren und dann leben.
 
Nur zwischen gesagten (theoretischen) Sätzen und praktisch gelebter Konsequenz ist immer noch ein himmelweiter Unterschied.


Und wenn....
da eben nicht immer wieder noch das Wörtchen wenn wäre.

Man kann das eben nicht werden, weil man es doch schon sowieso immer ist.
Man kann das nur erkennen, akzeptieren und dann leben.

Wenn... jemand etwas in sich vollkommenes Ganzes sagt, ist es gut, in sich still zu werden und dem nachzuspüren. Sofort Wortgestrüpp dazwischenzupflanzen ist dem Nachspüren hinderlich. Allein das Wort "akzeptieren" ist hinderliches Gestrüpp.

Das Wesen des Seins, lehrt uns der Buddha, ist ewiges Werden. Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Erkennens und Lebens.

Es geht darum, durch und durch eins zu werden.
 
Wenn... jemand etwas in sich vollkommenes Ganzes sagt, ist es gut, in sich still zu werden und dem nachzuspüren. Sofort Wortgestrüpp dazwischenzupflanzen ist dem Nachspüren hinderlich. Allein das Wort "akzeptieren" ist hinderliches Gestrüpp.
Das für sich so zu erkennen und danach zu handeln und sich störendem Wortgestrüpp zu entziehen - das kann einfach getan werden und bedarf tatsächlich keines Kommentars, da wäre jede Anmerkung dazu schon ein Übergriff.

Andere mögen die gleichen Sätze nicht als Ausdruck eines vollkommenen Ganzen lesen und haben Fragen dazu, möchten weiterdenken und ihre Gedanken hier zur Diskussion stellen... wäre das nun schlechtes Benehmen hier im Forum oder sonst irgendwie pfui? Ich habe keine Probleme damit, das, was mir da durch den Kopf geht, für mich zu behalten. Ich frage einfach mal: Interessiert irgendwen eine Diskussion darüber, was im Spannungsfeld zwischen postulierter Haltung eines Kleinkindes und dem Streben erwachsener Menschen nach einem guten Leben noch gesagt werden könnte?

Alles Liebe,
Jake
 
was im Spannungsfeld zwischen postulierter Haltung eines Kleinkindes und dem Streben erwachsener Menschen nach einem guten Leben noch gesagt werden könnte?
:confused: schon erstaunlich, wie man mit ALLER Gewalt missverstehen kann. Wo stand etwas von der Haltung eines Kleinkindes :confused:

Vermutlich ist in dem jesuanischen Zitat vom "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder ... " etwas anderes gemeint als die Rückkehr zum Schnuller, oder - was meinst Du ?

Ich weiß jetzt nicht, von wem das überliefert ist : "Wenn ich esse, esse ich. Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn ich rede, rede ich." Ein Bild der Ganzheit (wie sie Kinder können). Viel ist uns als Kind geschenkt, was wir dann verlieren und verlernen und wo es notwendig ist, es für ein "gutes Leben" wiederzufinden.

Gawyrd
 
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... was im Spannungsfeld zwischen postulierter Haltung eines Kleinkindes und dem Streben erwachsener Menschen nach einem guten Leben noch gesagt werden könnte?

Ganz aufrichtig dazu: ich kann mit dieser Formulierung nichts anfangen... das windet sich meinem Gefühl nach um das herum, was du eigentlich sagen willst. Warum? Kannst du ganz einfach direkt an- und aussprechen, woran du dabei konkret gedacht hast?
 
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