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JeaDiama
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Placebo - Wirksam ohne Wirkstoff
Melanie Iris Zimmermann, Apothekerin
Was ist ein Placebo?
Placebos sind Medikamente ohne Wirkstoff, die trotzdem eine Heilung hervorrufen können. Sie enthalten nur Füllstoffe wie Milchzucker und Stärke. Der erzielte Effekt wird Placebo-Effekt genannt (nach dem lateinischen Ausdruck placebo, wörtlich: Es wird mir gefallen).
Was genau die Wirkung eines Placebos ausmacht, ist nicht bekannt; vermutlich sind es die Selbstheilungskräfte des Körpers, die wiederum durch den Glauben an das Medikament hervorgerufen werden.
Wie werden Placebos in der Medizin eingesetzt?
Um die Wirksamkeit eines neuen Medikaments bewerten zu können, wird seine Wirkung mit der bisherigen Standardtherapie verglichen. Wo es keine Standardtherapie gibt, wird das neue Präparat gegen Placebos getestet. Einer Patientengruppe wird das echte Medikament verabreicht, der anderen Gruppe das Scheinmedikament. Ein Medikament wird erst dann als wirksam eingestuft, wenn es die Wirkung des Placebos deutlich übertrifft. Das Placebo muss in Form, Farbe und Geschmack dem richtigen Medikament gleichen.
Der Arzt kann Placebos aber auch bei leichten oder nicht lebensbedrohlichen Beschwerden zur Therapie einsetzen. Das kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn die Ursache höchstwahrscheinlich psychisch bedingt ist oder ein "richtiges" Medikament aus medizinischen Gründen nicht geeignet ist. Ein Beispiel sind Schlafschwierigkeiten bei alten Menschen. Einerseits verarbeitet diese Patientengruppe Medikamente anders als jüngere Menschen, sodass mehr Risiken und Nebenwirkungen möglich sind. Andererseits müssen betagte Patienten bereits häufig viele Medikamente einnehmen, die mit Schlafmitteln negative Wechselwirkungen eingehen können. Placebos können hier eine gute Alternative sein.
Fakten zur Verstärkung des Placebo-Effekts
Es gibt Wirkungen von Placebos, die kurios klingen, aber tatsächlich vorkommen: Sehr kleine und sehr große Tabletten wirken besser als mittelgroße. Rote Tabletten helfen besser als weiße. Spritzen wirken besser als Tabletten. Wenn die Spritzen von Ärzten gesetzt sind, zeigen sie zudem mehr Wirkung als die von Krankenschwestern verabreichten.
Wissen die Ärzte, welche Patienten das Placebo erhalten, ist es in dieser Gruppe weniger wirksam. Daher werden Versuche meistens als "Doppelblindstudien" angelegt. Hier wissen weder Patienten noch Ärzte wer das echte Medikament erhält.
Je wichtiger der Name des Präparats klingt und je komplizierter die Anweisungen sind, desto größer ist der Heilerfolg. Die Ansprechrate lässt sich dadurch von 20 Prozent bis auf 70 Prozent steigern. Da sich die Homöopathie lateinischer Namen bedient und aufwändige Therapiepläne aufstellt, vermuten Gegner dieser alternativen Heilmethode gerne den Placebo-Effekt hinter ihren Heilerfolgen. Auch Nebenwirkungen treten unter der Einnahme von Placebos auf, darunter Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit, Verstopfungen, Erbrechen und Hautausschläge.
Welche Umstände tragen noch zum Placebo-Effekt bei?
Auch ohne medizinische Betreuung treten häufig Spontanheilungen auf. Viele Patienten suchen den Arzt erst am Höhepunkt ihrer Beschwerden auf. Zu diesem Zeitpunkt ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden nachlassen, schon rein statistisch gesehen größer als vorher.
Studien, die in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden, zeigen außerdem, dass es sozialkulturell bedingte große Schwankungen des Placebo-Effekts gibt. Auch in dieser Kulturabhängigkeit könnte ein Grund für die guten Ergebnisse mancher Heilpflanzenmedikamente in Asien oder Südamerika liegen, deren messbare Erfolge in den westlichen Industriestaaten zu wünschen übrig lässt.
