Bekanntlich müssen zugelassene Medikamente bei Doppelblindstudien wirksamer sein als Placebos. Tatsächlich ist es so, dass Placebos [Link] oft nur geringfügig weniger wirksam sind als tatsächliche Wirkstoffe.
Kürzlich erschien in der FAZ ein Artikel zum Einsatz von Placebos im medizinischen Alltag.
Angesichts der Wirksamkeit von Placebos auch gegenüber schulmedizinischen Mitteln, bzw. der Wirkungslosigkeit der Schulmedizin, wenn sie rhetorisch den Patienten entsprechend dargestellt wird, stellt sich nun die etwas überspitzt formulierte Frage: Inwiefern ist die moderne Schulmedizin in ihrem pharmakologischen Bereich überhaupt mehr als ein Glaubenssystem, das mit selbsterfüllenden Prophezeiungen eine Wirksamkeit suggeriert, die so gar nicht gegeben ist?
Kürzlich erschien in der FAZ ein Artikel zum Einsatz von Placebos im medizinischen Alltag.
QuelleZahlreiche Forschungsgruppen konnten inzwischen nachweisen, dass die Placebos über die Aktivierung von Selbstheilungsmechanismen funktionieren. Nach einer Placebo-Behandlung gegen Schmerzen schütteten Probanden Endorphine, also körpereigene Opioide, aus, bei der vermeintlichen Gabe eines Parkinson-Medikaments stieg der Dopamin-Gehalt im Gehirn, Placebos konnten messbar das Immunsystem herunterfahren. [...]
Wie sehr die Wirkung von Medikamenten durch das Aufbauen einer bestimmten Erwartungshaltung gesteuert werden kann, zeigt eine aktuelle norwegische Studie mit 142 gesunden Probanden. Forscher verglichen, wie diese auf eine schmerzende Hitzestimulation der Haut reagierten. Der Effekt einer betäubend wirkenden Creme konnte mit der Angabe, diese würde die Haut besonders empfindlich machen, nicht nur unwirksam gemacht werden, die Patienten gaben in diesem Fall sogar stärkere Schmerzen an als die Vergleichsgruppe. Wissen die Probanden gar nicht, dass sie Medikamente erhalten, kann die Wirkung selbst etablierter Medikamente verlorengehen.
Angesichts der Wirksamkeit von Placebos auch gegenüber schulmedizinischen Mitteln, bzw. der Wirkungslosigkeit der Schulmedizin, wenn sie rhetorisch den Patienten entsprechend dargestellt wird, stellt sich nun die etwas überspitzt formulierte Frage: Inwiefern ist die moderne Schulmedizin in ihrem pharmakologischen Bereich überhaupt mehr als ein Glaubenssystem, das mit selbsterfüllenden Prophezeiungen eine Wirksamkeit suggeriert, die so gar nicht gegeben ist?