es dürfte klar sein, dass nicht alles was Jesus Zeit seines Lebens gesagt hat, Eingang die die Bibel gefunden hat. Und welche der damaligen vielen Schriften zur Bibel zusammengefasst wurden, war wiederum eine Frage für sich.
Wichtig ist, wie Du richtig erwähnst, dass es klar und eindeutig gesagt wurde - ob nun von einem einzigen oder von allen, das ist unerheblich.
Sicherlich hatte er in den Evangelien nicht davon gesprochen Gott zu sein, aber auch nicht von seiner Präexistenz, Himmelsturz oder all den Dingen, von denen Du gerne schreibst.
In Mk 10,45 sehe ich zum Beispiel einen Hinweis zur Präexistenz Jesu - denn dass dieser den Menschen diene, hätten die Urchristen so n ie in die Evangelien aufgenommen - eher umgekehrt.
Auch Lk 19.9 lässt darauf schliessen, dass Jesus schon vorgeburtlich wusste, was seine Aufgabe sein werde. Genau so auch Lk 12,49
In Mt 23,37 lässt erkennen, dass Christus selbst die Entwicklung des jüdischen Volkes überwachte und leitete, um es auf seine eigene Geburt vorzubereiten. Ebenso Lk 13,34
Und wenn für Jesus dei Präexistenz angenommen werden muss, dann natürlich genaus so für alle Menschen. Wichtiges Argument dabei ist, natürlich auch, dass das Menschsein als solches, das Böse und das Leid ohne Präexistenz keinen Sinn ergeben.
Lukas und Matthäus beschreiben in ihren Geburtsgeschichten, dass Maria vom Heiligen Geist geschwängert wurde und dadurch einen Sohn gebar. Ja, Jesus ist somit ein Sohn Gottes, aber damit wird auch eine Präexistenz ausgeschlossen. Markus hingegen berichtet jedoch gleich klar und deutlich vom Evangelium des Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Einen Anspruch, den er mit der Taufe und dem Wort Gottes verbindet.
Wie stellst Du Dir das vor? Jesus war den Menschen in allem gleich - er wurde gezeugt, wie alle Menschen und die Seele inkarnierte wie bei allen anderen Menschen auch.
Was Du hier sagst, ist die Entstehung Christi bei Jesu Entstehung - wodurch die Trinität davor eben lediglich aus zwei Elementen bestand - und der Eine Gott sich irgendwie um ein Element resp. eine Person vermehrte. Das stimmt meines Erachtens nicht: Gott ist Gott und die heilige Geisterwelt - die Engel - sind nicht einfach 'der heilige Geist' und Christus war der erste und einzige Geist, den Gott selbst aus sich erschuf - lange, sehr lange bevor etwas anderes entstand.
Du siehst, es geht hier nicht um eine Erinnerung von Jesus aus einem prä-existenziellen Dasein, sondern um den augenblicklichen Erfolg der Jünger. Du ließt hier etwas hinein, das so einfach so nicht geschrieben steht. Ja, in diesem Vers sagt er nicht, dass er Satan aus dem Himmel geworfen hätte, er sagt aber auch nicht, dass er sah, wie Gott es tat.
Aber, lieber Merlin, was hat der augenblickliche Erfolg der Jünger mit dem Sturz Satans wie ein Blitz aus dem Himmel zu tun?
Aber eigentlich meinte ich etwa ganz anderes, aber ist so auch gut.
Nein, von Werfen und so ist nicht die Rede - aber auch Dir sollte klar sein, dass es eine Bedeutung hat.
Bei alledem sollte man hier nicht aus dem Auge verlieren, dass diese Geschichte nur bei Lukas vorkommt und er zudem auch der Schreiber der Apostelgeschichte war. Ob man damit also dem Menschen Jesus und seiner Mission näherkommt, bleibt eher fraglich. Sicherlich hat er einige Details mit eingebracht, aber anderseits war da die Glorifizierung der Gestalt Jesus schon sehr weit fortgeschritten.
Was heisst hier 'nur'? Entweder betrachtest Du die Schrift als wahr - und dann ist es unerheblich, wie oft ein Ereignis Erwähnung fand - oder es ist fragwürdig, wenn es nur von einem erwähnt wird. Womit Du ja dann die ganze Offenbarund und so vieles mehr in Frage stellst.
Einmal mehr muss darauf hingewiesen werden, dass Jesus ja nur das sagen konnte, was die damaligen Menschen 'tragen', also verstehen konnten. Und genau das hat logischerweise auch Eingang ins NT gefunden - was aber per Definition vermutlich nicht Mal die halbe Wahrheit ist! Den Rest, so hat er versprochen, wird uns der Geist der Wahrheit berichten.
Wobei es sich da - Pfingsten kommt näher - um viele Engel Gottes handelt, die zum ersten Mal an jener Pfingsten, den Aposteln Mut und Kraft und Wortgewandtheit gaben und durch sie in verschiedenen Sprachen redeten. Aber solche Medien - Menschen mit Geistesgaben, wie Paulus es beschrieb - gibt es auch heute noch - wenige jedoch hören zu.
lg
Syrius