Wie man die Wahrscheinlichkeit ermittelt, dass unsere Welt virtuell ist

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Nicht zwangsläufig. Wenn die Programmierer ewig Zeit hätten, das System zu optimieren, spräche nichts dagegen, alle Fehler auszumerzen.

Wenn es um die Frage geht, ob die Welt um uns herum eine Simulation ist, es wäre auch kein System nötig, das ewig fehlerfrei läuft, sondern nur für die Dauer von ca. 80 Jahren, d.h. die Dauer einer menschlichen Inkarnation.


Die Wahrscheinlichkeit von ca. 50% ergibt sich, ohne die Vorannahme, dass wir reinkarnierende Seelen wären.

Ist jemand in der Position, zu wissen, dass er eine reinkarnierende Seele ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf weit über 50%, wie ich oben beschrieben habe.

Warum?
 
Virtuelle Welten: in denen nur ein zentraler Mechanismus existiert, der (wie ein Computer) virtuelle Welten simuliert.

na ja, begonnen hat es lange vorm Computer, und sogar vorm TV und Kino an sich, bereits beim Schreiben und Dichten von unrealen Geschichten oder auch freien Interpretation stattgefundener Ereignisse, also zeitlich-geschichtlich viel früher

moderne urbanen Menschen haben ja wenig Bezug zur Natur und Auseinandersetzung mit ihr, konsumieren wiederum viel TV- und PC-Informationen, daher hat ihr Realitätsgefühl, wenig mit Realität zu tun, viel mehr mit dem, wie sie sich diese (falsch und verzerrt) vorstellen

worauf sie aber ihre Handlungen basieren...

und das kann/muss irgendwann zur völliger Desorganisation führen, so dass Menschen/Zivilisationen sich logischerweise in eine umfangreiche Krise hinein steuern und in ihrer Entwicklung wieder zurück fallen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie die mathematische Herleitung aussieht, hängt davon ab, ob wir davon ausgehen, dass wir reinkarnierende Seelen sind, oder davon, dass wir nicht wissen, ob wir reinkarnierende Seelen sind. Ich selbst weiß, dass ich mehr bin als bloß ein biologischer Körper, d.h. dass ich eine Seele habe bzw. bin. Deswegen zeige ich zuerst die mathematische Herleitung ausgehend von dieser Annahme.


Wenn wir von der Annahme ausgehen, dass wir reinkarnierende Seelen sind,
besteht die mathematische Herleitung aus 4 Schritten:

1. Wenn Seelen die Materie nutzen um Erfahrung darin zu machen, gäbe es mehrere Möglichkeiten, wie dies realisiert sein könnte. Wie oben beschrieben, wäre es möglich:
a) dass das, was wir als Materie wahrnehmen, in Form einer eigenständig existierenden Substanz existiert, in die Seelen zum Zweck der Inkarnation eintauchen (nicht-virtuell); oder
b) dass Seelen einen Mechanismus (Computer) nutzen, mit dem sie sich während der Inkarnation verbinden, welcher das, was wir als Materie wahrnehmen, bloß virtuell simuliert.

2. Vergleichen wir nun Möglichkeit a) mit Möglichkeit b) wird ersichtlich, dass Möglichkeit b) sämtliche Erfahrungsmöglichkeiten ermöglicht und noch mehr wie Möglichkeit a).
Dazu kommt, dass die Nutzung eines Computers, der uns Erfahrungen virtuell simuliert, keinerlei Kosten für die Ressourcen verursacht, die wir innerhalb einer Welt verbrauchen. (Man kann in einer virtuellen Welt sämtliche materiellen Ressourcen in beliebigen Mengen simulieren.)
Aus dem Vergleich von Möglichkeit a) mit Möglichkeit b) geht also hervor, dass:
- virtuelle Welten alle Möglichkeiten bietet, die auch nicht-virtuelle Welten bieten
- virtuelle Welten weiter Vorteile gegenüber nicht-virtuellen Welten mit sich bringen
- virtuelle Welten keinerlei Nachteile gegenüber nicht-virtuellen Welten mit sich bringen

Das heißt, würden Seelen virtuelle Welten (anstatt nicht-virtuellen) nutzen, entstünden nur Vorteile, jedoch keine Nachteile. Daraus lässt sich nun die Wahrscheinlichkeit berechnen:

3. Stellt man Wesen mit Bewusstsein vor die Entscheidung zwischen zwei Alternativen, wobei Alternative a) keine Vorteile, jedoch viele Nachteile gegenüber Alternative b) mit sich bringt, würden sich alle geistig gesunden Wesen für Alternative b) (nur Vorteile, keine Nachteile) entscheiden. Nur ein geringer Prozentsatz an Wesen, würde sich freiwillig für Alternative a) (die keine Vorteile, aber Nachteile hat) entscheiden.

