Lebensziele

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Zum (vorläufigen) Abschluss will ich noch erwähnen, dass es sich lohnt, die eigenen Texte der Zielfindung nochmal zu lesen, weil vieles mit anderen Schwerpunkten vorausläuft und sich erst im Rückblick zum Gesamtbild zusammenfügt. Auch Umformulierungen können neue Aha-Erlebnisse auslösen. Für mich fühlt es sich nun rund und vollständig an. Mal sehen, ob später nochmal etwas Ergänzendes dazukommt. Es geht ja hier nicht um Details, sondern um die allgemeine Grundhaltung der Zielrichtung.

Ich gehe wieder für eine wahrscheinlich längere Zeit in meine eigene Welt. Vielleicht auch für immer. Der Ewige segne euch. Ich bin sehr glücklich mit meinem spirituellen Weg. Das Leben ist eine Reise. Liebe und Glück auf eurem Weg! :)
 
Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich keine Ahnung habe, was ich daraus machen möchte. Ich bin gespannt, was andere Menschen in ihrem eigenen Leben als "Ziele" gesetzt haben, damit sie einen Zweck in dieser Welt finden können. Mit anderen Worten, was suchen Sie, um einen Sinn zu finden?
 
Mit anderen Worten, was suchen Sie, um einen Sinn zu finden?
Ich habe mich früher nie nach dem Sinn des Lebens gefragt. Wieso soll das Leben für jeden einzelnen Menschen einen Sinn haben? Es sei dem man möchte etwas Sinnvolles tun. Zweck ja in der Arbeit um mir Essen und wohnen zu ermöglichen. Zukunftspläne auch nicht den was weiß ich was morgen ist :D. Aufgabe zu erfüllen habe ich auch keine. Am liebsten chile ich und Träume:), und wenn ich Tod bin lasse ich mich gerne überraschen was kommt ob überhaupt was kommt.
Es gab mal Zeiten wo ich viele Fragen hatte - noch keine passenden Antworten gefunden :ROFLMAO:. Also Frage ich auch nicht mehr.

:blume:
 
Hallo Tony Montana

Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich keine Ahnung habe, was ich daraus machen möchte. Ich bin gespannt, was andere Menschen in ihrem eigenen Leben als "Ziele" gesetzt haben, damit sie einen Zweck in dieser Welt finden können. Mit anderen Worten, was suchen Sie, um einen Sinn zu finden?

Ich habe gerade noch einen Deiner kürzlich geschriebenen Beiträge von Dir gesehen, der irgendwie doch ein Ziel bei Dir aufzeigt, denn Du wirst es vielleicht nicht glauben: Es gibt tatsächlich Menschen, die genau das so realisiert haben! Ich kann mich an meine Schulzeit erinnern. Da schwärmte meine Deutschlehrerin von einem autobiografischen Buch über ein Ehepaar, das sich tatsächlich irgendwo im Südpazifik eine Insel kaufte, diese bewohnbar machte und eine kleine Gäste-Community mit gleichgesinnten Aussteigern gründete. War zwar anfangs nicht einfach und bedeutete viel Arbeit. Aber die Anstrengung hatte sich gelohnt. Danach schrieben sie das Buch, muss um das Jahr 1981 gewesen sein oder davor.

Ich möchte an einen Ort reisen, an dem mich niemand finden kann, wie eine exotische Insel oder so.

Die Frage ist halt, warum Du nicht gefunden werden willst? Vielleicht erkennst Du dann, was Du vom Leben wirklich erwartest. Auch das können Ziele sein. Tue möglichst das, was Du wirklich gerne machst, und verknüpfe es mit einem Ziel, das Du damit erreichen willst.
 
Ich habe mich früher nie nach dem Sinn des Lebens gefragt. Wieso soll das Leben für jeden einzelnen Menschen einen Sinn haben? Es sei dem man möchte etwas Sinnvolles tun.

Ja, ich möchte schon etwas Sinnvolles im Leben tun. Aber vielleicht macht es für Dich im Moment mehr Sinn, einfach zu chillen. Irgendwie bewertest Du das Chillen ja für Dich als richtig, also auch irgendwo sinnvoll, nicht? Oder chillst Du mit dem Gefühl, dass es sinnlos ist?
 
Die Frage nach dem Sinn und Ziel einer Arbeit/Tätigkeit:

Eine interessante Frage und so wichtig die Antwort, gerade in der heutigen hochgetrimmten Hochleistungsgesellschaft, die immer mehr in Schieflage gerät, weshalb gerade diese Frage eine psychologische, philosophische und spirituelle Vertiefung verdient und braucht.

Jeder arbeitende oder in irgendeiner Weise tätige Mensch kommt auf diese Frage und findet für sich eine individuelle Antwort. Es ist im subjektiven Kontext eine sehr persönliche Frage nach dem eigenen Antrieb, intrinsisch motivierte oder extrinsisch gestellte Aufgaben zu erledigen. Jeder Mensch hat etwas zu erledigen, wenn er es nicht komplett delegieren kann. Sogar ein dementer Mensch wird im Pflegeheim dazu angeregt, mit seinem Rollator im Aufenthaltsraum und im Garten seine noch erreichbaren Runden zu ziehen, um die noch bestehenden Ressourcen möglichst lange zu erhalten.

So gesehen aktiviert uns eine Tätigkeit und ergibt Arbeit einen primären Sinn der progressiven Bewegung von A zu B, also auf ein Ziel hin. Es hängt sehr stark von unserer intrinsischen Motivation (movere = bewegen) ab, ob wir eine auf ein Ziel hin ausgerichtete Arbeitsaufgabe nun positiv oder negativ konnotiert empfinden. Und es hängt von den Bedingungen ab. Mit dieser Fragestellung befasse ich mich intensiv, wenn ich mich antriebslos fühle oder Null Bock auf eine Aufgabe habe, die aber getan werden muss und nicht mehr verschoben werden kann.

