Leben nach dem Tod? Unsinn!

Zitat:
"Jeder der Krankenhäuser kennt, weiß, dass dort kein Verstehen herrscht.
Die denkerische und deutende Auseinandersetzung mit dem Tod ist DAS Unverständnis des Todes (und des Lebens."



Ja - Gott sei's geklagt, gepriesen und getrommelt - genau so ist es. Da ich viel mit Sterbenden gearbeitet habe und dann "zufällig" auch noch das zweifelhafte Vergnügen hatte, für 10 Komatage ein paar Kilometer in ihren Schuhen zu laufen, konnte ich meinen Beruf nicht mehr bejahen, konnte das, was dort geschieht, nicht mehr mit mir selbst vereinbaren. Das Problem: Niemand hörte mir zu. Besonders kein Arzt. Im Gegenteil, ich habe einen höllischen Streit vom Zaun gebrochen, als ich einmal fragte, ob die Schmerztherapie nicht auch ohne die Beeinträchtigung des Bewusstseins (z.B. durch einen Rückenmarkskatheter) möglich sei.

Krankenpflege ist einer der schönsten Berufe der Welt.

Krankenpflege ist das einzige, was ich niemals wieder machen möchte. Selbst, wenn ich Sozialhilfe beziehen müsste, würde ich das vorziehen.

Der Grund: Das Geld.

Es geht nicht um den Patienten. Es geht um Profit. Rückenmarkskatheter kosten Geld, 20 Ampullen Dilaudid Atropin in der Infusion kosten weniger. Bei Sterbenden ist nicht zu erwarten, dass sie jemals wieder einem der Gesellschaft "nützlichen" Zweck zugeführt werden können, also wird hier gespart. Häusliche Krankenpflege: Die Krankenkassen zahlenfür eine Ganzkörperwäsche maximal 20 Minuten. Sorry, ICH kann mich nicht in zwanzig Minuten duschen, eincremen, mein Haar waschen und trockenföhnen, mir die Zähne putzen und mich anziehen - und ich bin GESUND und BEWEGLICH. Du kannst Dir vorstellen, wie die Patienten da manchmal herumgezerrt und -geschleudert werden, es muss ja schnell gehen.

Mein Traum wäre ein privates Büro für professionelle Sterbebegleitung, wo Angehörige, die das selber nicht auf die Reihe kriegen, sich Unterstützung ordern können. Damit die Patienten ihre letzten Stunden in vertrauter Umgebung verbringen können. (Zünde im Krankenzimmer mal eine Duftlampe an - da ist vielleicht was gefällig! Feuervorschriften, und, und, und... zu Hause wäre es wirklich besser!). Aber da Krankenkassen sowas nicht für notwendig halten und demzufolge auch nicht zahlen, andererseits meine "Mitstreiter" und ich auch von irgend etwas leben müssten, bleibt dies ein Traum, der sich nicht in die Realität umsetzen lässt.

Schade eigentlich. Aber unsere Gesellschaft ist nun mal leider nicht auf Sterbende, Behinderte, Alte und andere "unnütze" Elemente eingerichtet. Klingt hart, aber so isses. Sicher möchten auch Menschen, die in Kliniken oder Hospizen arbeiten, ihre Träume verwirklichen. Möglicherweise haben sie auch ein (moralisches) Recht dazu. Aber das Recht und Gesetz decken sich oft nicht. Und ewig gegen den Strom schwimmen macht müde Arme.

In diesem Sinne...
 
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...für die lieben und positiven Reaktionen auf meine ersten Beiträge. Habe als blutiger Neuling weiß Gott nicht damit gerechnet. Eher damit, von den Bullbeißern des Forums (z.B. dem lieben Kvater, *gg*) in Grund und Boden gestampft zu werden. Nun, vielleicht kommt das noch. Wer weiß, wann die "Schonfrist" für die Neuen abgelaufen ist...

Ja, und damit komme ich noch einmal zum Hauptthema des Threads. Ich muss gestehen, dass ich vor meiner Beschäftigung mit Tod und Sterben eigentlich an gar nichts geglaubt habe. Das heisst, "an nichts geglaubt" ist so eigentich auch unrichtig: Sagen wir, ich habe mir nie sonderlich Gedanken darüber gemacht. Natürlich wusste ich, dass es den Tod gibt und auch ich irgendwann sterbe. Dann bin ich weg, aus und vorbei, Würmer rein, würmer raus, Ende Gelände. Nicht mehr, nicht weniger.

