Nationalitt: Ja oder nein???

Fühlt ihr euch zu einem Land zugehörig?

  • Ja, ich bin von meiner Nation überzeugt!

    Stimmen: 24 19,0%
  • Nein, ich sehe mich als geistige Wesenheit und lebe in der Astralwelt.

    Stimmen: 18 14,3%
  • Nein, ich bin offizieller Weltbürger.

    Stimmen: 60 47,6%
  • Ja, ein Volk, ein Reich, ein Führer!!!

    Stimmen: 4 3,2%
  • Weiß nicht so genau.

    Stimmen: 8 6,3%
  • Ich komme von irgendwo...

    Stimmen: 26 20,6%

  • Umfrageteilnehmer
    126
Hallo ihr!

Aus aktuellem Anlass habe ich auf diese Umfrage geschaut und nehme NICHT teil. Ich finde die Fragestellung extrem manipulierend und sie bietet keine vernünftigen Antwortmöglichkeiten.

Aber ich bin selbst Deutscher binationaler Herkunft und weiß, wie wichtig es - mit Blick auf die Wirkungen im eigenen Leben - es für JEDEN ist, zu wissen, in welches nationale System er gehört und dieses zu achten.

Ich habe die Frage der nationalen Zugehörigkeit für mich systemisch so geklärt: ich bin Deutscher mit österreichischen Wurzeln. Ich bin gern Deutscher und füjhle mich national zugehörig zu einem Land mit einer allngen Tradition, großer Kultur und einem schweren Schicksal. Zu diesem Land gehören auch Opfer und Täter einer Generation, die in ein schweres Schicksal eingebunden war. Beide Seiten haben einen Platz in meinem Herzen und ich achte sie gleichermaßen als zugehörig zu mir.

Dabei achte ich das Österreichische und die Besonderheiten der österreichischen Kultur, die sich deutlich von der deutschen abheben. Ic komme gern zur Hälfte von da und besuche das Land, meiner mütterlichen Familie, so oft ich kann.

Ich gehe davon aus, das vor etwas Größerem jedes Land und jede Kultur ebenbürtig sind. Und ich sehe jedes Land und Volk auch eingebunden in ein ethnisches Schicksal. Ich achte dabei sowohl Unterschiede als Bereicherung, wie auch Gemeinsamkeiten.

Als Deutscher im Einklang mit deutscher Geschichte bin ich auf einer höheren eben auch Weltbürger. Das schließt sich nicht aus.

In meiner aktuellen Arbeit habe ich viel mit Migranten/innen zu tun und sehe die tiefen Wirkungen, die es hat, wenn man

  • nicht weiß, wo man national zugehörig ist
  • sein Land "verraten" hat durch einen leichtfertigen Wegzug
  • Auswirkungen einer Migration der eltern zu tragen hat, obwohl man im neuen Land geboren ist

Aus dieser Arbeit kann ich auch berichten, dass es beobachtbar heftige Wirkungen hat, wenn man Menschen fragt, in welchem Land sie mehr Kraft entwickeln: das, aus dem sie kommen oder das, in welches sie gegangen sind. Einhellige Antwort meiner Kursteilnehmer erstaunlicherweise: das Land aus dem ich komme. Und dies kommt beglitet von sehr ressourcevollen Physiologien. Dann kommt aber auch: hier ist es leichter, oder nicht? (Fragender Blick)

Sehr viele Teilnehmer dieser Art berichten mir, dass sie hier hergekommen sind, weil sie es auf Sozialhilfe abgesehen haben, die sie dann auch bekommen. Dabei haben sie (teils kriminelle) Gewohnheiten aus ihrem Land quasi "mitgebracht", die dort zum Überleben absolut unabdingbar sind, hier aber nicht. Dies führt natürlich ständig zu Konflikten mit dem Gesetz.

Oft sind diese hier beschreibenen Menschen auch nciht bereit, ihre alte nationale Identität aufzugeben und auch nur die Sprache des neuen Landes hinreichend zu lernen. Im Alltag trifft man sich nur mit Emigranten aus dem eigenen Land uhnd spricht die eigene Sprache. dies macht es ganz offenbar sehr schwer, das neue Land als Heimat zu nehmen und sich durch Leistung und Beitrag neue Heimatrechte zu erwerben. Ein Blick geht ständig in die alte Heimat. (S.a. Vertriebene und ihre Verbände)

Gestern sprach ich gar mit einem polnischen Teilnehmer, welcher Anfang 20 schon sechs Mal wegen schwerer Delikte eingesessen hat. Er will gerne damit aufhören, schafft es aber nicht. Ich fragte ihn, wie wäre das in Polen, wärest du da auch kriminell? Er antwortete: "Nein. Auf keinen Fall. Das ist ja meine Heimat."

