Selbstwert

Lieber Gawyrd!

Gerade sind mir wirklich die Tränen gekommen! Danke! :umarmen:

Aber weißt du was? Diese ganzen Missverständnisse waren sowas von gut für mich! Dadurch konnte ich gestern etwas abwerfen, dass ich seit meiner Geburt für meine Mutter getragen habe.
Ich bin also richtig dankbar für die ganze Geschichte! :D


Fühl dich von mir herzlich umarmt! Ich mag dich auch!


Liebe Grüße


believe :liebe1:
 
Werbung:
Ganz lieben Dank !

lv18.gif

 
Hier nimmt jemand die haarlose Suppe und schmeißt das Haar hinein, über das er sich dann beschweren kann.
Dank Dir für dieses Bild, Kinnarih, das gern ergriffene Diskussionsmechanismen anschaulich beschreibt (mal ganz abgelöst auch vom konkreten Thread).

Alles Liebe,
Jake
 
Diese ganzen Missverständnisse waren sowas von gut für mich! Dadurch konnte ich gestern etwas abwerfen, dass ich seit meiner Geburt für meine Mutter getragen habe.

:kiss4: Wollt dir auch noch was sagen. Ich hab vorher absichtlich nix mehr dazugesagt, aber ich glaub, jetzt ist ein richtiger Zeitpunkt dafür. Mich hats richtig gerissen, als du geschrieben hast, du erschrickst nimmer, wenn du draufkommst, was noch alles einen an die einstigen Verwicklungen bindet, sondern schaust dirs nur mehr staunend an. Ich hab mich SO wiedererkannt. Und mich hats eben vor kurzer Zeit ähnlich erwischt wie jetzt dich. Das Entsetzen, zu erkennen, NOCH IMMER ist da was. Plötzlich mitten im Erleben drinzustehen, wo man glaubte, alles sei bereits erledigt, und mit Gefühlen konfrontiert zu sein, wo man dachte, alles ist bereits vorbei...

Aber es ist so schwer, persönliche Erfahrungen mit Worten richtig zu vermitteln. Oft klingen die dann schroffer als man will - ich hoffe, es ist trotzdem deutlich geworden, wies gemeint war :)
 
Hallo Ihr Lieben,

ich find das Thema sehr interessant, besonders Gawyrds Ansatz, denn er entspricht ja nicht ganz den üblichen Vorstellungen. Deshalb möchte ich dazu ein paar Fragen stellen.

Meinem Eindruck nach wird die prägende Bedeutung der Familie in der Kindheit überschätzt. Menschen, die sehr ähnliche Erfahrungen bei ihren Eltern machen, ziehen daraus völlig unterschiedliche Folgerungen und entwickeln sich (bei ziemlich ähnlichen Ausgangsvoraussetzungen) sehr verschieden. Das Konzept, dass ein Mensch als "tabula rasa" (als unbeschriebenes Blatt) auf die Welt kommt, stimmt offensichtlich nicht.
Dass schon Babys individuelle Charakterzüge aufweisen, da stimm ich mit dir überein (das äußert sich zum Beispiel darin, ob sie gierig saugen oder zum Füttern geweckt werden müssen (wenn keine Krankheit vorliegt)).
Auch fällt mir immer wieder auf, dass manche Menschen hoch traumatisiert sind, obwohl sie gar nicht so viel Schlimmes erlebt haben und dass andere trotz tatsächlicher traumatischer Erfahrungen sich des Lebens erfreuen und erfreulich wenige Neurosen haben.
Trotzdem sehe ich eine Tendenz, dass z.B. dominierende, neurotische Mütter vieles auf ihre Töchter übertragen. Diese haben häufig wenig Selbstwert und neigen zu "leichteren" psyschischen Erkrankungen (Beobachtung in meinem Umfeld, keine wissenschaftlich fundierte Aussage).



Auf den Punkt gebracht : man ist selbstbewusst, in sich sicher (und fühlt sich in Folge zurecht als wertvoll), wenn die Seele sich ganz mit dem Körper verbunden hat, wenn man eine Einheit ist. Unsicherheit und mangelnder Selbstwert dürften meist als Ursache haben, dass die Seele nicht ganz in diesem Leben steht und nicht voll und ganz da ist und präsent ist.

Hier musste ich jetzt allerdings schlucken.

Wer psychisch labil ist/wenig Selbswert fühlt, hat keinen Zugang zu seiner Seele - hört sich genauso stimmig wie hart an.
Dann hätten diese Menschen ja berechtigte Gründe für ihre Probleme (die aber nicht in ihrer Biografie zu finden sind), aber was können sie dann machen, um diese zu beheben? Denn so wie du es beschreibst, hat die Seele einen eigenen Willen, den der Mensch nicht beeinflussen kann? (Das hat überdies noch den Beigeschmack eines Doppelwesens Mensch/Seele.)

