Physikalische Welt = Virtuelle Welt

Verbundenheit meint für mich: kein Abstand.
Nun, eine Distanzierung zwischen Beobachter und dem, was er beobachtet, ist zwingend erforderlich, weil sonst keine Beobachtung zustande kommt.

(2) Beobachter <-----> (1) Aufmerksamkeit <-----> (3) das Beobachtete

Die Aufmerksamkeit bezeugt das Vorhandensein beider.
Das ist die Voraussetzung, sprich, nur so ist es möglich, zwischen (2) und (3) unterscheiden zu können.
 
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Mit Verbundenheit ist gemeint, dass alles ein jeweils bestimmter Ausdruck des fundamental zugrunde liegenden Kommunikationsverlangen von Aufmerksamkeit ist.

Wäre ja auch äußerst uneffektiv, wenn die Ausprägungsformen nicht in der einen oder anderen Weise miteinander wechselwirken, sprich, kommunizieren würden.

Schau dich mal um. Stimmt es, dass alles miteinander (nicht jeder mit jedem, aber dennoch stets mit etwas anderem) wechselwirkt, sprich, sich kommunikativ zum Ausdruck bringt?


"miteinander wechselwirkt", "verbunden sein" ohne Abstend, das sehe ich klar, was kein Sehen ist wie man es meint, wenn man eine Katze sieht, mehr ein "so sein" - kommunikativ zum Ausdruck bringen sehe ich nicht, da ich keine Abstand sehen kann. Was soll da mit wem worüber kommunizieren? Kommunizieren braucht Abstand und ist somit Ausdruck von Verwirrung, das sehe ich nirgends.
Nun, eine Distanzierung zwischen Beobachter und dem, was er beobachtet, ist zwingend erforderlich, weil sonst keine Beobachtung zustande kommt.

(2) Beobachter <-----> (1) Aufmerksamkeit <-----> (3) das Beobachtete

Die Aufmerksamkeit bezeugt das Vorhandensein beider.

Es gibt aber keinen Abstand zwischen 1-2-3, sie sind zusammen, Du kannst das Sehen einer Katze nicht trennen vom Beobachter der Katze und seinem Aufmerksamkeitsfokus. Nimm das Beispiel Körper und Teile des Körpers, nimm das Beispiel Beobachter und Beobachtetes. Treten sie jemals unabhängig von einander auf? Können sie also als Einzelnes sein? Kann ein Beobachter ohne Inhalt seiner Beobachtung überhaupt sein, das Gold und der Wert einer Münze, die Bläue des Himmels und der Himmel, Müdigkeit und der Wunsch, schlafen zu gehen?
 
"miteinander wechselwirkt", "verbunden sein" ohne Abstend, das sehe ich klar, was kein Sehen ist wie man es meint, wenn man eine Katze sieht - kommunikativ zum Ausdruck bringen sehe ich nicht, da ich keine Abstand sehen kann. Was soll da mit wem worüber kommunizieren? Kommunizieren braucht Abstand und ist somit Ausdruck von Verwirrung, das sehe ich nirgends.
Zwischen (2) und (3) ist immer ein Abstand.
Wäre da kein Abstand, gäbe es kein eigenständiges Vorhandensein von (2) und (3), weil beide Dasselbe wären.
Wenn Dinge ( wie 2 Äpfel) keine Eigenständigkeit mehr haben, dann ist da allenfalls etwas Anderes, nämlich Apfelmus, in dem man keine eigenständigen Äpfel mehr finden wird.

Nimm das Beispiel Körper und Teile des Körpers, nimm das Beispiel Beobachter und Beobachtetes. Treten sie jemals unabhängig von einander auf?
Ja, durchaus. Um zu träumen, brauchst du deinen biologischen Körper nicht, um im Traumgeschehen hier oder dorthin gehen zu können.
Dein Fokus ist unabhängig von deinem biologischen Körper (aber nicht verbindunglos).
 
