Leben nach dem Tod? Unsinn!

Original geschrieben von Kvatar
Hi Gisbert ! :)

Ich dachte dabei nicht ans Sterben, sondern an die Sinnestäuschung eines Lebenden .
Aaah! Zuerst dachten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe. Stimmt natürlich nicht: sie ist eine Kugel. Dann dachten die Menschen, die Sonne dreht sich um die Erde. Stimmt natürlich nicht: Es ist umgekehrt. Das ist der aktúelle Stand unseres Wissens. Aber die wirkliche Wahrkeit dahinter, die kennen wir nicht und werden wir als Menschen auch nie kennen lernen. Meinst du das?
(Aber wir waren bei dem Satz: Mit deinem Tod stirbt auch die Existenz...)

Viele Grüße,
Gisbert :winken5:
 
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Original geschrieben von Isis
@Kvatar
Wie die Kinder?, nun ja vielleicht:

unschuldig
direkt
formungswillig
vorurteilslos
ungebunden
liebend
ehrlich
staunend
offen
erwartungslos
zeitlos
spontan
annehmend

etc.

Alles Liebe
Isis
@ Kvatar,
das meinte Jesus wohl. Das ist meine Meinung auch. Gewiss meinte er nicht, dass die Kinder nicht als Ewachsene die Erwachsenenerfahrungen machen sollen, um wie Erwachsene sehen und urteilen zu können. Kinder haben herrliche Vorzuge. Aber ohne Erwachsene und deren Erfahrungen könnten sie nicht leben...

Viele Grüße,
Gisbert :winken5:
 
@Isis: Du hast Dir dieses Kompliment redlich verdient, daher: bitteschön. ;)


@Gisbert: es geht auch eher darum, sich ein kindliches Gemüt zu bewahren. Es geht darum, die positiven Eigenschaften in der eigenen Persönlichkeit zu vereinen - das sie einmal dagewesen und natürlich sind ist offenkundig, nur gehen sie im Laufe der hominiden Entwicklung verloren.

Den entstandenen Antagonismus aufzulösen und die Natürlichkeit wieder herzustellen erfordert jedoch mehr als schlichte Rückbesinnung auf alte Werte.
 
Original geschrieben von Kvatar
[@Gisbert: es geht auch eher darum, sich ein kindliches Gemüt zu bewahren. Es geht darum, die positiven Eigenschaften in der eigenen Persönlichkeit zu vereinen - das sie einmal dagewesen und natürlich sind ist offenkundig, nur gehen sie im Laufe der hominiden Entwicklung verloren.

Den entstandenen Antagonismus aufzulösen und die Natürlichkeit wieder herzustellen erfordert jedoch mehr als schlichte Rückbesinnung auf alte Werte. [/B]
@Kvatar: Welche "alten Werte"?
Mit der Einhaltung der aktuellen Werte wie Umsicht Respekt und Aufrichtigkeit scheinen wir Menschen ja schon überfordert zu sein...:weihnacht

Grüße von
Gisbert :winken5:
 
B]Huhu! Nach längerem Krankenhausaufenthalt auch mal wieder da (im November darf ich nochmal, würg), und möchte mich, wenn ich darf, gleich hier einklinken![/B]

Original geschrieben von Walter


Na, ich weiss nicht, das ist mir persönlich zu krass.

:banane: finde ich einfach nur GUT, das!!!:D

Nee, aber jetzt mal Scherz beiseite, ich denke, ich weiß, was mit dieser Aussage gemeint ist.
Eine kleine Anekdote aus meinem Leben mag das verdeutichen: Ich habe früher als Nachtwache auf einer onkologischen Station gearbeitet und mich dort im November 1996 bei einem Gürtelrose-Patienten mit dem Zoster-Virus angesteckt, dem gleichen Virus, der bei Kindern normalerweise Windpocken auslöst. Nur: Ich hatte keine Windpocken, was ich leider auch nicht gewusst hatte. Jedenfalls hatte ich dann den Virus in den Lungen, und meine Sauerstoffsättigungn hing im Keller. Daraufhin hat man mich an die künstliche Beatmung gehängt und mich - da das bei vollem Bewusstsein nicht zu ertragen ist - in ein künstliches Koma versetzt, in dem ich zehn Tage verblieb.

Das Schlafmittel (Dormicum) löste bei mir allerdings eine paradoxe Reaktion aus: Anstatt ruhig zu werden, hatte ich die allerschlimmsten Halluzinationen und Albträume. Sie waren so arg, dass ich nach meiner Verlegung auf die Normalstation nicht mehr zu schlafen vermochte aus Angst, wieder in diesen Zustand hineinzurutschen. Der Unterschied zu "normalen" Albträumen: Wenn man sich bewusst wird, dass etwas nicht stimmen kann, dass man träumt, wacht man normalerweise sofort auf. Aufgrund der Droge war mir das nicht möglich, weshalb ich all die schlimmen Bilder zuckend vor Panik irgendwann als pure Realität einzustufen begann. Außerdem konnte ich weder zusammenhängend reden, noch in irgend einer anderen Art und Weise mit meiner Umwelt Kontakt aufnehmen. Irgendwann begann ich zu glauben, ich sei tot und jetzt im Hölle/Fegefeuer-Bereich gelandet.

