Der Weg
Es war ja nicht mein erster wegabschnitt, aber definitiv der einzige, bei dem ich mich schon auf dem ersten km verlaufen habe. Die Beschilderung war miserabel und mein desolater Orientierungssinn trug das übrige dazu bei, dass ich mich schon zu Beginn meiner Wanderung ziemlich verloren auf einer Weide wiederfand, wo dummerweise mutterkühe mit ihren Jungen weideten, die mich wenig begeistert anstarrten.
Dem Handy sei dank, fand ich bald auf den rechten Weg zurück

. Das mit den wegen ist so eine Sache. Es zeigt sich im aussen, wie in meinem Innern. Ich scheine Umwege anzuziehen, habe aber dennoch den Eindruck, nie alleine oder verlassenen zu sein. Gerade Wege gibts bei mir nicht und so war es auch dieses Mal. Nach den drei Seen, die ich unbedingt passieren musste, um auf den richtigen Weg zu gelangen, verirrte ich mich wieder oder meinte es zumindest. Ich landete auf einer Anhöhe, mitten in einem Weinberg und suchte die kartause, mein Etappenziel. Erstaunt stellte ich fest, dass sie direkt unterhalb der Anhöhe lag und viel näher war, als erwartet.
Der Weg, egal welchen ich begehe, ist immer ein Abbild meines inneren Weges. Ich habe das mit viel Erstaunen und Faszination vor einiger Zeit festgestellt. Die Umwege, die ich regelmässig mache, sei es auf dem Weg draussen oder in meinem Innern, sind spannend, teilweise sehr anstrengend und rückblickend immer bereichernd, weil sie plötzlich eine Chance oder Möglichkeit offenbaren, an die ich zunächst nicht gedacht habe oder mir eine unerwartete Erfahrung bescheren..
Ich habe es vor langer Zeit Hier irgendwo geschrieben. Es sind alles Puzzleteile, vielleicht an der falschen Stelle abgelegt, vielleicht noch auf der Suche nach dem richtigen Platz im Gefüge.
Aber da ist einer, eine Instanz in meinem Innern, die kennt bereits das ganze Bild.