Sehr oft erlebe ich, dass Teilnehmer, die offensichtlich besser in ihrer Heimat aufgehoben wären, mir und dem deutschen System von Hilfe äußerst arrogant und überheblich gegenüberstehen und sich konsequent weigern, trotz Einsicht, Schritte zu einer eigenen Selbständigkeit und einem Beitrag zur Gemeinschaft zu gehen. Sie bleiben in einer geradezu schmarotzerischen inneren Haltung. Dies ist oft mit selbstzerstörerischem Verhalten verbunden.

Ich habe mich dann oft gefragt: wo wird dieser junge Mann zum Mann, wo muss er sich bewähren? Ich komme dann darauf: in seiner Heimat mit dem gefährlichen und schweren Leben. Dort bekommt er die meiste Kraft, weil er sich dort bewähren muss.

Dies ist allerdings in keinster Wiese so zu verstehen, dass ich der Meinung wäre: "Ausländer raus". Auf keinen Fall! Jedwede politische Konsequenzen aus meinen Beobachtungen zu ziehen wäre nach meiner Einschätzung unangemessen.

Was ich beobachte: es gibt einen Zusammenhang zwischen persönlichem Schicksal und Umgang mit der nationalen Herkunft/Heimat, zwischen Lebens-Kraft und persönlicher Würde und Herkunft sowie der Haltung ihr gegenüber.

Herzliche Grüße
Christoph
 
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@Christoph, vermute ich richtig, dass du vorwiegend mit "sozialen Härtefällen" zu tun hast?

Also, auf das Klientel, das du betreust, deine Beobachtung zutrifft, aber es doch auch einen Teil gibt, die gar nicht zu dir kommen, da sie sich gut und gerne in ihre neue Heimat einleben?
 
Hallo Spiraltribe,

natürlich kann und wollte ich zunächst nur etwas über die Klientel sagen, mit der ich betroffen bin, Das ist natürlich klar. Und es handelt sich tatsächlich um "soziale Härtefälle".

Diese Klientel hat aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten im neuen Land (ob hier oder woanders wird egal sein) einen Beitrag zu leisten, der ihnen Heimatrechte erwirbt. Und ich rede von den Wirkungen in der Seele, die sich ganz körperlich äussern.

Alerdings vermute ich, dass diese Fälle nur im Extrem widerspiegeln, was möglicherweise grundsätzlich gilt. Man muss natürlich immer den Einzelfall anschauen. Aber das mit dem Verrat am Heimatland und seiner Wirkung in der Familienseele ist bereits anderweitig verbrieft. Viele Aufstellungen mit Migranten weisen darauf hin.

Auch meine eigene Erfahrung als Mann mit binationaler Herkunft und nicht sozialer Härtefall (nicht mehr), als Kind einer bildungsbürgerlichen Familie aus zwei Nationen bestätigt das.

Vielleicht werde ich einen neuen Thread eröffnen? Aber nein - dann bekomme ich wieder Ärger mit den hier herrschenden Glaubensgrundsätzen. Nein ich lasse es.

Viele Grüße
Christoph
 
angeregt durch die Disksussion frage ich:

Ist es noch ein so großer Unterschied zwischen Österreich und Deutschland ?
Zwischen Süddeutschland und Nordfrankreich ? Oder Noriditalien ? Oder Spanien ?

Ich sehe für mich eher einen Unterschied, so das ich von "zwei Nationen" spreche von z.B. Deutschland - Nordafrika.

Ich komme auch aus einer gemischten Ehe aus Europa.
Mir gehr es eher darum die Tradition, das typische des Vaters und der Mutter ein Stück weit zu integrieren.
So wie Norddeutsche alles in Aspik legen, und Süddeutsche gerne kleine weiße Würstchen mit süssem Senf essen. Oder andere Eigenheiten haben.

Gut man sieht etwas anders aus, man bekommt als Kind Dinge auf den Teller oder nicht auf den Teller was andere (nicht) bekommen. Und es bildet ein Stück zuhause, in einem selbst. Man diskutiert leidenschaftlicher, und/oder lauter, ... aber das ist dann halt so.

