Kritik an Hellinger

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Lieber A.,

Deine Einlassungen hier beantworte ich, da ich sie im Sinne des dortigen Themas für o.t. halte, statt dessen an dieser Stelle.

Wolfgang58 ist m.E. symptomatisch und beispielhaft für einen bestimmten Typ Hellinger-Anhänger und für mich deshalb interessant, weil ich am meisten ich über Hellinger erfahre , wenn ich seine Fans lese. Als Leiterin von Familien- und Systemaufstellungen beschäftige ich mich immer wieder mit Hellinger's Gedanken und Postulaten, denn sein Einfluss auf die Aufstellungsarbeit ist Fakt. Mir scheint eine inhaltlich kontroverse Auseinandersetzung mit der Person Hellinger durchaus sinnvoll und ich vermisse sie bei vielen seiner Befürwortern ebenso wie bei vielen seiner Gegner. Über die Person geraten Inhalte leicht zu kurz. Und doch muss man meiner Meinung nach die Dinge, die er sagt und tut vor dem Hintergrund seiner Person bedenken. Bert Hellinger ist ein Mensch, geprägt von einschneidenden Lebenserfahrungen, eine Persönlichkeit mit erkennbaren Merkmalen - weder erleuchtet noch teuflisch.

Es gibt für mich die Henne-Ei-Frage:

Fliegen unkritische Menschen auf Hellinger? Menschen, die einen Erleuchteten suchen, dem sie folgen können, statt selbst zu denken, selbst zu entscheiden und mithin erwachsen zu handeln und zu leben? Kreieren sie sich dann einen solchen, erklären ihn zum Erleuchteten um zu rechtfertigen, dass sie ihm folgen?
Fliegen Untertanen auf Hellinger? Menschen, die an Flüche, schlimmes Karma, Drohungen glauben? Brauchen sie einen, der ihnen Lebensregeln gibt, die zu befolgen ihnen dann Sicherheit vermittelt?
Fliegen die misshandelten Kinder auf ihn? Brauchen sie einen, der noch mächtiger ist als ihre Eltern. Einen, zu dem die Götter sprechen - denn nur Götter stehen über den Eltern? Können sie sich nur mit einer umgedeuteten Vergangenheit ihrem Leben und der Welt zuversichtlich zuwenden - nachdem sie ihr System geheilt haben und weil es "anmaßend" wäre, ihr "Geschenk des Lebens" anders als glücklich und erfüllt anzunehmen?
Suchen Weltflüchtige seine Führung? Menschen, denen der Mut für den eigenen Weg fehlt, denen die Kraft zum Zweifeln fehlt und die Gurus brauchen, weil diese nicht zweifeln? Menschen, die ihren irdischen Aufgaben zugunsten "höherer" Inhalte entfleuchen?

Oder ist Hellinger süchtig nach Beachtung?
Hat es ihn korrumpiert, dass er plötzlich, nach Erscheinen des Buches "Zweierlei Glück",
hunderte von Seminarteilnehmern pro Termin hatte und langfristig ausgebucht war?
Ist er der Faszination erlegen, dass nun auf einmal an seinen Lippen Gläubige hingen, dass er sich so ziemlich alles mit ihnen erlauben konnte?
Hat er da eine Energiequelle entdeckt und musste immer wieder daraus trinken?

Ob Hellinger nun angeschwärmt oder verteufelt wird - beides wird weder der Person noch der Sache gerecht. Doch haben anscheinend beide Parteien zu viel Spaß an ihrem Heiligen bzw. an ihrem Teufel, als dass sie sich das Vergnügen von Information und Bildung kaputt machen ließen :D
Und Hellinger bekommt seine Beachtung von beiden Seiten, bleibt im Gespräch ;)


Mich wundert nicht, dass sich Wolfgang hier nicht mehr äußert und ihm deswegen gleich zu unterstellen, dass er "offensichtlich" missionieren habe wollen, finde ich unstatthaft.

Was Wolfgang58 betrifft, ist das Missionieren recht offensichtlich. Auf Wunsch stelle ich dir gerne ein paar Zitate zusammen, die das sehr eindeutig belegen.


Bert Hellinger braucht keine Missionare..

