A
Amalya
Guest
Widder
„Ich will.“
Same
Kleinkind 0 – 7 Jahre
Mit der Geburt beginnt das Geisterwachen des Lebensfunkens zur Ich-Erkenntnis. „Ich will“ –ist die Initialzündung des Willens als die eigentliche Lebenskraft impulsiver Selbstbehauptung. Die Lebensaufgabe der Widderphase ist die Bildung des Urvertrauens. Die ersten Erfahrungen des Kindes sind grundlegend für die Vertrauensfähigkeit seines weiteren Lebens. In den ersten Lebensjahren speichert der Verstand alle Informationen wie ein Tonband und erfährt dieserart aus dem Vorgelebten der Umwelt seine Programmierung.
Mögliche Problemstellung: Nur in den seltensten Fällen darf das Kind wirklich so sein wie es ist. Im Allgemeinen wird es so konditioniert, wie die Eltern es haben wollen. Durch diese Fremdprogrammierung des Verstandes wird das Kind genötigt, unerwünschte Wesensteile zu verdrängen. Dies macht einen Entwicklungs-Prozess in späteren Lebensphasen erforderlich, diese „Schatten“ zu erkennen, zu erfühlen, anzunehmen und in das ganzheitliche Wesen zu re-integrieren. Dieser Prozess der Transformation reicht oft durch viele Lebensphasen bis ins Alter, da der fremdprogrammierte Verstand durch fälschliche Identifikation mit ihm, mit dem wahren Wesen verwechselt wird. Immer wieder spult er in unaufhörlichem Selbstgespräch seine alten Programme ab, besonders wenn der Mensch mit seinen Verdrängungen konfrontiert wird, was es schwer macht, die frühkindlichen Konditionierungen zu durchschauen und ganz zu sich selbst zu finden. Die positiven Widdereigenschaften verkehren sich in ihr Gegenteil, wenn sich das Kind nicht angenommen und geliebt fühlen darf. Dann wird Selbstbewusstsein zu Egoismus; Zielstrebigkeit zu Aggression und Durchsetzungskraft zu Gewalt.
Stier
„Ich habe“
Wurzel
Kindheit 7 – 14 Jahre
Das Lernziel dieser Lebensphase ist die körperliche und psychische Sicherheit des Lebensraumes (gleichsam den Wurzeln der Pflanze, die entscheidend für ihr fest Gegründet sein im Erdreich sind) – und das Gefühl von Geborgenheit zu erfahren. Die Stier-Energie ist eine physisch-sinnliche, venusische Kraft, die Voraussetzung für ein sicheres Auftreten schafft. Waren die ersten sieben Lebensjahre durch die Erziehung der Eltern geprägt, ist es nun die Schule, die gesellschaftliche Normen und Werte verstandesprogrammierend vermittelt, die für die spätere Entwicklung des Menschen grundlegend sind. Diese Zeit der Körperwahrnehmung und Verstandesprägung vernachlässigt allerdings allzu oft die Bildung des Gemütes und die Entdeckung der individuellen Anlagen und Fähigkeiten des einzigartigen Menschen.
Mögliche Problemstellung: Durch mangelnde Zuwendung der Bezugspersonen, Benachteiligung oder vorgelebte Existenzangst kann eine mangelnde Verwurzelung mit der Folge eines nur schwach ausgeprägten Gefühls der Selbstsicherheit entstehen. In diesen Fällen, oder wenn die schulische Konditionierung das Kind soweit sich Selbst entfremdet, dass es seine eigentlichen Fähigkeiten nicht erkennen und leben darf, können sich die positiven Stier-Eigenschaften ins Gegenteil verkehren. Dann degradiert Treue zu Sturheit; Sicherheitsorientierung zu Ängstlichkeit – oder Zuverlässigkeit zu Misstrauen.
Zwillinge
„Ich denke“
Wachsen
Jugend 14 – 21 Jahre
Prägte die Widderzeit das Urvertrauen und die Stierzeit die Selbstsicherheit, geschieht in der Zwillinge-Lebensphase die Ausprägung der Kreativität und Kommunikationsfähigkeit. Durfte das Kind Vertrauen und Sicherheit entwickeln, wird es nun kaum Schwierigkeiten haben, seinen individuellen Ausdruck und die Freiheit zur Selbstverwirklichung im schulischen Umfeld und Freundeskreis zu finden.
Mögliche Problemstellung: Fand das Kind im Elternhaus nicht die liebevolle Akzeptanz und in der Schule nicht die Förderung der individuellen Anlagen und Fähigkeiten, wird der junge Mensch nun auch in der Selbstfindung und zwischengeschlechtlichen Erfahrung gehandicapt sein. Kann der Jugendliche seine Kreativität und Gedankenfreiheit nicht entfalten, weil die alten Programme frühkindlicher Konditionierung noch sein Denken bestimmen, können sich die positiven Zwilling-Eigenschaften in ihr Gegenteil verkehren. Statt kommunikativ und freudig mag der junge Mensch dann zurückgezogen und schweigsam – statt schlagfertig dann eher spöttisch oder zynisch sein. Ist der Jugendliche gehemmt, seine vielseitigen und einzigartigen Anlagen zu entfalten, mag aus Erfindungsreichtum Ideenlosigkeit – und aus konstruktiver Lebensneugier eine rastlose Ruhelosigkeit werden, die kein Ziel der Selbstverwirklichung kennt.