Ich habe auch nicht verstanden: Leichtfertig die Heimat verlassen.
Was wäre das ? Ich kenne niemanden der das in meinem Umfeld getan hätte.
Ich habe z.B. in einem anderen Land gelebt, weil der Mann den ich liebte dort hinversetzt wurde und ich ein Kind bekam. Mag sein, das es altbacken für einige klingt, aber ich bin dann einfach mit, und dabei geblieben. Das war für mich normal. Hauptsache wir waren zusammen.
Mein Denken und fühlen hat sich allerdings verändert dadurch. Ich sehe wie gut wir es haben, wie eine gewissen Angleichung hier in den "reichen Ländern" entsteht.
Das was die Unterschiede ausmacht, sind vielleicht die bereits oben erwähnten Eigenheiten, Angewohnheiten, Lebensweisen, die glaube ich in jeder Familie individuell sind, und wenn viele Kilometer dazwischen liegen in Nuancen das Streuungsmaß vergrößern.

Ist es Leichtfertigkeit zu sagen, eine gemeinsame Sprache wäre für mich kein Problem ?
Vielleicht weil ich unterscheide.
Zwischen dem was keine Sprache und kein Pass mehr beeinflussen kann, das innere Gefühl, das was die Eltern als individuelles Nest und Gefühl dazu gebildet haben.

Schwierig auszudrücken, weils Gefühle sind.

Grüße
liebe
 
Hallo Liebe,

wenn man auf die langfristigen Wirkungen schaut, dann sind es sogar zwischen Österreich und Deutschland Welten.

Man erkennt es an den Wirkungen obe das verlassen des Landes als ein Verrat in der Seele wirkt oder nicht. Und da muss man den Einzelfall anschauen.

Interessant sind auch in diesem Zusammenhang die Gedanken Karl-Heinz-Rauschers* über systemische Gesetze, wie sie bei Ethnien wirken:

Klar und deutlich tritt die Ordnung des Ursprungs auch in den Beziehungen zwischen Volksstämmen und Nationen hervor. Das Volk, das als erstes ein Land besiedelt, hat Vorrang. Die Völker, die später kommen, genießen nur Gastrecht. Wenn sie bleiben wollen, müssen sie sich weitere Rechte durch Verdienste erwerben nach dem Gesetz des Volkes, das zuerst kam.
Wie wir alle wissen, ist die Ordnung des Ursprungs durch die erobernden Völker der Geschichte mißachtet worden und wird heute noch mißachtet. Es gibt also genügend Material, um zu studieren, welche negativen Folgen die Mißachtung dieser Ordnung auf Völkerebene mit sich bringt. Die Folgen sind wiederkehrende Kriege, ethnische Massaker und Unglück auch im Volk der Eroberer über viele Generationen hinweg. Die meisten Krisenherde, die unsere Welt derzeit erschüttern, sind auf die Mißachtung der Ursprungsordnung zurückzuführen und sie werden sich erst lösen, wenn die Ordnung des Ursprungs wieder geachtet wird und wenn auch die Opfer der gewaltsamen Landnahmen benannt werden und Achtung finden, und wenn ihre Nachfahren ihr Land in großen Teilen wieder bekommen.
Quelle: Rauscher Karl Heinz: Weiterbildung in Systemaufstellungen, Kimratshofen 2003

Alles Gute
Christoph
 
hmmm..

interessanter Text. So in etwa denke ich auch darüber , nur kann ich es nicht so gezielt ausdrücken.
Die nicht gerechtfertigte Landbesetzung. (Die Rangfolge der Volksstämme in einer Nation. Aber das Thema ist schwierig zu diskutieren, weils oft vom Weg abkommt. )

Gut, das betrifft jetzt welche die in ein anderes Land gehen.

Wäre das eine Leichtfertigkeit, einfach zu sagen, weil wir schon mal dachten Recht an dem Land zu haben, müssen andere weichen, und wir sind jetzt hier ?
Also alle die dann folgen und die anderen verdrängen, würden eine Leichtfertigkeit begehen ?
Ui, muss man da um die Ecke denken.

Ich hatte es ganz pragmatisch so verstanden, wann verlässt man sein Land
Leichtfertig ?
Ist die Welt kennen lernen auch leichtfertig ?
Weil die Seele vielleicht etwas anderes kennen lernen will ?
So in etwa ?
Schon so'n bisschen kompliziert.