Dass danach vermutlich doch noch etwas kommt, haben mir andere beigebracht. Die, die's wissen müssen. Die Sterbenden nämlich.

Gleich, ob es sich jemand schwer macht oder einfach: Jedem ist im Moment des Todes bewusst, dass noch etwas auf sie wartet. Selbst die, die noch ein paar Wochen zuvor von sich behauptet haben, nur an das zu glauben, was sie sehen.

Sterbenden wohnt eine eigenartige Weisheit inne. Sie wissen beispielsweise, dass sie sterben werden, lange bevor sich die ersten medizinischen Anzeichen zeigen. Es kann passieren, dass ein Patient plötzlich beim Waschen äußert, er werde den Abend nicht mehr erleben. Es stimmt. Immer. Muss ernst genommen werden. Auf jeden Fall. Auch wenn Blutdruck, Puls etc. noch Optimalwerte zeigen. Sie wissen es. Frag' mich bloß keiner, woher. Und irren sich nie.

Das ist der Anfang. Sind sie erst einmal an diesem Punkt angekommen, den ihnen kein Arzt und keine Schwester, sondern nur dieses eigene innere Wissen sagen kann, reden sie.

Je nachdem, ob sie sich als "gut" oder "schlecht" einschätzen, sind sie entweder froh, "es" bald hinter sich zu haben, und freuen sich darauf, dass "es ihnen bald besser geht". Oder aber sie fürchten sich. Vor dem Unbekannten, vor Strafe, egal vor was. Es wurde mir auch ein paar Mal berichtet, man habe in der Nacht zuvor von Angehörigen geträumt, die auf einem Stuhl neben dem Bett gesessen oder sich sonstwie im Zimmer befunden und mit dem Sterbenden unterhalten hätten.

Eines aber hat nie jemand geäußert: Nämlich den Glauben, demnächst unwiderruflich zu verlöschen und danach nicht mehr existent zu sein. Menschen, die sich fürchteten, hätten sich das sogar GEWÜNSCHT, aber leider...

Das hat mich bedenklich gestimmt.

Und seither gehöre ich zu der Fraktion, die von sich behaupten muss: Ich denke, es geht noch weiter. Ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Nennt mich Spinner oder fordert Beweise, die ich natürlich nicht beibringen kann... ich kann's nicht ändern. Dazu habe ich zuviel gesehen. Ich glaube, dass Sterbende irgendwo hingehen. Ich glaube, es ist (wenn ich zufällig anwesend bin) meine Aufgabe, so weit mitzugehen, wie ich gerade noch kann, und dann zurück zu mir selber zu finden. Das bedeutet Sterbebegleitung für mich.

So isses.
 
An Sanhei
Wenn es Dir wirklich ein Bedürfnis ist, Sterbenden zu helfen, dann wirst Du auch einen Weg finden. Ich bin der Meinung, daß es viele gibt, die Ihren Angehörigen ein würdevolles Sterben ermöglichen würden, sei es aus Liebe oder sei es aus einem schlechten Gewissen heraus, weil Sie Sich selber zu wenig Zeit nehmen. Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg.
Es grüßt herzlichst Frido
 
Hallo Sanhei,
ich kann nur bestätigen was du hier geschrieben hast, das Menschen sich mit einem unbändigen Willen am Leben halten können bis alles so ist wie sie es wollen.

Bei meiner Oma habe ich es erlebt. Sie hatte Krebs (einen Hirntumor) und wir haben sie zu Hause gepflegt denn ins Krankenhaus sollte sie nicht mehr. Wir wußten nicht wie lange es geht, meine Eltern sind nach Österreich gefahren aber ihr Zustand verschlechterte sich schnell. Ich bin jeden 2 Tag zu meiner Tante um bei der Pflege zu helfen, den anderen Tag ist meine Cousine usw..

Aber dann merkten wir es geht zu Ende, die Oma war immer öfter nicht ansprechbar aber sie fragte nach meiner Mutter. Ich die Mutti angerufen komm sofort zurück die Oma stirbt und möchte dich noch sehen. Die Mutti sagte wie soll das gehen, hin und her, und ich widersprach und sie nahm den nächsten Flieger in Linz kam in Frankfurt an ich holte sie ab und wir fuhren sofort zur Oma, die sah alle ihre Töchter und Enkel am Bett und schlief 4 Stunden später ruhig ein.