Krebs
„Ich fühle“
Erblühen
Erwachsen 21 – 28 Jahre
Nach der Entwicklung des Willens in der Widderphase, des Habitus in der Stierphase – und der Freiheit des Denkens in der Zwillingphase, bringt nun die Krebszeit die Lebensaufgabe des Fühlen Lernens und des zwischengeschlechtlichen Findens. Kaum ein junger Erwachsener, der durch die vorangegangenen Entwicklungsstufen ganz ohne Konditionierung durch Fremdbestimmung ging und von Eltern, Schule und Gesellschaft uneingeschränkt die Akzeptanz seines Wesens erfuhr. Kaum ein Mensch, der wirklich sein durfte, wie er ist. Umso mehr ist nun die Lebensaufgabe des Fühlen Lernens – bei deren Bewältigung insbesondere die Geschlechtspartner Knöpfe drückenderweise hilfreich einander den Spiegel halten. Das Gefühl ist ein machtvolles Instrument, die verdrängten Schatten zu erkennen und durch liebevolle Annahme ins Licht des Seins zu heben. Durch Erfühlen lassen sich auch die Fremdprogrammierungen des Verstandes aufspüren, um sie dann durch besseres Erkennen der eigenen Bewusstseinswirklichkeit zu korrigieren. Indem der junge Mensch aufmerksam in sich hineinfühlt, vermag er die Blockaden zu erkennen, zu denen die konditionierte Verdrängung unerwünschter Wesensanteile führte, und diese integrierend in seine Kraft zurückzuholen. Indem er sie annimmt, lernt er sich sein zu lassen, wie er wahrhaft ist. So vermag der Mensch die alten Wunden zu heilen.
Mögliche Problemstellung: Gelingt diese Gefühlskompensation (mit Hilfe des Partners, der ohne Absicht die alten Kränkungen an die Oberfläche bringt) nicht, dann mögen sich die positiven Krebs-Eigenschaften zum Negativen wandeln: Dann mag sich die feinfühlige Intuition als Überempfindlichkeit und Reizbarkeit kundtun – und aus liebevoller Fürsorglichkeit ein Schuldzuweisen und Nachtragen werden.
Löwe
„Ich bin“
Blüte
Erwachsen 28 – 35 Jahre
Nach der Urvertrauen bildenden Widderphase, der Sicherheit vermittelnden Stierphase, der zu Freiheit im Denken verhelfender Zwillingsphase und der Reichtum innerer Gefühlwelten öffnenden Krebsphase, fordert nun die Welt ergreifende Löwephase zur Selbstsicherheit und beruflichen und familiären Verwirklichung heraus. Die Aufgabe dieser Lebensphase (die im Tagesverlauf dem höchsten Stand der Sonne vergleichbar ist und im Jahresverlauf der Blütezeit des Lebens entspricht) ist, durch Selbstannahme und Selbstliebe auch andere annehmen und lieben zu lernen.
Mögliche Problemstellung: Gelang es dem Menschen aufgrund ungelöster Bindungen durch frühkindliche, kindliche und jugendliche Konditionierung von Eltern, Schule und Gesellschaft nicht, sich selbst zu finden, anzunehmen und zu lieben, wie er ist, wird er auch Schwierigkeiten haben Andere annehmen und lieben zu können. Dann mögen die positiven Eigenschaften des selbstsicheren Löwen im Sonnenlicht sich ins Gegenteil verkehren. Das löwische Strahlbewusstsein des selbstbewussten „Ich bin“ könnte dann zu Überheblichkeit und Arroganz – gesunder Ehrgeiz zu selbstsüchtiger Ich-Zentriertheit – und die Leuchtkraft loyaler Geselligkeit zu Eitelkeit werden.
Jungfrau
„Ich prüfe“
Reifung
Lebensmitte 35-42 Jahre
Nach der Bewusstseinsverwirklichung des „Ich bin“ durch die Selbsterfahrung der Individualität im Zeichen des Löwen, bringt nun die Jungfrau Phase die Lebensaufgabe der Vervollkommnung der Fähigkeiten. Mit der erworbenen Selbstsicherheit der letzten Lebensphase ist die Erlernung von Anpassungsfähigkeit und die Findung der individuellen Ordnung das Thema. In Anwendung von Logik und Systematik entwickelt der Mensch in der Jungfrau-Lebensphase Ordnungsprinzipien zur Gestaltung seiner Welt. Mit prüfendem Geist sucht er die Vervollkommnung seiner Persönlichkeit, denn die Jungfrau ist das letzte der sechs ichbezogenen Zeichen des Tierkreises.
Die Jungfrau-Fähigkeit zur selbstkritischen Prüfung ermöglicht dem Menschen dieser Lebensphase sich durch Konzentration der Aufmerksamkeit aus der irrtümlichen Identifikation mit dem räsonierenden Verstand zu befreien, der im Hamsterrad seiner konditionierten Urteile und Wertungen den Menschen in seinem „Schein-Ich“ gefangen hielt. Mit dem Geistesinstrument seiner Aufmerksamkeit erlangt der Mensch die Erkenntnis, dass er nicht sein Verstand ist. Indem er dem unaufhörlichen Gebrabbel des lärmenden Verstandes aufmerksam lauscht, vermag er deren alte Programme zu durchschauen und die höhere Bewusstseins-Ebene des unbeteiligten Betrachters zu erlangen.
Mögliche Problemstellung: Gelang es bis jetzt nicht die Fremdprogrammierung der frühen Lebensphasen zu erkennen, zu erfühlen und in Verwirklichung des wahren Wesens zu transformieren, wird der Mensch in dieser Lebensphase auch mit der Vervollkommnung seiner Persönlichkeit Schwierigkeiten haben, da er sein wahres Ich noch nicht wirklich gefunden hat. Wenn der prüfende Jungfrau-Geist sich dann statt auf sich Selbst – urteilend und wertend auf Andere richtet, mögen sich die Talente der Jungfrau destruktiv in ihr Gegenteil verkehren: dann kann ihre Zuverlässigkeit zur Unnahbarkeit, ihre Gründlichkeit zur Rechthaberei – und ihr Ordnungsprinzip zu Dogmatismus werden, den sie streitlustig und freiheitseinschränkend vertritt.
