Machtausübung der Mutter.....

"Das wäre ihr Ende, das will keiner... "

Da hat sie dich erfolgreich manipuliert. Such dir selbst Hilfe, falls du das nicht in dir erlösen kannst- unfrei wirst du auch keinem anderem helfen sachlich können... logisch, denn ein unzulängliches Gefühl bleibt solange erstmal zurück.
Wirf dir das bitte nicht vor, unfrei zu sein. Bei so einer Mutter ist es schon Kunst zu überleben.
Alles Liebe dir!

manipulation ist der fluch und die erlösung, den spieß umdrehen!
 
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ich glaube, es geht hier nicht um imstichlassen von jemanden, sondern darum, eine drückende abhängigkeit zu beenden.
sonnenkind hat ja die haltung ihrer mutter respektiert und braucht daher keine schuldgefühle zu haben.
wenn sie vertrauen zu ihrem eigenen weg aufbauen kann, kann sie auch vertrauen zu den weg ihrer mutter entwickeln.

lg winnetou:)
 
Doch diese Anerkennung suche ich heute bei meiner Mutter nicht mehr. Ich weiß, dass sie selbst auch Opfer ist, ihre Kindheit aber nie aufgearbeitet hat und so ihren Kindern das nich geben konnte was sie gebraucht haben.
Sie war schon immer so, wie sie jetzt ist, das hat mit dem Alter nichts zu tun, außer das jetzt die Demenz dazu gekommen ist.

Ich sehe immer hinter die Dinge, so dass man mir sagt, dass ich immer alle entschuldige, weil ich sie verstehen kann und dadurch selbst auf der Strecke bleibe.

Das war für mich eine Erleuchtung!
Bin momentan in einer ganz ähnlichen Situation, auch mit meiner Mutter, und auch ich denke immer, sie ist ja selbst Opfer (das Kind ihrer Eltern eben) und kann nicht anders ... versuche auch immer, Verständnis für sie aufzubringen - und bleibe dabei selber auf der Strecke.

Was ich aber bei Deinen Worten auf einmal ganz deutich fühlte (die Erleuchtung):
Das Mitgefühl ist nur eine Ausrede von mir, um nicht den Schlussstrich zu ziehen, um nicht "böse" handeln zu müssen (bin auch von Kindsbeinen mit Schuldgefühlen gefüttert worden).

Auch in Deinen Posting 83 und 93 schreibst Du wieder, wie Du wütend wirst, dann aber gleich wieder Mitgefühl für Deine Mutter hast und so Deine aufkommende Wut erstickts (bzw. gegen Dich richtest). Genau wie ich.

Das mit dem Entschuldigen der Mutter, dass sie selbst Opfer war, das ist wirklich ein Thema ,was ich ganz schlecht ausschalten kann. Anderseits weiß ich schon, dass sie ihre Probleme hätte aufarbeiten können. Aber nicht jeder ist dazu bereit und sieht das als wichtig an.
Sie fühlt sich nun verlassen und versteht nicht, warum ihre Kinder ihr nicht helfen. Das wird ihr auch keiner klar machen können.
Und.... ich sollte auch das "ausschalten" weil sich sonst alles weiter im Kreis dreht und ich nie da heraus komme.

Denke, Du musst Dein Mitgefühl für Deine Mutter gar nicht "ausschalten". Ich kann meiner Mutter klipp und klar sagen, dass ich das nicht mehr will, den Kontakt zu ihr abbrechen - auch wenn ich sehe, dass auch sie Opfer ist und nicht anders handeln kann. Ich muss nicht weiter den "Blitzableiter" für sie spielen und dabei selber zugrunde gehen. Auch Du sagst ja selber, Du fühlst Dich einem Zusammenbruch nahe ...

Jung meinte einmal, man darf/soll auch bewusst einmal etwas "Böses" tun ... richtig verstanden ist das sehr weise gesprochen!

Danke auch an Loop (und manch andere) für ihre weisen Beiträge.

Grüsslein, Ghostwriterin
 
Zitat von Ghostwriterin :
Was ich aber bei Deinen Worten auf einmal ganz deutich fühlte (die Erleuchtung):
Das Mitgefühl ist nur eine Ausrede von mir, um nicht den Schlussstrich zu ziehen, um nicht "böse" handeln zu müssen (bin auch von Kindsbeinen mit Schuldgefühlen gefüttert worden).

