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ZITATE MARCUS AURELIUS STOIZISMUS
Marcus Aurelius: Selbstbetrachtungen

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-4.php
Selbstbetrachtungen. Viertes Buch. Aus: Innerlicher Rückzug III.
"Man liebt es, sich zuzeiten aufs Land, ins Gebirge, an die See zurückzuziehn. Auch du sehnst dich vielleicht dahin. Im Grunde genommen aber steckt dahinter eine große Beschränktheit. Es steht dir ja frei, zu jeglicher Stunde dich in dich selbst zurückzuziehn, und nirgends finden wir eine so friedliche und ungestörte Zuflucht als in der eignen Seele, sobald wir nur etwas von dem in uns tragen, was wir nur anzuschauen brauchen, um uns in eine vollkommen ruhige und glückliche Stimmung versetzt zu sehen-eine Stimmung, die nach meiner Ansicht freilich ein anständiges, sittliches Wesen bedingt. Auf diese Weise also ziehe dich beständig zurück, um dich immer wieder aufzufrischen. Einfach und klar und bestimmt aber seien jene Ideen, die aus deiner Seele so manches hinweg spülen, wenn du sie dir vergegenwärtigst, und dir eine Zuflucht schaffen sollen, aus der du nicht schlecht gelaunt zurückkehrst. Und was sollte dich auch dann verdrießen? "Die Schlechtigkeit der Menschen?"

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-5.php
Selbstbetrachtungen. Fünftes Buch. Aus: Sich den hinderlichen Mitmenschen entziehen XX.
"Das Gesetz, das uns vorschreibt, den Menschen wohl zu tun und sie zu ertragen, macht sie uns zu den am meisten befreundeten Wesen. Insofern sie uns aber hinderlich werden können, das uns Gebührende zu tun, ist mir der Mensch etwas ebenso Gleichgültiges wie die Sonne, der Wind, das Tier. Nur dass sich ihrem verderblichen Einflusse ja eben entgegentreten lässt. Man entziehe sich ihnen oder suche sie umzuwandeln, so geschieht unserem Streben und unserer Neigung kein Eintrag. Auf diese Weise verwandelt und bildet die Seele ein Hindernis unseres Willens um in sein Gegenteil: was unser Werk aufhalten sollte, gestaltet sich selbst zum guten Werke, und ein Weg öffnet sich eben da, wo uns der Weg versperrt ward."

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-6.php
Selbstbetrachtungen. Sechstes Buch. Aus: Marc Aurel über Chaos und Kosmos X.
"Entweder es ist alles ein Ergebnis des Zufalls, Verflechtung und Zerstreuung, oder es gibt eine Einheit, eine Ordnung, eine Vorsehung. Nehme ich das erstere an, wie kann ich wünschen in diesem planlosen Gemisch, in dieser allgemeinen Verwirrung zu bleiben? Was könnte mir dann lieber sein, als so bald wie möglich Erde zu werden? Denn die Auflösung wartete meiner, was ich auch anfinge. Ist aber das andere, so bin ich mit Ehrfurcht erfüllt und heiteren Sinnes und vertraue dem Herrscher des Alls.
XI.
"Wenn in deiner Umgebung etwas geschieht, was dich aufbringen und empören will, so ziehe dich rasch in dich selbst zurück, und gib den Eindrücken, die deine Haltung aufs Spiel setzen, dich nicht über Gebühr hin. Je öfter wir die harmonische Stimmung der Seele wiederzugewinnen wissen, desto fähiger werden wir, sie immer zu behaupten."
 
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Ich habe heute sehr viel zum Stoizismus gelesen und gelernt. Es wirkte auf mich einerseits stark desillusionierend, weil der Mensch dort in seiner ganzen Bedeutungslosigkeit realistisch dargestellt und heruntergebrochen wird, um andererseits den stoischen Weg der inneren Freiheit aufzuzeigen. Ich fand durchgängig Parallelen zu meiner eigenen Sichtweise, geprägt durch das Vorbild meiner überaus gewissenhaften Mutter sowie durch meine Strategie des "Überlebens" in einem vereinnahmendem Umfeld. Stoizismus war also immer mein ungewöhnlicher Weg. Dass mein natürlich gewählter Weg einer antiken Philosophie entspricht, fiel mir bisher nicht auf. Ich suchte eher in psychologischen oder gleich in religiösen Themen nach Übereinstimmungen und die gibt es auch. Die fehlenden Puzzle-Teile hab ich jetzt für mich zusammen. Das stärkt mich. :)
 
Ja, ich bin jetzt "gerüstet", nachdem ich gestern vor dem Lesen der Stoa wirklich eine schutzlose Phase durchlebte und echt ins trübe Grübeln kam. Aber jetzt ist alles sehr klar in mir! :)
 
Zeit ist auch ein Faktor, Zeiteinteilung. Wie viel Zeit geht verloren? Wie kann sie sinnvoll und zielgerichtet genutzt werden? Ich denke, gerade dort liegt der springende Punkt, die Zeit wird oft nicht genutzt. Ich nehme mich da nicht aus.