Bei meiner anderen Oma ging es ganz anders vonstatten. Sie hatte große Angst, und starb wie sie alleine war, aber ihr sterben zog sich über Jahre hin. Am Ende war sie nur noch Haut und Knochen und ihr Körper lag in der Embryonalstellung im Bett, ich habe wenn ich einmal die Woche bei ihr war immer versucht Kontakt zu ihr zu bekommen und als Vermittler zu fungieren aber meistens schottete sie sich ab. Ich denke aber das ihre Angst unbegründet war ( oder hoffe ich es nur).

So einen schönen Tag noch und frohes schaffen
Jutta
 
Hi Jutta,

es ist oft so dass Menschen die im Sterben liegen warten biss Sie alle diejenige die Sie in ihrem Herz geschlossen haben noch mal gesehen haben bevor Sie hinüber ins Jenseits gehen. Bei meinem Schwiegervater war es genauso. Er war schon eine lange Zeit schwer Krank und Ich bekam plötzlich das Gefühl dass wir ihm unbedingt besuchen sollen (es war ein zwei Stunden Autofahrt dorthin). Obwohl wir spät in der Nacht ankamen, haben wir ihm ins Krankenhaus besucht. Als ich der Raum Betrat war es mir als Medium sofort klar was los war. Der Raum war voll mit ein wundeschönes Licht und ein Gefühl von bedienungslose Liebe. Er war Atheist und hat Angst vom Sterben gehabt. Sein Torwächter sowohl als sein verstorbene Schwiegervater waren dabei um ihm ohne Angst hinüber zu begleiten. Für mich war es sehr schön. Wir haben ihm alle besucht und er verlass sein physischen Körper wenige Stunden später in die Arme von meine Schwiegermutter.

Als es Zeit war für meine Schwiegermutter dieser Welt auch zu verlassen lief es ähnlich ab. Ihre Torwächterin und Ehemann kamen um sie zu begleiten. Bevor sie ins OP ging waren Sie bei ihr am Bett. Ich habe sogar mit beiden gesprochen, und deswegen (obwohl ich es nicht glauben wollte) wusste es war die letztes Mal das ich mit meiner Schwiegermutter in dieser Welt einfach so reden könnte. Emotionell gesehen, in solche Situationen wenn es um die eigene Familie geht wäre es vielleicht einfacher kein Medium zu sein. Nach der OP ist sie nicht mehr zu sich gekommen. Danach dürften wir 24 Stunden pro Tag abwechselnd bei ihr in ein Einzelzimmer auf die Intensiv Station bleiben biss es eine Woche später so weit war. Wir haben mit ihr über Gott und die Welt geredet und ihre Lieblings CDs leise im Hintergrund gespielt. Die Mitgefühl und Verständnis dafür von der Chefarzt und Krankenschwestern hat uns dabei sehr geholfen. Wir dürften sogar eine Kerze brennen lassen während der ganzen Zeit. Meine Frau war bei ihr als sie endlich nicht mehr weiter atmen wollte.

Es gibt kein Grund um Angst über so etwas zu haben. Das weißt deine andere Oma jetzt bestimmt.

Liebe Grüße, John :)
 
Hallo zusammen,
die Begleitung zum Sterben hat mir bei meiner Schwester gefehlt. Ich habe sie am Tag vorher besucht und am nächsten Tag ist sie gestorben, alleine.
Sie wollte es so, denke ich, weil sie nie sterben wollte und sehr viel Angst hatte ihre Lieben zu verlassen.
ich wollte ihr helfen, aber sie hat es nicht zugelassen, das einer bei ihr ist.
Es war sicher gut für mich, trotzdem habe ich das Gefühl nicht genug getan zu haben, ich hätte sie gerne gehalten.
Aber es war wohl nicht meine Aufgabe.
Es ist ein Jahr her und doch erst gestern. Den Todeskampf in ihrem Gesicht zu sehen, das hat mich sehr, sehr erschrocken und macht mir heute noch Angst, obwohl ich so viel mehr weiß von euch und allen.
Viele Erlebnisse, die ich nach ihrem Tod als ihre Gegenwart spüre, trösten mich und ich weiß es geht ihr gut. Sie fehlt mir nur sehr.
Liebe Grüße, Ingrid
 
Hallo Alwin,

ich danke dir. Hoffentlich über meine persönliche Erlebnisse zu lesen wird manche andere Forum Gäste auch etwas helfen. Bevor ich damals anfing den Beitrag zu schreiben, hatte ich gedacht meine eigene Trauer darüber schon verarbeitet zu haben. Als ich dem Beitrag dann schrieb, merkte ich dass ich mich getäuscht hatte. Meine eigenen Erlebnisse zu schreiben haben mir selber auf meine noch verdrängte Gefühle von Trauer sehr aufmerksam gemacht. Ich habe dadurch mit diese Gefühle besser umgehen und verarbeiten können. Falls andere Forum Gäste ähnliche Erlebnisse uns mitteilen können, kann ich es nur empfehlen zu tun. Mir hat es sehr geholfen.