Hallo Ghostwriterin, :)

genau das ist es, ich möchte auch nicht "böse" sein. Denn wenn man "böse" ist, dann bekommt man erst Recht keine Anerkennung und wird abgelehnt.

Kannst du deiner Mutter das wirklich klar machen, dass du ihr nicht helfen kannst ? Vermutlich ist das selten der Fall. Und natürlich sollte man es davon nicht abhängig machen, denn dann hat man wieder einen Grund den Schritt nicht zu gehen.

Ja, Jung hat Recht, das war ein sehr weiser Mann :)

Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Schritt und alles Liebe :umarmen:
Sonnenkind
 
Hallo Sonnenschein,

Mir ist erst seit dieser Woche klar, wie fertig mich der Kontakt zu meiner Mutter (wieder) macht. Im September war ich zwei Wochen bei ihr in Italien, ich musste wegen einer Angelegenheit so lange bleiben, und da tat sie permanent ihr Möglichstes, damit ich mich schlecht fühle. Wie ich darauf reagierte, würde jetzt zu weit führen, jedenfalls habe ich das meiste heruntergeschluckt.

Seit ich zurück bin, läuft aber bei mir alles schief, es kommen ständig Wut und Ohnmachtsgefühle in mir auf, wenn ich nur schon an sie denke; am Montag hatte ich einen bösen Sturz (bin schon wieder fast völlig wiederhergestellt), und am Freitag bekam ich im Geschäft plötzlich heftiges Herzstechen und es wurden meinetwegen die Sanitäter aufgeboten ... auch gestern war ich wieder etwas "zittrig", und da wurde mir klar, wie sehr mich das alles mitnimmt und dass ich nicht weiter mit der "Verständnis-für-die-Mutter-Masche" alles herunterschlucken kann.

Wie ich es anstellen soll, weiss ich aber noch nicht ...
Ich hatte schon einmal für einige Jahre den Kontakt zu ihr abgebrochen, damals war es mehr "geschehen", sie läutete im falschen Augenblick an und sagte auch noch etwas Falsches, worauf ich sie nur noch anschrie und ihr alles an den Kopf warf. Für mich war das SEHR befreiend, ich fühlte mich darauf einfach HERRLICH! von schlechtem Gewissen keine Spur (was ich nicht für möglich gehalten hätte).
Damals lebte aber mein Bruder noch, er ist im September vor einem Jahr gestorben, und er hielt völlig zu mir, konnte mich sehr sehr gut verstehen; er war sogar erleichtert, dass ich so "böse" zur Mutter bin, da war er nicht alleine mit seiner Wut und Ohnmacht.

genau das ist es, ich möchte auch nicht "böse" sein. Denn wenn man "böse" ist, dann bekommt man erst Recht keine Anerkennung und wird abgelehnt.

Das ist genau auch meine grösste Angst, die anderen sehen ja alles nur von aussen, die arme alte kranke Mutter und die böse Tochter, die sie einfach im Stich lässt. Ich weiss nicht, vielleicht braucht man wirklich einen "Anwalt", um so etwas durchziehen zu können, jemanden, der wirklich zu Dir hält (weiss nicht, ob mein "innerer Anwalt" schon stark genug dazu ist) ... mich und bestimmt noch einige hier im Forum hast Du jedenfalls ganz bestimmt, egal was kommt.

Und Deine Brüder? Wenn ich mich recht erinnere, hält ja der eine aus Interesse seinen Kontakt zu ihr aufrecht und der andere meint, eine "auswärtige Versorgung" wäre ihr Ende? Wäre natürlich schon toll, wenn Du in einem von ihnen - überraschenderweise - einen Anwalt finden würdest. Und sonst ...

Vielleicht müssen wir einfach ins kalte Wasser springen ... am liebsten würde ich Dich schubsen.
Und wie Loop sagt: Manchmal kommt die Kraft, etwas zu tun, erst, wenn man es tut.

Ich wünsche Dir von Herzen dass Du es bald! schaffst.

(Falls Du Dich im Moment hier "ausklinken" willst, um mit Dir selber klarer zu kommen, ist für mich schon o.k., brauchst auf meinen Roman nicht zu antworten.)

Alles Liebe :umarmen:
Ghostwriterin
 
...und ich hoffe...daß Ihr Euch von Euren Müttern so weit abnabelt...daß Ihr, wenn diese eines Tages sterben, das Erbe...wenn vorhanden, ablehnt...würde zumindest der Anstand fordern.