:D Ja sag das mal den Missionaren bitte! Ich finde ja sogar, dass ihm solche Missionare eher schaden, weil zusammen mit den grob unrichtigen Behauptungen, vielleicht auch etwas in die Tonne getreten wird, das durchaus be-denkens-wert, aber leider zwischen geistigem Müll nicht mehr erkennbar ist.

Anscheinend brauchen die Missionare das Missionieren. Sieht sehr nach Handeln aus, das von einem Gruppengewissen gespeist wird. Demzufolge wäre eine Bindung entstanden, ein Zugehörigkeitsgefühl. Gerade beim Thema "Unterbrochene Hinbewegung" sehe ich darin ein Indiz dafür, dass nicht das innere Bild der ursprünglichen Mutterbindung verändert wurde, sondern dass der Klient seine Bindungssehnsucht erfolgreich auf den Seminarleiter übertragen hat.

Sag das auch mal den Hellinger-Freundeskreisen, die sich, ausgehend von den Eheleuten Hellinger in einigen Städten gebildet haben. oooops! Da scheint dann doch ein Interesse von Hellingerseite vorhanden zu sein....

Und was ist mit dem treuen Thomas Gehrmann und seinem letztes Jahr vom Hellinger-Verlag herausgegebenen Buch "Über Psychotherapie hinaus" (link zu amazon) ?
Hier wird die Hellinger-Kontroverse, die inzwischen kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor lockt, noch einmal, und zwar von Hellingerseite, reanimiert.
Allerdings ohne nennenswerte Resonanz in der Fachwelt.

.


Bei allem Überlegenswerten der Kritik der von mir (auch wenn wir nicht immer eine Meinung sind) sehr geschätzten Melodie komme ich mir hier langsam vor wie in einer "Anti-Hellinger-Sekte". Es gehört nicht nur zum guten Ton sondern scheint mir absolute Voraussetzung zum Mitschreiben in diesem Forum zu sein, dass man sich abwertend oder gar verteufelnd gegen Bert Hellinger und jeden, der etwas Positives über seine Arbeit schreibt, äußert. Tut man dies nicht, wird man gleich in Grund und Boden gestampft und der übelsten und bösesten Absichten geziehen..

Hättest du diese (falsche) Vorstellung nicht, wäre der Weg frei für äußerst interessante und fruchtbare Erörterungen. Könnte man Hellinger ein paar Schatten und Irrtümer zugestehen, würden auch seine klugen Erkenntnisse besser darstellbar sein.

Nehmen wir an, du glaubst selbst, was du hier ausführst. Dann hättest du selektiv nur das wahrgenommen, was für deine Fantasie spricht und den Rest nicht zur Kenntnis genommen.
Und wenn du nicht glaubst, was du hier schreibst, ist der Text manipulativ und könnte durchaus dazu führen, dass jemand sich dir gegenüber ablehnend und verärgert verhält.
Zudem, aber das ist dir als intelligentem Menschen ohnehin klar, kann eine solch pauschale, einseitige und verallgemeinernde Behauptung gar nicht wahr sein.




Dies ist mit ein Grund, wieso ich mich hier nur noch sehr sporadisch äußere.
Aber auch das ist ja scheinbar gewollt.

:D Du, dass du das wirklich meinst, das kauf ich dir nicht ab! In den besten Zeiten hast du dich mit Vehemenz und am liebsten mit vielen gleichzeitig gefetzt. Es scheint mir eher andersrum zu sein: In letzter Zeit hat sich kaum noch jemand über deine Worte aufgeregt :umarmen:


Was ich besonders an Bert Hellinger schätze ist sein Beitrag dazu, dass zum System gehört, wer von den Empörten gern anmaßend ausgeschlossen wird und seine Erkenntnis, dass es hinter dem individuellen "moralischen" noch ein oft gegenläufiges Systemgewissen gibt, welches auf lange Sicht keinen Ausschluss duldet - aus welchem Grund auch immer der stattgefunden hat. Die Verteufelten gehören dazu und es ist gut für das Ganze, sie zu würdigen als jemanden wie du und ich. Aber Verteufeln aus dem individuellen Gewissen scheint oberflächlich leichter, das verstehe ich schon.


