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Primor
Guest
Mir reichen ehrlich gesagt schon 30 Jahre. Die Vorstellung, noch nicht mal die Hälfte hinter mir zu haben, macht mich manchmal "ängstlich". Zumal es im "Alter" ja nicht unbedingt besser wird - es sei denn, man beschäftigt sich den ganzen tag mit irgendwelchen Übungen.![]()
LoL - was für eine pessimistische Einstellung....
Wie kannst Du mit so einer Haltung überhaupt leben ?
Das "Nein, oder?" ist manipulativ, oder? Würdest Du mir da zustimmen?![]()
Nein. Was ist schon manipulativ ?
Sicher ist es relativ. Jeder bestimmt es für sich selbst. Wenn ich sage, meine Oma sagt, sie ist glücklich, so denkst Du sicherlich - nehme ich mal an, nachdem, was Du so schreibst - das ist längst nicht alles. Doch für sie ist es die Erfüllung. Und das finde ich nicht falsch.
Ich auch nicht.
Ja und? Wo ist jetzt der Haken? Gibt es denn deiner Meinung nach ein besseres und ein schlechteres Glück?
Besser ? Schlechter ? Okay. Einfache Beispiele für Zustände. Angefangen von unglücklich bis extrem glücklich.
Los gehts.
auf dem elektrischen Stuhl bei der Hinrichtung - auf einer Pritsche bei der Wasserfolter - mitten in einem Bombenanschlag im örtlichen Einkaufscenter - von seiner grossen Liebe allein gelassen - unglücklich verliebt - grenzenlos hoffnungslos - extrem wütend - tieftraurig nach dem Tod eines nahen Verwandten - gelangweilt - deprimiert - melancholisch - phlegmatisch - verwirrt - entsetzt - teilnahmslos - ruhig - bei einem leckeren Mittagessen nach einer Woche Fasten - zwei Stunden nach dem leckeren Mittagessen nach einer Woche Fasten - im Kino während eines spannenden Films - fasziniert - angeregt - inspiriert - verliebt - die Liebe erfüllt sich endlich - zurück in den Armen seines/seiner Liebsten nach einer langen Zeit der Trennung - voller Liebe im Herz - ein Hauch Glückseligkeit in der Meditation - eine magische Verschmelzug mit dem Partner - ein Ganzkörperorgasmus - eine extatische Lichterfahrung - die vollständige Öffnung des dritten Auges - die Vereinigung mit einem Schöpfergott - der allwissende Blick durch die Schöpfung - Bad im Lichte jenseits aller Vorstellung und Form - die totale Auflösung in einem Meer von Liebe und Extase - das Aufwachen als Gottheit...
Und so weiter. So ist es gemeint. Jetzt stellst Du vielleicht die Frage - wieso sollte man nun die "glücklicheren" dieser Zustände anstreben ? Diese Frage fände ich etwas seltsam. Aber die Antwort wäre - garnicht. Man sollte - garnicht. Man möchte oder möchte nicht. Je nachdem. Die Mehrheit der Menschen jedoch würden sich umso mehr für einen dieser Zustände entscheiden, je weiter er in der Liste "hinten" liegt. Oder würdest Du mir da widersprechen ? Warum ist das so ? Vielleicht, weil es die tiefste Sehensucht aller Lebewesen ist, auf eine unvorstellbar wundervolle Weise glücklich zu sein. Vielleicht, weil dies die eigentliche, versteckte Natur des Menschen ist. Weil der Kern des Menschen selbst pures Glück ist. Dies ist meine "These". Du siehst das jedoch vermutlich anders. Denn Du bist nicht so. Du wählst lieber die ersten Zustände, oder ? Vielleicht ist es ja genau umgekehrt, und das wahre Wesen aller Menschen ist Hass, Trauer, Schmerz, Leid ... ?? Wer weiss ???
Und ist es falsch, am Ende seines Lebens einfach "nur" sagen zu können, es war glücklich und erfüllt? Was hast Du denn für Ansprüche? Und kannst Du diese von allen erwarten?
Nein, was sollte daran falsch sein ? Ich erwarte garnichts in der Hinsicht. Jeder muss selbst wissen, was er will oder wo er hin will. Da stimmen wir doch überein, oder ?
Ja, je länger um so grauenvoller.![]()
Bei Dir vielleicht....
Warum sollte ein wilder Mensch eher sterben, wenn es doch seine Persönlichkeit ist? Vielleicht hat er soviel Energie, die er nur so bändigen kann. Was auch immer Du nun mit wild meinst... ???
Ja, vielleicht. Vielleicht.
Meine Oma. Schrieb ich ja schon. Sie geht jetzt auf die 90 zu, war in ihrem ganzen Leben vielleicht einige wenige male "krank", hat drei Söhne alleine erzogen (was sicher nicht einfach war nach dem Krieg) und blieb sich einfach treu. Und das denke ist es, was sie glücklich und erfüllt machte. Sie blieb sich treu. Sie hatte nicht den Anspruch, die Erleuchtung oder Unsterblichkeit zu erlangen. Sie war einfach sie selbst und tat, was ihr Spaß machte und was ihr gut bekam. Nie erlegte sie sich irgendetwas auf, was Zwang bedeutete (zumindest habe ich sie nie so erlebt). Und darunter verstehe ich: es geschehen lassen. das was da ist "nutzen". Jedoch nicht über seine Grenzen springen, wenn man dazu nicht veranlagt ist oder dergleichen. (ich hoffe, Du weißt, was ich meine). - Was übrigens nicht bedeuten soll, daß man sich "gehen läßt". nein, man geht mit sich - nicht sich selbst voraus oder hinterher.