Der Anteil an Personen, die sich freiwillig für eine Alternative entscheiden, die nur Nachteile jedoch keine Vorteile mit sich bring, könnte man als Gruppe der geistig Beeinträchtigten bezeichnen.

4. Nachdem der Anteil an Geisteskrankheit (Schizophrenie oder andere psychotische Störungen) in der Erdbevölkerung bei nur ca. 2% liegt, lässt sich schließen, dass 98% der hier inkarnierten Seelen sich für eine virtuelle Welt entscheiden (denn nur 2% würden die irrationale Entscheidung treffen, sich für die nicht-virtuelle Welt zu entschieden, die nur Nachteile aber keine Vorteile hat).

Deswegen befinden wir mit fast 100%-iger Wahrscheinlichkeit in einer virtuellen Welt (selbst die geistig Beeinträchtigten die sich hier befinden haben diese Entscheidung entweder absichtlich oder zufällig getroffen, entscheidend ist, dass alle geistig Gesunden stets der virtuellen Welt den Vorzug gäben).

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PS: Mir ist klar, dass Punkt 4 nicht ganz sauber ist. Ich habe hier vorerst vereinfacht, um es leichter lesbar zu machen, könnte es aber auch vollständiger ausformulieren.
PPS: Die Herleitung ohne die Vorannahme, dass wir reinkarnierende Seelen sind sieht etwas anders aus und mündet in einer 50% Wahrscheinlichkeit für virtuelle Welten. Willst du, dass ich diese auch erbringe?
danke, das ist eine gute und ausführliche Antwort.
Ich meinte mit meiner Frage tatsächlich eine mathematische Beweisführung, da ich Mathe studiere, bin ich an einer Beweisführung für eine Aussage interessiert, dass ein Tatbestand eine Wahrscheinlichkeit von über 50% beträgt.
Deine Ausführungen folgen zwar einer durchdachten Argumentationslogik, es handelt sich allerdings um willkürliche ad hoc Annahmen, die -im Moment zumindest noch- keine formal mathematische Untermauerung oder Referenzen aufweisen.
Das stört mich persönlich nicht und tut auch der interessanten Thematik keinen Abbruch, aber wenn du eine wissenschaftliche Theorie aufstellen möchtest, dann sollten die Annahmen nicht schwammig einem Baumdiagramm folgen.
 
Weil er nur beispielhaft das Gottesprinzip ersetzt. Oder glaubst Du an den Leibhaftigen PC in diesem Kontext?
An einen Computer aus Kupferkabelen und Halbleiterchips glaube ich nicht, aber an einen Computer im Sinne eines informationsverarbeitenden Mechanismus, der virtuelle Welten simuliert hingegen schon.

Das Ding, das unsere materielle Welt simuliert, kann ganz anders aussehen, als ein weltlicher PC, die Bezeichnung "Computer" halte ich dennoch für angemessen.

Wie er realisiert ist, weiß ich nicht. Eine Möglichkeit wäre, dass unsere Seele selbst die Fähigkeit hat in sich vituelle Welten zu erzeugen. Dann bräuchte es keinen externen Mechanismus.
 
danke, das ist eine gute und ausführliche Antwort.

Ich meinte mit meiner Frage tatsächlich eine mathematische Beweisführung, da ich Mathe studiere, bin ich an einer Beweisführung für eine Aussage interessiert, dass ein Tatbestand eine Wahrscheinlichkeit von über 50% beträgt.

Deine Ausführungen folgen zwar einer durchdachten Argumentationslogik, es handelt sich allerdings um willkürliche ad hoc Annahmen, die -im Moment zumindest noch- keine formal mathematische Untermauerung oder Referenzen aufweisen.
Ich habe oben unterschieden zwischen
a) der Wahrscheinlichkeit für die virtuelle Welt unter der Annahme dass wir reinkarnierende Seelen sind vs.
b) der der Wahrscheinlichkeit für die virtuelle Welt ohne die Annahme dass wir reinkarnierende Seelen sind.

Für a) sollte die Wahrscheinlichkeit bei weit über 50% liegen.
Für b) sollte die Wahrscheinlichkeit bei mindesten 50% liegen.