Sage
 
...und ich hoffe...daß Ihr Euch von Euren Müttern so weit abnabelt...daß Ihr, wenn diese eines Tages sterben, das Erbe...wenn vorhanden, ablehnt...würde zumindest der Anstand fordern.


Sage

Aha.

Findest du.

Find ich interessant.

Und vor allem finde ich interessant, daß du das in dermaßen vereinnahmender und verallgemeinernder Wortwahl tust.

Man KANN das nämlich auch ganz anders sehen.

Aus verschiedenen Blickwinkeln grüßend
Kinnaree
 
...und ich hoffe...daß Ihr Euch von Euren Müttern so weit abnabelt...daß Ihr, wenn diese eines Tages sterben, das Erbe...wenn vorhanden, ablehnt...würde zumindest der Anstand fordern.

Sage

das erbe ist auch ein aspekt, der zum tragen kommt, wenn man darauf spitzt.
abnabelung von der mutter bedeutet aber nicht automatisch die verpflichtung zur ablehnung des erbes.
mir erscheint wichtig, dass man sich von der projektion der ohnmacht der mutter lösen kann.
dann kann man erst die eigene ohnmacht erkennen, die man selber aufgebaut hat.

lg winnetou:)
 
...und ich hoffe...daß Ihr Euch von Euren Müttern so weit abnabelt...daß Ihr, wenn diese eines Tages sterben, das Erbe...wenn vorhanden, ablehnt...würde zumindest der Anstand fordern.

Liebste Sage

Von meinem Bruder habe ich keinen Cent geerbt, den Zugang zu seinem Konto hatte meine Mutter und es reichte gerade noch für die Beerdigung.

Ich habe etwas VIEL Wertvolleres von ihm geerbt. All seine Papiere, seine Uhr, ein Polohemd, das auch mir gut steht, ein Zigarettenstümmel von ihm hebe ich auch auf, einen hat meine Cousine.

Ja, ich hatte jetzt aus Eigeninteresse vermehrt Kontakt zur Mutter. Im Mai ist sie wieder einmal umgezogen, und da bin ich zuvor noch einige Tage zu ihr gereist, nur um eben die Uhr und die Papiere meines Bruders zu mir zu nehmen, nicht dass sie sie mir "aus Versehen" beim Umzug noch verschwinden lässt.

Ich hatte ihr immer gesagt, ich möchte bei der Auswahl seines Grabes dabei sein, dann hat sie aber jetzt im August ganz plötzlich selber alles bestellt und als ich hinkam, war das Grab schon fertig. Es gefällt mir zum Glück. Die Angelegenheiten, die ich noch regeln wollte (weshalb ich länger als vorgesehen geblieben bin): ich wollte noch den Hund meines Bruders, der jetzt im Heim ist, besuchen, es kam aber ständig etwas dazwischen - vielleicht musste es so sein, weiss auch nicht, ob es dem Hund gutgetan hätte ...

Nach all den Umzügen und sonst ist das Konto meiner Mutter bestimmt nicht am Überlaufen, sie lamentiert selber, wieviel sie für dies und jenes ausgeben musste und dass da nicht viel übrig ist.

Stimmt, dass ich sie nur aus Interesse besuchen gegangen bin, beide Male nur wegen meines Bruders, bestimmt nicht, um sie zu sehen - und DA war ich nicht ehrlich zu ihr, und gut möglich, dass ich jetzt, da ich sie nicht mehr brauche, fallen lasse. Die Sachen meines Bruders habe ich jetzt ja, und sein Grab ist auch vollendet ... vielleicht gehe ich das nächste Mal wenn ich sein Grab besuche wieder ins Hotel wie im letzten Oktober.

Hoffentlich genügt Dir das zur Rechtfertigung, sonst nur zu ...

Nichts für ungut, Ghostwriterin
 
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P.S.
Ein Kind, das von der Mutter anständig behandelt wurde, liebt seine Mutter und braucht sich nicht wegen des Erbes bei ihr einzuschleichen. Nach Deiner Logik steht also einem "Kind", das seine Mutter nicht lieben kann, auch ihr Erbe nicht zu? Nach dem Liebesentzug also auch noch eine "Bestrafung"? Während einem Kind, das seine Mutter liebt, da anständig von ihr behandelt, auch noch ihr Geld zusteht?
Lach, das ist Erpressung pur, damit lässt sich's vorzüglich manipulieren, und das ist höchst unanständig.
 
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