„Die Manipulationen von klinischen Studien sind so häufig und so schwerwiegend, dass man Berichte über diese Studien nur als Werbung für Medikamente betrachten sollte“, sagt Professor Peter C. Gotzsche, Direktor des Nordic Cochrane Centers am Rigshospitalet in Kopenhagen
„Auf der einen Seite hat man Studien, die meistens von den Herstellern finanziert und durchgeführt werden und die haben damit die Tendenz, überoptimistisch zu sein. Und auf der anderen Seite haben wir das Problem, dass die Studien, die nicht das gewünschte Ergebnis bringen auch tendenziell seltener publiziert werden“, erklärt Professor Gert Antes von der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
Das Prinzip jedenfalls scheint einfach: Wer über die finanziellen Mittel verfügt, bestimmt auch die Ergebnisse. Das bestätigen stichprobenartige Untersuchungen des Cochrane Centers. Sie zeigen je nach Studie, dass zwischen 50 und 61 Prozent der finanzierten Medikamenten-Studien von den zahlenden Pharmafirmen zu ihren Gunsten beeinflusst wurden. Der Zulassung von Medikamenten stehen manipulierte Studien jedoch nicht im Weg – denn bis heute gibt es keine
„disziplinubergreifenden Standards für Gutachterverfahren, genauso wenig wie messbare Qualitatskriterien“ für wissenschaftliche Studien, erklärt Professor Flaminio Squazzoni von der Universität Brescia. Der eigentliche Skandal ist aber, dass es kein Geheimnis ist. Zehntausende manipulierter Studien sind aufgeflogen – enttarnt z.B. von den weltweit rund 37.000 Forschern des Cochrane Centers, die ihre Enthüllungen in namhaften Fachzeitschriften und Medizinjournalen veröffentlichen.
http://k-networld.de/2016/04/20/was-uns-mediziner-verschweigen/
Nicht richtig publiziert
Kritiker bemängeln einseitige Auswahl von Studien
"60 Prozent der Studien werden nicht oder nicht richtig publiziert", meint gar Thomas Kaiser vom Institut für Qualität im Gesundheitswesen (Iqwig). "Man kann fast sagen, dass bis zu 90 Prozent der Studien in irgendeiner Form manipuliert sind", schätzt dagegen Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber des "Arznei-Telegramm".
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/147502/index.html
Unsere Medikamente töten uns
Unsere Medikamente kosten erschreckend vielen Menschen das Leben. Das beweist unwiderleglich, dass wir ein System geschaffen haben, das aus dem Ruder gelaufen ist. Gute Daten sind verfügbar, und ich entnehme verschiedenen Studien, dass in den Vereinigten Staaten jährlich 100.000 Menschen an den Medikamenten sterben, die sie einnehmen, obwohl sie sie korrekt einnehmen.
Weitere 100.000 sterben aufgrund von Fehlern, zum Beispiel an zu hohen Dosen oder an der Einnahme eines Medikaments trotz seiner Kontraindikationen. Eine sorgfältig durchgeführte norwegische Studie stellte fest, dass bei 9 Prozent der Patienten, die in Krankenhäusern starben, die verabreichten Medikamente die unmittelbare Todesursache bildeten. Bei weiteren 9 Prozent waren sie eine indirekte Ursache.
http://www.huffingtonpost.de/peter-...erende-auswirkungen-haben-kann_b_6152880.html