Lieber Roman , Guten Morgen
Kognitive Verhaltenstherapie und ihre Einzelverfahren:
Psychotherapie ist die Behandlung von Menschen mit seelischen, körperlichen und psychosomatischen Krankheiten, Leidenszuständen oder Verhaltensstörungen. Verhaltenstherapie ist eine von 13 Psychotherapiemethoden, die in Österreich gesetzlich anerkannt sind und für die Behandlung von psychischen Störungen zugelassen sind. Das Ziel der Verhaltenstherapie ist die Linderung menschlichen Leidens und die Ausbildung und Förderung von Fähigkeiten zur Erweiterung der eigenen Handlungsmöglichkeiten. Um die vereinbarten Therapieziele zu erreichen, können in der Therapie mehr als 50 Verhaltenstherapeutische Einzelverfahren eingesetzt werden, die wissenschaftlich auf deren Wirksamkeit erprobt wurden. Belastende Gefühle, irrationale Grundannahmen und dysfunktionale Muster können im Leben eines Menschen zu unerträglichem Leid führen und für die Befriedigung von Grundbedürfnissen (wie Bindungsbedürfnis, Kontrollbedürfnis oder das Bedürfnis nach Autonomie und Identität, aber auch das Bedürfnis, Gefühle ausdrücken zu können) hinderlich sein. In der Therapie sollen Sie die Kompetenz erwerben, mit Hindernissen erfolgreich umzugehen, ggf. alte Muster zu verwerfen und neue aufzubauen.
Der wesentliche Bestandteil - trotz aller hilfreichen Techniken- ist die therapeutische Beziehung. Vor allem in der Trauma-Therapie und in der Behandlung von psychischen Störungen, die in mangelnder Einfühlung durch eine wichtige Bezugsperson ihren Ursprung haben, ist eine gezielte nachträgliche Fürsorge einkorrigierendes emotionales Erleben mit therapeutischer Wirkung.
Eine Auswahl verhaltenstherapeutischer Einzelverfahren
Kognitive Verhaltens-Therapie:
Kognitive Therapieverfahren von Aaron Beck und Albert Ellis gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen, verhalten und körperlich reagieren. Therapieschritte beinhalten: Bewusstmachung des Gedankenprozesses im Zusammenhang mit Situationen und deren Überprüfung auf Angemessenheit. In weiterer Folge können „Denkfehler“ wie z.B. willkürliche Schlussfolgerungen, selektive Aufmerksamkeit, Übergeneralisierung und dichotomes Denken korrigiert werden. Kognitionsorientierte Verfahren sollen langfristig zu einer kognitiven Umstrukturierung und zu einem Aufbau positiven Verhaltens führen. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist das Akzeptanz und Commitment Modell (ACT-Modell) von Steven Hayes (2004): Dysfunktionale Gedanken, die rigide als Überzeugungen oder persönliche Wahrheit existieren, sollen akzeptiert werden. Die Funktion dieser Gedanken soll modifiziert werden. Der Patient lernt die Gedanken achtsam zu betrachten ohne mit ihnen zu verschmelzen oder sein Verhalten danach auszurichten. In der ACT Therapie nimmt die Klärung von Werten und Lebenszielen einen großen Raum ein, aus denen konkrete Handlungsabsichten (commitments) abgeleitet werden. Anwendungsgebiete: Ängste, Panikattacken, Psychosomatische Erkrankungen, Essstörungen.
Expositionsverfahren:
Dieses Verfahren hat sich in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien als höchst wirksam in der Behandlung von Angsterkrankungen und Zwangsstörungen erwiesen. Kennzeichnend für die meisten Angstsymptome ist die Vermeidung der angstauslösenden Reize. Somit wird die Angst aufrecht erhalten und eine erfolgreiche Bewältigung verhindert. Expositionsverfahren haben allerdings nichts damit zu tun, dass sich der Patient einfach seiner Angst stellen muss. In Begleitung des Therapeuten soll der Patient ausreichend Sicherheit erlangen und sich in unterschiedliche Situationen begeben: Diese sollten Angst auslösen. Der Patient soll sich der Angst nicht ausgeliefert fühlen, sondern sie bewältigen können ohne flüchten zu müssen. Das gelingt, indem sich der Patient anhand einer Angsthierarchie an die angstmachende Situation „herantastet“. Dadurch kommt es zur Habituation und Veränderung neuronaler Bahnen.
Anwendungsgebiete: soziale Phobie, Agoraphobie, Panikstörung, Zwänge
Auszug aus :
http://www.verhaltenstherapeutin-wien.at/verhaltenstherapie-wien-dr-wendl/index.html
GLG Asaliah
