Physikalische Welt = Virtuelle Welt

Sehr richtig!

Als Übung könnte man folgendes ausprobieren:

Man fixiere einen beliebigen Gegenstand mit den Augen, etwa eine Blumenvase.
Während man den Blick auf die Vase fixiert hält, versuche man gleichzeitig zu beobachten, was jenseits des Blickfelds existiert, also oben, unten, rechts und links. Was ist da und wo ist die Grenze, wo das Blickfeld in das Unbestimmte übergeht? Man wird so eine Grenze nicht finde, aber doch muss eine da sein, denn ich kann nichts jenseits meines Blickfelds erkennen.
Nun stellen sich folgende Fragen:
- Die Tatsache, dass an den Rändern meines Blickwinkels nichts erscheint, zeigt sie, dass da wirklich nichts ist?
- Wie kann ich beweisen, dass dort trotzdem etwas ist, etwa die Wand, die Decke, der Stuhl usw.?
- Ich weiß zwar, dass jenseits meines Blickwinkels etwas ist, aber erst wenn ich meinen Blick dorthin richte, erscheint es mir auch, was sagt das über den Zusammenhang der Dinge, die dort sind und dem Fokussieren meines Blickes darauf?

Für mich folgt aus diesem einfachen Experiment: erst wenn ich meinen Fokus auf die Dinge jenseits meines BLickfelds richte, erscheinen sie mir auch. Ob sie auch da sind, wenn ich nicht darauf schaue kann ich nicht empirisch beweisen, denn es ist ja zwingend die Ausrichtung meines Fokus auf sie nötig, um sie zu erkennen. Da aber das Erscheinen der Dinge mit der Ausricthung meines Fokus auf sie zusammenfällt besteht zwischen ihnen und meiner Fokusausrichtung ein Abhängigkeitsverhältnis, sonst müssten sie auch erscheinen, wenn sie mein Fokus nicht sieht, aber das ist natürlich Unsinn. Daraus folgt für mich ganz klar: die Dinge und die Ausrichtung meines Fokus auf sie erscheinen in Abhängigkeit voneinander, mein Fokus ist sozusagen von ihnen erfüllt, wenn ich sie fixiere und er ist leer und damit nicht vorhandne, wenn ich das nicht tue.
Diese Fragestellung ist einfach zu beantworten:

Alles, worauf ich meinen Fokus richte, wird zu dem, was mein Bewusstsein ausmacht.
Keinen Moment vorher gibt es etwas für mich, von dem ich sagen könnte, dass es mir bewusst ist bzw. dass es existiert.

Wenn ich meinen Fokus in Form der Sinneswahrnehmung des Sehens auf etwas Konkretes richte, das sich unmittelbar vor mir befindet, dann ist alles, was sich außerhalb meines Fokusbereiches befindet, für mich nicht vorhanden. Es ist allenfalls in der Qualität einer Erinnerung vorhanden, aber auch nur dann, wenn ich zwischendurch blitzschnell meinen Fokus nicht mehr auf die aktuelle Sinneswahrnehmung, sondern auf die Erinnerung richte, und wieder zurück auf die aktuelle Sinneswahrnehmung. Diese Wechsel erfolgen in der Regel derart schnell, dass ich niemals den Eindruck habe, neben oder hinter mir ist nichts.

Es ist allein mein Fokus, der darüber entscheidet, ob und wann etwas für mich existiert, und wann nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Diese Fragestellung ist einfach zu beantworten:

Alles, worauf ich meinen Fokus richte, wird zu dem, was mein Bewusstsein ausmacht.
Keinen Moment vorher gibt es etwas für mich, von dem ich sagen könnte, dass es mir bewusst ist bzw. dass es existiert.

Wenn ich meinen Fokus in Form der Sinneswahrnehmung des Sehens auf etwas Konkretes richte, das sich unmittelbar vor mir befindet, dann ist alles, was sich außerhalb meines Fokusbereiches befindet, für mich nicht vorhanden. Es ist allenfalls in der Qualität einer Erinnerung vorhanden, aber auch nur dann, wenn ich zwischendurch blitzschnell meinen Fokus nicht mehr auf die aktuelle Sinneswahrnehmung, sondern auf die Erinnerung richte.

