Da ist wieder dieses Wort - glücklich. Es gibt Menschen, die "alt" werden. Wobei auch das wiederum relativ ist. Was ist schon alt ? Woram bemisst man das ? Am Weltdurchschnitt - an dem, was es so gibt. Offiziell jedenfalls. Aber ist Zeit nicht auch eine realtive Sache ? Fast jeder wird am Ende seines Lebens bestätigen, dass es sehr schnell vorüber ging. Ob das nun 50 oder 100 Jahre waren. Also dürfe das bei 200 auch nicht viel anders sein. Was ist schon alt ? Ich finde auch 200 Jahre nicht sehr alt.
Mir reichen ehrlich gesagt schon 30 Jahre. Die Vorstellung, noch nicht mal die Hälfte hinter mir zu haben, macht mich manchmal "ängstlich". Zumal es im "Alter" ja nicht unbedingt besser wird - es sei denn, man beschäftigt sich den ganzen tag mit irgendwelchen Übungen.
Jedenfalls - einige Menschen werden realtiv alt, ja. Und einige davon werden am Ende bestätigen, dass sie "glücklich" waren, dass es "erfüllt" war. Nur das ist doch auch wieder sehr relativ. Weil es Unterschiede geben muss in der Intensität des Glücklichseins, das ein Mensch erlebt. Oder siehst Du das anders ? Denkst Du, alle Menschen sind irgendwie "ähnlich glücklich" ? Nein, oder ?
Das "Nein, oder?" ist manipulativ, oder? Würdest Du mir da zustimmen?
Sicher ist es relativ. Jeder bestimmt es für sich selbst. Wenn ich sage, meine Oma sagt, sie ist glücklich, so denkst Du sicherlich - nehme ich mal an, nachdem, was Du so schreibst - das ist längst nicht alles. Doch für sie ist es die Erfüllung. Und das finde ich nicht falsch.
Was also hat es schon zu bedeuten, wenn ein Mensch am Ende seines Lebens erklärt, sein Leben war erfüllt und glücklich. Was ist denn Glück ? Ich denke, dass es da nach oben hin extrem viel Spielraum gibt, was das erlebbare Glück betrifft. Du vielleicht eher nicht ?
Ja und? Wo ist jetzt der Haken? Gibt es denn deiner Meinung nach ein besseres und ein schlechteres Glück? Und ist es falsch, am Ende seines Lebens einfach "nur" sagen zu können, es war glücklich und erfüllt? Was hast Du denn für Ansprüche? Und kannst Du diese von allen erwarten?
Ganz zu schweigen von der Lebensqualität, vor allem im Alter. Und dass es schon einen Unterschied macht, ob Du 70, 80, 100 oder 120 Jahre alt wirst. Dazwischen liegen immerhin 50 Jahre, das ist doch auch was, oder ?
Ja, je länger um so grauenvoller.
Hinzu kommt, dass jeder Mensch mit einem anderen Hintergrund auf die Welt kommt. Jeder trägt seine persönlichen Anlagen mit sich und wächst in einer bestimmten Umgebung auf. Ebenfalls eine Rolle spielt die Persönlichkeit - ist sie zB sehr wild, wird sich die Wahrscheinlichkeit auf ein langes, gesundes und glückliches Leben eher verringern. Oder ist das falsch ? Wenn man nichts tut, überlässt man es eben dem Schicksal. Den Dinge, die einfach da sind, die passieren. Die wenigsten kommen auf diese Weise zu so einem Leben.
Warum sollte ein wilder Mensch eher sterben, wenn es doch seine Persönlichkeit ist? Vielleicht hat er soviel Energie, die er nur so bändigen kann. Was auch immer Du nun mit wild meinst... ???
Du benutzt das Wort "schaffen". Schaffen ist doch tun. Einfach so jedoch ist nichts tun. Schaffen kann man es schon, nur nicht "einfach so". Zeig Du mir einen alten Menschen, der stets gesund und glücklich war.
Meine Oma. Schrieb ich ja schon. Sie geht jetzt auf die 90 zu, war in ihrem ganzen Leben vielleicht einige wenige male "krank", hat drei Söhne alleine erzogen (was sicher nicht einfach war nach dem Krieg) und blieb sich einfach treu. Und das denke ist es, was sie glücklich und erfüllt machte. Sie blieb sich treu. Sie hatte nicht den Anspruch, die Erleuchtung oder Unsterblichkeit zu erlangen. Sie war einfach sie selbst und tat, was ihr Spaß machte und was ihr gut bekam. Nie erlegte sie sich irgendetwas auf, was Zwang bedeutete (zumindest habe ich sie nie so erlebt). Und darunter verstehe ich: es geschehen lassen. das was da ist "nutzen". Jedoch nicht über seine Grenzen springen, wenn man dazu nicht veranlagt ist oder dergleichen. (ich hoffe, Du weißt, was ich meine). - Was übrigens nicht bedeuten soll, daß man sich "gehen läßt". nein, man geht mit sich - nicht sich selbst voraus oder hinterher.
