Das würde ich unterschreiben. Die viel gehörte Antwort darauf lautet: Demut habe ja nichts mit Sich kleinmachen und Unterwerfung zu tun. Sondern
Nur, lieber Inti, warum sagst du dann "Demut" und nicht "Respekt"? Ich denke, man kann nicht einfach Wörter ihrer lexikalischen Bedeutung berauben und sie privat so umdefinieren, daß sie in Widerspruch zu der Bedeutung stehen, mit der sie in unserer Sprachgemeinschaft eingespielt sind. Das ergibt keinen Sinn.
Wie ist der Begriff "Demut" eingespielt?
http://de.wikipedia.org/wiki/Demut
Es macht in heutiger Zeit keinen Sinn mehr, "Demut" als positive Attitüde zu empfehlen, es sei denn für die Herrschaften an der Spitze von Religionsgemeinschaften und Sekten, die sich auf diese Weise die Untergebenheit ihrer Gläubigen sichern.
Hallo Tommy,
ich glaube Du hast verstanden.
Mein Zitat wurde völlig aus dem Kontext gerissen. Es ging um den Kirchenvater Augustinos, der welcher, obwohl einer der klügsten Köpfe seiner Zeit, nach Jahren der Suche und des Experimentierens, vom Christentum geblendet und vereinnahmt wurde.
In seinen ,,Bekenntnissen" setzt er sich intensiv mit der Demut auseinander; und kapituliert schließlich. Es ist genau die Art von Demut, welche von ihm praktiziert und empfohlen wird, auf welche sich mein Zitat bezieht und die bis heute von Religions und Sektenautoritäten eingefordert wird.
Es ist auch nicht richtig, daß ein nicht demütiger Mensch dann natürlich das Gegenteil, nämlich hochmütig, sein muß.
Ich rede von der Freiheit des Geistes.Ein freier Geist ist einfach nur frei, denn wäre er hochmütig, wäre er im strengeren Sinne schon nicht mehr frei.
Ein wirklich freier Geist wird nicht immer geliebt, denn Krämerseelen und Neider können ihm hart zusetzen.
Ich bin der Überzeugung das sich die ,,Wahrheit" - was immer das ist - nur ungern von von kniefälligen, demutsvollen Suchern finden lassen wird, eher hingegen von freien und mutigen und deshalb ebenbürtigen Geistern.
Demut in der oben geschilderten Variante ist nichts anderes als ein Tauschobjekt. Ich unterwerfe mich und dafür bekomme ich Güter, Erkenntnis,Glück ect.
Ich hielte nicht viel von einem Gott oder einer ,,Wahrheit" die sich auf einen solchen Kuhhandel einließen.
Echte Demut kann nicht eingefordert werden, denn sie ist kein Gefühl von anhaltender Dauer.
Beim Anblick eines Kindes oder Babys, welches voller Vertrauen und argloser Liebe in die Welt blickt, beim Erhalt eines unverdienten Geschenkes der Zuneigung oder Anerkennung zB, beim Anblick jedweder Schönheit oder wenn mich mein Hund freudig begrüßt obwohl ich ihn noch nicht gefüttert habe, dann, ja dann kann mich ein Gefühl der Demut ergreifen. Diese Gefühl ist völlig
selbstlos, erwartet nichts zurück. Im Gegenteil, es schmerzt sogar.
Und weil es schmerzt, kann es nicht von anhaltender Dauer sein.