Es ist eine Zwiebelfrage, denn sobald die erste Schale abgetragen und gelöst ist, kommt eine neue Schale, die wieder abgetragen werden muss. Es ist sehr schwierig, die eigene Motivationsgrundlage ausreichend auszuloten und sich im Kern des eigenen Antriebs zu erfassen. Es gibt viele Schalen aufzudecken. Es ist auch schmerzhaft, die Schalen haften nun enger an der Zwiebel. Der eigene Motivationskern erweist sich als elusiv.

Aber es gibt Möglichkeiten, sich anzunähern, einige Schalen habe ich bei mir aufgedeckt, aber nicht die letzte, denn sonst hätte ich wohl keine Arbeitsblockaden mehr, sondern würde immer funktionieren. Eigentlich wünsche ich mir das für mich. Meine Mutter funktionierte früher wie ein Motor. Ich habe sie immer dafür bewundert. Ich musste mir das alles erarbeiten. Klar ist das auch ein Arbeitsvorgang, aber es geht mir primär darum, auch unliebsame Aufgaben sofort erledigen zu können. Und dort habe ich einen viel größeren Widerstand zu überwinden.
 
Zur Ausgangsfrage: Sinnvolle Arbeit erleben

Um eine Arbeitsaufgabe sinnvoll zu erleben und selbstführend zu gestalten, braucht es eine innere Sicherheit und Souveränität, die sich von äußeren Faktoren unabhängig macht. Diese innere Sicherheit wird durch intuitive Stimmigkeit und Konsistenzerfahrungen hergestellt, was Orientierung gibt. Dies fördert wiederum das Selbstvertrauen und das Vertrauen in eine versteh- und bewältigbare Welt, die in einem sinnvollen Kontext der Ordnung und Zugehörigkeit steht, wodurch die damit verbundene Anstrengung und Veränderungsbereitschaft einen Kohärenzsinn ergibt, dabei gleichzeitig die angstvolle Kontrollsucht abbaut und das perfektionistische Streben nach Erkennen der Komplexität reduziert. Dieses innere Sicherheitsgefühl wird gesteigert durch eine wertneutrale und angstfreie stoische Präsenz und Achtsamkeit.

Annehmen ist das Zauberwort. Das ist gerade bei den Stoikern so wichtig. Aber zuerst muss ich innerlich aufräumen, damit ich nicht zu viel auf einmal sehe. Sonst geht das mit dem Annehmen der vor mir liegenden unliebsamen Aufgaben nicht wirklich.

Die Philosophie des Minimalismus, welche ja derzeit sehr im Trend ist, befasst sich auch mit der Ordnung der innerseelischen Räume, dem Abbau von Reizüberflutung, der Reduktion auf das Wesentliche und Überschaubare. Auch das nahm ich neben der äußeren Ordnung in Angriff. Die Ideen der alten Philosophen Griechenlands waren mir dabei eine große Hilfe, als es an die innere Substanz ging, um den unnötigen Überbau an Überzeugungen und Vorurteilen loszulassen, vor allem die Stoiker (Epiktet) kann ich da sehr empfehlen.

Es geht darum zu sehen, was IST, und den Ballast an antrainierten Vorurteilen, übernommenen Überzeugungen und konditionierten Ängsten zu den Dingen und Situationen loszulassen. Dadurch bekam ich eine Menge neuen inneren Freiraum und größere Bewegungsfreiheit im Denken zurück. Wie bereits Freiraum in der Wohnung oder im Lagerraum äußerst wertvoll ist, so auch Freiräume im Innerseelischen, es ent-lastet, reduziert Ängste und ermöglicht auch mehr Sichtweite in einer dadurch "unverstellten" spirituellen Wahrnehmung.
 
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Derzeit ist es nicht so sehr die Gedankenflut, die mich überfordert. Diesbezüglich konnte ich bereits stark abbauen, auch wenn es nicht so aussieht angesichts meiner langen Texte, die aber in Wirklichkeit eine große Vorarbeit zusammenfassen.

Tatsächlich hab ich einfach eine Menge unliebsamer Arbeit zu erledigen, weil ich sie verschob bzw. blockiert war. Und jetzt drängen die Fristen. Nicht dass ich es verdrängt hätte. Ich war wirklich blockiert, weil von Anfang an zu viel gleichzeitig auf mich zukam. Ich versuchte, meine Arbeitsblockade abzubauen, Schale um Schale, kam dabei auch sehr weit, aber eben noch nicht bis zur letzten Haut.

Es geht vor allem um ein vorurteilsfreies Arbeiten, also darum, der leidigen Aufgabe jeweils anders zu begegnen, wertfrei, entspannt, stoisch. Und ich muss konditionierte Versagensängste abbauen, die mich unnötig ausbremsen und die Aufgabenkonfrontation phobisch aufladen.

Außerdem geht es darum, von der Gesellschaft übernommene Überzeugungen und Normen loszulassen, nämlich immer allen alles recht machen zu wollen, perfekt zu funktionieren im eigenen Umfeld. Die Erwartungen sind groß an mich. Daran arbeite ich, aber es geht nicht von heute auf morgen, weil ich sonst nur unnötigen emotionalen Stress und Druck abbekomme und ich dann überhaupt nichts mehr erledigen kann. Allein schon vom Zeitverlust her, der dadurch entsteht.

Ja, es gibt vieles loszulassen. Vor allem muss ich nun kühlen Kopf bewahren und die letzte Schale knacken, damit ich in den Arbeitsflow komme heute.
 
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