Neues Modell zur "Arbeit mit dem Inneren Kind"

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Mir war es wichtig, bevor ich mich meinen innerem Kind zuwenden konnte, meine innere Erwachsene zu stärken. Es war schön, damals, jemanden zu finden, die das unterstützte.

Denn die Erwachsene in mir war auch ganz schön verkümemrt. Und als sie gestärkt war, konnte sie sich wiederum um das innere Kind versorgen.

Das Modell gefällt mir gut, dass Du hier vorstellst. Es erinnert mich an ein System, das ich beim NLP gelernt hatte.

Ich habe übrigens viel mehr als eine oder zwei innere Personen, mit denen ich regelmäßi konferiere.

Meine zwei inneren Kinder habe ich auch ganz deutlich gespührt, allerdings aus einer anderen Perspektive. Je weiter ich in meine Unbewußten Zonen vordringe, je mehr innere Kinder zeigen sich...sozusagen.

LG
Bussardin
 
Hi bussardin, :)

ein starker, aufgeweckter liebevoller Erwachsener
ist in der Tat nötig um das bedürftige Kind zu versorgen.

Zu Beginn ist er jedoch recht schläfrig,
weswegen der R&B so stark und dominant erscheint.

Wie, auf welche Art hast du deinen Erwachsenen stärken können?

Und du sprichst von mehreren inneren Kindern,
kannst du sie beschreiben oder benennen?

alles Liebe :)

Vandan
 
Hallo Vandan :)

danke, dass du die beiden Erwachsenen nochmal genauer beschrieben hast.
Nun kann ich auch damit etwas anfangen. :)
Ich bin beim Durchlesen deiner Texte gerade darauf gekommen, dass der Retter und Beschützer also bereits im Kindesalter vorhanden war, dass ich also bereits als Kind offenbar einen "erwachsenen Anteil" in mir hatte, der dafür Sorge trug, dass ich an traumatischen Erlebnissen nicht vollends zugrunde gehe, weil dieser Anteil dafür sorgte, das Trauma erstmal zu vergraben, bis ich "erwachsen genug" bin, um damit umgehen zu können, würdest du das bestätigen ?
Auf jeden Fall gebe ich dir Recht, damit hat dieser Anteil, so schwer er mir das Leben in meiner subjektiven Sicht auch oft machte, sehr wohl meinen Respekt und meine Dankbarkeit verdient. :)

LG
Stern
 
sternja;2942647 Ich bin beim Durchlesen deiner Texte gerade darauf gekommen schrieb:
Hi Sternchen, :)

ja genauso sehe ich das.
Wobei der R&B natürlich bei einem Baby oder einem noch ungeborenen Kind
kein "erwachsener Anteil" ist.
Zu dieser Zeit ist er vielmehr ein rein biologischer, impulsiver Körperreflex
der das Leben rettet und erhält,
indem er, z.B. durch Muskelanspannung oder die Reduktion der Atmung,
dafür sorgt, daß die Lebendigkeit und Wahrnehmungsintensität reduziert werden
und hierdurch lebensbedrohliche Empfindungen und Gefühle
aus dem bewußten Erleben ins Unterbewußtsein verschoben werden.
Diesen Vorgang bezeichne ich als Traumatisierung.

Der Retter und Beschützer entwickelt sich also von dem Moment an
in dem wir zum ersten mal, mit in diesem Alter real lebensbedrohlichen Gefühlen konfrontiert sind.

Später sorgt er dafür, daß diese verschobenen Gefühle
auch im Unterbewußtsein verbleiben,
bis in uns selbst der Impuls zur Selbstheilung entsteht,
man könnte auch sagen:
bis wir selbst beginnen zu erwachen.

:)

Vandan
 


Wie, auf welche Art hast du deinen Erwachsenen stärken können?

Und du sprichst von mehreren inneren Kindern,
kannst du sie beschreiben oder benennen?

[/B]

Hallo Vandan,

die Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Die Erwachsene mußte ich erst einmal ermutigen, ihren Platz einzunehmen. Sie war völlig verunsichert. Außerdem hat sie meiner Meinung nach auch eigene Bedürfnisse die ebenso wichtig sind wie die vom inneren Kind. Ich musste also für mich ersteinmal heruasfinden, was ist das eigentlich, das Erwachsensein und was gehört dazu.

Ich habe wohl selten das ganze gesamte innere Kind gefunden, sondern mehrer Aspekte. Das ging vom rosigen Baby bis zum verwarlosten, verhungerten Kind. Diese verschmolzen dann irgendwann und wurden ein gesundes kleines Mädchen.

Jetzt habe ich noch ein Kind gefunden, dass auch ein Mädchen ist und nicht mit der anderen verschmilzt. Genauer kann ich sie aber noch nicht beschreiben.