Stimmiger klingt für mich der Begriff "abgespaltene Persönlichkeitsanteile". Das hört sich für mich nicht so an, als sei ich dem schicksalhaft ausgeliefert.

Herzlich grüßt der Zugvogel
 
...
Hier musste ich jetzt allerdings schlucken.

Wer psychisch labil ist/wenig Selbswert fühlt, hat keinen Zugang zu seiner Seele - hört sich genauso stimmig wie hart an.
Dann hätten diese Menschen ja berechtigte Gründe für ihre Probleme (die aber nicht in ihrer Biografie zu finden sind), aber was können sie dann machen, um diese zu beheben? Denn so wie du es beschreibst, hat die Seele einen eigenen Willen, den der Mensch nicht beeinflussen kann? (Das hat überdies noch den Beigeschmack eines Doppelwesens Mensch/Seele.)
...deswegen habe ich es unter Familienaufstellungen gepostet.
Eberesche
 
Hi Zugvogel,

also für mich ist meine Seele einfach weit mehr als nur das, was ich bewusst in meine aktuellen Inkarnation mitgebracht habe - bzw. mir bisher bewusst wurde, was mich als Mensch ausmacht.

Ich als Mensch bin einfach Teil dessen, was ich für mich als "meine Seele" benennen würde - und wenn ich mich in dieses "mehr" reinkuschle, fühlt es sich viel stimmiger für mich an, als wenn ich mich davon abgespalten und diese Seele als etwas gefährliches betrachte.
 
Ich als Mensch bin einfach Teil dessen, was ich für mich als "meine Seele" benennen würde - und wenn ich mich in dieses "mehr" reinkuschle, fühlt es sich viel stimmiger für mich an, als wenn ich mich davon abgespalten und diese Seele als etwas gefährliches betrachte.
Das klingt gut, reinkuscheln in die Seele. Für mich wird der Spruch immer wahrer, den ich vor Monaten einmal in einem Buch gefunden habe, nicht die Seele ist im Körper, sondern der Körper ist in der Seele... (und die kann ganz erstaunliche Formen haben mitunter ;))
 
1. Wer psychisch labil ist/wenig Selbswert fühlt, hat keinen Zugang zu seiner Seele - hört sich genauso stimmig wie hart an.
Dann hätten diese Menschen ja berechtigte Gründe für ihre Probleme (die aber nicht in ihrer Biografie zu finden sind), aber was können sie dann machen, um diese zu beheben? Denn so wie du es beschreibst, hat die Seele einen eigenen Willen, den der Mensch nicht beeinflussen kann? (Das hat überdies noch den Beigeschmack eines Doppelwesens Mensch/Seele.)
Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse :

1. Es ist eigentlich nicht hart gemeint, sondern als Lösungsansatz. (Und das kennen viele Menschen : neben sich zu stehen, nicht das eigene Leben zu leben, zu funktionieren - aber nicht zu leben, sich sozusagen beim Leben zuzuschauen - nicht unmittelbar und als Einheit zu reagieren.)

2. "Die Seele hat einen eigenen Willen" - umgekehrt : die Seele IST das Wesen des Menschen und sein Wille. Man ist ungemein geschwächt, wenn die Verbindung zur Seele beeinträchtigt ist. Das hat mich verblüfft, dass die TCM das kennt : in ihr gibt es die Pooh (oder so ähnlich) - die Körperseele, die mit dem Tod auch stirbt - (Sozusagen wie ein kleiner Hilfsmotor bei einem Segelschiff, wenn man die Segel nicht benützen kann.) - UND die unsterbliche Seele.

Wenn Seele und Körper gut verbunden sind, weiß man wer man ist und was man will.

3. Was man tun kann ? Erkennen und lösen, warum die Seele sich nicht ganz mit dem Körper verbindet - oder sich (zB. bei einem Trauma) von ihm zurückgezogen hat. Das ist verblüffend : wenn die Seele sich mit dem Körper verbindet, wird die Farbe der Haut gesund und rosig und es kann sich anfühlen, wie wenn ein Schwall Lebendigkeit einen durchströmt.

Das kann leicht missverständlich sein, wenn man das so kurz erklärt - das geht viel leichter im direkten Gespräch.

Ist es Dir jetzt verständlicher ?

Gawyrd
 
Werbung:
Zurück
Oben