Begleitende Maßnahmen wie Stressreduktion oder eine Diät stärken ebenfalls den Heilerfolg.
Bei welchen Krankheiten wirken Placebos?
Grundsätzlich können Placebos bei allen Krankheiten eine Wirkung zeigen. Sollten Sie also eine neue Diät oder eine Wunderpille ausprobieren, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass diese Methoden auch Wirkung zeigen: Schon rein statistisch betrachtet zeigen die meisten Placebos eine Wirksamkeit von mindestens 20 Prozent.
Den Grund dafür nennt bereits ein biblischer Spruch: Der Glaube kann Berge versetzen.
Aktualisierung 07.06.2005
Quelle:
http://www.netdoktor.de/medikamente/fakta/placebo.htm
______________________________________
Glaube nicht einfach an alles, nur weil du es gehört hast.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil man darüber spricht und redet.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil es in deinen religiösen Büchern geschrieben steht.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil es die Autorität deiner Lehrer und Eltern fordert.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil die Tradition es über Generationen hin gebietet.
Falls du aber nach genauer Beobachtung und Analyse erkennst, daß es vernünftig ist und dem Guten wie dem Wohlergehen des Einzelnen und aller dient, dann akzeptiere es und lebe strikt danach.
Pâli-Kanon Pâli
Glaube nichts auf bloßes Hörensagen hin;
glaube nicht an Überlieferungen, weil sie alt sind.
Buddha
Aberglaube ist der abweichende Glauben der Anderen.
Somit ist jeder Glaube Aberglaube und Glaube zugleich.
Raimond Gatter
Der Glaube ist ein besserer Ratgeber als die Vernunft. Die Vernunft hat Grenzen, der Glaube keine.
Blaise Pascal
dieser glaubt doch, etwas zu wissen, was er nicht weiß, ich aber, der ich nichts weiß, glaube auch nicht zu wissen. Ich scheine doch wenigstens um ein Kleines weiser zu sein als dieser, weil ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube
Plato
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Man sollte sich nur immer im klaren sein, ob das, woran man glaubt, auch zum eigenen und aller Besten ist.
MfG
Jea
Melanie Iris Zimmermann, Apothekerin
Was ist ein Placebo?
Placebos sind Medikamente ohne Wirkstoff, die trotzdem eine Heilung hervorrufen können. Sie enthalten nur Füllstoffe wie Milchzucker und Stärke. Der erzielte Effekt wird Placebo-Effekt genannt (nach dem lateinischen Ausdruck placebo, wörtlich: Es wird mir gefallen).
Was genau die Wirkung eines Placebos ausmacht, ist nicht bekannt; vermutlich sind es die Selbstheilungskräfte des Körpers, die wiederum durch den Glauben an das Medikament hervorgerufen werden.
Wie werden Placebos in der Medizin eingesetzt?
Um die Wirksamkeit eines neuen Medikaments bewerten zu können, wird seine Wirkung mit der bisherigen Standardtherapie verglichen. Wo es keine Standardtherapie gibt, wird das neue Präparat gegen Placebos getestet. Einer Patientengruppe wird das echte Medikament verabreicht, der anderen Gruppe das Scheinmedikament. Ein Medikament wird erst dann als wirksam eingestuft, wenn es die Wirkung des Placebos deutlich übertrifft. Das Placebo muss in Form, Farbe und Geschmack dem richtigen Medikament gleichen.
Der Arzt kann Placebos aber auch bei leichten oder nicht lebensbedrohlichen Beschwerden zur Therapie einsetzen. Das kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn die Ursache höchstwahrscheinlich psychisch bedingt ist oder ein "richtiges" Medikament aus medizinischen Gründen nicht geeignet ist. Ein Beispiel sind Schlafschwierigkeiten bei alten Menschen. Einerseits verarbeitet diese Patientengruppe Medikamente anders als jüngere Menschen, sodass mehr Risiken und Nebenwirkungen möglich sind. Andererseits müssen betagte Patienten bereits häufig viele Medikamente einnehmen, die mit Schlafmitteln negative Wechselwirkungen eingehen können. Placebos können hier eine gute Alternative sein.