Mir fehlt oft in diesen Modellen der innere Teenager, der bei mir Phasenweise auftaucht, nämlich dann, wenn Veränderungen anstehen.

Meine inenren Erwachsenen erscheinen je nach Bedarf: Die Schriftstellerin, die etwas sehr extravagant ist, der Richter, der zunehmend sanfter wird, die Hausfrau usw. usf.

Mir hat an Deinen Ausführungen auch die positive Sichtweise des Egos sehr gefallen. Denn ich persönlich glaube, dass alle Anteile von uns darauf aus sind, dass es uns gut geht. Und manchmal vergreifen sie sich in den Mitteln..oder aber ursprünglich sinnvolle Mittel werden nicht durch aktuellere ersetzt usw.

Deshalb finde ich die Konferenzen zwischen diesen Anteilen sehr spannend.

LG
Bussardin
 
Hallo Vandan,

die Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Die Erwachsene mußte ich erst einmal ermutigen, ihren Platz einzunehmen. Sie war völlig verunsichert. Außerdem hat sie meiner Meinung nach auch eigene Bedürfnisse die ebenso wichtig sind wie die vom inneren Kind. Ich musste also für mich ersteinmal heruasfinden, was ist das eigentlich, das Erwachsensein und was gehört dazu.

Ich habe wohl selten das ganze gesamte innere Kind gefunden, sondern mehrer Aspekte. Das ging vom rosigen Baby bis zum verwarlosten, verhungerten Kind. Diese verschmolzen dann irgendwann und wurden ein gesundes kleines Mädchen.

Jetzt habe ich noch ein Kind gefunden, dass auch ein Mädchen ist und nicht mit der anderen verschmilzt. Genauer kann ich sie aber noch nicht beschreiben.

Mir fehlt oft in diesen Modellen der innere Teenager, der bei mir Phasenweise auftaucht, nämlich dann, wenn Veränderungen anstehen.

Meine inenren Erwachsenen erscheinen je nach Bedarf: Die Schriftstellerin, die etwas sehr extravagant ist, der Richter, der zunehmend sanfter wird, die Hausfrau usw. usf.

Mir hat an Deinen Ausführungen auch die positive Sichtweise des Egos sehr gefallen. Denn ich persönlich glaube, dass alle Anteile von uns darauf aus sind, dass es uns gut geht. Und manchmal vergreifen sie sich in den Mitteln..oder aber ursprünglich sinnvolle Mittel werden nicht durch aktuellere ersetzt usw.

Deshalb finde ich die Konferenzen zwischen diesen Anteilen sehr spannend.

LG
Bussardin


Hi Bussardin, :)

ja, diese "Konferenzen"
diese Dialoge, dieses wunderbare innere Miteinander
wird dann möglich wenn ich die inneren Anteile differenzieren
und ihre Bedeutung und Funktion besser verstehen kann.

Du hörst dich an als hättest du schon ein gutes Stück auf diesem Weg zurückgelegt...Glückwunsch !

In deiner Beschreibung tauchen ein paar schöne Beispiele für die "Neuigkeiten" in meinem Modell auf.

So schreibe ich konsequent alle Bedürfnisse dem bedürftigen Kind zu.
In meinem Erleben ist weder der R&B noch der liebevolle Erwachsene bedürftig.
Auch das ursprüngliche Kind ist nicht bedürftig sondern im Gegenteil voller Freude.

Das heißt, wenn ich Verunsicherung spüre, gehe ich davon aus ,
daß mein bedürftiges Kind durch dieses Gefühl versucht
meine innere Mutter zu erreichen.

Wenn ich diesen Ruf höre und mich meinem Kind liebevoll zuwende,
dann wird aus dem vernachlässigten Baby ein rosiges Kind.

Dem Retter und Beschützer geht es absolut nicht darum, daß es uns gutgeht !
Das ist nicht sein Job !
Er ist nur dafür zuständig, daß wir überleben!
Und dafür geht er notfalls über Leichen, sogar über unsere eigene, wenn es ihm nötig scheint.
Die meisten aller Suizide gehen auf Kosten unseres R&B,
sie geschehen aus Angst vor dem Fühlen
aus der Angst vor unerträglich erscheinenden Gefühlen.

Die paradoxe letzte "Wahrheit des R&B lautet:

"Lieber bringe ich mich (kontrolliert) um, als daß ich (an Gefühlen) sterbe !"