Es ist nicht die Frage ob Beobachter und Beobachtetes dasselbe, also unterschiedslos sind, sondern, ob sie miteinander verbunden sind, also zusammen auftreten, eine Einheit bilden, das ist eine ganz anderer Frage, ein Riesenunterschied! Kein Abstand zwischen zweien heißt nicht, dass da nicht zwei einzelne Dinge wären, sondern lediglich, dass sie miteinander gemeinsam auftreten, etwa der Apfel und der Esser des Apfels. Es heißt nicht, dass ein Apfel dasselbe ist, wie der Esser des Apfels oder in einem anderen Kontext nicht existieren könnte, es heißt nur, das ein Apfel nicht für sich allein existiert, wie auch der Esser des Apfels nicht für sich existiert, sondern den Apfel "braucht", um sein "Esser" zu sein. Es ist noch nicht ganz klar geworden, glaube ich, worauf ich hinaus will. Ich bestreite nicht, dass ein Apfel etwas anderes ist als Apfelmus, sondern lediglich, dass er eine für sich existierende Wesenheit ist, unabhängig von anderen Faktoren.

Gute Nacht aber jetzt.
Bibo
 
Es ist nicht die Frage ob Beobachter und Beobachtetes dasselbe, also unterschiedslos sind, sondern, ob sie miteinander verbunden sind, also zusammen auftreten, eine Einheit bilden, das ist eine ganz anderer Frage, ein Riesenunterschied! Kein Abstand zwischen zweien heißt nicht, dass da nicht zwei einzelne Dinge wären, sondern lediglich, dass sie miteinander gemeinsam auftreten, etwa der Apfel und der Esser des Apfels. Es heißt nicht, dass ein Apfel dasselbe ist, wie der Esser des Apfels oder in einem anderen Kontext nicht existieren könnte, es heißt nur, das ein Apfel nicht für sich allein existiert, wie auch der Esser des Apfels nicht für sich existiert, sondern den Apfel "braucht", um sein "Esser" zu sein. Es ist noch nicht ganz klar geworden, glaube ich, worauf ich hinaus will. Ich bestreite nicht, dass ein Apfel etwas anderes ist als Apfelmus, sondern lediglich, dass er eine für sich existierende Wesenheit ist, unabhängig von anderen Faktoren.

Gute Nacht aber jetzt.
Bibo
Auch dir eine erholsame Nacht! Danke für deine interessanten Überlegungen!
 
Es ist noch nicht ganz klar geworden, glaube ich, worauf ich hinaus will. Ich bestreite nicht, dass ein Apfel etwas anderes ist als Apfelmus, sondern lediglich, dass er eine für sich existierende Wesenheit ist, unabhängig von anderen Faktoren.
Was du "Apfel" nennst, ist eine bestimmte Phase eines dynamisch pulsierenden Prozesses.
Den ständig und kontiuierlich ablaufenden Gesamtprozess nennen wir Natur bzw. Universum.
Es kommt darauf, auf welche Ausschnitte des Gesamtprozesses du deinen Fokus richtest.
Manchmal siehst du einen Baum. Manchmal vielleicht ein Samenkorn. Manchmal siehst du einen Apfel.
Das heißt: Da läuft nur ein EINZIGER Prozess ab, und nicht mehrere, denen man nachträglich eine Verbundenheit zuordnen könnte.
Diesen Ausschnitten aus dem Gesamtprozess geben wir dann einzelne Namen und Begriffe wie Apfel, Baum, Antilope, Mond, Kühlschrank, etc., um uns besser zurecht zu finden.

Die Verbindung zwischen diesen "Dingen" und dem Beobachter nenne ich Aufmerksamkeit.
Und diese auch nicht im Sinne einer Verkabelung, sondern mehr im Verständnis von WLAN.
 
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Was du "Apfel" nennst, ist eine bestimmte Phase eines dynamisch pulsierenden Prozesses.
Den ständig und kontiuierlich ablaufenden Gesamtprozess nennen wir Natur bzw. Universum.
Es kommt darauf, auf welche Ausschnitte des Gesamtprozesses du deinen Fokus richtest.
Manchmal siehst du einen Baum. Manchmal vielleicht ein Samenkorn. Manchmal siehst du einen Apfel.
Das heißt: Da läuft nur ein EINZIGER Prozess ab, und nicht mehrere, denen man nachträglich eine Verbundenheit zuordnen könnte.
Diesen Ausschnitten aus dem Gesamtprozess geben wir dann einzelne Namen und Begriffe wie Apfel, Baum, Antilope, Mond, Kühlschrank, etc., um uns besser zurecht zu finden.

Die Verbindung zwischen diesen "Dingen" und dem Beobachter nenne ich Aufmerksamkeit.
Und diese auch nicht im Sinne einer Verkabelung, sondern mehr im Verständnis von WLAN.