es kommt alles dann wenn es Zeit dafür ist - wenn du denkst du nutzt die Zeit nicht, glaube ich, du nutzt die Zeit für die Entwicklung und dann kommt wieder die Zeit wenn es Zeit dafür ist - ich gehe irgendwie eine Verbindung mit der Kraft Zeit ein und bin ihr dankbar, daß sie für mich arbeitet, im Sinne des Universums und in meinem, wenn ich den Gesetzen desselben versuche zu folgen.
Auch wenn ich vorwärts oder rückwärts oder sonstwohin reise - die Zeit weiß ich an meiner Seite.
Etwaige Selbstvorwürfe lösen sich so auch in Luft auf.
Ich habe auch einen roten Faden und dafür bin ich mir auch sehr dankbar. manchmal merke ich, wie er etwas abseits von meinem weg liegt oder ich kann ihn auch mal verlieren. Doch unser Hohes Selbst hat den Kompass.

Schon als ich jung war, prägte ich mir den Satz "der Weg ist das Ziel" ein,
das ist der Haken: der Weg, den wir nicht sehen, soll das Ziel sein? also Blindgang; also roter Faden - mit Knoten für wichtige Zwischenziele, damit wir uns daran entlanghangeln können und so beruhigt und fokussiert alles mit offenen Augen auf unserem Weg loslassen oder mitnehmen können, lieben können oder was auch immer....
 
Ja, ich bin jetzt "gerüstet", nachdem ich gestern vor dem Lesen der Stoa wirklich eine schutzlose Phase durchlebte und echt ins trübe Grübeln kam. Aber jetzt ist alles sehr klar in mir! :)

Die besonderen Attribute am "stoisch-sein" sind ja bedächtig & ausgeglichen, beherrscht & abgeklärt , so wie beschaulich & besonnen zu sein.
Ich finde diese Attribute sind ein gutes Rüstzeug für ein " gesundes fatalistisches Leben " in der Gewissheit,
dass man als Individuum seinen Platz hat -, findet durch erkennen - und diesen Platz auch durch sein Leben in der Ganzheitlichkeit ausfüllt. :)
 
es kommt alles dann wenn es Zeit dafür ist - wenn du denkst du nutzt die Zeit nicht, glaube ich, du nutzt die Zeit für die Entwicklung und dann kommt wieder die Zeit wenn es Zeit dafür ist - ich gehe irgendwie eine Verbindung mit der Kraft Zeit ein und bin ihr dankbar, daß sie für mich arbeitet, im Sinne des Universums und in meinem, wenn ich den Gesetzen desselben versuche zu folgen.
Auch wenn ich vorwärts oder rückwärts oder sonstwohin reise - die Zeit weiß ich an meiner Seite.

Wow, gut ausgedrückt. Ich hoffe, dass ich auch so weit komme und ich die Zeit ebenso als Verbündete wahrnehmen lerne. Es stimmt schon: Ich kann jedes Mal auf für mich bedeutsame Entwicklungsfortschritte zurückschauen im Laufe äußerlicher Zeitversäumnisse. Das gibt mir dann später tatsächlich auch Auftrieb.

Ich vertraue vielleicht nicht der Zeit, aber Gott, der ja HerrIn der Zeit ist. Also von daher: Ich versuche, es anzunehmen und zu verstehen, warum ich so geführt werde von oben. Manchmal werde ich blockiert von oben, weil die Zeit einfach noch nicht reif ist für das Geplante. Es muss bei vielen Dingen auch der Zeitpunkt stimmen, damit es klappt, z. B. der Antrag auf Zusatzrente für ein Familienmitglied, das nun im Rollstuhl sitzt, wodurch die Zusatzrente nun sicher gewährt wird. Vorher war das nicht so sicher.

Dass ausgerechnet jetzt noch ein Tastatur-Problem auftaucht, macht mich schon sehr nachdenklich. Ich glaube nicht an Zufälle, höchstens an Zu-fälle von oben. Ich werde fortan versuchen, einen besseren Umgang mit der Zeit zu finden, vor allem eine liebevollere. Das hast Du mir nun auf ganz besondere Weise aufgezeigt, vielen Dank! :)
 
Wow, gut ausgedrückt. Ich hoffe, dass ich auch so weit komme und ich die Zeit ebenso als Verbündete wahrnehmen lerne. Es stimmt schon: Ich kann jedes Mal auf für mich bedeutsame Entwicklungsfortschritte zurückschauen im Laufe äußerlicher Zeitversäumnisse. Das gibt mir dann später tatsächlich auch Auftrieb.