Zum besseren Verständnis des bedürftigen Kindes
hier noch mal ein Text:

:)



SICH SELBST BEMUTTERN

Immer wenn wir uns unsicher, traurig oder ängstlich fühlen
meldet sich unser innerer, emotional bedürftiger Teil, unser bedürftiges, inneres Kind.
So wie sich unsere physischen Bedürfnisse nach Nahrung durch Hunger,
nach Wärme durch Frieren und nach Schlaf durch Müdigkeit zeigen,
so äußert sich unser emotionales Bedürfnis nach Mütterlichkeit
durch Gefühle wie Unsicherheit, Trauer und Angst.
Es ist das bedürftige innere Kind, unser inneres Baby,
das sich so auf ganz natürliche Weise meldet,
um uns auf seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen.
So wie bei einem realen Baby das Weinen die Funktion hat
die Mutter aufzuwecken und zu sich zu rufen,
so haben in unserem Inneren Trauer und Angst die Funktion
unseren erwachsenen, mütterlichen Teil aufzuwecken.
Trauer und Angst sind kein Zeichen für etwas Falsches in unserem Leben
sondern nur das natürliche Signal eines inneren Mangels.
Als erwachsene Menschen verfügen wir auch über ein liebesfähiges inneres Potential.
Ich nenne das den liebevollen inneren Erwachsenen,
der sich sowohl mütterlich als auch väterlich zeigen kann.
Dieses anfangs schlummernde Potential erwachen zu lassen ist ein wesentlicher Teil unseres Lebenssinns.

Interessanterweise ist es uns häufig leicht möglich unsere Liebe nach außen fließen zu lassen.
Wir können unsere Kinder lieben, unsere Partner und Freunde.
Auch wenn wir uns vorstellen ein weinendes Baby wäre in unserer Obhut,
wissen wir intuitiv genau was zu tun und zu lassen ist.
Nur wenn es um uns selber geht fühlen wir uns oft hilf- und ratlos,
wissen nicht wie wir uns selber Zuwendung schenken, uns um uns selber kümmern können.

Dabei ist es so einfach!
Wir können einfach das Bild eines äußeren Babys nutzen
und alles was wir hier sehen auf unsere innere Situation übertragen:
Ein Baby braucht Liebe, mütterliche Zuwendung auf allen Ebenen
und ein Baby das seine Mutter ganz bei sich fühlt ist zufrieden und glücklich.

Bemuttern braucht als Grundvoraussetzung Zeit und Raum
und geschieht dann auf drei Ebenen:

mit den Augen, (optisch)
mit den Händen und der Haut, (haptisch)
mit der Stimme und den Ohren. (akustisch)

eine liebende Mutter, wird auf ihre eigene Art, immer folgendes sagen:
- ich bin da - ich liebe dich - alles ist gut
Sie wird ihr Kind halten und tragen,
wird durch ihre Hände die Liebe in den Körper ihres Kindes fließen lassen,
und sie wird ihrem Kind in tiefer Liebe in die Augen schauen,
und dem Kind erlauben in der Tiefe ihrer Augen zu versinken.

All dies können wir auch wunderbar mit uns selber leben.
Natürlich haben wir nur einen Körper, nicht zwei, wie eine Mutter und ihr Kind.
Aber wir können unsere Mutterhände auf unseren Babybauch legen,
unsere Mutterstimme kann zu unseren Babyohren sprechen,
und mit Hilfe eines Spiegels können unsere Mutteraugen in unsere Babyaugen schauen,
und Babyaugen in die Augen seiner Mama .

Wohl niemand von uns hatte eine perfekte Kindheit, eine perfekte Mutter die uns immer lieben konnte
und uns damit alles geben was wir für eine umfassende Entwicklung gebraucht hätten.
Natürlich gab es Defizite, Zeiten und Bereiche in denen keine oder zuwenig Liebe zu Verfügung stand.
Aber jeder von uns trägt eine perfekte Mutter in sich selbst!
Alles was damals nicht passieren konnte können wir nun selber nachholen.
Alles was bedürftig, noch wund und verletzt in uns ist können wir selbst versorgen und heilen,
wenn wir unsere bedürftigen Gefühle als das Rufen unseres inneren Babys hören und verstehen lernen.


Vandan




:)
 
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Das ist ein wunderschöner Text.

Dennoch glaube ich, das die Instanz, die mein Überleben will, ursprünglich positives im Sinn hat. Das sich das dann verselbstständigt ist etwas anderes.

Das mit den Gefühlen kommt mir auch sehr bekannt vor. Es tut gut, das, was ich mir so zusammengreimt habe, noch einmal zusammengefaßt zu lesen.

Und es macht Mut.

Sich den Gefühlen zu stellen ist schwierig, aber machbar, wie mir scheint.

Sicherlich hast Du das auch schon alles erlebt. Wie hast Du Dich Deinen Gefühlen gestellt?

LG
Bussardin
 
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