Ich kann mir denken, dass "bewusstes Sterben" als "gelebter Höhepunkt" also folgendes meint: Dass Sterben nichts Passives ist, was einem irgendwie "passiert", sondern noch ein Teil des Lebens, und als solcher auch aktiv durchlebt werden sollte. Wer stirbt, kann schließlich noch nicht tot sein. Also möglichst bei vollem Bewusstsein und nicht mit Drogen zugedröhnt. Dies geschieht vor allem jenen, die in Kliniken oder Heimen sterben; sie werden mit Drogen von ihrem Tod "distanziert" mit dem Erfolg, dass sie - zumindest nach außen - ruhig und bewegungsunfähig frisch geschrubbt im Bettchen liegen und so aussehen als "spürten sie nichts mehr". Das scheint vor allem für Pflegepersonal und Angehörige, die vom bewusst erlebten Sterben nichts wissen wollen, sehr wichtig zu sein. Dass inwendig im Patienten wegen all der Drogen vielleicht der Bär los ist, scheint keinen zu interessieren.

Ob der Tod letztendlich wirklich eine unangenehme Erfahrung ist, weiß niemand und kann niemand wissen. Doch wird nicht auch der Orgasmus als "kleiner Tod" bezeichnet? Einem kleinen Kind, dass erstmalig seine Eltern beim Sex überrascht wird man auch nur schwer klarmachen können, dass das, was es da sieht, mit etwas Schönem zu tun hat und absolut nicht beängstigend ist. Glaubt man den Widerbelebten, hat die Natur Vorsorge getroffen, dass der Tod eine schöne, friedvolle Erfahrung sein kann, wenn man nicht den "Zuschauern" zuliebe künstlich daran herumpfuscht. Vielleicht wirklich eine Art Metaorgasmus? Insofern kann er tatsächlich ein - der letzte - "Höhepunkt" des Lebens darstellen.
 
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Der Tod kann aktiv sein, er kann passiv sein. Es kommt auf dein Leben an. Nun ist es aber nicht so, dass ein aktiver Mensch auch einen aktiven Tod haben wird, und ein passiver Mensch einen passiven Tod. Es ist eher umgekehrt.
Menschen, die immer etwas tun, immer denken, immer aktiv sind, werden ihren Tod "erleiden" müssen, weil sie sich nicht auf eine Hingabe vorbereitet haben. Tod ist Hingabe; ein sich hingeben an den Fluss des Lebens. (Und wenige haben sich schon mit sowas beschäftigt. Wir wolln ja leben!)
Und so wenig man Tod und Leben trennen kann - denn: wann ist jemand tot, wann noch nicht, wann noch nicht ganz, wann hört die Oma auf zu reden, wann fängt sie an zu verwesen - so wenig braucht man Tod und Leben zu trennen; nicht, weil es philosophisch einfacher ist, nicht zu trennen, sondern weil eine Trennung immer nur philosophisch IST.

Wenn ich vor dem Tod träume, oder in der Nacht träume, oder am Tag träume, so sind das erstens immer nur Träume und zweitens meine Träume.
Die Wirklichkeit kann mit Träumen angereichert sein (philosphischen Träumen, politischen Träumen, esoterischen Träumen); man kann sogar sagen, es sei das Wesen der Wirklichkeit, von Träumen umrankt und durchwoben zu sein.
Die Wahrheit hat ein anderes Wesen.

Doch was ist wesentlich? Was ist hier wesentlich?
Nur, dass die Begriffe Wahrheit und Wirklichkeit nicht synonym gebraucht werden müssen.
Wenn ich jetzt sofort wieder zurück springe in die Philosophie (den philosophischen Traum), oder in einen anderen Traum, so bin ich sofort wieder völlig absorbiert von Wirklichkeit. Nicht Wahrheit.
Die WAHRHEIT mit Prämissen der WIRKLICHKEIT anzugehen, kann nicht über die Wirklichkeit hinaus führen.

Warum tut sowas trotzdem wer?

Aus Angst vor dem Tod.
Dem philosophischen Tod, dem politischen Tod, dem Verstandes-Tod.

Kaum jemand stirbt einen bewussten Tod; weil er vorher - aus Angst - in Unbewusstheit fällt. Die Angst ist: "Oh Gott, was bleibt von mir, wenn ich jetzt diesen Verstandes-Tod sterbe?!?"

Hingabe kann erst entstehen, wenn ich begriffen habe, dass es mir nichts bringt NICHT ZU STERBEN.

Das ist Intelligenz.
 
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