Waage
„Ich wäge ab“
Frucht
Lebensmitte 42 – 49 Jahre
Im Jahresverlauf der Natur entspricht das Waage-Lebensalter der Reifezeit. Nach den ersten sechs Zeichen der Ich-Erfahrung beginnt mit der Waage nun die zweite Suchzeit der Wir-Werdung. Die Aufgabe dieser Lebenszeit ist das Hinauswachsen aus einer rein persönlichen Anschauung – hin zu einer umfassenderen Sicht, die im Du den Anderen in seiner Perspektive des Seienden wahrnimmt und dadurch zu einer erweiterten Erkenntnis der Wirklichkeit verhilft. In der Abwägung zwischen Ich und Du, Mann und Frau, Plus und Minus sucht die Waage das Maßvolle und Gerechtigkeit. In der Abwägung der Gegensätze entwickelt sich ein überpolares Denken der Einheit und Ganzheitlichkeit. Du bist wie ich und ich bin wie Du. Gelang die Bewältigung der bisherigen Lebensaufgaben, vermag die Waage als Katalysator Menschen zu verbinden und initiativ große Konzepte zu realisieren.
Mögliche Problemstellung: Konnten die bisherigen Lebensaufgaben nicht durch Transformation alter Programmierungen zur Selbstfindung führen, mögen sich die positiven Eigenschaften der Waage ins Gegenteil verkehren. Dann kann der Mensch launisch statt gerecht, beeinflussbar statt souverän – und kitschig statt ästhetisch sein. Unentschlossen pendelt dann das Zünglein der Waage hin und her, anstatt in der ihr eigenen Gerechtigkeit das Maß anzuzeigen.
Skorpion
„Ich begehre“
Welken
Reifezeit 49 -56 Jahre
Die Zeit der vollen Scheunen. Konnten die vorangegangenen Lebensaufgaben angemessen erfüllt werden, wird die Ernte hinsichtlich der Selbstverwirklichung groß sein. Nun steht – als wohl wichtigste Lernaufgabe der Skorpion-Lebensphase – die Findung von Gemeinsamkeit an. Die Erfüllung dieser Lebensaufgabe entscheidet darüber, ob der Mensch – fest gegründet in seiner gereiften Kraft – als Despot zur Selbstverherrlichung – oder als charismatische Führungspersönlichkeit zur Verwirklichung eines gemeinsamen Nutzens strebt. Ob im gesellschaftlichen Leben oder insbesondere in der Familie und Partnerschaft zeigt sich die Fähigkeit zu wahrer Gemeinsamkeit in der Überwindung „einsamer Entscheidungen“ und in der Findung eines überdemokratischen Wir-Bewusstseins, in dem es nicht um Mehrheits-Entscheidungen geht, sondern um wahrhafte Herzensverständigung und die Vereinbarung von Zielen, die das gemeinsame Wohl Aller suchen. Das plutonische „Stirb und Werde“ ermöglicht mit dem Tod des alten konditionierten Schein-Ichs die Geburt des höheren Ichs einer überpersönlichen Gemeinsamkeit.
Mögliche Problemstellung: Konnte der Mensch durch die Erfüllung der voran gegangenen Lebensaufgaben nicht zur Befreiung von den alten Konditionierungen zu einer überpersönlichen Selbstfindung reifen, mögen sich die skorpionischen Stärken in Schwächen wandeln. Dann wird aus der Fähigkeit der Hingabe Besitzergreifung und aus selbstbewusster Willensstärke, die das Wohl Aller sucht, nachtragende Eifersucht.
Schütze
„Ich sehe“
Verinnerlichung
Reifezeit 56 -63 Jahre
Wie in der Natur im Jahresverlauf auf die kraftstrotzende Blüte- und Fruchtzeit der winterliche Rückzug in den Lebenskern folgt, so ist die Lebensphase des Schützen durch den beginnenden Prozess der Verinnerlichung gekennzeichnet. Nach der Verwirklichung in Familie und Beruf geht es nun um die Suche nach einem höheren Sinn des Lebens. Die Eroberung der Welt neigt sich dem Ende zu – und die Öffnung neuer, innerer Horizonte beginnt. Gelang es der Persönlichkeit bis hierher sich in wahrer Selbstwerdung von der fälschlichen Identifikation mit dem konditionierten Schein-Ich zu befreien – und konnte sie die Wirklichkeit des ganzheitlichen Wir-Bewusstseins in überpersönlicher Seins-Erfahrung entwickeln, ist der Mensch zum Sehenden geworden. Weite kennzeichnet den Blick, der die Dinge in ihrer Beziehung zueinander sieht und den größeren Zusammenhang einer höheren Ordnung und Wirklichkeit ahnt. Die Erfüllung der Aufgaben dieser Lebensphase schafft die Sicherheit und Freiheit des Bewusstseins, dass alles Sein in planvoll göttlicher Ordnung wurzelt.
Mögliche Problemstellung: Konnten die voran gegangenen Lebensaufgaben bis jetzt noch immer nicht erfüllt werden, dann mag der Mensch im Lebensalter der Schütze Zeit anstatt in den inneren Weiten einer höheren göttlichen Ordnung im Chaos leben. Dann kann die klare Direktheit des Schützen taktlos erscheinen und die klare Zuversicht, dass letztendlich das Bestmögliche geschieht, zu zynischer Selbstüberschätzung werden
Steinbock
„Ich mache zunutze“
Ruhen
Alter 63 – 70 Jahre
Die Lebensaufgabe der Steinbockphase ist die Vergeistigung des Irdischen und die Reifung zu uneigennützigem Dienst zur Verwirklichung höherer Lebensziele. Die berufliche Tätigkeit liegt hinter dem Menschen und sollte eine solide materielle Grundlage geschaffen haben. Nun beendet die saturnische Kraft der Zerstörung von Überholtem die alten Pflichten und Gewohnheiten, um Raum für neue Bewusstseinsreifung zu eröffnen. Waren es bis jetzt Verpflichtungen der Arbeitswelt, denen der Mensch sich verantwortlich zu stellen hatte, ist es nun eine neue Art der Selbstverantwortung, die nicht mehr nur den eigenen Nutzen – sondern zugleich das Wohl Aller sucht.
