Aber wenn das Ergebnis des "Nur Placebo's" schlechter ist, als das des Medikamentes
+ Placebos...
Wenn das Medikament gar nicht wirken würde, wäre es ja quasi ein Placebo vs. Placebo, also müsste das Ergebnis annähernd ähnlich sein. Klar, der eine Proband ist vielleicht "besser" in der Selbstheilung, als ein anderer, aber wie groß wäre der Zufall, wenn eine komplette Gruppe fähiger ist, als die Andere?
Oder habe ich gerade einen Gedankenfehler?
Nehme an, ein Medikament wirkt signifikant höher als die Placebogruppe eine Wirksamkeit bescheinigt, es steht 60% Wirksamkeit zu 50% Wirksamkeit (Placebogruppe). Dann wirkt das Medikament nur um 10% besser als nix. Dargestellt wird es aber, als würde es zu 60% besser als nix wirken.
Das mit der Wahrscheinlichkeit ist ja der nächste Punkt, der von den meisten Menschen oft ganz anders verstanden wird. Wenn Du nicht sicher sein kannst, wer suggestibel genug für eine Placebowirkung ist, weißt du doch ebensowenig, wer tatsächlich gut auf ein Medikament anschlägt. Das weißt Du in beiden Fällen erst dann, wenn Du es ausprobiert hast.
Und es geht bei meiner Darstellung auch freilich nicht darum, dass das bei allen Medikamenten so sein muss. Schulmedizinfans versuchen es dann nämlich gerne so darzustellen und führen Medikamente als Beispiel an, die bei bestimmten Krankheitsbildern unverzichtbar sind. Meine Aussage wäre aber: wie viele Medikamente würden erst gar keine Zulassung erhalten dürfen, die eine ungeügende Wirksamkeit (eben ohne Placeboanteil) entfalten? Ne Menge nehme ich an.
Zudem ist der Pharmamarkt weitgehend abgegrast, sehr gerne werden Studien mit neuen Produkten gemacht, wo dann als Vergleichsmedikament ein besonders schlecht wirksames Medikament ausgesucht wird, damit die Chance höher ist, dass man eine Zulassung durchsetzen kann. Weiterhin werden auch extrem nebenwirkungsstarke Medikamente zugelassen, weil dann gesagt wird: besser als nix. Da müssen wir halt mit Leben, aber dafür lebt ein Patient immerhin 3 Jahre im Schnitt (irgendwie, meist leidend und schmerzvoll) als ohne. Und immerhin stirbt derjenige dann nicht an Brustkrebs (als Beispiel), sondern an einem anderen Tumor, der durch die Medikamente erst ausgelöst wurde.
Deshalb wäre ich für Placebo und gegen Medikamente, wo ich weiß, Placebo (also alles, was nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft kausal nicht als Heilung beweisbar ist), bevor ich mich mit irgendeinem Mist zudröhne, der mich an anderer Stelle schädigt. Und da kann man sich sehr wohl herantasten und jede z.B. Schmerztablette weniger, bedeutet automatisch weniger Belastung für meinen Körper. Viele Leute lassen sich einfach auch zu schnell was aufschwatzen (und auch Angst machen), damit Herr Doctor sich sienen Zweitwohnsitz in Italien finanzieren kann... drum trau, schau, wem.