Es ist allein mein Fokus, der darüber entscheidet, ob und wann etwas für mich existiert, und wann nicht.

Alles einverstanden bis auf Deinen letzten Satz:

"Es ist allein mein Fokus, der darüber entscheidet, ob und wann etwas für mich existiert, und wann nicht."

Bitte schaue Deinen Fokus genau an, hat er jemals keinen Inhalt, keine Intensität, keine Dauer? Existierte so ein Fokus substantiell für sich, also wie Du sagst "zugrundeliegend", so müsste er auch ohne seine Inhaltsaspekte vorhanden sein, wie so eine Art im luftleeren Raum schwebender Geist.
 
Alles einverstanden bis auf Deinen letzten Satz:

"Es ist allein mein Fokus, der darüber entscheidet, ob und wann etwas für mich existiert, und wann nicht."

Bitte schaue Deinen Fokus genau an, hat er jemals keinen Inhalt, keine Intensität, keine Dauer? Existierte so ein Fokus substantiell für sich, also wie Du sagst "zugrundeliegend", so müsste er auch ohne seine Inhaltsaspekte vorhanden sein, wie so eine Art im luftleeren Raum schwebender Geist.
Ja, sicher hat mein Fokus auch manchmal keinen Inhalt. Wenn ich traumlos schlafe, dann ist da kein Inhalt, keine Sinneswahrnehmung, kein Gedanke, kein Gefühl, keine Erinnerung, keine Vorstellung die ich bemerken und von der ich nach dem Aufwachen berichten könnte.

Aber das bedeutet ja nicht, dass kein Fokus, sprich, keine Aufmerksamkeit vorhanden wäre. Sie muss vorhanden sein, weil sich der Aufwachimpuls sonst nicht plausibel erklären ließe.
 
Ja, sicher hat mein Fokus auch manchmal keinen Inhalt. Wenn ich traumlos schlafe, dann ist da kein Inhalt, keine Sinneswahrnehmung, kein Gedanke, kein Gefühl, keine Erinnerung, keine Vorstellung die ich bemerken und von der ich nach dem Aufwachen berichten könnte.

Aber das bedeutet ja nicht, dass kein Fokus, sprich, keine Aufmerksamkeit vorhanden wäre. Sie muss vorhanden sein, weil sich der Aufwachimpuls sonst nicht plausibel erklären ließe.

Wenn Dein Fokus leer ist, also kein Inhalt da ist, was ist dann da? Pure Aufmerksamkeit? Darüber lässt sich doch nichts aussagen, denn in dem Moment, da Du davon berichtest ist doch etwas da, Du bist wach, Du sprichst und berichtest, während im Moment des Wahrnehmens von Nichts nichts da ist, das erzählt oder berichtet werden könnte, nicht mal ein Ich ist da!

Deine Feststellung: da ist kein Inhalt, keine Sinnsewahrnehmung, kein Gedanke, kein Gefühl, keine Erinnerung, keine Vorstellung triffst Du doch in voller Wachheit, während Du z.B. ein Gespräch über Deine Erfahrung im Nicht-Träumem führst. Da bist Du eben in etwas anderem, wie etwa in diesem Gespräch hier. Im Nichts kannst Du niemals sein, weil es, wie das Wort es ja schon sagt, Nichts nicht gibt.

Wie nun kann es sein, dass aus dem Nichts des Nicht-Wahrnehmens - das gar nicht existiert - plötzlich wieder eine neue Wahrnehmung erscheint?

Es geschieht auf eben dieselbe Weise, wie aus diesem Moment des Schreibens hier im Esoterikforum der Gang zum Bad und das Zähneputzen und ins Bett-Gehen erscheint. Wenn Du mir hier als Erklärung die Mechanik der Aufmerksamkeitsfokussierung plausibel erläutern kannst, stimme ich Dir zu, dass Aufmerksamkeit das allumfassende Schöpfungsprinzip allen Seins ist.
 