Mögliche Problemstellung: Konnte der Mensch die vorherigen Lebensaufgaben noch immer nicht adäquat lösen, wird ihm auch der Loslösungsprozess von den alten Gewohnheiten schwerfallen. Dann wird er rückwärtsgewandt den anderen die Schuld für sein postuliertes „unerfülltes Leben“ geben und – sich ständig wiederholend – in den „alten Geschichten“ leben. Dann verwandeln sich die Qualitäten einer erfüllten Steinbock-Lebensphase in ihr Gegenteil: Das Lernziel eines gefestigten Vertrauens in die geistige Führung, die stets nur die Vervollkommnung des ewigen seelischen Wesens sucht, wird dann zu Zweifel am Sinn des Lebens und die Zuversicht der Existenz einer höheren Wirklichkeit zu Pessimismus. Die dem Steinbock eigene Beharrlichkeit in der Verfolgung höherer Ziele wird dann zu erdhaftender Sturheit, die wie festgenagelt an der Vergangenheit hängt. Der Großmut des gereiften Menschen der Steinbock-Lebensphase degradiert dann zu nachtragender Kleinlichkeit. Schafft es der Mensch in dieser Lebensphase nicht, sich in beginnender Altersweisheit über die Gewohnheiten seines bisherigen Lebens in die Freiheit des Geistes zu erheben, wird er – anstatt Ruhe zu finden und die Früchte seines Lebens genießen zu können – phlegmatisch sein und erstarrt wie ein gefrorener See.
Wassermann
„Ich weiß“
Schlaf oder Transformation
Alter 70 – 77 Jahre
Konnten die bisherigen Aufgaben des Lebens erfolgreich gelöst werden, reift der Mensch in der Wassermannzeit zu Weisheit. Er weiß nun nicht mehr nur mit dem Verstand, sondern der mit intuitiver Sicherheit seines integralen, ganzheitlichen Wesens. Die Lebensaufgabe dieser Zeit ist der Rückzug aus den Äußerlichkeiten der Welt einerseits – und die Findung des unzerstörbaren Friedens im eigenen Herzen andererseits. Die Wassermannzeit ist die Zeit zur Überwindung der Illusion des sich getrennt von Gott Erlebens.
Mögliche Problemstellung: Konnten die bisherigen Lebensaufgaben nicht erfolgreich gelöst werden, könnte es sein, dass die uranische Kraft plötzlicher Veränderung mit unangenehmen Überraschungen aus unbewusstem Schlaf reißt, um im Auftrag seiner Seele dem Menschen doch noch die Augen zu öffnen für die höhere Wirklichkeit. Denn sonst könnte es dem Menschen in dieser Lebensphase misslingen, seinen inneren Frieden zu finden und die Qualitäten des Zeichens des Wassermanns sich in ihr Gegenteil verkehren. Statt in sich selbst zu ruhen, wäre der Mensch dann wie getrieben und unstet. Anstatt unabhängig, tolerant und frei, könnte er dann – an alte ungelöste Probleme gebunden – unfrei und verschlossen sein, oder in kämpferischer Auseinandersetzung mit seiner Umwelt dem Nahen des unverstandenen Todes trotzen – und gegen Gott rebellieren.
Fische
„Ich glaube“
Traum oder Transzendenz
Greisenalter 77 – 84 Jahre
Das Zeichen der Fische steht im Bewusstseinsprozess der Lebensphasen für die Vervollkommnung des seelisch-geistigen Wesens des Menschen und seine Erhebung in eine höhere Wirklichkeit: Das Erwachen des Christus-Geistes im Neuen Menschen – Adam Kadmon. Das Ziel dieser letzten irdischen Lebensphase ist das Eins mit Allem Sein – das Werden zum Du und Gegenüber des lebendigen Gottes. Der Mensch, der bis hierher die Aufgaben der einzelnen Lebensphasen bewältigen konnte, erlangt einen spirituellen Glauben, der sich nicht mehr gründet auf etwas, das man nicht weiß, sondern auf die Gewissheit der lebendigen Selbsterfahrung des göttlichen Wesens in sich Selbst. Die Verwirklichung dieses höchsten Lebenszieles befreit den Menschen aus dem Rad der karmischen Wiedergeburten und erhebt ihn in den Himmel, den er in sich trägt.
Mögliche Problemstellung: Konnte diese geistige Neugeburt in Ermangelung geistiger Reife nicht verwirklicht werden, wird der Mensch sich in einem neuen Zyklus der Lebensphasen noch einmal vor die ungelösten Lebensaufgaben gestellt sehen müssen. Erreicht der Mensch die Lebensphase der Fische ohne dass er den karmischen Knoten lösen konnte, mögen sich die Qualitäten dieses Zeichens in ihr Gegenteil verkehren. Statt spirituellen Wachstums könnte dann ein Realitätsverlust geschehen; statt Visionen zu haben, könnte der Mensch dann einfach nur verträumt sein; statt mitfühlend zu sein, wäre er überempfindlich – und anstatt zur höheren Ordnung eines vollkommeneren Seins zu finden, könnte er einfach nur undiszipliniert sein.