Ich vertraue vielleicht nicht der Zeit, aber Gott, der ja HerrIn der Zeit ist. Also von daher: Ich versuche, es anzunehmen und zu verstehen, warum ich so geführt werde von oben. Manchmal werde ich blockiert von oben, weil die Zeit einfach noch nicht reif ist für das Geplante. Es muss bei vielen Dingen auch der Zeitpunkt stimmen, damit es klappt, z. B. der Antrag auf Zusatzrente für ein Familienmitglied, das nun im Rollstuhl sitzt, wodurch die Zusatzrente nun sicher gewährt wird. Vorher war das nicht so sicher.

Dass ausgerechnet jetzt noch ein Tastatur-Problem auftaucht, macht mich schon sehr nachdenklich. Ich glaube nicht an Zufälle, höchstens an Zu-fälle von oben. Ich werde fortan versuchen, einen besseren Umgang mit der Zeit zu finden, vor allem eine liebevollere. Das hast Du mir nun auf ganz besondere Weise aufgezeigt, vielen Dank! :)

Hallo @Evatima ! :)

Vielleicht Probierst du es einfach mal anders herum:

Statt mit Gott gegen die Zeit.. => Ohne Gott mit der Zeit! :)
Statt: Gott herrscht über die Zeit.. => Zeit Herrscht über Gott (weil Illusionen durch die Kraft der Wahrheit (=Kraft der Zeit) Sterben) ;)

Das Gefühl die Zeit arbeite gegen einen (= Unfreiheit) hat man dann und nur dann, wenn man
- auf dem Falschen Weg ist (falsche Zielsetzung)
-- im Inneren (falscher Glaube)
-- im Äußeren (falsches Handeln)

Das Gefühl die Zeit arbeite für/mit einen (= Freiheit) hat man dann und nur dann, wenn man
- auf dem Richtigen Weg ist (ohne falsche Zielsetzung)
-- im Inneren (ohne falschen Glauben)
-- im Äußeren (ohne falsches Handeln)

Auf dem Richtigen Weg sein = im Einklang mit dem Universum = ist Taoismus :)
Die Spiritualität der Göttin! :)

RWS_Tarot_03_Empress.jpg
 
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Wow, gut ausgedrückt. Ich hoffe, dass ich auch so weit komme und ich die Zeit ebenso als Verbündete wahrnehmen lerne. Es stimmt schon: Ich kann jedes Mal auf für mich bedeutsame Entwicklungsfortschritte zurückschauen im Laufe äußerlicher Zeitversäumnisse. Das gibt mir dann später tatsächlich auch Auftrieb.

Ich vertraue vielleicht nicht der Zeit, aber Gott, der ja HerrIn der Zeit ist. Also von daher: Ich versuche, es anzunehmen und zu verstehen, warum ich so geführt werde von oben. Manchmal werde ich blockiert von oben, weil die Zeit einfach noch nicht reif ist für das Geplante. Es muss bei vielen Dingen auch der Zeitpunkt stimmen, damit es klappt, z. B. der Antrag auf Zusatzrente für ein Familienmitglied, das nun im Rollstuhl sitzt, wodurch die Zusatzrente nun sicher gewährt wird. Vorher war das nicht so sicher.

Dass ausgerechnet jetzt noch ein Tastatur-Problem auftaucht, macht mich schon sehr nachdenklich. Ich glaube nicht an Zufälle, höchstens an Zu-fälle von oben. Ich werde fortan versuchen, einen besseren Umgang mit der Zeit zu finden, vor allem eine liebevollere. Das hast Du mir nun auf ganz besondere Weise aufgezeigt, vielen Dank! :)

ich freue mich, wenn meine Worte bei dir - mit einem guten Gefühl - ankommen!
 
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Hallo @Evatima ! :)

Vielleicht Probierst du es einfach mal anders herum:

Statt mit Gott gegen die Zeit.. => Ohne Gott mit der Zeit! :)
Statt: Gott herrscht über die Zeit.. => Zeit Herrscht über Gott (weil Illusionen durch die Kraft der Wahrheit (=Kraft der Zeit) Sterben) ;)

Das Gefühl die Zeit arbeite gegen einen (= Unfreiheit) hat man dann und nur dann, wenn man
- auf dem Falschen Weg ist (falsche Zielsetzung)
-- im Inneren (falscher Glaube)
-- im Äußeren (falsches Handeln)

Das Gefühl die Zeit arbeite für/mit einen (= Freiheit) hat man dann und nur dann, wenn man
- auf dem Richtigen Weg ist (ohne falsche Zielsetzung)
-- im Inneren (ohne falschen Glauben)
-- im Äußeren (ohne falsches Handeln)

Auf dem Richtigen Weg sein = im Einklang mit dem Universum = ist Taoismus :)
Die Spiritualität der Göttin! :)

RWS_Tarot_03_Empress.jpg


na da will sich mein Ego aber aufblähen, wenn ich das lese
aber ja, die Empfindung der Freiheit auf dem richtigen Weg ist schon ein Treffer :)

die Formulierung "ohne Gott" stößt bei mir an eine Grenze, aber das macht nichts, ist interessant für mich meine Reaktion

Danke <3
 
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