Neue Sprache - politisch korrekt

east of the sun

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wo die Sonne aufgeht bin ich zuhause.
Hallo,
ich habe noch keinen Thread entdeckt in dem generell um die Sprachveränderungen geht.
Ja, es geht um eine Bewusstmachung, dass bestimmte Worte nicht OK sind weil sie diskriminieren und verletzen. Aber Einiges verstehe ich nicht.
Ich hoffe, dass wir hier respektvoll das Für und Wider diskutieren können.
Was findet ihr übertrieben, was versteht ihr nicht?

Ich fange mal mit einer Frage an: was ist falsch an dem Wort Indianerhäuptling? Ich hatte das vorhin in einem anderen Thread aufgeschnappt.
 
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Hallo,
ich habe noch keinen Thread entdeckt in dem generell um die Sprachveränderungen geht.
Ja, es geht um eine Bewusstmachung, dass bestimmte Worte nicht OK sind weil sie diskriminieren und verletzen. Aber Einiges verstehe ich nicht.
Ich hoffe, dass wir hier respektvoll das Für und Wider diskutieren können.
Was findet ihr übertrieben, was versteht ihr nicht?

Ich fange mal mit einer Frage an: was ist falsch an dem Wort Indianerhäuptling? Ich hatte das vorhin in einem anderen Thread aufgeschnappt.

Weil es keine "Indianer" so gab und gibt.
Es waren 500 Nations und selbst die Nations unter sich haben sich nicht immer gut vertragen und waren auch keinesfalls so liebe, nette Leutz, wie es immer gern dargestellt wird.
Die meisten sogen. "Häuptlinge" waren eh eher Dorfälteste und hatten auch nicht allzu viel zu sagen.
Auch da wieder von tribe zu tribe und Unterkategorien kleine bis große Unterschiede.
Das Wort "Indianerhäuptling" wird aber, zumindest meistens, nicht diskriminierend gebraucht.
Aber man kann sich heute gut an jeder Kleinigkeit aufhängen. Irgendein Hobby muss Mensch ja haben.

Gruß

Luca
 
Weil es keine "Indianer" so gab und gibt.
Es waren 500 Nations und selbst die Nations unter sich haben sich nicht immer gut vertragen und waren auch keinesfalls so liebe, nette Leutz, wie es immer gern dargestellt wird.
Die meisten sogen. "Häuptlinge" waren eh eher Dorfälteste und hatten auch nicht allzu viel zu sagen.
Auch da wieder von tribe zu tribe und Unterkategorien kleine bis große Unterschiede.
Das Wort "Indianerhäuptling" wird aber, zumindest meistens, nicht diskriminierend gebraucht.
Aber man kann sich heute gut an jeder Kleinigkeit aufhängen. Irgendein Hobby muss Mensch ja haben.

Gruß

Luca
Ich wollte als Kleinkind einen Indianer heiraten. Für mich ist das genauso wenig abwertend wie Asiaten oder Europäer. Aber es stimmt natürlich, dass sie entweder als kriegerisch oder als besonders gut hingestellt wurden.
Nur neue Bezeichnungen sind auch nur neue Wörter für die selben Menschen. Wenn dann dürfte man die Menschen überhaupt nicht unterscheiden. Aber genau die Unterschiede sind ja das Interessante an der Menschenvielfalt.
 
Total übertrieben finde ich diese Genderei, was mir als albernde Sprachverhuntzung vorkommt, denn das "sehr geehrte Damen und Herren" wenn man beide Geschlechter ansprechen will, reicht doch auch vollkommen aus, so war es immer und ich finde das reicht auch.

Transgender, definieren sich doch auch entweder als Mann oder als Frau, so dass beide Anreden Herr oder Dame dies doch erfassen, wozu also diese unnötige Genderei ?

Oder das klassische Negerkussbrötchen, mit dem ich noch aufwuchs, damals dachte keiner an Rassismus wenn man es bestellte, sondern das Wort stand eben für eine süsse Leckerei, mehr nicht. Dann müssten auch alle Würstchen und andere Lebensmittelbezeichnungen verpönt sein, ich sage nur: Thüringer, Berliner, Hamburger, Sauerländer...

Das ist halt so ein typisches Luxusthema einer Wohlstandsgesellschaft, die sich Gedanken um völlig unwichtige Dinge macht und besser über wirklich wichtigere Themen nachdenken sollte.
 
Nur neue Bezeichnungen sind auch nur neue Wörter für die selben Menschen

Ist das so?
Warum nennen wir nicht Farbige, einfach wieder beim N- Wort. War doch auch "nur" eine Bezeichnung, für den selben Menschen.

Total übertrieben finde ich diese Genderei, was mir als albernde Sprachverhuntzung vorkommt, denn das "sehr geehrte Damen und Herren" wenn man beide Geschlechter ansprechen will, reicht doch auch vollkommen aus, so war es immer und ich finde das reicht auch.

Transgender, definieren sich doch auch entweder als Mann oder als Frau, so dass beide Anreden Herr oder Dame dies doch erfassen, wozu also diese unnötige Genderei ?