Es ist wichtig zu unterscheiden, wann ein solcher Ausschluß tatsächlich vorliegt! In einem Forum, in einer Firma, in jedem System außer einem Familiensystem, ist Ausschluß gar kein Problem. Aber nicht einmal ein solcher findet hier statt, insbesondere nicht dir oder Wolfgang gegenüber!
Lediglich in der eigenen Familie gehören wir dazu, egal wie und wer wir sind. Alle anderen Systemzugehörigkeiten sind Kontextabhängig und meist von vornherein auf Zeit angelegt.
Die Sache mit dem Verteufeln (die ich jetzt ohnehin nur am alleräußersten Rande des Themas sehe und als Gegenpol zur Verehrung) ist nochmal eine ganz andere. Tiefenpsychologisch betrachtet ist sie die Externalisierung des eigenen Bösen und Familiensystemisch gesehen weist sie auf religiösen Wahn, bzw. entsprechendes Familientrauma hin.
Hellinger wird leider sehr oft als Referenz angegeben, wenn ein subjektiver Standpunkt untermauert werden soll. Dazu muss man ihn bisweilen kreativ missverstehen, damit es passt.


:firedevil

Bezahlen müssen dann immer "Nachfahren".

A.

Dieser Spruch, lieber A., ist eine unverhohlene Drohung gegen das Leben, wie es nach uns weiter geht. Bitte überdenke solche Übergriffe auf unser aller Wunsch, das Leben unserer Kinder und Enkel möge ein gutes und gesegnetes sein.
Insbesondere in diesem subtil aufgebauten Zusammenhang zwischen Wolfgang58's angeblicher Vertreibung, einer unterstellten "sektenartigen" Verfolgung von Hellinger und seinen Befürwortern hier im Forum, dem fehlkonstruierten Zusammenhang mit Systemausschlüssen einerseits und einer geheimnisvoll angedeuteten Menge von Nachfahren (natürlich der Ausschließenden, also allen hier, die nicht für Hellinger sind..) andererseits.
Keineswegs müssen, und ganz sicher nicht grundsätzlich, Nachfahren für die Sünden ihrer Ahnen büßen. Und ganz bestimmt kann hier und heute nicht festgelegt sein, was denn nun im systemischen Sinne eine Sünde ist, und ob,bzw. wie sie sich auf die nächsten Generationen auswirken werden.

Gerade weil die neuen Generationen Dinge aussprechen, auf den Tisch packen, anzweifeln und hinterfragen, wird sich nie mehr ein solcher Druck an Ungelöstem aus gleich mehreren Generationen aufbauen können, wie zu Zeiten der sakrosankten Eltern, deren Lügen, Verdrehungen und Verleugnungen noch nicht einmal als solche wahrgenommen werden durften.

Beste Grüße,
Eva

ps
Lieber A., das Thema und mein halbungarisches Temperament...

Sollte ich dich an irgendeiner Stelle miss-interpretiert, falsch verstanden oder ungenau gelesen haben, bitte ich dich, mich darauf hin zu weisen, denn das lag zu keiner Zeit in meiner Absicht. Im Gegenteil liebe ich die fruchtbare, Erkenntnistreibende Kraft im Dissens generell und in unser beider wertschätzender Dissensfähigkeit im Besonderen.
 
Geschätzte Eva,

wie schade, dass es offenbar hier im Forum und im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Bert Hellinger nicht ohne persönliche Anwürfe, Unterstellungen und Manipulationen zu gehen scheint. Das haben wir beide doch eigentlich nicht nötig, oder?

Ich werde auf einige Deiner interessanten Anmerkungen hier eingehen, so es meine Zeit heute erlaubt:

Lieber A.,

Deine Einlassungen hier beantworte ich, da ich sie im Sinne des dortigen Themas für o.t. halte, statt dessen an dieser Stelle.

Finde ich ganz richtig. Danke für die Überleitung.

Wolfgang58 ist m.E. symptomatisch und beispielhaft für einen bestimmten Typ Hellinger-Anhänger

Das mag sein und da stimme ich Dir zu. Oder vielleicht ist er symptomatisch für eine bestimmte Entwicklung unter den "Hellinger-Anhängern", wie Du sie nennst, die auch ich mit Sorge - und mitunter einigem Befremden - sehe.

und für mich deshalb interessant, weil ich am meisten ich über Hellinger erfahre , wenn ich seine Fans lese.

