Leben nach dem Tod? Unsinn!

Brauchst du denn noch die Trauer? Deine Schwester ist bestimmt drüben glücklicher als hier und sieht viele Dinge anders.
Das arbeitet sie jetzt auf. Hilf ihr dabei, aber sei nicht trautir, sie ist es auch nicht, glaube mir das.

Warum willst du noch voll Trauer an sie denken? Ein Mensch wird erst abgerufen, wenn er in diesem Leben aus verschiedenen Gründen nichts mehr für sich tun kann.

Natürlich reißen im Moment die materiellen Bindungen, aber nicht die emotionalen. Ihr wart bestimmt schon viele Leben miteinander verbunden, und ihr werdet im nächsten Leben "anders sortiert" wieder miteinander familiär zu tun haben, glaube mir das.
Morgan
 
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Noch eines, Inge,
deine Schwester (und alle anderen Hinübergegangenen) können unsere Trauer um sie nicht verstehen, weil sie glücklich sind, und es tut ihnen in der Seele weh, daß wir uns soviel Seelenschmerz machen.
Morgan
 
Meinst du Trauer ist unnötig oder verstehst du die Trauer um den Schmerz des Abschieds, des nicht mehr miteinander lebens?
IngeJo
 
Nein, Inge,
w i r müssen unsere Trauerarbeit ableisten, sonst kommt die unterdrückte Trauer an einem Körperteil anders zum Ausdruck.

Aber deine schmerzliche Traurigkeit bindet den Verstorbenen an dich und die Erde und belastet ihn. Denn er weiß nicht, warum du trauerst, da es ihm doch gut geht.

Du hast "drüben" grüne Wiesen oder was du willst. Dein INneres ist dein Äußeres (oder umgekehrt) und die Welt um dich spiegelt dein Denken wider. Das, was du erwartest, wirst du drüben vorfinden.
Morgan
 
Meinst du, meine Schwester versteht nicht, dass sie mir sehr fehlt?
Schön ist, dass der "Gedankenaustausch" jetzt besser klappt, als zu Lebzeiten. Da konnt ich ihre Lebensgedanken überhaupt nicht annehmen, da wir beide völlig verschieden waren. Wir haben uns nie gestritten, außer natürlich als Kinder, aber wir waren sehr oft verschiedener meinung.
In unserer Erwachsenenzeit haben wir gelernt uns mit der Verschiedenheit anzunehmen und uns trotzdem zu verstehen und zu lieben.
Die letzten jahre waren sehr schön.
Liebe Grüße; IngeJo
 
Hallo IngeJo,

Ich muss Morgan Recht geben. Deine Schwester ist schon lang in der geistigen Welt. Viele Menschen in deine Situation hätten jetzt ihre Trauer Phase hinter sich. Warum willst Du deine Trauer nicht los lassen? Du brauchst deine Schwester nicht um selber mit deinem Leben voran zu kommen. Du musst Dich nur dafür selber entscheiden.

Liebe Grüße, John :)
 
Hallo Ingrid,

verzeih, wenn ich mich einmische, aber hast Du auch mal den Aspekt des Lernens berücksichtigt?

Es begleiten uns nur Menschen in diesem Leben, von denen wir lernen und sie von uns.
Du und Deine Schwester haben jede für sich ihren Lebensweg und ihre Aufgabe. So, wie Ihr gelernt habt, trotz Unterschiedlichkeit, gut miteinander auszukommen, genauso musst Du nun lernen, ohne sie zu leben.
Sie hat Dich eine Strecke begleitet und ist früher gegangen, damit Du Loslassen lernst.
Loslassen ist eine der wichtigsten Erfahrungen in diesem Leben und wiederholt sich andauernd.
Das heißt nichts anderes, als Dinge zu akzeptieren, wie sie sind.
Natürlich sollte man Dinge ändern, wenn man kann. Aber manche Dinge sind eben nicht zu ändern, dann muss man sich fügen und demütig werden.
Sei dankbar, dass Du sie hattest und dass sie jetzt glücklich ist. Und sie wäre noch glücklicher, wenn sie wüßte, dass Du ihr alles Liebe wünschst und sie gehen läßt.
Das heißt aber nicht, dass Du Deine Trauer unterdrücken sollst. Das heißt nur, dass Du an sie denken sollst und sie mit in Dein weiteres Leben einbeziehst, im Sinne von, Du bist bei mir und ich denke an dich.
Dann wird es auch Dir besser gehen und Dein Schmerz wird sich verändern in Dankbarkeit.