Quellenangabe:
Andreas Klinksiek
„Ich will.“
Same
Kleinkind 0 – 7 Jahre
Mit der Geburt beginnt das Geisterwachen des Lebensfunkens zur Ich-Erkenntnis. „Ich will“ –ist die Initialzündung des Willens als die eigentliche Lebenskraft impulsiver Selbstbehauptung. Die Lebensaufgabe der Widderphase ist die Bildung des Urvertrauens. Die ersten Erfahrungen des Kindes sind grundlegend für die Vertrauensfähigkeit seines weiteren Lebens. In den ersten Lebensjahren speichert der Verstand alle Informationen wie ein Tonband und erfährt dieserart aus dem Vorgelebten der Umwelt seine Programmierung.
Mögliche Problemstellung: Nur in den seltensten Fällen darf das Kind wirklich so sein wie es ist. Im Allgemeinen wird es so konditioniert, wie die Eltern es haben wollen. Durch diese Fremdprogrammierung des Verstandes wird das Kind genötigt, unerwünschte Wesensteile zu verdrängen. Dies macht einen Entwicklungs-Prozess in späteren Lebensphasen erforderlich, diese „Schatten“ zu erkennen, zu erfühlen, anzunehmen und in das ganzheitliche Wesen zu re-integrieren. Dieser Prozess der Transformation reicht oft durch viele Lebensphasen bis ins Alter, da der fremdprogrammierte Verstand durch fälschliche Identifikation mit ihm, mit dem wahren Wesen verwechselt wird. Immer wieder spult er in unaufhörlichem Selbstgespräch seine alten Programme ab, besonders wenn der Mensch mit seinen Verdrängungen konfrontiert wird, was es schwer macht, die frühkindlichen Konditionierungen zu durchschauen und ganz zu sich selbst zu finden. Die positiven Widdereigenschaften verkehren sich in ihr Gegenteil, wenn sich das Kind nicht angenommen und geliebt fühlen darf. Dann wird Selbstbewusstsein zu Egoismus; Zielstrebigkeit zu Aggression und Durchsetzungskraft zu Gewalt.
Stier
„Ich habe“
Wurzel
Kindheit 7 – 14 Jahre
Das Lernziel dieser Lebensphase ist die körperliche und psychische Sicherheit des Lebensraumes (gleichsam den Wurzeln der Pflanze, die entscheidend für ihr fest Gegründet sein im Erdreich sind) – und das Gefühl von Geborgenheit zu erfahren. Die Stier-Energie ist eine physisch-sinnliche, venusische Kraft, die Voraussetzung für ein sicheres Auftreten schafft. Waren die ersten sieben Lebensjahre durch die Erziehung der Eltern geprägt, ist es nun die Schule, die gesellschaftliche Normen und Werte verstandesprogrammierend vermittelt, die für die spätere Entwicklung des Menschen grundlegend sind. Diese Zeit der Körperwahrnehmung und Verstandesprägung vernachlässigt allerdings allzu oft die Bildung des Gemütes und die Entdeckung der individuellen Anlagen und Fähigkeiten des einzigartigen Menschen.
Mögliche Problemstellung: Durch mangelnde Zuwendung der Bezugspersonen, Benachteiligung oder vorgelebte Existenzangst kann eine mangelnde Verwurzelung mit der Folge eines nur schwach ausgeprägten Gefühls der Selbstsicherheit entstehen. In diesen Fällen, oder wenn die schulische Konditionierung das Kind soweit sich Selbst entfremdet, dass es seine eigentlichen Fähigkeiten nicht erkennen und leben darf, können sich die positiven Stier-Eigenschaften ins Gegenteil verkehren. Dann degradiert Treue zu Sturheit; Sicherheitsorientierung zu Ängstlichkeit – oder Zuverlässigkeit zu Misstrauen.
Zwillinge
„Ich denke“
Wachsen
Jugend 14 – 21 Jahre
Prägte die Widderzeit das Urvertrauen und die Stierzeit die Selbstsicherheit, geschieht in der Zwillinge-Lebensphase die Ausprägung der Kreativität und Kommunikationsfähigkeit. Durfte das Kind Vertrauen und Sicherheit entwickeln, wird es nun kaum Schwierigkeiten haben, seinen individuellen Ausdruck und die Freiheit zur Selbstverwirklichung im schulischen Umfeld und Freundeskreis zu finden.
Mögliche Problemstellung: Fand das Kind im Elternhaus nicht die liebevolle Akzeptanz und in der Schule nicht die Förderung der individuellen Anlagen und Fähigkeiten, wird der junge Mensch nun auch in der Selbstfindung und zwischengeschlechtlichen Erfahrung gehandicapt sein. Kann der Jugendliche seine Kreativität und Gedankenfreiheit nicht entfalten, weil die alten Programme frühkindlicher Konditionierung noch sein Denken bestimmen, können sich die positiven Zwilling-Eigenschaften in ihr Gegenteil verkehren. Statt kommunikativ und freudig mag der junge Mensch dann zurückgezogen und schweigsam – statt schlagfertig dann eher spöttisch oder zynisch sein. Ist der Jugendliche gehemmt, seine vielseitigen und einzigartigen Anlagen zu entfalten, mag aus Erfindungsreichtum Ideenlosigkeit – und aus konstruktiver Lebensneugier eine rastlose Ruhelosigkeit werden, die kein Ziel der Selbstverwirklichung kennt.
