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Mipa..
Guest
Ich habe mir vorgenommen, hier in den Bergen, mit den verlangten Reflexionen zu beginnen. Eine pro Woche soll es sein und ich habe schon seit drei Wochen nichts geschrieben. Das mir, die es liebt zu schreiben. Ich hatte gehofft, hier würde sie mir zufliegen, die Worte. Das tun sie auch, aber anders als sie sollten. Ja, ich würde gerne etwas schreiben über das Mitteilungsbedürfnis und die Einsamkeit meines letzten Patienten, die er sich gerne damit vertrieb, immer wieder nach mir zu verlangen oder über das Zimmer mit den vier lustigen Frauen, die sich gegenseitig Mut machten, unterstützten und mich in ihre Spässchen mit einbezogen, sodass ich zwischendurch mitlachen musste oder über den alten Herrn, der verwirrt und angstvoll eine op abwartete und nicht wusste, wie ihm geschah. Ich setzte mich zu ihm und hielt einfach seine Hand. Solche dinge reflektiert man nicht. Die kann man nicht anders oder besser machen, braucht kein Material und keine Hygienregeln und auch keinen Zeitplan. Sie verlangen Mitgefühl, ein lächeln, ein wenig Herz. Darüber will aber keiner was lesen, denn sie sind nicht messbar, können nicht beurteilt oder verrechnet werden. Einfühlungsvermögen wird vorausgesetzt und doch begegnet es mir selten. Was für eine verrückte Welt.
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