Das lasse ich mal dahin gestellt als eine Spekulation Deinerseits. Ich sehe auch "Fans" von Hellinger eingebunden in ihr Eigenes (wie auch sicher in gewisser Weise in das der Hellingers, wenn man häufig mit ihnen zu tun hatte).

Als Leiterin von Familien- und Systemaufstellungen beschäftige ich mich immer wieder mit Hellinger's Gedanken und Postulaten, denn sein Einfluss auf die Aufstellungsarbeit ist Fakt.

Ersteres ist gut so und Zweiteres ist unbestreitbar, hat er doch Familienaufstellungen erst in der heute prägendsten Form in die Welt gebracht.

Mir scheint eine inhaltlich kontroverse Auseinandersetzung mit der Person Hellinger durchaus sinnvoll und ich vermisse sie bei vielen seiner Befürwortern ebenso wie bei vielen seiner Gegner.

Und das hat einen guten Grund. Du weißt aus unserer privaten Korrespondenz, dass ich "unter uns" wesentlich kritischer mit Hellinger umgehe, als es meine Beiträge hier im Forum vermuten lassen und acuh so meine eigenen Erlebnisse hatte, die ich durchaus sehr kritisch reflektiere und in denen ich seine Grenzen durchaus erlebt habe. Allerdings hielt ich es bisher für strategisch kontraindiziert, mit diesen Gedanken und Erlebnissen in eine sich auf das Verteufeln Hellingers und seiner wichtigen Erkenntnisse eingeschossen habenden virtuellen Öffentlichkeit zu gehen.

Über die Person geraten Inhalte leicht zu kurz. Und doch muss man meiner Meinung nach die Dinge, die er sagt und tut vor dem Hintergrund seiner Person bedenken. Bert Hellinger ist ein Mensch, geprägt von einschneidenden Lebenserfahrungen, eine Persönlichkeit mit erkennbaren Merkmalen - weder erleuchtet noch teuflisch.

Das sehe ich ähnlich. Kein Widerspruch. Und dennoch konnte vermutlich nur Hellinger und nur auf eben diesem Lebenshintergrund zu den unbestreitbar wichtigen Erkenntnissen über Systeme und ihre Gesetzmäßigkeiten (nich tim Sinne von moralischen Gesetzen bitte!) kommen.

Es gibt für mich die Henne-Ei-Frage:

Fliegen unkritische Menschen auf Hellinger? Menschen, die einen Erleuchteten suchen, dem sie folgen können, statt selbst zu denken, selbst zu entscheiden und mithin erwachsen zu handeln und zu leben? Kreieren sie sich dann einen solchen, erklären ihn zum Erleuchteten um zu rechtfertigen, dass sie ihm folgen?
Fliegen Untertanen auf Hellinger? Menschen, die an Flüche, schlimmes Karma, Drohungen glauben? Brauchen sie einen, der ihnen Lebensregeln gibt, die zu befolgen ihnen dann Sicherheit vermittelt?
Fliegen die misshandelten Kinder auf ihn? Brauchen sie einen, der noch mächtiger ist als ihre Eltern. Einen, zu dem die Götter sprechen - denn nur Götter stehen über den Eltern? Können sie sich nur mit einer umgedeuteten Vergangenheit ihrem Leben und der Welt zuversichtlich zuwenden - nachdem sie ihr System geheilt haben und weil es "anmaßend" wäre, ihr "Geschenk des Lebens" anders als glücklich und erfüllt anzunehmen?
Suchen Weltflüchtige seine Führung? Menschen, denen der Mut für den eigenen Weg fehlt, denen die Kraft zum Zweifeln fehlt und die Gurus brauchen, weil diese nicht zweifeln? Menschen, die ihren irdischen Aufgaben zugunsten "höherer" Inhalte entfleuchen?

Bitte lass diese rhetorischen und manipulativen Untergriffe! Mach Aussagen, wenn Du Aussagen meinst! Dies dient nicht der von dir vorgeblich geforderten sachlichen Auseinandersetzung!