"Wunden und Schmerz hinterläßt der Tod nur bei Lebenden.
Die Toten sind geheilt."

"Betrachte mich nicht als gestorben,
ich lebe mit denen, die ich auf Erden mit ganzer Seele geliebt habe."

Gruß Dawn
 
Hallo John,
ich denke schon, dass wir einander brauchen und dazu gehören doch auch die Verstorbenen. Durch Meditation oder dem Gespräch mit meiner Schwester finde ich viel Kraft und Gedanken, die mich weiterbringen.
Ich erlebe seit ca. drei Jahren eine Krise nach der anderen. Ich lebe innerlich ein neues Leben. Als meine Schwester starb konnte ich nicht taruern. Es ist danach in meiner eigenen Familie so viel geschehen, dass ich all meine Gefühle nicht mehr wahrnehmen konnte, da ich hier handeln musste. da war kein Platz für Gefühle. Fallen lassen ging nicht. Die Trauer um all die Ereignisse begann erst im Sommer.
Die Trauerphasen um den Tod erlebt jeder anders. Ich finde nicht gut, zu sagen, andere hätten in dieser Situation die trauer Phase schon hinter sich.
John, du weißt zu wenig von meiner Situation. Ich bin Ich und ich habe meine Gefühle so lange, wie ich sie habe. Andere sind kein Massstab für mich.
Ich hatte vierzig Jahre keine Gefühle und wenn ich sie jetzt fließen lassen kann, ist das auch ein Geschenk für mich.

Liebe Dawn,
Ich habe loslassen gelernt, brutaler als du dir vorstellen kannst. Danke, für deine Worte.
Demut ist ein großes Wort. Es steckt eine große Weisheit dahinter. Dazu gehört ein tiefer Weg, den ich gerade gehe und öfter mal Umwege brauche.
Wir sind Menschen und da gibt es zum Glückkeine Patentrezepte, die wir auf alle zuschneiden können. Jeder geht individuell mit dem Leben um, so wie ergerade im leben steht. Ich glaube nicht, dass meine Schwester gestorben ist, damit ich loslassen lerne. Da sind so viele andere Aspekte, die ich nur sehe und fühle.
Diese Trauer hat sich verändert, aber es ist viel zu tun in meinem Leben. Seit gestern weiß ich nun, dass auch mein Vater Krebs hat und auch er wird vielleicht bald die Erde verlassen.
Ich wünsche euch allen eine besinnliche, liebevolle, tiefe Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.
IngeJo
 
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Hallo IngeJo,

„Die Trauerphasen um den Tod erlebt jeder anders. Ich finde nicht gut, zu sagen, andere hätten in dieser Situation die Trauer Phase schon hinter sich.“

Du hast absolut Recht dass jeder erlebt Trauer anders. Ich habe an den Durchschnitt gedacht. Trauer hat mit die Verarbeitung der Vergangenheit zu tun. Deswegen ist es empfehlungswert unserer Trauer los zu lassen um uns wieder nach Vorne zu konzentrieren.

„Seit gestern weiß ich nun, dass auch mein Vater Krebs hat und auch er wird vielleicht bald die Erde verlassen.“

Es tut mir Leid für deine Vater dass zu erfahren.

Liebe Grüße, John
 
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