Oder das klassische Negerkussbrötchen, mit dem ich noch aufwuchs, damals dachte keiner an Rassismus wenn man es bestellte, sondern das Wort stand eben für eine süsse Leckerei, mehr nicht. Dann müssten auch alle Würstchen und andere Lebensmittelbezeichnungen verpönt sein, ich sage nur: Thüringer, Berliner, Hamburger, Sauerländer...

Das ist halt so ein typisches Luxusthema einer Wohlstandsgesellschaft, die sich Gedanken um völlig unwichtige Dinge macht und besser über wirklich wichtigere Themen nachdenken sollte.

Wohlstandsgesellschaft... Was hat Respekt damit zu tun?
Und was ist mit diverse Menschen?

Keine Ahnung ob es an Bildung liegt, oder einfach an Unlust und Intoleranz, darüber nachzudenken, was einzelne Volksgruppen, Ethnien und/ oder Geschlechter über die Jahrzehnte durchmachen mussten.

Das einfach zu benutzen (als Wort für deine Wohlstandsprodukte), weil, ist ja nicht so schlimm, kein Mensch denkt dabei an Rassismus/ Diskriminierung, ist eine Wohlstandssache....
 
Ist das so?
Warum nennen wir nicht Farbige, einfach wieder beim N- Wort. War doch auch "nur" eine Bezeichnung, für den selben .
Ich bin mit dem N-Wort aufgewachsen und habe nicht gewusst, dass es ein Schimpfwort ist. Ebenso das Z-Wort. Jetzt, da ich weiß, dass es Menschen herabsetzt benutze ich diese Wörter nicht mehr.
Anders stehe ich zum Wort Mohr. Das spiegelt nur die Herkunft. Die Mauren.
Farbiger soll auch verpönt sein und du benutzt dieses Wort. Niger ist ein Fluss und Nigeria ein Land.
Es ist also immer von Bedeutung was man hinein interpretiert.
 
Total übertrieben finde ich diese Genderei, was mir als albernde Sprachverhuntzung vorkommt, denn das "sehr geehrte Damen und Herren" wenn man beide Geschlechter ansprechen will, reicht doch auch vollkommen aus, so war es immer und ich finde das reicht auch.

Transgender, definieren sich doch auch entweder als Mann oder als Frau, so dass beide Anreden Herr oder Dame dies doch erfassen, wozu also diese unnötige Genderei ?

Oder das klassische Negerkussbrötchen, mit dem ich noch aufwuchs, damals dachte keiner an Rassismus wenn man es bestellte, sondern das Wort stand eben für eine süsse Leckerei, mehr nicht. Dann müssten auch alle Würstchen und andere Lebensmittelbezeichnungen verpönt sein, ich sage nur: Thüringer, Berliner, Hamburger, Sauerländer...

Das ist halt so ein typisches Luxusthema einer Wohlstandsgesellschaft, die sich Gedanken um völlig unwichtige Dinge macht und besser über wirklich wichtigere Themen nachdenken sollte.
Gender ist nochmal ein Thema für sich.
Im englischen z.B. gibt es die Probleme gar nicht.
Ich verstehe auch nicht weshalb es jetzt Studierenden heißt statt Studenten.
 
Ich bin mit dem N-Wort aufgewachsen und habe nicht gewusst, dass es ein Schimpfwort ist. Ebenso das Z-Wort. Jetzt, da ich weiß, dass es Menschen herabsetzt benutze ich diese Wörter nicht mehr.
Anders stehe ich zum Wort Mohr. Das spiegelt nur die Herkunft. Die Mauren.
Farbiger soll auch verpönt sein und du benutzt dieses Wort. Niger ist ein Fluss und Nigeria ein Land.
Es ist also immer von Bedeutung was man hinein interpretiert.

Ja das stimmt tatsächlich!
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Farbiger
Das Wort "Schwarzer" gefällt mir aber genauso wenig...
 
Hallo,
ich habe noch keinen Thread entdeckt in dem generell um die Sprachveränderungen geht.
Ja, es geht um eine Bewusstmachung, dass bestimmte Worte nicht OK sind weil sie diskriminieren und verletzen. Aber Einiges verstehe ich nicht.
Ich hoffe, dass wir hier respektvoll das Für und Wider diskutieren können.
Was findet ihr übertrieben, was versteht ihr nicht?

Ich fange mal mit einer Frage an: was ist falsch an dem Wort Indianerhäuptling? Ich hatte das vorhin in einem anderen Thread aufgeschnappt.

Ich habe letzte Nacht noch einen Artikel gelesen, der den Wahnsinn um politisch korrekte Sprache auf viele Arten auf den Punkt bringt.