Natürlich "fliegen" auch unkritische Menschen auf Hellinger. Und natürlich "fliegen" auch Menschen mit Heilserwartungen auf ihn. Das ist bei jemandem, der mit seiner Arbeit weit gehende Wirkungen zeitigt nur verständlich. Hellinger selbst - wer ihn direkt liest bzw. ihm mal wirklich zuhört, anstatt sich nur an der Sekundärrezeption zu orientieren (s.o.) ist da klar im Vorteil - hat sich ausgiebig mit diesem Thema in den "Ordnungen des Helfens" geäußert. Ich bin müde, wieder und wieder darüber zu schreiben und überlasse Dir und den geneigten Interessierten, sich einmal mit - zudem für alle Helfenden bedeutsamer - Primärliteratur zu befassen. ;)

Bert Hellinger selbst scheint mir keineswegs interessiert an "Fans". Wie er mit solchen umgeht, habe ich selbst einmal erlebt (ich hatte Dir davon privat berichtet). Danach ist mir das "Fan-Sein" gründlich vergangen - und das war vermutlich seine Absicht. Und das ist ihm gelungen.

Oder ist Hellinger süchtig nach Beachtung?

Das kann ich nur spekulieren, vermute aber eher nicht.

Hat es ihn korrumpiert, dass er plötzlich, nach Erscheinen des Buches "Zweierlei Glück",
hunderte von Seminarteilnehmern pro Termin hatte und langfristig ausgebucht war?
Ist er der Faszination erlegen, dass nun auf einmal an seinen Lippen Gläubige hingen, dass er sich so ziemlich alles mit ihnen erlauben konnte?
Hat er da eine Energiequelle entdeckt und musste immer wieder daraus trinken?

Nein - ich vermute eher nicht. Letztlich wissen kann ich es ebensowenig wie Du. Was ich aber weiß ist, dass ich eine deutliche Wende in seiner "Politik" feststellte, seit er sich von seiner früheren Frau getrennt und eine andere geheiratet hat, die jünger ist als er. Was da in einigen der Entwicklungen, die ich mit Befremden anschaue, von ihm und was von seiner Frau kommt, kann ich nur mutmaßen. Es gibt aber Entwicklungen, die kann ich nur schwer mit seinen Ordnungen des Helfens in Einklang bringen. Viel eher passt da Einiges zusammen mit dem Stichwort: Nachlasssicherung.

Insbesondere gehören für mich die sog. "Hellinger Freundeskreise" und deren Praxis dazu, wie auch die Darstellung auf der neuen Hellinger HP, als auch das Einführen von Zertifikaten, "Güte-" Siegeln und Markenzeichen mit der damit verbundenen "Qualitäts-" (Ideologie-?) Kontrolle und Ähnlichem. Hier geht es tatsächlich offenbar um Zugehörigkeit und Ausschluss innerhalb einer Art "Gemeinde". Was Bert in "Gottesgedanken" dereinst kritisch schrieb, finde ich nun bei dieser Organisation wieder. Und da geh ich nicht mehr mit. Wenn ich mich auf Hellinger berufe, dann nicht auf so etwas.

Ob Hellinger nun angeschwärmt oder verteufelt wird - beides wird weder der Person noch der Sache gerecht.

Da stimme ich zu.

Doch haben anscheinend beide Parteien zu viel Spaß an ihrem Heiligen bzw. an ihrem Teufel, als dass sie sich das Vergnügen von Information und Bildung kaputt machen ließen :D
Und Hellinger bekommt seine Beachtung von beiden Seiten, bleibt im Gespräch ;)

Lass ich mal unkommentiert. Denn wer weiß das?

Was Wolfgang58 betrifft, ist das Missionieren recht offensichtlich. Auf Wunsch stelle ich dir gerne ein paar Zitate zusammen, die das sehr eindeutig belegen.

Ich bin der Letzte, der nicht verstehen würde, dass man gern auch andere an der eigenen "Begeisterung" für das auf dem Weg mit Bert Hellinger Erkannte teilhaben lassen wollte. Wolfgang wird von Bert sicher eine entsprechende "Waschung" bekommen, wenn er ihm begegnet, vermute ich mal.

:D Ja sag das mal den Missionaren bitte! Ich finde ja sogar, dass ihm solche Missionare eher schaden, weil zusammen mit den grob unrichtigen Behauptungen, vielleicht auch etwas in die Tonne getreten wird, das durchaus be-denkens-wert, aber leider zwischen geistigem Müll nicht mehr erkennbar ist.

Da stimme ich wieder zu. Entsprechend reagiert er, wenn ihm die Missionare vor die Flinte geraten.