Krebs
„Ich fühle“
Erblühen
Erwachsen 21 – 28 Jahre
Nach der Entwicklung des Willens in der Widderphase, des Habitus in der Stierphase – und der Freiheit des Denkens in der Zwillingphase, bringt nun die Krebszeit die Lebensaufgabe des Fühlen Lernens und des zwischengeschlechtlichen Findens. Kaum ein junger Erwachsener, der durch die vorangegangenen Entwicklungsstufen ganz ohne Konditionierung durch Fremdbestimmung ging und von Eltern, Schule und Gesellschaft uneingeschränkt die Akzeptanz seines Wesens erfuhr. Kaum ein Mensch, der wirklich sein durfte, wie er ist. Umso mehr ist nun die Lebensaufgabe des Fühlen Lernens – bei deren Bewältigung insbesondere die Geschlechtspartner Knöpfe drückenderweise hilfreich einander den Spiegel halten. Das Gefühl ist ein machtvolles Instrument, die verdrängten Schatten zu erkennen und durch liebevolle Annahme ins Licht des Seins zu heben. Durch Erfühlen lassen sich auch die Fremdprogrammierungen des Verstandes aufspüren, um sie dann durch besseres Erkennen der eigenen Bewusstseinswirklichkeit zu korrigieren. Indem der junge Mensch aufmerksam in sich hineinfühlt, vermag er die Blockaden zu erkennen, zu denen die konditionierte Verdrängung unerwünschter Wesensanteile führte, und diese integrierend in seine Kraft zurückzuholen. Indem er sie annimmt, lernt er sich sein zu lassen, wie er wahrhaft ist. So vermag der Mensch die alten Wunden zu heilen.
Mögliche Problemstellung: Gelingt diese Gefühlskompensation (mit Hilfe des Partners, der ohne Absicht die alten Kränkungen an die Oberfläche bringt) nicht, dann mögen sich die positiven Krebs-Eigenschaften zum Negativen wandeln: Dann mag sich die feinfühlige Intuition als Überempfindlichkeit und Reizbarkeit kundtun – und aus liebevoller Fürsorglichkeit ein Schuldzuweisen und Nachtragen werden.
Löwe
„Ich bin“
Blüte
Erwachsen 28 – 35 Jahre
Nach der Urvertrauen bildenden Widderphase, der Sicherheit vermittelnden Stierphase, der zu Freiheit im Denken verhelfender Zwillingsphase und der Reichtum innerer Gefühlwelten öffnenden Krebsphase, fordert nun die Welt ergreifende Löwephase zur Selbstsicherheit und beruflichen und familiären Verwirklichung heraus. Die Aufgabe dieser Lebensphase (die im Tagesverlauf dem höchsten Stand der Sonne vergleichbar ist und im Jahresverlauf der Blütezeit des Lebens entspricht) ist, durch Selbstannahme und Selbstliebe auch andere annehmen und lieben zu lernen.
Mögliche Problemstellung: Gelang es dem Menschen aufgrund ungelöster Bindungen durch frühkindliche, kindliche und jugendliche Konditionierung von Eltern, Schule und Gesellschaft nicht, sich selbst zu finden, anzunehmen und zu lieben, wie er ist, wird er auch Schwierigkeiten haben Andere annehmen und lieben zu können. Dann mögen die positiven Eigenschaften des selbstsicheren Löwen im Sonnenlicht sich ins Gegenteil verkehren. Das löwische Strahlbewusstsein des selbstbewussten „Ich bin“ könnte dann zu Überheblichkeit und Arroganz – gesunder Ehrgeiz zu selbstsüchtiger Ich-Zentriertheit – und die Leuchtkraft loyaler Geselligkeit zu Eitelkeit werden.
Jungfrau
„Ich prüfe“
Reifung
Lebensmitte 35-42 Jahre
Nach der Bewusstseinsverwirklichung des „Ich bin“ durch die Selbsterfahrung der Individualität im Zeichen des Löwen, bringt nun die Jungfrau Phase die Lebensaufgabe der Vervollkommnung der Fähigkeiten. Mit der erworbenen Selbstsicherheit der letzten Lebensphase ist die Erlernung von Anpassungsfähigkeit und die Findung der individuellen Ordnung das Thema. In Anwendung von Logik und Systematik entwickelt der Mensch in der Jungfrau-Lebensphase Ordnungsprinzipien zur Gestaltung seiner Welt. Mit prüfendem Geist sucht er die Vervollkommnung seiner Persönlichkeit, denn die Jungfrau ist das letzte der sechs ichbezogenen Zeichen des Tierkreises.
Die Jungfrau-Fähigkeit zur selbstkritischen Prüfung ermöglicht dem Menschen dieser Lebensphase sich durch Konzentration der Aufmerksamkeit aus der irrtümlichen Identifikation mit dem räsonierenden Verstand zu befreien, der im Hamsterrad seiner konditionierten Urteile und Wertungen den Menschen in seinem „Schein-Ich“ gefangen hielt. Mit dem Geistesinstrument seiner Aufmerksamkeit erlangt der Mensch die Erkenntnis, dass er nicht sein Verstand ist. Indem er dem unaufhörlichen Gebrabbel des lärmenden Verstandes aufmerksam lauscht, vermag er deren alte Programme zu durchschauen und die höhere Bewusstseins-Ebene des unbeteiligten Betrachters zu erlangen.
Mögliche Problemstellung: Gelang es bis jetzt nicht die Fremdprogrammierung der frühen Lebensphasen zu erkennen, zu erfühlen und in Verwirklichung des wahren Wesens zu transformieren, wird der Mensch in dieser Lebensphase auch mit der Vervollkommnung seiner Persönlichkeit Schwierigkeiten haben, da er sein wahres Ich noch nicht wirklich gefunden hat. Wenn der prüfende Jungfrau-Geist sich dann statt auf sich Selbst – urteilend und wertend auf Andere richtet, mögen sich die Talente der Jungfrau destruktiv in ihr Gegenteil verkehren: dann kann ihre Zuverlässigkeit zur Unnahbarkeit, ihre Gründlichkeit zur Rechthaberei – und ihr Ordnungsprinzip zu Dogmatismus werden, den sie streitlustig und freiheitseinschränkend vertritt.
