Für eine Impfung, die hier die Krankenversicherung beim Arzt um die Ecke bezahlt, gehen in armen Ländern Mütter meilenweit mit ihren Kindern, wenn irgendwo grad eine Stiftung kostenlose Impfungen anbietet, die Leute warten dort stundenlang und sind noch froh darüber.
Eigentlich ist langes Gehen unsere natürliche Fortbewegung und ganz normal und gesund und überhaupt nicht schlimm oder gar grausam. Und nicht, wie in unserer modernen Gesellschaft, wo schon wer schwächelt, wenn er den Weg zur U-Bahn über 500m an einem Tag zwei Mal gehen muss.
Wie halten uns selbst nicht artgerecht - und wundern uns, verlieren wir das Bewusstsein und Gefühl für uns selbst, Ernährung betreffend, Gesundheit betreffend, den eigenen Körper betreffend. Indem wir uns in die Hände einer Gesundheitsmaschinerie geben, die uns sagt, wie wir zu leben, was wir zu essen und welche Pillen und Impfungen wir zu schlucken haben.
Im Grunde ist die Zwanghaftigkeit der Wissenschaft darin begründet, nicht akzeptieren zu wollen, dass das Leben terminiert ist, und das ab dem Zeitpunkt der Geburt. Sie will uns Unsterblichkeit bringen - und bringt uns den Tod auf Raten, die chronischen Erkrankungen, Übergewicht, Nebenwirkungen, das Siechtum im Altersheim. Am Ende geht es um die Intention, wirklich jedes Leben um jeden erdenklichen Preis zu verlängern und bitte gleichzeitig dabei bloß nicht die Bequemlichkeit aus den Augen zu verlieren. Hier eine Impfung, da ein modifiziertes Fertigmenü, da eine Pille gegen Unpässlichkeit.
Und diese Zwanghaftigkeit wird dann als Zwang, sich Maßnahmen zu unterwerfen, die diesem Ziel dienen soll, als Wunsch einer Gesetzesänderung, weitergeleitet. In der Hoffnung, dass niemand diese Pläne zur Unsterblichkeit vereiteln möge.
Lg
Any