Wenn Dein Fokus leer ist, also kein Inhalt da ist, was ist dann da?
Meine wahre Natur, - Aufmerksamkeit.

Wie nun kann es sein, dass aus dem Nichts des Nicht-Wahrnehmens - das gar nicht existiert - plötzlich wieder eine neue Wahrnehmung erscheint?
So etwas kann unmöglich sein.
Das Nichts ist gleichbedeutend mit Nichtvorhandensein, und das beinhaltet nunmal keinen Impuls, der zu irgendetwas führen könnte.
Das heißt, man kann keine solche Fragen stellen, wie du sie hier stellst.

Das ist die logisch schlüssige Erklärung, warum der Aufwachimpuls unmöglich aus dem Nichts hervorgehen kann, sondern nur aus einem Vorhandensein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine wahre Natur, - Aufmerksamkeit.


Das Nichts ist gleichbedeutend mit Nichtvorhandensein, und das beinhaltet nunmal keinen Impuls, der zu irgendetwas führen könnte.
Das heißt, man kann keine solche Fragen stellen, wie du sie hier stellst.

Das ist die Erklärung, warum der Aufwachimpuls unmöglich aus dem Nichts hervorgehen kann, sondern nur aus einem Vorhandensein.

Du machst also einen Abstand zwischen Deiner wahren Natur - pure Aufmerksamkeit ohne Inhalt- und einer davon getrennten verunreinigten Natur. Sehe ich das richtig? Du sagst, es gibt so etwas wie eine letzte, reine Instanz, Aufmerksamkeit, diese bleibt für sich übrig, wenn keinerlei Inhalte mehr da sind, wie eine Art Potential im Hintergrund. Ich möchte diese Gedankengänge besser verstehen, kannst Du bitte erklären, wie diese Aufmerksamkeit ohne Inhaltsseite aussieht und wie sie aus diesem leeren, inhaltlsosen Zustand in einen neuen Zustand wechseln kann.
 
Du machst also einen Abstand zwischen Deiner wahren Natur - pure Aufmerksamkeit ohne Inhalt- und einer davon getrennten verunreinigten Natur. Sehe ich das richtig? Du sagst, es gibt so etwas wie eine letzte, reine Instanz, Aufmerksamkeit, diese bleibt für sich übrig, wenn keinerlei Inhalte mehr da sind, wie eine Art Potential im Hintergrund. Ich möchte diese Gedankengänge besser verstehen, kannst Du bitte erklären, wie diese Aufmerksamkeit ohne Inhaltsseite aussieht und wie sie aus diesem leeren, inhaltlsosen Zustand in einen neuen Zustand wechseln kann.
Nein, erklären kann ich das nicht. Nur beobachten, bezeugen und beschreiben, dass es so ist.

Wenn du fragst, wie Aufmerksamkeit ohne Inhaltsseite aussieht, dann lässt sich nur sagen, dass sie kein Aussehen hat, keine Form, keine Farbe, keinen Geruch, kein Gewicht, keine Höhe, kein sonstwie geartetes Design. Korrekt formuliert müsste man sagen: Aufmerksamkeit lässt sich mit keiner raumzeitlichen Größe, keinem raumzeitlichen Aspekt beschreiben, weil sie keinen besitzt. Und dennoch ist sie vorhanden. Wir alle benutzen sie.

Man kann sie nur mit nicht-raumzeitlichen Aspekten beschreiben, wie z.B. stets aktuell, immer frisch, unverdorben, unberührbar, unerreichbar, unverletzbar, unzerstörbar, ungeboren, unsterblich.

Ich kenne nichts Schöneres, nicht Wertvolleres, nichts Höheres als Aufmerksamkeit. Liebe ist vielleicht noch der beschreibende, zutreffende Terminus, der sie charakterisiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, erklären kann ich das nicht. Nur beobachten, bezeugen und beschreiben, dass es so ist.

