Neue Sprache - politisch korrekt

Hallo,
ich habe noch keinen Thread entdeckt in dem generell um die Sprachveränderungen geht.
Ja, es geht um eine Bewusstmachung, dass bestimmte Worte nicht OK sind weil sie diskriminieren und verletzen. Aber Einiges verstehe ich nicht.
Ich hoffe, dass wir hier respektvoll das Für und Wider diskutieren können.
Was findet ihr übertrieben, was versteht ihr nicht?

Ich fange mal mit einer Frage an: was ist falsch an dem Wort Indianerhäuptling? Ich hatte das vorhin in einem anderen Thread aufgeschnappt.

Es ist am Ende simpel...

"Du" kreierst eine Veränderung in der Sprache, definierst diese dann als moralisch "gut" und dich selbst entsprechend gleich mit und kannst anschließend mit der Keule gegen die Gruppe außerhalb agieren, die sich weigert (oder schlicht nicht beachtet hat, was "du" verkündet hast) da mitzuspielen, und entsprechend weniger gut (bis schlecht) ist als die eigene Gruppe. Es ist auch ideal um die eigenen Leute zu erkennen, die die gleiche Sprache sprechen. Insofern insgesamt "Virtue" und "Signaling".

Siehe auch: https://www.esoterikforum.at/thread...ismus-nachgedacht.232976/page-97#post-6805358

P.S: Unabhängig davon ist nicht zu erwarten, dass man zu einem rationalen Ergebnis kommt, wenn man über Worte statte Inhalte redet. Aber ist auch nicht mein Eindruck, dass da diskutiert werden kann oder soll. Es ist mehr wie im Christentum auch. Nur dass die immer neuen moralischen Regeln auch noch sehr volatil sind...
 
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Mit LRS ist das nochmal eine ganz andere Hausnummer. Da denkt man durchweg abstrakt...
Und man muss es sich auch ( zu) trauen, seinen Text so zu formulieren. Das ist eben wegen solchen Diskussion nicht leicht.

Verstehe nicht ganz worauf Du hinaus willst bzw. was Du meinst -- also warum es für Menschen mit Lese- und Rechtschreibstörung wegen "solcher Diskussionen" schwerer ist einen Text zu formulieren etc.
 
Wer nicht checkt, dass Sprache Realität schafft, hat noch nicht gar so viel gecheckt...

So und jetzt werd ich mir den Thread trotzdem von Anfang an geben.
 
Darf ich mal kurz die Gegenseite wiederspiegeln? Ich kenne einen Transgender, den ich mal gefragt habe, ob er diese Änderungen im Sprachgebrauch eigentlich hilfreich findet. Da hat er mich ausgelacht und mir mal erzählt, wie er darüber denkt. Er bezeichnete diese übertriebene Fürsorge als Modesyndrom und alberne Heuchelei. „Albernes Theater, nur um sich wieder mit irgendwas aufzuspielen und den ach so so sozialen, moralisch korrekten Helfershelfer zu mimen. Für Jemanden wie mich, ist das kein Meilenstein. Ich brauche kein drittes Sch….haus. Das brauchen nur die ganzen Dummschwaller.“

Ein anderes Beispiel für rassistischen Sprachgebrauch. Mein Mann ist sichtbar (!) Koreaner. Er ist hier aber aufgewachsen. Genau wie ich, kennt er noch den alten Begriff „Negerkuss“. Ein Begriff, bei dem sich niemand auch nur einen einzigen rassistischen Gedanken gemacht hat.

negra/negro = Schwarz. Weil jene Süßigkeit eben dunkel ist.

Er geht also zum Kiosk und fragt (weil man es ja so gewohnt ist), nach Negerküssen. Da springt die Verkäuferin ihm fast ins Gesicht: finden Sie nicht, dass sie sich jetzt unverschämt rassistisch äußern? Schaumkuss heißt das!“
Mein Mann war komplett von den Socken:“Ich rassistisch? Sagen sie mal, haben sie mir eigentlich schon mal ins Gesicht geschaut?“
Aber er fragt jetzt brav nach einem dunklen Schaumkuss.

Dabei könnte man sie auch Mohrenköpfe nennen, da der Begriff vom heiligen Moritz kommt, der ebenfalls dunkle Haut hatte. Jemand der heilig gesprochen wurde und plötzlich ist es rassistisch? In Wahrheit ist genau DAS rassistisch.

