Die Frage nach dem Sinn und Ziel einer Arbeit/Tätigkeit:
Eine interessante Frage und so wichtig die Antwort, gerade in der heutigen hochgetrimmten Hochleistungsgesellschaft, die immer mehr in Schieflage gerät, weshalb gerade diese Frage eine psychologische, philosophische und spirituelle Vertiefung verdient und braucht.
Jeder arbeitende oder in irgendeiner Weise tätige Mensch kommt auf diese Frage und findet für sich eine individuelle Antwort. Es ist im subjektiven Kontext eine sehr persönliche Frage nach dem eigenen Antrieb, intrinsisch motivierte oder extrinsisch gestellte Aufgaben zu erledigen. Jeder Mensch hat etwas zu erledigen, wenn er es nicht komplett delegieren kann. Sogar ein dementer Mensch wird im Pflegeheim dazu angeregt, mit seinem Rollator im Aufenthaltsraum und im Garten seine noch erreichbaren Runden zu ziehen, um die noch bestehenden Ressourcen möglichst lange zu erhalten.
So gesehen aktiviert uns eine Tätigkeit und ergibt Arbeit einen primären Sinn der progressiven Bewegung von A zu B, also auf ein Ziel hin. Es hängt sehr stark von unserer intrinsischen Motivation (movere = bewegen) ab, ob wir eine auf ein Ziel hin ausgerichtete Arbeitsaufgabe nun positiv oder negativ konnotiert empfinden. Und es hängt von den Bedingungen ab. Mit dieser Fragestellung befasse ich mich intensiv, wenn ich mich antriebslos fühle oder Null Bock auf eine Aufgabe habe, die aber getan werden muss und nicht mehr verschoben werden kann.
Es ist eine Zwiebelfrage, denn sobald die erste Schale abgetragen und gelöst ist, kommt eine neue Schale, die wieder abgetragen werden muss. Es ist sehr schwierig, die eigene Motivationsgrundlage ausreichend auszuloten und sich im Kern des eigenen Antriebs zu erfassen. Es gibt viele Schalen aufzudecken. Es ist auch schmerzhaft, die Schalen haften nun enger an der Zwiebel. Der eigene Motivationskern erweist sich als elusiv.
Aber es gibt Möglichkeiten, sich anzunähern, einige Schalen habe ich bei mir aufgedeckt, aber nicht die letzte, denn sonst hätte ich wohl keine Arbeitsblockaden mehr, sondern würde immer funktionieren. Eigentlich wünsche ich mir das für mich. Meine Mutter funktionierte früher wie ein Motor. Ich habe sie immer dafür bewundert. Ich musste mir das alles erarbeiten. Klar ist das auch ein Arbeitsvorgang, aber es geht mir primär darum, auch unliebsame Aufgaben sofort erledigen zu können. Und dort habe ich einen viel größeren Widerstand zu überwinden.