Placebo-Effekt

Häh?! Was für ein Unsinn. Man will den Placeboeffekt doch gar nicht ausschließen und das geht auch nicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die wissen, dass die an einer Studie teilnehmen.

Völliges Unverständnis.
Würde man aber versuchen Placebo-Effekte zumindest möglichst zu minimieren, dann könnte man sichergehen, dass Wirkstoffe tatsächlich über stoffliche Aspekte wirken und nicht zu grossen Teilen über Erwartungshaltungen.
 
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Würde man aber versuchen Placebo-Effekte zumindest möglichst zu minimieren, dann könnte man sichergehen, dass Wirkstoffe tatsächlich über stoffliche Aspekte wirken und nicht zu grossen Teilen über Erwartungshaltungen.

Studien-Gruppe hat
"stoffliche Wirkung" + Placebo-Effekt + andere Einflussgrößen

Vergleichsgruppe hat
Placebo-Effekt + andere Einflussgrößen

Durch Randomisierung und doppelte Verblindung wird dafür gesorgt, dass die anderen Einflussgrößen auf alle Gruppen gleich verteilt sind, sowie, dass die Placebo-Effekte in jeder Gruppe gleich ausfällt. Durch die Verblindung haben alle Patienten und die untersuchenden und beurteilenden Ärzte die gleiche Erwartung, so dass es keinen Bias im Placebo-Effekt in der einen Gruppe gegenüber der anderen Gruppe gibt.

Wenn sich ein signifikanter Unterschied im Behandlungserfolg zwischen den Gruppen ergibt, und wirklich methodisch wasserdicht gewarbeitet wurde, so liegt es sehr nahe, dass der Unterschied nur aufgrund der stofflichen Wirkung zustande kommt, weil alle anderen Größen in beiden Gruppen den gleichen Einfluss haben.
 
Dumm ist allerdings: da der Placeboeffekt nicht kalkulierbar ist, wird er ein Ergebnis immer verfälschen. Was der Pharmaindustrie sicherlich Recht ist, denn es wird festgelegt, wo die Quote an Placebowirkung ist. Würde man diesen Effekt herausnehmen, hätte manch ein Medikament nicht den Hauch einer Chance auf Zulassung. ^^
 
Dumm ist allerdings: da der Placeboeffekt nicht kalkulierbar ist, wird er ein Ergebnis immer verfälschen. Was der Pharmaindustrie sicherlich Recht ist, denn es wird festgelegt, wo die Quote an Placebowirkung ist. Würde man diesen Effekt herausnehmen, hätte manch ein Medikament nicht den Hauch einer Chance auf Zulassung. ^^

(n)

Aber wenn das Ergebnis des "Nur Placebo's" schlechter ist, als das des Medikamentes + Placebos...

Wenn das Medikament gar nicht wirken würde, wäre es ja quasi ein Placebo vs. Placebo, also müsste das Ergebnis annähernd ähnlich sein. Klar, der eine Proband ist vielleicht "besser" in der Selbstheilung, als ein anderer, aber wie groß wäre der Zufall, wenn eine komplette Gruppe fähiger ist, als die Andere?

Oder habe ich gerade einen Gedankenfehler?
 
Du redest dir immer einen Unsinn zurecht. Mich beeindruckt aber, wie du tun und reden kannst, als würdest du verstehen, wovon du redest.
In einer Studie ist Placebo eine statistische Größe und diese wird nicht festgelegt, was Willkür entspräche sondern erMITTELt.

Wie ermittelt man das Placebo? Anhand der Kontrollgruppe?
 
Das ist ganz unterschiedlich und lässt sich allgemein so nicht sagen. Den Ablauf scheinst du ja verstanden zu haben und deine Frage bezieht sich im Prinzip auf die Messung. Dazu muss man aber wissen, dass der Placeboeffekt sehr unterschiedlich ausfallen kann. Geht es um Schmerzen funtioniert der teilweise recht wirkstark, bei anderen Problemen aber teilweise nahezu gar nicht.

Grundsätzlich kann man z.B. (Beispiel Schmerz) Scores benutzen.

Hm, aber eben weil er so unterschiedlich ausfallen kann, frage ich mich gerade, wie man hinterher feststellen kann, wie hoch tatsächlich der Anteil der Medikamentenwirkung ist?! Nimmt man da als Gegenwert die Kontrollgruppe, die ja nur den Placeboeffekt hat und zieht deren Wert quasi in der Medikamentengruppe ab und der Rest ist dann einfach die Wirkung des Medikamentes? Kann man meinen Gedankengängen gerade folgen?
 
(n)

Aber wenn das Ergebnis des "Nur Placebo's" schlechter ist, als das des Medikamentes + Placebos...

Wenn das Medikament gar nicht wirken würde, wäre es ja quasi ein Placebo vs. Placebo, also müsste das Ergebnis annähernd ähnlich sein. Klar, der eine Proband ist vielleicht "besser" in der Selbstheilung, als ein anderer, aber wie groß wäre der Zufall, wenn eine komplette Gruppe fähiger ist, als die Andere?

Oder habe ich gerade einen Gedankenfehler?

Nein, du denkst da vollkommen richtig. Der Placebo-Effekt wird eben nicht einen systematischen und großen Bias zwischen den Gruppen einer Studie hervorrufen, weil die Erwartungshaltung etc. zwischen den Gruppen gleich ist.
 
Nein, du denkst da vollkommen richtig. Der Placebo-Effekt wird eben nicht einen systematischen und großen Bias zwischen den Gruppen einer Studie hervorrufen, weil die Erwartungshaltung etc. zwischen den Gruppen gleich ist.

Aber grundsätzlich sind wir uns einig, dass der Placeboeffect von Mensch zu Mensch (sehr?) unterschiedlich sein kann? Der Eine ist eher optimistisch, der Andere vielleicht eher pessimistisch u.s.w.
Oder seid "ihr" (die Männer vom Fach:barefoot:) der Meinung, dass der Effect unter Probanden ähnlich ausfällt?
 
Genau, der Effekt kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sowohl in Abhängigkeit von Person als auch Situation, was das Therapieziel ja mit einschließt.
Aber der Einzelne geht ja in der Masse gewissermaßen unter. Man kann jeden Einzelnen als einen Punkt darstellen und wird bei vielen Punkten zwar Ausreißer finden, aber eben auch Häufungen, dies kann man dann mitteln.

F2.medium.gif

Ah ok. Danke
 
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Na...denn fang Dir mal ne verstopfte Nase ein...und beim Essen wirst dann merken...wie viel vom angeblichen Geschmack der Nahrungsmittel...einfach nur auf Deiner (im gesunden Zustand vorhandenen)Fähigkeit, riechen zu können, beruht...
Es ging da um die Abklärung einer Möglichkeit.
 
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