Grüß Dich Meikel,

das ist eine sehr schöne Beschreibung davon, was wir als Prozess verstehen: aus einem Kontinuum von Ereignissen extrahieren wir eine Fokussierung auf Einzelereignisse, die eher Standbildern gleichen, wie etwa das Erscheinen eines Apfels und setzen diese in Beziehung zu vorherigen Ereignisse, woraus wir dann eine Prozesshaftigekeit oder eine Geschichte des Aufeinanderfolgens schlussfolgern, ohne jedoch klar abgrenzen zu können, wo das eine Ereignis begonnen hat und in das andere übergeht. Denn in Wahrheit sind alle Erscheinungen nur punktuell, entstehen und vergehen sofort, haben keine Entstehungsgeschichte, was auch der Grund dafür ist, dass so etwas wie die Urknalltheorie keine letztliche Erklärung für deren Ursache liefern kann - insofern ist nichts irgendwie verbunden, sondern rein augenblicklich, aber das fällt uns schwer zu sehen, weil in uns dieser Drang ist, der meiner Meinung nach mit der Funktionsweise unseres Verstands zu tun hat, die Dinge kausal und zeitlich ordnen zu wollen. Die Verbundenheit nehmen wir als Ordnungsprinzip, um Zusammenhänge herzustellen, weil eben dieses Zusammenhänge herstellen eben die Natur unseres Verstandes ist.

Was mich jedoch weiter irritiert, ist Deine Auffassung von Aufmerksamkeit als verbindendes oder sogar erschaffendes Prinzip, denn sie selbst ist ja Teil der Ereignisse, d.h. genauso punktuell und augenblicklich, wie die Ereignisse selbst. Ein Apfel zum Beispiel erscheint zusammen mit der entsprechenden Aufmerksamkeit und eine Leerheit von Erscheinungen - was Du Aufmerksamkeit an sich nennst - erscheint zusammen mit der Abwesenheit von etwas Bestimmtem, jedenfalls bis es sich wiederum wandelt in etwas Greifbares. Darum, wegen dieser Abhängigkeit der Aufmerksamkeit von ihren Inhalten, seien sie nun verdichtet in Form von Ereignissen oder offen und leer, ohne Form, sehe ich Aufmerksamkeit nicht als Entität oder Wesenheit sondern von ihren grundlegenden Merkmalen her als ebenso abhängiges Phänomen, wie alle anderen Phänomene und begreife ihre "wahre Natur" nicht als zugrundeliegendes Verständigungsverlangen sondern als das Fehlen von unabhängiger Eigenexistenz.

Grüße,
Bibo
 
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Grüß Dich Meikel,

das ist eine sehr schöne Beschreibung davon, was wir als Prozess verstehen: aus einem Kontinuum von Ereignissen extrahieren wir eine Fokussierung auf Einzelereignisse, die eher Standbildern gleichen, wie etwa das Erscheinen eines Apfels und setzen diese in Beziehung zu vorherigen Ereignisse, woraus wir dann eine Prozesshaftigekeit oder eine Geschichte des Aufeinanderfolgens schlussfolgern, ohne jedoch klar abgrenzen zu können, wo das eine Ereignis begonnen hat und in das andere übergeht. Denn in Wahrheit sind alle Erscheinungen nur punktuell, entstehen und vergehen sofort, haben keine Entstehungsgeschichte, was auch der Grund dafür ist, dass so etwas wie die Urknalltheorie keine letztliche Erklärung für deren Ursache liefern kann - insofern ist nichts irgendwie verbunden, sondern rein augenblicklich, aber das fällt uns schwer zu sehen, weil in uns dieser Drang ist, der meiner Meinung nach mit der Funktionsweise unseres Verstands zu tun hat, die Dinge kausal und zeitlich ordnen zu wollen. Die Verbundenheit nehmen wir als Ordnungsprinzip, um Zusammenhänge herzustellen, weil eben dieses Zusammenhänge herstellen eben die Natur unseres Verstandes ist.

Was mich jedoch weiter irritiert, ist Deine Auffassung von Aufmerksamkeit als verbindendes oder sogar erschaffendes Prinzip, denn sie selbst ist ja Teil der Ereignisse, d.h. genauso punktuell und augenblicklich, wie die Ereignisse selbst. Ein Apfel zum Beispiel erscheint zusammen mit der entsprechenden Aufmerksamkeit und eine Leerheit von Erscheinungen - was Du Aufmerksamkeit an sich nennst - erscheint zusammen mit der Abwesenheit von etwas Bestimmtem, jedenfalls bis es sich wiederum wandelt in etwas Greifbares. Darum, wegen dieser Abhängigkeit der Aufmerksamkeit von ihren Inhalten, seien sie nun verdichtet in Form von Ereignissen oder offen und leer, ohne Form, sehe ich Aufmerksamkeit nicht als Entität oder Wesenheit sondern von ihren grundlegenden Merkmalen her als ebenso abhängiges Phänomen, wie alle anderen Phänomene und begreife ihre "wahre Natur" nicht als zugrundeliegendes Verständigungsverlangen sondern als das Fehlen von unabhängiger Eigenexistenz.