Anscheinend brauchen die Missionare das Missionieren.

War das je anders? Lies "Ordnungen des Helfens".

Sieht sehr nach Handeln aus, das von einem Gruppengewissen gespeist wird. Demzufolge wäre eine Bindung entstanden, ein Zugehörigkeitsgefühl.

... bei dem die erklärten "Retter der Menschheit" in Form von "Feinden" Hellingers ihren nicht unerheblichen Anteil hatten, gell? Wer angegriffen und in seiner beruflichen und menschlichen Existenz bedroht wird, schließt sich mit anderen zusammen - ist doch wohl verständlich, oder?

Gerade beim Thema "Unterbrochene Hinbewegung" sehe ich darin ein Indiz dafür, dass nicht das innere Bild der ursprünglichen Mutterbindung verändert wurde, sondern dass der Klient seine Bindungssehnsucht erfolgreich auf den Seminarleiter übertragen hat.

Welcher Klient genau? Wolfgang?

Sag das auch mal den Hellinger-Freundeskreisen, die sich, ausgehend von den Eheleuten Hellinger in einigen Städten gebildet haben. oooops! Da scheint dann doch ein Interesse von Hellingerseite vorhanden zu sein...

Maria-Sophie Hellingers Interesse an Nachlasssicherung zu Lebzeiten ganz gewiss. Aber das ist - wenn auch nahe liegender - Spekulatius.

Und was ist mit dem treuen Thomas Gehrmann und seinem letztes Jahr vom Hellinger-Verlag herausgegebenen Buch "Über Psychotherapie hinaus" (link zu amazon) ?
Hier wird die Hellinger-Kontroverse, die inzwischen kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor lockt, noch einmal, und zwar von Hellingerseite, reanimiert.
Allerdings ohne nennenswerte Resonanz in der Fachwelt.

Kenn ich leider noch nicht. Sollte ich mir mal zu Gemüte führen, dann kann ich dazu etwas sagen. Danke für den Literaturhinweis. Wer ist im Übrigen denn "die Fachwelt"? Und wer bestimmt, wer unter welchen Bedingungen dazu zu rechnen sei und wer nicht?

Hier scheint mir der gleiche "religiöse" Mechanismus eine Rolle zu spielen, wie Du ihn auf Hellingers und ihre "Fans" per se projizierst.

Hättest du diese (falsche) Vorstellung nicht, wäre der Weg frei für äußerst interessante und fruchtbare Erörterungen.

Na dann sind ja die Schuldigen benannt. ;)

Könnte man Hellinger ein paar Schatten und Irrtümer zugestehen, würden auch seine klugen Erkenntnisse besser darstellbar sein.

Zustimmung. Ich gestehe zu.

Es ist wichtig zu unterscheiden, wann ein solcher Ausschluß tatsächlich vorliegt! In einem Forum, in einer Firma, in jedem System außer einem Familiensystem, ist Ausschluß gar kein Problem. Aber nicht einmal ein solcher findet hier statt, insbesondere nicht dir oder Wolfgang gegenüber!

Du kannst wissen, dass das nicht stimmt. Oder sind Dir Organisationsdynamiken qua Deiner Ausbildung entgangen oder vorenthalten? Viele Unternehmensdramen gäbe es nicht, wenn ungerechtfertigter Ausschluss keine Rolle spielte. Und selbstverständlich gelten Systemdynamiken auch in Internetforen.

Lediglich in der eigenen Familie gehören wir dazu, egal wie und wer wir sind. Alle anderen Systemzugehörigkeiten sind Kontextabhängig und meist von vornherein auf Zeit angelegt.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass sie Gesetzmäßigkeiten unterworfen sind, die denen in Familien ähneln. Das en detail zu erörtern führt mir hier zu weit.

Die Sache mit dem Verteufeln (die ich jetzt ohnehin nur am alleräußersten Rande des Themas sehe und als Gegenpol zur Verehrung) ist nochmal eine ganz andere. Tiefenpsychologisch betrachtet ist sie die Externalisierung des eigenen Bösen und Familiensystemisch gesehen weist sie auf religiösen Wahn, bzw. entsprechendes Familientrauma hin.
Hellinger wird leider sehr oft als Referenz angegeben, wenn ein subjektiver Standpunkt untermauert werden soll. Dazu muss man ihn bisweilen kreativ missverstehen, damit es passt.