Und wagt es bloß nicht, Jemanden als Putzfrau zu bezeichnen. Das ist eine Reinigungsfachkraft.

Soviel zum Thema, übereifrige Hysterie, um die sich die eigentlich Betroffenen, nen Dreck scheren.
 
Das Verbieten von Begriffen
Die Sache ist doch die: kein Mensch verbietet irgendwelche Begriffe. Jeder darf heutzutage in D und Ö genau so reden wie es ihm gefällt. Ob das jetzt das N-Wort ist, oder das Z-Wort, oder wenn jemand nicht gendert. Das nennt man die Freiheit der Rede, und die ist Verfassungsrechtlich verankert.

Nur ist es halt so, dass man, wenn man bestimmte Begriffe verwendet, offenbart, welches ignorante Arschloch man ist. Weil man sich weigert, darauf zu verzichten, andere Menschen(gruppen) klein zu machen, zu verletzen, zu beleidigen. Und dass ihnen das bewusst gemacht wird, DAS halten solche Menschen nicht aus.
 
Eben, alles was in Bezug ist zum Mohr, Nigger usw. sehe ich als Panik mache und Übertreibung an.

Eine Apotheke die seit 1846 existiert darf sich nicht mehr Mohrenapotheke nennen.
Sag mal, checkst du es wirklich nicht`

1. DARF sich die Apotheke nennen wie sie will. Sie muss halt vielleicht zur Kenntnis nehmen, dass ihre Kundschaft differenzierter im Umgang mit Sprache ist und das nicht gut findet - und vielleicht nächstes mal lieber in die Marienapotheke geht.

2. stecken hinter den Begriffen "Mohr" und "Neger" nicht ein paar verletzte Gefühle. Dahinter stecken über 500 Jahre Kolonialgeschichte, in denen der "weiße Mann" europäischer Herkunft afrikanische Menschen ausgebeutet, versklavt, ermordet hat. Sich in einer Weise über sie erhoben hat, wie er es sonst nur bei Tieren macht (was auch mehr als fragwürdig ist, aber eine andere Baustelle). Bis ins zwanzigste Jahrhundert wurden Afrikanische Menschen in Europa in Zoos ausgestellt. Es wurde wissenschaftlich diskutiert, ob sie überhaupt als Menschen anzusehen sind. Bis zur allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und somit der Anerkenntnis dass "ALLE Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren" sind, hat es bis in die 1950er gedauert.
DAS ALLES nimmst du billigend in Kauf, wenn du einen dunkelhäutigen Menschen als "Neger" titulierst. Und du setzt damit dieses zivilisatorisch geschaffene Gefälle, diese totale Arroganz, diese westliche Überheblichkeit fort - als wäre es irgendein Gottgegebenes Recht. Und sprichst davon als "Panikmache" und "Übertreibung". Pfui! Schäm dich! Oder besser: schalt einfach mal dein Hirn ein!"
 
Darf ich mal kurz die Gegenseite wiederspiegeln? Ich kenne einen Transgender, den ich mal gefragt habe, ob er diese Änderungen im Sprachgebrauch eigentlich hilfreich findet. Da hat er mich ausgelacht und mir mal erzählt, wie er darüber denkt. Er bezeichnete diese übertriebene Fürsorge als Modesyndrom und alberne Heuchelei. „Albernes Theater, nur um sich wieder mit irgendwas aufzuspielen und den ach so so sozialen, moralisch korrekten Helfershelfer zu mimen. Für Jemanden wie mich, ist das kein Meilenstein. Ich brauche kein drittes Sch….haus. Das brauchen nur die ganzen Dummschwaller.“

Ein anderes Beispiel für rassistischen Sprachgebrauch. Mein Mann ist sichtbar (!) Koreaner. Er ist hier aber aufgewachsen. Genau wie ich, kennt er noch den alten Begriff „Negerkuss“. Ein Begriff, bei dem sich niemand auch nur einen einzigen rassistischen Gedanken gemacht hat.

negra/negro = Schwarz. Weil jene Süßigkeit eben dunkel ist.