Hui ...
Aber ehrlich gesagt fehlen mir genauso die Menschen, die ihr ganzen Leben lang "Übungen" machten und gesund sind. Kennst Du da jemanden? Ich nicht. Selbst die "Spirituellen" schaffen es zu oft, irgendwo hängen zu bleiben. Weil sie sich in Übungen versteifen, die ihnen vielleicht nicht so gut tun, wie sie dachten. Oder weil sie in Krisen kommen, wo sie dann vor stehen bleiben, statt durchzugehen. Letztendlich vielleicht auch, weil die guten Lehrer fehlen, die einen da durchbringen. (aber ich weiß schon, Opti, selbst das muß man alleine schaffen... ^^ )
Nein, kenne ich nicht. Wobei ---- mehr als 2000 Menschen werde ich in meinem Leben nicht kennengelernt haben. Von zig Milliarden, die diesen Planeten die letzten Jahrzehnte bevölkert haben. Also - was wissen wir schon. Oder sag mir jetzt bitte, dass Du Dir da sicher bist....
Und vor allem - selbst wenn es niemanden gäbe, das bedeutet nicht, dass man es nicht werden kann. Doch für so eine Einstellung braucht man eine gute Portion Optimismus - den nicht jeder hat.
*lol* Mit "auserwählt sein" hat das sicher wenig zu tun. Wohl eher etwas mit Natürlichkeit und etwas Selbstkontrolle.
Oha. Na Du kennst Dich aber aus. Wo leben denn die ältesten Menschen dieser Erde ? Kannst Du mir da etwas über die erzählen ?
Selbstkontrolle im Sinne von, nicht über seine Grenzen springen (sich nicht mehr auferlegen, als man bewältigen kann) und das Unmögliche erreichen zu wollen (sondern doch auf der Erde stehend - nicht kriechend oder liegend, aber auch nicht drei Meter über dem Boden schwebend).
Na, wenn Du es weisst, dann ist ja gut
Natürlichkeit im Sinne von: das Gespür für das, was Körper und Seele gut tun, ist ausgewogen. Das fehlt den meisten heutzutage leider. Wer spürt schon noch, welche Nahrungsmittel gut sind? Und richtet sich dann auch danach? All das müssen die meisten menschen erst wieder erlernen. Und dann beginnt das "Abenteuer" der unzähligen Übungen, die das zurückbringen sollen, was man zuvor vergeudete oder falsch machte.
Ja, so würde ich es auch sehen. Dennoch wäre da vielleicht auch was "gutes" dran - wenn ein Mensch "über das Ziel" hinaus schiesst und sein Leben nicht nur auf einen "normalen" Level bringt sondern diesen sogar überschreitet. Okay, okay. "Wofür denn nur ? Wozu soll das gut sein ? Reichen 60 Jahre denn nicht ? Hilfe !"
Kennst Du auch nur einen solcher Menschen?
Nein, aber wenn Du den Kontakt zu mir hälst, wirst Du mal einen kennenlernen - zumindest einen.
das klingt zimlich egoistisch. Denn damit erhebst Du die "reinen" Menschen über die "gewöhnlichen". Und wirklich jeder Mensch kann ein Segen für einen anderen sein. Egal ob er gesund oder schwächlich ist. Oder jung oder alt.
Mal ganz davon abgesehen, daß viele Menschen es gar nicht interesiert, was man für Erkenntnisse haben kann. - Sind sie darum schlechtere Menschen? Oder kann man ihnen das vorwerfen, daß dieser Drang womöglich nicht (oder noch nicht?) in ihnen enthalten ist (oder zum Asudruck kommt)?
Egoistisch ? Du meinst überheblich ? Nun, es scheint mir, dass Du hier instinktiv die Alten, Kranken, Schwachen und Benachteiligten in Schutz nehmen willst. Wenn es so ist - dann ehrt Dich das sicherlich. Dennoch wäre das nicht nötig gewesen, denn so war es nicht gemeint. Jeder Mensch ist grundsätzlich, aus einer menschlichen Sicht, gleich viel Wert. Ja, alle sollten geliebt und umsorgt werden.

Dennoch musst auch Du eingestehen, dass schwache Menschen in der Gesellschaft nicht gern gesehen werden. Sie brauchen Geld, Pflege, Zeit, Liebe, und die ist nun mal knapp bemessen in unserer Zeit. Es ging mir auch vor allem um die Perspektive eines Menschen, der im Alter schwach, krank und leidend wird. Möchtest Du so ein Mensch sein ? Gerade Du bist doch ein Mensch, der anderen nicht zur Last fallen mag und auch Schuldgefühle mit sich trägt - so wie ich es mitbekommen habe. Stimmt doch, oder ? Also wie kann es Dir egal sein, ob Du im Alter ein Pflegefall wirst ? Du weisst doch sicherlich, wie schrecklich alte Menschen darunter leiden, nur noch Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, ansonsten jedoch nichts mehr geben zu können... Oder ? Möchtest Du auch mal so enden ? Vermutlich nicht, oder ?
Aber klar, würde es mehr solcher bewußten Menschen geben, sähe es auf der Welt anders aus. Dennoch kann man es wohl niemanden zum Vorwurf machen, wenn er weniger "bewußt" ist, oder?
Hmmm.... nein, nein. Hattest Du den Eindruck, ich würde so denken ?
Ich denke, daß kannst Du aus meinen zeilen herauslesen, lieber Primor. Würdest Du dem zustimmen?
(nicht so ernst nehmen, ja?)
Vermutlicherweise....