Ich habe mich zuletzt mit a) befasst und bin auf eine Wahrscheinlichkeit von 98% gekommen. Du hältst meine Herleitung nicht für mathematisch zwingen, was ich im Moment nicht abstreite.
Wenn wir uns jedoch mit Frage b) befassen, ist es wesentlich einfacher, ein mathematisch zwingendes Argument zu finden, weswegen die Wahrscheinlichkeit für die virtuelle Welt bei mindestens 50% liegt.

Das Argument sieht folgendermaßen aus
Der Wahrscheinlichkeit dafür, dass wir uns in einer virtuellen Welt befinden steht die Wahrscheinlichkeit gegenüber, dass wir uns in einer nicht-virtuellen Welt befinden. Beide Theorien schließen sich gegenseitig aus und ihre Wahrscheinlichkeiten ergeben in Summe 100%. Das heißt:
Wahrscheinlichkeit_virtuell + Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell =100%

Nachdem kein Hinweis, Indiz, Beweis oder Argument dafür verfügbar ist,
dass wir uns in einer nicht-virtuellen Welt befinden, ist diese Theorie maximal so wahrscheinlich, wie die Theorie dass wir uns einer virtuellen Welt befinden. Das heißt:
Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell = Wahrscheinlichkeit_virtuell

Aus den beiden Gleichungen folgt schließlich, dass wir uns mit mindestens 50%-iger Wahrscheinlichkeit in einer virtuellen Welt befinden.
Wahrscheinlichkeit_virtuell + Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell =100%
Wahrscheinlichkeit_virtuell = Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell
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Wahrscheinlichkeit_virtuell = 50%
 
An einen Computer aus Kupferkabelen und Halbleiterchips glaube ich nicht, aber an einen Computer im Sinne eines informationsverarbeitenden Mechanismus, der virtuelle Welten simuliert hingegen schon.

Das Ding, das unsere materielle Welt simuliert, kann ganz anders aussehen, als ein weltlicher PC, die Bezeichnung "Computer" halte ich dennoch für angemessen.

Wie er realisiert ist, weiß ich nicht. Eine Möglichkeit wäre, dass unsere Seele selbst die Fähigkeit hat in sich vituelle Welten zu erzeugen. Dann bräuchte es keinen externen Mechanismus.
Es ist immer gut, eine neue Sprache zu finden, deswegen gefällt mir Dein Thread. Vor einigen Jahrzehnten hätte es ihn nicht gegeben, geschweige denn verständlich gewesen.
 
Ist jemand in der Position, zu wissen, dass er eine reinkarnierende Seele ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf weit über 50%, wie ich oben beschrieben habe.
Okay. Ich wir unterscheiden also zwischen zwei Fragen:
- der Wahrscheinlichkeit für die virtuelle Welt unter der Annahme dass wir reinkarnierende Seelen sind vs.
- der der Wahrscheinlichkeit für die virtuelle Welt ohne die Annahme dass wir reinkarnierende Seelen sind.


Ohne die Annahme dass wir reinkarnierende Seelen sind sollte die Wahrscheinlichkeit bei mindesten 50% liegen, wie man darauf kommt, habe ich oben beschrieben.
Aber wenn wir von der Vorannahme ausgehen, dass wir wissen, eine reinkarnierende Seelen zu sein, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf weit über 50%.

Der Grund dafür ist folgender
Sind wir Wesen, die außerhalb der Materie existieren können, und die Materie dazu nutzen, um Erfahrungen in ihr zu machen, gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Was wir als Materie wahrnehmen, ist eine eigenständig existierende Substanz, in die die Seelen eintauchen.
b) Was wir als Materie wahrnehmen, ist das virtuelle Produkt eines Simulationscomputers.

Würden unsere Seelen, um in der Materie zu inkarnieren, Fall a) realisieren, bräuchten sie buchstäblich ein ganzes Universum an Materie (d.h. alles, was wir mit unseren 5 Sinnen wahrnehmen, müsste tatsächlich existieren: Autos, Häuser, Erde, Mond, Sonne, Sterne – das gesamte materielle Universum).
Würden unsere Seelen hingegen Fall b) realisieren, um ihre Inkarnationsmöglichkeit zu schaffen, bräuchten sie nur genau soviel Material, wie es die Erstellung des Simulationscomputers erfordert. Alles weitere, was wir als Menschen wahrnehmen, wäre jedoch bloß vom Computer simuliert: Autos, Erde, Mond, Sonne, Sterne – das gesamte materielle Universum. Fall b) wäre also weitaus sparsamer.
Zudem würde uns der Simulationscomputer (b) die Möglichkeiten bieten, ALLE Erfahrungen zu machen, die wir uns vorstellen können (wir könnten z.B. alle materiellen Produkte und Ressourcen einfach virtuell simuliert aus dem Nichts erscheinen lassen oder Naturgesetze beliebig ändern). Sollte hingegen Option (a) realisiert sein, wäre unser menschlicher Erfahrungsraum auf das beschränkt, was die Naturgesetzte in der Materie ermöglichen (Schwerkraft, Unvermehrbarkeit der Materie,...).