Liebe Grüße, John :)
 
@Alle
So viele Beiträge - mir schwirrt der Kopf...
Also-ich bin auch überzeugt von der Wiedergeburt.
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, daß man mit Verstorbenen Kontakt aufnehmen kann, aber für mich käme das nie in Frage. Ich denke, dass es schon etwas mit "Nicht-loslassen-können" zu tun hat. Ich habe ab und zu in meinen Träumen Kontakt zu verstorbenen Menschen und auch Tieren. Sie melden sich von sich aus, wenn sie etwas zu sagen haben. Dann wird nicht mein Ego befriedigt, sondern mir wird auf meinem Weg geholfen.

Ich weiß nicht mehr, wo ich es gelesen habe. Ich glaube in den "Celestine"-Büchern. Da wird ein beeindruckendes Bild gemacht, wie es hinterher sein könnte. Ich fand es jedenfalls logisch und für mich nachvollziehbar. Es gab da die "bewußteren" Seelen, die "bewußt" gestorben sind und "drüben" neue Kraft tanken - bis sie von sich aus den Wunsch verspüren, erneut zu inkarnieren, um neue Erfahrungen zu machen. Es gab die weniger bewußten Seelen, die den Tod nicht so recht mitbekommen haben und so in bestimmten Situationen kleben geblieben sind. So wie diese Welt ja auch nur eine Illusion ist, haben sie auf der anderen Seite eine neue Illusion geschaffen. Sie durchlebten dort ihren Tod oder bestimmte Situationen aus dem vergangenen Leben wieder und wieder...
Eine Affinition zum Fegefeuer und Himmel ???

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass es immer nur Licht und Liebe in dieser anderen Wirklichkeit gibt. Die Gefühle von Hass und Leid nimmt man auch mit. Sonst würde ich doch auch gar nicht wieder zurück wollen auf die Erde, oder ?

Diesem Kontaktaufnehmen über Kassettenrecorder stehen ich äußerst skeptisch gegenüber... Wenn man die Stimmen der Verstorbenen auf Geräte aufzeichnen kann, warum kann ich diese Stimmen nicht direkt empfangen?

Esoterik gegen Bezahlung macht mich übrigens auch sehr traurig. Ich frage mich immer, was machen die, die es nicht so dicke haben. Haben die kein Recht auf Erleuchtung oder auf Hilfe auf dem Weg? Vielleicht kann man ja aber auch nur dann den Weg wirklich g e h e n , wenn man ihn alleine geht.

:p Mara
 
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Original geschrieben von Mara
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Ich kann mir auch durchaus vorstellen, daß man mit Verstorbenen Kontakt aufnehmen kann, aber für mich käme das nie in Frage. Ich denke, dass es schon etwas mit "Nicht-loslassen-können" zu tun hat.

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass es immer nur Licht und Liebe in dieser anderen Wirklichkeit gibt. Die Gefühle von Hass und Leid nimmt man auch mit. Sonst würde ich doch auch gar nicht wieder zurück wollen auf die Erde, oder ?

Diesem Kontaktaufnehmen über Kassettenrecorder stehen ich äußerst skeptisch gegenüber... Wenn man die Stimmen der Verstorbenen auf Geräte aufzeichnen kann, warum kann ich diese Stimmen nicht direkt empfangen?

Esoterik gegen Bezahlung macht mich übrigens auch sehr traurig. Ich frage mich immer, was machen die, die es nicht so dicke haben. Haben die kein Recht auf Erleuchtung oder auf Hilfe auf dem Weg? Vielleicht kann man ja aber auch nur dann den Weg wirklich g e h e n , wenn man ihn alleine geht.

:p Mara [/B]


Hi Mara,

erstmal: Grüße, Grüße, Grüße. Und viel Spaß hier.