Wenn du fragst, wie Aufmerksamkeit ohne Inhaltsseite aussieht, dann lässt sich nur sagen, dass sie kein Aussehen hat, keine Form, keine Farbe, keinen Geruch, kein Gewicht, kein sonstwie geartetes Design. Korrekt formuliert müsste man sagen: Aufmerksamkeit lässt sich mit keiner raumzeitlichen Größe, keinem raumzeitlichen Aspekt beschreiben, weil sie keinen besitzt. Und dennoch ist sie vorhanden. Wir alle benutzen sie.

Man kann sie nur mit nicht-raumzeitlichen Aspekten beschreiben, wie z.B. stets aktuell, immer frisch, unverdorben, unberührbar, unerreichbar, unverletzbar, ungeboren, unsterblich.

Danke, das entspricht genau auch meiner Beobachtung, nur würde ich nicht das Wort Aufmerksamkeit dafür benutzen sondern Worte wie "das Sein", "das Leben", "hier-und-jetzt-sein". Denn "Aufmerksamkeit" ist für mich vom Wortgebrauch her mehr mit Hirnfunktion assoziiert oder geistigen Funktionen, also durch den konventioenellen Sprachgebrauch geprägt, während Du es - sehr kreativ - benutzt um auf das grundlegende Mysterium der Existenz hinzuweisen, was Du ja dadurch zeigst, dass Du es nicht näher erklären kannst, eben genau wie ich nicht näher erklären kann, wie die "Dinge" in unendlich abhängigen Verhältnis zueinander stehen. Das Problem in unserer Diskussion hier scheint also nicht substanzieller Natur sondern lediglich vom Wortgebrauch her, was ich aber keineswegs uninteressant finde, denn gerade, wie man die Worte benutzt, sagt ja etwas darüber aus, wie das Kommunikationsverlangen des einen hin zum anderen aussieht - und je unterschiedlicher die Ebenen sind, desto spannender die Kommunikation.

Eine erfüllte Nachtruhe Dir,
Bibo
 
Danke, das entspricht genau auch meiner Beobachtung, nur würde ich nicht das Wort Aufmerksamkeit dafür benutzen sondern Worte wie "das Sein", "das Leben", "hier-und-jetzt-sein". Denn "Aufmerksamkeit" ist für mich vom Wortgebrauch her mehr mit Hirnfunktion assoziiert oder geistigen Funktionen, also durch den konventioenellen Sprachgebrauch geprägt, während Du es - sehr kreativ - benutzt um auf das grundlegende Mysterium der Existenz hinzuweisen, was Du ja dadurch zeigst, dass Du es nicht näher erklären kannst, eben genau wie ich nicht näher erklären kann, wie die "Dinge" in unendlich abhängigen Verhältnis zueinander stehen. Das Problem in unserer Diskussion hier scheint also nicht substanzieller Natur sondern lediglich vom Wortgebrauch her.
Ja, ich verstehe dich gut.

Nur fand ich all diese Begriffe nicht sprechend genug, falls du verstehst, was ich meine.

Ich kann einfach keine Ausnahme finden, die sich nicht auf irgendeine Form von Aufmerksamkeit zurückführen ließe. :)
 
Werbung:
Ja, ich verstehe dich gut.

Nur fand ich all diese Begriffe nicht sprechend genug, falls du verstehst, was ich meine.

Ich kann einfach keine Ausnahme finden, die sich nicht auf irgendeine Form von Aufmerksamkeit zurückführen ließe. :)

...genau gleich bei mir!
Ich fand auch keine Ausnahme vom Fehlen von Eigenexistenz der Dinge. Aber eben dieses Fehlen mag auf dasselbe hinweisen was Du meinst und was auch ich meine. Und eben darum ist Kommunikation ja so wichtig und gut, in ihr allein findet sich die Möglichkeit über alle
Abstände hinauszugehen, also üben wir weiter, das ein und dasselbe immer besser sprechen zu lassen.
 
Zurück
Oben