Meiner Meinung nach beruhen alle spirituelle Erfahrungen ausschließlich auf körpereigenen Drogen. Was ist daran verwerflich? Dies ist nun einmal unsere Natur. Egal, ob wir uns gut oder schlecht fühlen, dies ist das Resultat unserer körpereigenen Chemie. Von Gott dagegen wissen wir gar nichts. Wir können zwar alles mögliche vermuten, aber mit der Realität hat das nicht unbedingt etwas zu tun.
das sollte man dann auch auf das eigene Gesagte anwenden:
Sicherlich erzeugt das Gehirn das Bewusstsein.
Nein. Wie kommst Du darauf? Das Gehirn alleine könnte ja nie existieren. Wie sollte es also Bewußtsein erzeugen? Was Bewußtsein erzeugt ist die menscliche Ganzheit, das sind Körper, Geist und Seele.
Oki? Gut, dann hätten wir das geklärt. Optimal.
Ob Gott vor den körpereigenen Drogen da war, kannst auch du nicht wissen. Du kannst nicht einmal wissen, ob es überhaupt einen Gott gibt. Aber ich kann sehr wohl verstehen, wenn Menschen sich in ihrer Not an diesen Strohhalm klammern.
Gott hat ja nichts mit Not zu tun. Wie kommst Du drauf? Das sehe ich anders.
Gott ist eine Haltung: sehe ich mich als Opfer der Ereignisse, oder sehe ich mich als Teil von ihnen? Wenn Gott existiert, ist man Teil aller Ereignisse des Lebens, existiert er nicht, dann lehnt man Teile der Lebensereignisse ab. Gott ist also so etwas wie ein Symbol für Integrität. Für die Integrität der Ganzheit, ne?
Ob es etwas hilft, steht auf einem anderen Blatt.
Genau. Das spielt überhaupt keine Rolle. Gott wurde ja, wenn Du so willst, "erfunden", um etwas deutlich zu machen und nicht um Eindeutigkeit herzustellen. Er will dem Menschen neben der eindeutigen Oberfläche eine innere Gemeinsamkeit erschließen, über sein Dasein. Er ist da, und daher gibt es Gemeinschaft. Haben und empfinden wir keine Gemeinschaft, dann fühlen wir uns in der Regel nicht wohl. Daher ist Gott sicherlich auch als ein gesellschaftsgestaltendes Element zu sehen, das in menschlichen Gesellschaften auch zur massenhaften Lenkung von Bewußtsein Verwendung gefunden hat. Heute ist dieser Aspekt überwiegend durch die modernen Medien ersetzt.
Wenn es hilft, dann wahrscheinlich deshalb, weil es Einfluss auf die körpereine Chemie hat. z.B. ist das Beten ein sehr meditativer Vorgang, der natürlich Einfluss auf die Atmung und dadurch auch auf das Gehirn hat.
Ja, absolut richtig. Das sagen mir eigentlich alle die vielen Bücher, die ich zu menschlicher Spiritualität gelesen habe. Da steht das so drin. Wir üben eine Praxis aus, z.B. das Beten oder eine Stillemeditation, um eine Veränderung der körpereigenen Chemie zu erreichen/erfahren und dadurch erleben wir geistige Weiterentwicklung, Evolution. Auch in uns selber. Unsere Kreativität wird erweckt, Kundalini ist ein Ausdruck derselben.