Da sind wir doch weit weit von entfernt, würde ich mal behaupten. Was auch kein Wunder ist bei dem Leben, das wir momentan führen. Wer da nicht aktiv entgegenwirkt ist meiner Ansicht nach sowieso schon verloren. Es ist doch unübersehbar wie viele Menschen bereits mit 50 am Ende sind. Hirnschlag, Herzinfarkt, Krebs - das ist Alltag. Unzählige Menschen schlucken täglich Pillen und kommen ohne sie nicht mehr klar. Selbst Menschen, die in der Natur leben, leben nicht sehr angenehm. Das geht dann so in Richtung mittelalterliche Zustände, wo man bereits mit 50 als "alt" und mit 80 als "Methusalem" bezeichnet wurde.
Aber ehrlich gesagt fehlen mir genauso die Menschen, die ihr ganzen Leben lang "Übungen" machten und gesund sind. Kennst Du da jemanden? Ich nicht. Selbst die "Spirituellen" schaffen es zu oft, irgendwo hängen zu bleiben. Weil sie sich in Übungen versteifen, die ihnen vielleicht nicht so gut tun, wie sie dachten. Oder weil sie in Krisen kommen, wo sie dann vor stehen bleiben, statt durchzugehen. Letztendlich vielleicht auch, weil die guten Lehrer fehlen, die einen da durchbringen. (aber ich weiß schon, Opti, selbst das muß man alleine schaffen... ^^ )
Wie also soll das funktionieren ? Kannst Du mir solche Menschen zeigen ? Wie viele davon mag es wohl geben auf diesem Planeten ? Was ist ihr "Geheimnis" ? Was tun sie anders als die anderen ? Und wenn sie ein "Geheimnis" haben, tun sie dann nicht doch etwas dafür ? Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass Du zu diesen wenigen "Auserwählten" gehörst ?
*lol* Mit "auserwählt sein" hat das sicher wenig zu tun. Wohl eher etwas mit Natürlichkeit und etwas Selbstkontrolle.
Selbstkontrolle im Sinne von, nicht über seine Grenzen springen (sich nicht mehr auferlegen, als man bewältigen kann) und das Unmögliche erreichen zu wollen (sondern doch auf der Erde stehend - nicht kriechend oder liegend, aber auch nicht drei Meter über dem Boden schwebend).
Natürlichkeit im Sinne von: das Gespür für das, was Körper und Seele gut tun, ist ausgewogen. Das fehlt den meisten heutzutage leider. Wer spürt schon noch, welche Nahrungsmittel gut sind? Und richtet sich dann auch danach? All das müssen die meisten menschen erst wieder erlernen. Und dann beginnt das "Abenteuer" der unzähligen Übungen, die das zurückbringen sollen, was man zuvor vergeudete oder falsch machte.
Sicherlich gibt es den --- ist doch klar, oder ? Ein extrem reiner Mensch wird bis ins hohe Alter vollkommen gesund und im vollen Besitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte sein. Er wird einen strahlenden, positiven Charakter besitzen und damit allen Menschen um ihn herum stets einen Gefallen tun. Er wird auch noch arbeiten können und wollen - dadurch wird er immer nützlich sein, niemandem zur Last fallen.
Kennst Du auch nur einen solcher Menschen?
Doch darüber hinaus wird er die Möglichkeit haben, Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln, Erkenntnisse zu gewinnen, die weit über das hinaus gehen, was normale Menschen kennen oder für möglich halten. So ein Mensch wir immer reifer, schöner und glücklicher, je älter er wird. Und noch ein Segen für seine Umwelt. Während der "normal" glückliche für gewöhnlich immer mehr ein Wrack wird, das nicht mehr geben kann und Tag um Tag zerfällt.
das klingt zimlich egoistisch. Denn damit erhebst Du die "reinen" Menschen über die "gewöhnlichen". Und wirklich jeder Mensch kann ein Segen für einen anderen sein. Egal ob er gesund oder schwächlich ist. Oder jung oder alt.
Mal ganz davon abgesehen, daß viele Menschen es gar nicht interesiert, was man für Erkenntnisse haben kann. - Sind sie darum schlechtere Menschen? Oder kann man ihnen das vorwerfen, daß dieser Drang womöglich nicht (oder noch nicht?) in ihnen enthalten ist (oder zum Asudruck kommt)?
Aber klar, würde es mehr solcher bewußten Menschen geben, sähe es auf der Welt anders aus. Dennoch kann man es wohl niemanden zum Vorwurf machen, wenn er weniger "bewußt" ist, oder?
Vermutlich, Tannenzapfen, ist dies nicht das, was Du gerne lesen willst. Es ist eben meine Ansicht, Du musst es ja nicht glauben oder annehmen. Doch es würde mich interessieren, wie Du dazu stehst. Und was Du dabei empfindest und denkst, wenn Du das liest.
Ich denke, daß kannst Du aus meinen zeilen herauslesen, lieber Primor. Würdest Du dem zustimmen?

(nicht so ernst nehmen, ja?)