Er geht also zum Kiosk und fragt (weil man es ja so gewohnt ist), nach Negerküssen. Da springt die Verkäuferin ihm fast ins Gesicht: finden Sie nicht, dass sie sich jetzt unverschämt rassistisch äußern? Schaumkuss heißt das!“
Mein Mann war komplett von den Socken:“Ich rassistisch? Sagen sie mal, haben sie mir eigentlich schon mal ins Gesicht geschaut?“
Aber er fragt jetzt brav nach einem dunklen Schaumkuss.

Dabei könnte man sie auch Mohrenköpfe nennen, da der Begriff vom heiligen Moritz kommt, der ebenfalls dunkle Haut hatte. Jemand der heilig gesprochen wurde und plötzlich ist es rassistisch? In Wahrheit ist genau DAS rassistisch.

Und wagt es bloß nicht, Jemanden als Putzfrau zu bezeichnen. Das ist eine Reinigungsfachkraft.

Soviel zum Thema, übereifrige Hysterie, um die sich die eigentlich Betroffenen, nen Dreck scheren.
Putzfrau, Putzmann, Putze, Putzi ...alles abwerdend. Hat man früher unbedacht gesagt und leider auch heute noch, ohne Nachzudenken.
Ich kenne keinen Arbeitsvertrag wo jemand als Putzfrau, Putzmann oder der gleichen eingestellt wurde. Es ist einfach nur Respekt wenn man sich an die Berufsbezeichnung hält
 
Ich kenne einen Transgender...[...]
Ich brauche kein drittes Sch….haus.
Wozu sollte er ein drittes Sch...haus brauchen? Er ist doch ein Mann! Aber offenbar nicht gar so helle, der gute!
Mein Mann ist sichtbar (!) Koreaner.
Nicht, dass ich das deinem Mann jetzt unterstellen will, aber: warum sollte ein Koreaner kein Rassist sein können? Jeder Mensch kann sich aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit über andere Erheben - nichts anderes ist Rassismus.
Soviel zum Thema, übereifrige Hysterie, um die sich die eigentlich Betroffenen, nen Dreck scheren.
Deine Argumenationsversuche sind so sinnbefreit, da fang ich erst gar nicht an, darüber zu diskutieren...
 
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Die Sache ist doch die: kein Mensch verbietet irgendwelche Begriffe. Jeder darf heutzutage in D und Ö genau so reden wie es ihm gefällt. Ob das jetzt das N-Wort ist, oder das Z-Wort, oder wenn jemand nicht gendert. Das nennt man die Freiheit der Rede, und die ist Verfassungsrechtlich verankert.

Nur ist es halt so, dass man, wenn man bestimmte Begriffe verwendet, offenbart, welches ignorante Arschloch man ist. Weil man sich weigert, darauf zu verzichten, andere Menschen(gruppen) klein zu machen, zu verletzen, zu beleidigen. Und dass ihnen das bewusst gemacht wird, DAS halten solche Menschen nicht aus.


Ich meinte kein juristisches Verbot, sondern eher eine Art Gruppenzwang der dazu führt, dass Begriffe selbst dann nicht mal ausgeschrieben oder ausgesprochen werden ("dürfen") wenn deren Nutzung kritisiert wird/wurde. Siehe etwa den von mir verlinkten Artikel über Matt Damon und das "F-Wort" oder die Diskussion um Frau Baerbock und das "N-Wort". Nicht nur wird sofort ein riesen Fass aufgemacht, selbst darüber berichtende Journalisten fürchten sich also die Begriffe auszuschreiben, was total verrückt ist. Denn Journalismus sollte ja informativ und erklärend sein. Hier aber wird kommuniziert: Das Ausschreiben oder Aussprechen eines Begriffs ist immer, und unabhängig vom Kontext(!), diskriminierend.

Oder nimm Diskussionen um Begriffe wie "Schwarze" oder "Farbige" oder was auch immer. Kannst Du mir einen Begriff nennen der nicht in einem diskriminierenden Kontext genutzt werden könnte?

Andere Aspekte meines Beitrags , den Du im obigen Zitat interessanterweise auf nur eine Zeile verkürzt betreffen Kommunikation auf einem breiteren Level. Denn sprachlichen Eiertänze dieser Art kommunizieren ja auch sehr viel und vieles davon ist nicht gewollt und ebenfalls nicht konstruktiv.
 
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