Grüße
liebe
 
Hallo Liebe,

nein - ich wollte das Thema noch mal erweitern. Ich meinte das Zitat nicht in Bezug auf die Leichtfertigkeit. Diese erkennt man an den unguten Wirkungen bis in nächste Generationen.

Vielleicht ist es leichtfertig, wenn man sein Land verlässt, um einem dort üblichen schweren gemeinsamen Schicksal, das allen durch Geburt auferlegt ist, wie schwierige Lebensumstände, Konflikte oder Gewalt bzw. hunger oder wirtschaftliche Schwierigkeiten, zu entgehen. Das kommt der Seele offenbar wie ein Verrat an jenen vor, die dort bleiben mussten. Dann geht das nicht gut.

Natpürlich kann ich das nur aufgrund jener Schicksale sagen, die mir bisher begegnet sind. Oft war es so.

Ich denke an einen jungen Kurden, der mir neulich begegnete. Er nimmt Drogen, ist nirgendwo in der Lage, sich einigermaßen anzugleichen, ken Schulabschluss, kriminelles Verhalten verschiedenster Art, völlig überhebliche Haltung, Ansprüche bis dorthinaus usw.

Ich fragte mich: wo wird der zum Mann? Wo muss er Kraft entwickeln. Die Antwort ist ganz klar: er muss nach Kurdistan (irakischer Teil) zurück und sich dort als Mann bewähren. Er muss sich der Gefahr des eigenen Todes und der Verfolgung aussetzen und bestehen. Dann gewinnt er Kraft und Würde.

Auch denke ich an die angeblichen "Deutsch-Russen" mit inzwischen deutschem Pass. Sie haben gar keine Wurzeln mehr. Und wenn sie dann einen deutschen Pass haben, dann ist ihnen der Weg nach Kirgisien und Kasachstan, nach Russland und in die Ukraine versperrt und die Seele erlebt das als Verrat. Dabei wollen sie keine Deutschen sein - wenn man sie fragt sind sie Russen. Wo gehören sie hin? Eine Rückkehr ist nach einem solchen Schritt gar nicht mehr möglich - mit Blick auf die Wirkung. Oft ist für diese Menschen der einzige Weg, anzuerkennen, dass sie gar keine Wurzeln mehr haben und keine Heimat. Schwer für sie. Und der Weg ist, das Russische zu vergessen und Deutsche zu werden. Ganz und mit allen Konsequenzen.

Ich habe da noch spannende und schwierige Arbeit vor mir...

Viele junge Deutsche mit türkischer Abstammung haben es da wesentlich besser. Sie sind oft integriert und haben den Schritt nach Deutschland - wo sie ja oft geboren sind - endgültig vollzogen. Sie haben das Deutsche genommen mit allen Konsequenzen und sind sich klar, dass sie keinen Weg zurück in die Türkei haben. Dort gelten sie auch an der Oberfläche als Deutsche. Hier haben sie einen ganz eigenen Beitrag, den sie qua Beruf und Kultur leisten. Sie bringen Türkisches und integrieren es in das Deutsche und bereichern so das System mit dem Ihren.

Alles Gute
Christoph
 
also ich bin stolz darauf österreicher(in) zu sein. ich sprech zwar lieber englisch als deutsch und schottland wäre meine wahlheimat, aber trotzdem bin ich stolz auf meine herkunft.

das war ich lange nicht. ich dacht lange es sei schlecht österreicher zu sein weil viele damit hitler und dergleichen verbinden. noch stärker als mit deutschland. (die erfahrung hab ich zumindest mit britischen und amerikanischen bekannten gemacht) mir ist es lang so vorgekommen als würden wir entweder mit australien verwechselt oder als nazis abgestempelt.

irgendwann hab ich dann bemerkt dass österreich eigentlich ziemlich in ordnung ist. wir haben eine sozialversicherung und lassen die ärmeren nicht hängen (meistens) und unsere politik ist auch nicht schlimmer als überall sonst. ich denke ich kann durchaus stolz darauf sein hier geboren zu sein! unsere geschichte ist hübscher als die von vielen anderen ländern. wir haben eigentlich nicht so brutal koloniesiert so wie viele andere großstaaten damals. wir müssen uns unseres landes sicher nicht schämen. und hitler wurde immerhin nicht bei usn groß!
 
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Meine Wurzeln sind in Österreich, dort wurde ich geboren, aber meine Heimat ist immer dort wo ich mich wohl fühle und wo ich mit meinem Mann und meinem Kater leben kann. :winken5:
 
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