Waage
„Ich wäge ab“
Frucht
Lebensmitte 42 – 49 Jahre
Im Jahresverlauf der Natur entspricht das Waage-Lebensalter der Reifezeit. Nach den ersten sechs Zeichen der Ich-Erfahrung beginnt mit der Waage nun die zweite Suchzeit der Wir-Werdung. Die Aufgabe dieser Lebenszeit ist das Hinauswachsen aus einer rein persönlichen Anschauung – hin zu einer umfassenderen Sicht, die im Du den Anderen in seiner Perspektive des Seienden wahrnimmt und dadurch zu einer erweiterten Erkenntnis der Wirklichkeit verhilft. In der Abwägung zwischen Ich und Du, Mann und Frau, Plus und Minus sucht die Waage das Maßvolle und Gerechtigkeit. In der Abwägung der Gegensätze entwickelt sich ein überpolares Denken der Einheit und Ganzheitlichkeit. Du bist wie ich und ich bin wie Du. Gelang die Bewältigung der bisherigen Lebensaufgaben, vermag die Waage als Katalysator Menschen zu verbinden und initiativ große Konzepte zu realisieren.
Mögliche Problemstellung: Konnten die bisherigen Lebensaufgaben nicht durch Transformation alter Programmierungen zur Selbstfindung führen, mögen sich die positiven Eigenschaften der Waage ins Gegenteil verkehren. Dann kann der Mensch launisch statt gerecht, beeinflussbar statt souverän – und kitschig statt ästhetisch sein. Unentschlossen pendelt dann das Zünglein der Waage hin und her, anstatt in der ihr eigenen Gerechtigkeit das Maß anzuzeigen.
Skorpion
„Ich begehre“
Welken
Reifezeit 49 -56 Jahre
Die Zeit der vollen Scheunen. Konnten die vorangegangenen Lebensaufgaben angemessen erfüllt werden, wird die Ernte hinsichtlich der Selbstverwirklichung groß sein. Nun steht – als wohl wichtigste Lernaufgabe der Skorpion-Lebensphase – die Findung von Gemeinsamkeit an. Die Erfüllung dieser Lebensaufgabe entscheidet darüber, ob der Mensch – fest gegründet in seiner gereiften Kraft – als Despot zur Selbstverherrlichung – oder als charismatische Führungspersönlichkeit zur Verwirklichung eines gemeinsamen Nutzens strebt. Ob im gesellschaftlichen Leben oder insbesondere in der Familie und Partnerschaft zeigt sich die Fähigkeit zu wahrer Gemeinsamkeit in der Überwindung „einsamer Entscheidungen“ und in der Findung eines überdemokratischen Wir-Bewusstseins, in dem es nicht um Mehrheits-Entscheidungen geht, sondern um wahrhafte Herzensverständigung und die Vereinbarung von Zielen, die das gemeinsame Wohl Aller suchen. Das plutonische „Stirb und Werde“ ermöglicht mit dem Tod des alten konditionierten Schein-Ichs die Geburt des höheren Ichs einer überpersönlichen Gemeinsamkeit.
Mögliche Problemstellung: Konnte der Mensch durch die Erfüllung der voran gegangenen Lebensaufgaben nicht zur Befreiung von den alten Konditionierungen zu einer überpersönlichen Selbstfindung reifen, mögen sich die skorpionischen Stärken in Schwächen wandeln. Dann wird aus der Fähigkeit der Hingabe Besitzergreifung und aus selbstbewusster Willensstärke, die das Wohl Aller sucht, nachtragende Eifersucht.
Schütze
„Ich sehe“
Verinnerlichung
Reifezeit 56 -63 Jahre
Wie in der Natur im Jahresverlauf auf die kraftstrotzende Blüte- und Fruchtzeit der winterliche Rückzug in den Lebenskern folgt, so ist die Lebensphase des Schützen durch den beginnenden Prozess der Verinnerlichung gekennzeichnet. Nach der Verwirklichung in Familie und Beruf geht es nun um die Suche nach einem höheren Sinn des Lebens. Die Eroberung der Welt neigt sich dem Ende zu – und die Öffnung neuer, innerer Horizonte beginnt. Gelang es der Persönlichkeit bis hierher sich in wahrer Selbstwerdung von der fälschlichen Identifikation mit dem konditionierten Schein-Ich zu befreien – und konnte sie die Wirklichkeit des ganzheitlichen Wir-Bewusstseins in überpersönlicher Seins-Erfahrung entwickeln, ist der Mensch zum Sehenden geworden. Weite kennzeichnet den Blick, der die Dinge in ihrer Beziehung zueinander sieht und den größeren Zusammenhang einer höheren Ordnung und Wirklichkeit ahnt. Die Erfüllung der Aufgaben dieser Lebensphase schafft die Sicherheit und Freiheit des Bewusstseins, dass alles Sein in planvoll göttlicher Ordnung wurzelt.
Mögliche Problemstellung: Konnten die voran gegangenen Lebensaufgaben bis jetzt noch immer nicht erfüllt werden, dann mag der Mensch im Lebensalter der Schütze Zeit anstatt in den inneren Weiten einer höheren göttlichen Ordnung im Chaos leben. Dann kann die klare Direktheit des Schützen taktlos erscheinen und die klare Zuversicht, dass letztendlich das Bestmögliche geschieht, zu zynischer Selbstüberschätzung werden
Steinbock
„Ich mache zunutze“
Ruhen
Alter 63 – 70 Jahre
Die Lebensaufgabe der Steinbockphase ist die Vergeistigung des Irdischen und die Reifung zu uneigennützigem Dienst zur Verwirklichung höherer Lebensziele. Die berufliche Tätigkeit liegt hinter dem Menschen und sollte eine solide materielle Grundlage geschaffen haben. Nun beendet die saturnische Kraft der Zerstörung von Überholtem die alten Pflichten und Gewohnheiten, um Raum für neue Bewusstseinsreifung zu eröffnen. Waren es bis jetzt Verpflichtungen der Arbeitswelt, denen der Mensch sich verantwortlich zu stellen hatte, ist es nun eine neue Art der Selbstverantwortung, die nicht mehr nur den eigenen Nutzen – sondern zugleich das Wohl Aller sucht.