Matt Damon und das F-Wort
In einem Interview kündigte Matt Damon an, künftig auf eine homophobe Beleidigung zu verzichten – nachdem seine Tochter ihn darauf hingewiesen hatte. Es hagelte Kritik. Nun erklärt sich der Schauspieler erneut.
https://www.spiegel.de/panorama/leu...kritik-a-092a3ff9-7448-4bc1-b482-70195d1aeb11

1. Das so etwas überhaupt einen Artikel (bzw. mediale Berichterstattung insgesamt) wert sein soll begreife ich nicht.

2. Am besten ist: Im Artikel kommt der Begriff "F-Wort" ganze 9 mal vor. Ausgeschrieben wird das Wort an keiner Stelle.

In den Kommentaren zu dem Artikel ist dann auch gar nicht so wenig Rätselraten um welches Wort es sich überhaupt handelt (Faggot - nichts zu danken!)


Ich komme ja mit, dass es Begriffe gibt die man im Alltag nicht benutzen sollte, weil sie diskriminierend sind. Und ja, es gibt auch einige Begriffe deren Bedeutung sich mit der Zeit geändert haben, so dass es sinnlos ist auf die veraltete neutralere Bedeutung zu verweisen. So langsam drehen aber einige echt am Rad, denn wenn eine öffentliche Person z.B. den Begriff "Neger" benutzt um sich im Kontext und genau wegen der Verwendung des Begriffs ANTI-rassistisch zu äußern, dann aber genau dafür kritisiert wird und Medien nur noch von "N-Wort" schreiben, oder wie im Artikel oben von "F-Wort"... das ist schon richtig bescheuert.

Man stelle sich die Probleme von Lehrern vor.... die wollen ein Wort erklären, auf einmal kriegen sie Briefe von Eltern weil sie sie dafür verwenden mussten. :D

Es ist auch tatsächlich eine ziemlich üble Dynamik, denn jene die glauben das sei eine gute Entwicklung denken einfach nicht tief genug darüber nach. Ich wurde schon kritisiert weil ich Begriffe wie "Ausländer" -- "Asylant" -- "Flüchtling" benutzte. Warum? Weil Ausländer-Feinde diese Begriffe negativ nutzen. Wäre ich einer von denen dann hätte ich großen Spass daran immer mehr Begriffe unmöglich zu machen. Sobald ein paar von denen online ab jetzt Schwarze beschimpfen in dem sie sagen "Hey Du N-Wort!" oder den Christopher Street Day mit "Ich kann diese ganzen F-Wort nicht mehr sehen!" --- wie lange wird es wohl dauern bis sogar "X-Worte" die Bedeutung verändern?

Fakt ist: Kontext bestimmt über Bedeutung.

Ursachen sind meiner Ansicht nach nicht das was gerne gesagt wird, dass Sprache sensibler genutzt werden sollte und möglichst ohne jemanden zu diskriminieren. Genau genommen könnten sich schon jetzt wieder einige diskriminiert fühlen, denn ich schrieb "jemanden" --- richtig muss es heißen: "und möglichst ohne Menschen zu diskriminieren".....

Die wirkliche Ursachen dieser seltsamen Sprach-Tugend liegen paradoxerweise eher im Verurteilen wollen und im narzisstischen "seht her --- wie WOKE ich bin". Denn genau das ist der rote Faden. Irgendwer sagt irgendwas und soziale Medien drehen durch. Und da kann man sich dann mal ansehen wie diskriminierungsfrei das abläuft. Laufend werden Menschen als "Rechte" usw. beschimpft, auch da wird nicht mehr unterschiede. Auf Twitter reicht es dem Herausgeber der WELT zu folgen, denn der ist "Rechtsaußen", also ist jemand der ihm folgt es auch.

Ich werde immer darauf bestehen, dass die Bedeutung dessen was ich sage aus dem Kontext abgeleitet werden sollte. Alle die dazu nicht bereit sind, sind für mich keine weitere Unterhaltung wert -- ist mir einfach zu oberflächlich.
 
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Ist das so?
Warum nennen wir nicht Farbige, einfach wieder beim N- Wort. War doch auch "nur" eine Bezeichnung, für den selben Menschen.

Es kann ganz schnell passieren, dass "Farbige" als diskriminierend eingestuft wird. Auf einmal schreiben die Medien dann davon, dass irgendein Promi das "F-Wort" benutzt hat.... dann weiß kein Schwein mehr was überhaupt noch Sache ist. :D

Übrigens soll jetzt der Begriff "schwarzfahren" verändert werden. Das ist nämlich mittlerweile diskriminierend...


Diskriminierende Sprache: Der Begriff "Schwarzfahren" bei Bus und Bahn in SH
Der Begriff "Schwarzfahren" sorgt derzeit für reichlich Diskussionen. Denn es gibt Menschen, die diesen Begriff rassistisch finden.
https://www.ndr.de/nachrichten/schl...-bei-Bus-und-Bahn-in-SH,schwarzfahren114.html

"Schwarzfahrer" wäre übrigens gleich doppelt diskriminierend. Erstens rassistisch und dann auch noch ausschließend, weil nicht korrekt als "Schwarzfahrende" gegendert. :lachen:


Ehrlich, ich kann diesen kollektiven Wahn nicht mehr ernst nehmen.
 
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