Dass man mit Verstorbenen Kontakt aufnimmt, hat oft weniger mit Nicht-Loslassen-Können zu tun, sondern mehr mit Forschergeist. Der Tod ist schlussendlich etwas, das jedem Lebewesen blüht, und seit der erste Mensch Bewusstsein entwickelt hat und darüber nachdenken konnte, zerbricht er sich über den Tod den Kopf. Viele Dinge wissen wir erst seit jüngster Zeit (z.B. Gentechnik), zuvor war das aus Mangel an Kenntnis nicht möglich. Jetzt haben wir in unserer Entwicklung den technischen Stand erreicht, der uns ermöglicht, den Dingen auf den Grund zu gehen - warum sollten wir es also nicht tun?! Der Satz: "Was gestern gut genug war, ist es auch noch heute und morgen, und etwas Neues brauchen wir zum Thema XY nicht zu wissen" wäre eine Einstellung, mit der wir kaum von den Bäumen gekommen wären. Der Tod ist die letzte Grenze, alles, was bis jetzt darüber bekannt ist, stammt aus dem religionsphilosophisch-spekulativen Bereich. Dass es Menschen gibt, die den Schleier lüften wollten, ist für mich ganz okay. Vielleicht werden in zehntausend Jahren die Menschen über uns heute lachen, weil wir tatsächlich an der Möglichkeit eines nachtodlichen Lebens gezweifelt haben - aber dann werden sie es den Forschern danken können, dass sie schlauer sind und sich das Lachen erlauben können.

Warum Du die Stimmen Verstorbener nicht direkt hören kannst? Nun, manchmal kannst Du. Man spricht dann von einer "direkten Stimme". Dazu müssen aber bestimmte Gegebenheiten erfüllt sein, oft bedarf es dazu der Anwesenheit eines Mediums, das die für den Kraftaufwand notwendige Energie liefert.
Verstorbene haben einen kleinen Mangel: Sie besitzen keine Körper mehr, also auch keine Stimmbänder, welche Schallwellen produzieren könnten. Was sie aber können: Sie können vorhandenes "Rohmaterial" telepathisch umformen, obwohl auch das einen Heidenaufwand an Kraft bedeutet. Wenn Jenseitige (bildlich gesprochen) schwitzen können, dann tun sie das bei Tonbandeinspielungen ganz sicher. Das Rohmaterial muss aber von unserer Seite aus zur Verfügung gestellt werden.
Bei Materialisationen verhält es sich im übrigen genauso. Auch hier kann der Verstorbene eine kurze Zeit Gestalt annehmen, wenn ihm entsprechende "leichte Materie" angeboten wird, die er benutzen kann, um sich kurzzeitig sichtbar zu machen. Früher - in der Zeit der großen Materialisationsmedien - war das Ektoplasma; heute ist es gerne Zigarettenrauch (wer in diesem Moment zufällig ein Foto schießt, hat manchmal echt hübsche Extras mit drauf).
Vielleicht erscheint Dir die Sache jetzt klarer. Du darfst nicht vergessen: Im Kontakt mit den Verstorbenen sind immer WIR diejenigen, die Probleme haben. WIR können sie nicht hören, WIR können sie nicht sehen, während es umgekehrt ohne Probleme möglich ist. Demzufolge haben auch wir die Pflicht, die Materialien zu stellen, die für uns hör- und sichtbar sind.

Esoteriker und Geld - na ja. Auf der einen Seite hast Du sicher Recht - es gibt eine Menge Scharlatane, die aufs Geld und NUR aufs Geld aus sind. Auf der anderen Seite jedoch: Auch Esoteriker müssen essen, Kleidung tragen, Miete zahlen. Wenn sie hauptberuflich in ihrer Mission tätig sind - wovon sollten sie leben? Bitte jetzt nicht von freiwilligen Spenden reden - ich arbeite in einem Inkassobüro. Es würde nicht gut gehen, weil viele Menschen sich heute nicht schämen, Leistungen zu konsumieren, ohne eine Gegenleistung zu erbringen, sprich: einfach nicht bezahlen (Achselzucken: Pech gehabt). Deshalb finde ich feste Gebühren ganz praktisch. Ein Arzt hat ja auch die Fähigkeit und die Berufung zu heilen - dennoch würdest Du nie von ihm erwarten, dass er das umsonst tut.
Und da zum Nehmen immer auch das Geben gehört, finde ich das ganz okay, wenn es ihm Rahmen bleibt. Wenn aber dubiose "Magier" für irgendwelche "Partnertrennungs-Rituale" Heidengelder einkassieren, dann ist das a) nicht vertretbar, aber b) derjenige, der mit Gewalt etwas erzwingen will, an seinem Geldverlust selber Schuld.
Was Kontakte mit Verstorbenen und die damit verbundenen Kosten betrifft, wende Dich doch mal direkt an John Olford. Der kann Dir da bestimmt weiterhelfen.

LG
sanhei
 
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