Fakten zur Verstärkung des Placebo-Effekts
Es gibt Wirkungen von Placebos, die kurios klingen, aber tatsächlich vorkommen: Sehr kleine und sehr große Tabletten wirken besser als mittelgroße. Rote Tabletten helfen besser als weiße. Spritzen wirken besser als Tabletten. Wenn die Spritzen von Ärzten gesetzt sind, zeigen sie zudem mehr Wirkung als die von Krankenschwestern verabreichten.
Wissen die Ärzte, welche Patienten das Placebo erhalten, ist es in dieser Gruppe weniger wirksam. Daher werden Versuche meistens als "Doppelblindstudien" angelegt. Hier wissen weder Patienten noch Ärzte wer das echte Medikament erhält.
Je wichtiger der Name des Präparats klingt und je komplizierter die Anweisungen sind, desto größer ist der Heilerfolg. Die Ansprechrate lässt sich dadurch von 20 Prozent bis auf 70 Prozent steigern. Da sich die Homöopathie lateinischer Namen bedient und aufwändige Therapiepläne aufstellt, vermuten Gegner dieser alternativen Heilmethode gerne den Placebo-Effekt hinter ihren Heilerfolgen. Auch Nebenwirkungen treten unter der Einnahme von Placebos auf, darunter Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit, Verstopfungen, Erbrechen und Hautausschläge.
Welche Umstände tragen noch zum Placebo-Effekt bei?
Auch ohne medizinische Betreuung treten häufig Spontanheilungen auf. Viele Patienten suchen den Arzt erst am Höhepunkt ihrer Beschwerden auf. Zu diesem Zeitpunkt ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden nachlassen, schon rein statistisch gesehen größer als vorher.
Studien, die in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden, zeigen außerdem, dass es sozialkulturell bedingte große Schwankungen des Placebo-Effekts gibt. Auch in dieser Kulturabhängigkeit könnte ein Grund für die guten Ergebnisse mancher Heilpflanzenmedikamente in Asien oder Südamerika liegen, deren messbare Erfolge in den westlichen Industriestaaten zu wünschen übrig lässt.
Begleitende Maßnahmen wie Stressreduktion oder eine Diät stärken ebenfalls den Heilerfolg.
Bei welchen Krankheiten wirken Placebos?
Grundsätzlich können Placebos bei allen Krankheiten eine Wirkung zeigen. Sollten Sie also eine neue Diät oder eine Wunderpille ausprobieren, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass diese Methoden auch Wirkung zeigen: Schon rein statistisch betrachtet zeigen die meisten Placebos eine Wirksamkeit von mindestens 20 Prozent.
Den Grund dafür nennt bereits ein biblischer Spruch: Der Glaube kann Berge versetzen.
Aktualisierung 07.06.2005
Quelle:
http://www.netdoktor.de/medikamente/fakta/placebo.htm
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Glaube nicht einfach an alles, nur weil du es gehört hast.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil man darüber spricht und redet.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil es in deinen religiösen Büchern geschrieben steht.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil es die Autorität deiner Lehrer und Eltern fordert.
Glaube nicht einfach an alles, nur weil die Tradition es über Generationen hin gebietet.
Falls du aber nach genauer Beobachtung und Analyse erkennst, daß es vernünftig ist und dem Guten wie dem Wohlergehen des Einzelnen und aller dient, dann akzeptiere es und lebe strikt danach.
Pâli-Kanon Pâli
Glaube nichts auf bloßes Hörensagen hin;
glaube nicht an Überlieferungen, weil sie alt sind.
Buddha
Aberglaube ist der abweichende Glauben der Anderen.
Somit ist jeder Glaube Aberglaube und Glaube zugleich.
Raimond Gatter
Der Glaube ist ein besserer Ratgeber als die Vernunft. Die Vernunft hat Grenzen, der Glaube keine.
Blaise Pascal
dieser glaubt doch, etwas zu wissen, was er nicht weiß, ich aber, der ich nichts weiß, glaube auch nicht zu wissen. Ich scheine doch wenigstens um ein Kleines weiser zu sein als dieser, weil ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube
Plato
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Man sollte sich nur immer im klaren sein, ob das, woran man glaubt, auch zum eigenen und aller Besten ist.
MfG
Jea