Lies Hellingers "Gottesgedanken" - mehr muss ich hier nicht erläutern, denke ich.

Gruß

A.
 
@A.1526
Warte noch immer auf Antwort, hab' dir vor lange Zeit ein PM geschickt.
Es wuerde mich sehr interessieren dein Kimentar zu lesen.

Liebe Gruesse
nkeisen
 
angeregt durch euer Gespräch, habe ich mich nach langer Zeit mal wieder auf den genannten Seiten umgesehen.

Gurutum pur....auch noch mit Onkel Fliege als Flagschiff.....ihhhh :eek:

was ich in deinem Beitrag auffällig finde: es geht mal wieder Richtung Frau, die daran *schuld* ist, wenn auch ein klein wenig subtiler als sonst.

Ist Hellinger senil und läßt sich mitschleifen ?

Sieht mir gar nicht danach aus.

Was ich aber weiß ist, dass ich eine deutliche Wende in seiner "Politik" feststellte, seit er sich von seiner früheren Frau getrennt und eine andere geheiratet hat, die jünger ist als er. Was da in einigen der Entwicklungen, die ich mit Befremden anschaue, von ihm und was von seiner Frau kommt, kann ich nur mutmaßen. Es gibt aber Entwicklungen, die kann ich nur schwer mit seinen Ordnungen des Helfens in Einklang bringen. Viel eher passt da Einiges zusammen mit dem Stichwort: Nachlasssicherung.

Maria-Sophie Hellingers Interesse an Nachlasssicherung zu Lebzeiten ganz gewiss. Aber das ist - wenn auch nahe liegender - Spekulatius.

Gruß

A.
 
Lieber A.1526,

ausgangs sind wir hier gelandet, weil du zu meinen Gedanken über "unterbrochene Hinbewegung" schriebst, du fühltest dich als auf-Hellinger-positiv-bezogenen hier persönlich gemobbt und sähest dich hier mit einer "Anti-Hellinger-Sekte" konfrontiert.
Das scheint inzwischen aber kein Thema mehr zu sein - wie schön!

Du weißt aus unserer privaten Korrespondenz, dass ich "unter uns" wesentlich kritischer mit Hellinger umgehe, als es meine Beiträge hier im Forum vermuten lassen und acuh so meine eigenen Erlebnisse hatte, die ich durchaus sehr kritisch reflektiere und in denen ich seine Grenzen durchaus erlebt habe. Allerdings hielt ich es bisher für strategisch kontraindiziert, mit diesen Gedanken und Erlebnissen in eine sich auf das Verteufeln Hellingers und seiner wichtigen Erkenntnisse eingeschossen habenden virtuellen Öffentlichkeit zu gehen.

War das nicht eine Anpassung an vermeintlich stark vertretene Extrempositionen? Klar gab es das hier auch schon, aber die Luft ist ziemlich raus.
Verteufeln ist mir auch ein zu starkes Wort, wertet mir die Hellinger-Anhasser viel zu sehr auf. Die habe ich hier schon seit einiger Zeit nur noch in Gestalt von Personen auftreten sehen, die sich Aufmerksamkeit verschaffen wollten. Und auch das kam auf eine Weise daher, die auf recht überschaubare geistige Leistungsfähigkeit schließen ließ....

Wenn ich es recht bedenke, ist eine Hellinger-Kontroverse möglicherweise nur noch für einige Wenige interessant, und zwar gerade für diejenigen, die sich das Gute der Methode und ihrer Grundannahmen aneignen wollen.

Insofern bin ich jederzeit hoch erfreut, wenn du, z.B. zur unterbrochenen Hinbewegung oder anderen methodischen Fragen, eigene inhaltliche Beiträge abgibst.

Zur Kritik an Hellinger finde ich nizuz's Frage nach Hellinger's persönlicher Verantwortung für Auftreten und Verhalten der Firma Hellinger sehr berechtigt und bin gespannt, wie du das siehst.
Ich weiss zumindest von einem Vorfall 2008, die mexikanische Hellinger-Vertretung betreffend, wo es zu äußerst fragwürdigen und auch sehr deutlich merkantil orientierten Handlungen kam, die Bert Hellinger zumindest ausgeführt hat.
Ein Dilemma für unkritische Fans, denn entweder ist dat Sophie schuld, und dann wäre Hellinger wirklich senil und fremdgesteuert, also auch nur sehr eingeschränkt als geistiger Führer tauglich, oder Hellinger ist voll da und steht verantwortlich hinter dem Auftritt.