Mögliche Problemstellung: Konnte der Mensch die vorherigen Lebensaufgaben noch immer nicht adäquat lösen, wird ihm auch der Loslösungsprozess von den alten Gewohnheiten schwerfallen. Dann wird er rückwärtsgewandt den anderen die Schuld für sein postuliertes „unerfülltes Leben“ geben und – sich ständig wiederholend – in den „alten Geschichten“ leben. Dann verwandeln sich die Qualitäten einer erfüllten Steinbock-Lebensphase in ihr Gegenteil: Das Lernziel eines gefestigten Vertrauens in die geistige Führung, die stets nur die Vervollkommnung des ewigen seelischen Wesens sucht, wird dann zu Zweifel am Sinn des Lebens und die Zuversicht der Existenz einer höheren Wirklichkeit zu Pessimismus. Die dem Steinbock eigene Beharrlichkeit in der Verfolgung höherer Ziele wird dann zu erdhaftender Sturheit, die wie festgenagelt an der Vergangenheit hängt. Der Großmut des gereiften Menschen der Steinbock-Lebensphase degradiert dann zu nachtragender Kleinlichkeit. Schafft es der Mensch in dieser Lebensphase nicht, sich in beginnender Altersweisheit über die Gewohnheiten seines bisherigen Lebens in die Freiheit des Geistes zu erheben, wird er – anstatt Ruhe zu finden und die Früchte seines Lebens genießen zu können – phlegmatisch sein und erstarrt wie ein gefrorener See.
Wassermann
„Ich weiß“
Schlaf oder Transformation
Alter 70 – 77 Jahre
Konnten die bisherigen Aufgaben des Lebens erfolgreich gelöst werden, reift der Mensch in der Wassermannzeit zu Weisheit. Er weiß nun nicht mehr nur mit dem Verstand, sondern der mit intuitiver Sicherheit seines integralen, ganzheitlichen Wesens. Die Lebensaufgabe dieser Zeit ist der Rückzug aus den Äußerlichkeiten der Welt einerseits – und die Findung des unzerstörbaren Friedens im eigenen Herzen andererseits. Die Wassermannzeit ist die Zeit zur Überwindung der Illusion des sich getrennt von Gott Erlebens.
Mögliche Problemstellung: Konnten die bisherigen Lebensaufgaben nicht erfolgreich gelöst werden, könnte es sein, dass die uranische Kraft plötzlicher Veränderung mit unangenehmen Überraschungen aus unbewusstem Schlaf reißt, um im Auftrag seiner Seele dem Menschen doch noch die Augen zu öffnen für die höhere Wirklichkeit. Denn sonst könnte es dem Menschen in dieser Lebensphase misslingen, seinen inneren Frieden zu finden und die Qualitäten des Zeichens des Wassermanns sich in ihr Gegenteil verkehren. Statt in sich selbst zu ruhen, wäre der Mensch dann wie getrieben und unstet. Anstatt unabhängig, tolerant und frei, könnte er dann – an alte ungelöste Probleme gebunden – unfrei und verschlossen sein, oder in kämpferischer Auseinandersetzung mit seiner Umwelt dem Nahen des unverstandenen Todes trotzen – und gegen Gott rebellieren.
Fische
„Ich glaube“
Traum oder Transzendenz
Greisenalter 77 – 84 Jahre
Das Zeichen der Fische steht im Bewusstseinsprozess der Lebensphasen für die Vervollkommnung des seelisch-geistigen Wesens des Menschen und seine Erhebung in eine höhere Wirklichkeit: Das Erwachen des Christus-Geistes im Neuen Menschen – Adam Kadmon. Das Ziel dieser letzten irdischen Lebensphase ist das Eins mit Allem Sein – das Werden zum Du und Gegenüber des lebendigen Gottes. Der Mensch, der bis hierher die Aufgaben der einzelnen Lebensphasen bewältigen konnte, erlangt einen spirituellen Glauben, der sich nicht mehr gründet auf etwas, das man nicht weiß, sondern auf die Gewissheit der lebendigen Selbsterfahrung des göttlichen Wesens in sich Selbst. Die Verwirklichung dieses höchsten Lebenszieles befreit den Menschen aus dem Rad der karmischen Wiedergeburten und erhebt ihn in den Himmel, den er in sich trägt.
Mögliche Problemstellung: Konnte diese geistige Neugeburt in Ermangelung geistiger Reife nicht verwirklicht werden, wird der Mensch sich in einem neuen Zyklus der Lebensphasen noch einmal vor die ungelösten Lebensaufgaben gestellt sehen müssen. Erreicht der Mensch die Lebensphase der Fische ohne dass er den karmischen Knoten lösen konnte, mögen sich die Qualitäten dieses Zeichens in ihr Gegenteil verkehren. Statt spirituellen Wachstums könnte dann ein Realitätsverlust geschehen; statt Visionen zu haben, könnte der Mensch dann einfach nur verträumt sein; statt mitfühlend zu sein, wäre er überempfindlich – und anstatt zur höheren Ordnung eines vollkommeneren Seins zu finden, könnte er einfach nur undiszipliniert sein.
Quellenangabe:
Andreas Klinksiek