Aus dem Vergleich von a) und b) wir nun folgendes ersichtlich:
Option a) erfordert buchstäblich ein ganzes Universum an Material.
Option b) erfordert nur soviel Material, wie das, aus dem der Computer besteht.

Option a) führt zu begrenzen Erfahrungsmöglichkeiten (alles was Naturgesetzte ermöglichen)
Option b) führt zu allen Erfahrungsmöglichkeiten die unter a) möglich sind PLUS alle was wir uns vorstellen können
(man könnte Naturgesetze beliebig simulieren)
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Unterm Strich heißt das: Eine nicht-virtuelle Welt wäre weitaus materialkostenaufwändiger (man braucht ein ganzes Universum an Materie), würde jedoch weitaus weniger Erfahrungsmöglichkeiten bieten.
=> Daraus folgt: Unter der Annahme, dass wir reinkarnierende Seelen sind, gäbe es für unsere Seelen schlichtweg keinen Grund die nicht-virtuelle Option (a) zu wählen, denn sie bringt nur Nachteile, aber keine Vorteile mit sich.
==> Aus diesem Grund ist es unter der Annahme, dass wir reinkarnierende Seelen sind, weitaus wahrscheinlicher, dass unser Seelen die virtuelle Option (b) wählten. D.h. weit wahrscheinlicher als 50%.

Wenn wir annehmen, dass unsere Seelen nicht völlig irrational sind, müsste man sagen, sie werden sich mit Sicherheit für eine virtuelle Realität entscheiden, da diese viele Vorteile aber keine Nachteil mit sich bringt. Wenn also jemand weiß, dass er eine reinkarnierende Seele ist, weiß er, dass wir praktisch mit Sicherheit, dass wir in einer virtuellen Realität leben.
 
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Wahrscheinlichkeit_virtuell + Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell =100%
Wahrscheinlichkeit_virtuell = Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell
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Wahrscheinlichkeit_virtuell = 50%
danke für deine Herleitung mit dem Einsetzverfahren, sehr eingängig, und man kommt auch ohne numerische Lösungsverfahren für Differentialgleichungen aus, daher finde ich es ziemlich gut, wenn diese Annahme stimmen sollte, die noch ein bissel wackelt (m.E.):
Nachdem kein Hinweis, Indiz, Beweis oder Argument dafür verfügbar ist,
dass wir uns in einer nicht-virtuellen Welt befinden, ist diese Theorie maximal so wahrscheinlich, wie die Theorie dass wir uns einer virtuellen Welt befinden. Das heißt:
Wahrscheinlichkeit_nicht-virtuell (P(n_v))= Wahrscheinlichkeit_virtuell (P(v))
(habe oben mal Abkürzungen für die Wahrscheinlichkeiten eingefügt.)
hier habe ich noch Bedenken, hast du das aus reiner Intuition oder gibt es tatsächlich keine Indizien dafür?
Wenn ich den Film Matrix als Referenz heranziehe :love:, dann sind selbst Sinnesempfindungen virtualisierbar und wären kein Beweis dafür, dass wir in einer nicht-virtuellen Welt leben. Demnach könnte P(n_v) sogar mehr als 50% betragen. Aber das hattest Du ja bereits mit der Aussage "mindestens" abgedeckt.
Aber hier ist der Punkt, wo es schwammig wird und es sich eben nicht exakt "berechnen", sondern nur ein hypothetisches Modell abbilden lässt. Eher könnte man eine Annäherung von P(n_v) bzw. P(v) berechnen. Aber es ist nun mal nur eine Annäherung, was bei allen stochastischen Modellen eben das Problem ist, dass man etwas errechnet, ohne etwas genaues zu erhalten. Selbst wenn die errechnete Wahrscheinlichkeit für P(v) bei 99% liegt, dann zählt letzten Endes doch das, was Fakt ist, was bei einem Prozent auch noch P(n_v) sein kann. Naja, aber da hilft wohl nur die rote Pille, um das rauszufinden. :tomate:
 
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