Grüße,
Bibo
Den Ausführungen deines ersten Absatzes stimme ich vorbehaltlos zu. Den Ausführungen des zweiten Absatzes jedoch nicht. Begründung:

Aufmerksamkeit ist keine Abhängigkeit.
Alles Andere dagegen ist von Aufmerksamkeit abhängig.
Das zeigt sich in dem Ausspruch:
"Etwas Besonderes kann man nur sein, wenn es jemand sieht."
 
Den Ausführungen deines ersten Absatzes stimme ich vorbehaltlos zu. Den Ausführungen des zweiten Absatzes jedoch nicht. Begründung:

Aufmerksamkeit ist keine Abhängigkeit.
Alles Andere dagegen ist von Aufmerksamkeit abhängig.
Das zeigt sich in dem Ausspruch:
"Etwas Besonderes kann es nur geben, wenn es jemand sieht."

Mit Deiner Begründung sagst Du jedoch aus, das Aufmerksamkeit an sich existiert und völlig unabhängig ist, von dem, was sie festhält oder erzeugt. Damit gäbe es zweierlei: hier die Aufmerksamkeit und dort ihre Inhalte. Das setzt wiederum Raum und Zeit voraus, als Bezugssystem und Koordinaten, innerhalb derer Aufmerksamkeit überhaupt Unterscheide auffassen kann. Und es impliziert weiter, dass Aufmerksamkeit ohne ihre Inhalte bestehen könnte, also ohne das Festhalten von etwas Besonderem, ohne jemanden, der sie hat, ohne jedwede Bedingungen, also auch ohne die Bedingung sich ausrichten oder ändern zu können. Prüfe doch selbst: wenn die Aufmerksamkeit keinerlei Inhalt hat, was bleibt dann zurück? Sie selbst? Dann hätte sie doch Inhalt, nämlich ein irgendwie geartetes Gegenüber, "sie selbst", auf das sie irgendwie blicken kann, doch um auf etwas blicken zu können, benötigt es einen Abstand, d.h. wenigstens eine Zweiheit und diese zeigt sich ja schon in Deiner Unterscheidung "Aufmerksamkeit" versus "alles andere".
 
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Prüfe doch selbst: wenn die Aufmerksamkeit keinerlei Inhalt hat, was bleibt dann zurück?
Aufmerksamkeit besteht aus keinen überprüfbaren Inhalten, weil sie nicht aus Teilen zusammengesetzt ist.

Solltest du jedoch gemeint haben "wenn Aufmerksamkeit auf nichts Konkretes gerichtet ist", dann bleibt auch in diesem Fall immer Aufmerksamkeit zurück, damit es die Möglichkeit gibt, sie wieder auf etwas Konkretes richten zu können. Denn ohne Aufmerksamkeit gäbe es keinen solchen Impuls, der zu etwas führen könnte.

Den illusionären Zustand "ohne Aufmerksamkeit" erfahren wir jedes Mal, wenn wir morgens aufwachen. Es gibt während der Schlafphase erhebliche Lücken im Erinnerungsvermögen, die nicht allein vom Traumgeschehen erfüllt sind. Denn wir träumen zwar durchaus jede Nacht, oft auch mehrmals, wie die Schlafforschung festgestellt hat. Aber wir träumen nicht ununterbrochen. Das ist das Entscheidende. Es gibt erhebliche Lücken, in denen weder sinnliche Erfahrungen gemacht wurden noch Denkprozesse stattfanden. Diese Lücken entsprechen einem Stillstand. Den kann es aber unmöglich tatsächlich geben, weil ein Stillstand keinen Impuls beinhaltet, der zum Aufwachen führt. Das ist nur möglich, wenn man Aufmerksamkeit als immerwährende Instanz voraussetzt. Dies zeigt mehr als deutlich: Der Körper ist von Aufmerksamkeit abhängig, nicht umgekehrt.
 
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