"Am Fuße des Leuchtturm's ist die Dunkelheit am tiefsten" (Eberspächer)

Darüber muss man reden dürfen.

Beste Grüße,
Eva
 
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Liebe Melodie,

Lieber A.1526,

ausgangs sind wir hier gelandet, weil du zu meinen Gedanken über "unterbrochene Hinbewegung" schriebst, du fühltest dich als auf-Hellinger-positiv-bezogenen hier persönlich gemobbt und sähest dich hier mit einer "Anti-Hellinger-Sekte" konfrontiert.
Das scheint inzwischen aber kein Thema mehr zu sein - wie schön!

Offenbar ist es doch ein Thema und nicht einmal meines. In einem anderen Faden wird mir dies wieder einmal schön aufgezeigt.

War das nicht eine Anpassung an vermeintlich stark vertretene Extrempositionen? Klar gab es das hier auch schon, aber die Luft ist ziemlich raus.
Verteufeln ist mir auch ein zu starkes Wort, wertet mir die Hellinger-Anhasser viel zu sehr auf. Die habe ich hier schon seit einiger Zeit nur noch in Gestalt von Personen auftreten sehen, die sich Aufmerksamkeit verschaffen wollten. Und auch das kam auf eine Weise daher, die auf recht überschaubare geistige Leistungsfähigkeit schließen ließ....

Wenn ich es recht bedenke, ist eine Hellinger-Kontroverse möglicherweise nur noch für einige Wenige interessant, und zwar gerade für diejenigen, die sich das Gute der Methode und ihrer Grundannahmen aneignen wollen.

Ich habe das von Dir so verteufelt Buch gekauft und lese es gerade. Ich brauche dafür aber ncoh ine Weile. Bis jetzt kann ich Deine aggressiven Kommentare dagegen (auch bei AMAZON) nicht teilen, meine Liebe. Dennoch sehe ich einige Passagen kritisch. Aber ich finde dort auch einige wichtige Anregungen für meine eigene Positionsbestimmung und ein Verständnis.



Insofern bin ich jederzeit hoch erfreut, wenn du, z.B. zur unterbrochenen Hinbewegung oder anderen methodischen Fragen, eigene inhaltliche Beiträge abgibst.

Ich werde mich hier nun wirklich nicht mehr engagieren. Dies haben mir zwei Mitglieder des Forums wieder einal gezeigt: es hat keinen Sinn und ist hier nicht gewollt. Ich kann Wolfgang verstehen - auch wenn ich nciht alles teile, was er so geschrieben hat und wie er geschrieben hat.

Zur Kritik an Hellinger finde ich nizuz's Frage nach Hellinger's persönlicher Verantwortung für Auftreten und Verhalten der Firma Hellinger sehr berechtigt und bin gespannt, wie du das siehst.

Wer ansieht, stat Anischten zu haben, erkennt. Ich werde mich hier dazu nicht mehr äußern. Diskussion erübrigt sich.

Ich weiss zumindest von einem Vorfall 2008, die mexikanische Hellinger-Vertretung betreffend, wo es zu äußerst fragwürdigen und auch sehr deutlich merkantil orientierten Handlungen kam, die Bert Hellinger zumindest ausgeführt hat.

Vielleicht kannst Du mir privat einmal schreiben, was Du zu wissen glaubst und wo Du es her hast. Erlebt oder sekundär? Mexiko?

Ein Dilemma für unkritische Fans, denn entweder ist dat Sophie schuld, und dann wäre Hellinger wirklich senil und fremdgesteuert, also auch nur sehr eingeschränkt als geistiger Führer tauglich, oder Hellinger ist voll da und steht verantwortlich hinter dem Auftritt.

M.W. nach erhebt Bert Hellinger keinen Anspruch, ein "geistiger Führer" zu sein. Von was auch? Bei seiner Frau bin ich da nicht so sicher. Und auf einiges, was sie so enzettelt, reagiert er m.W. sehr gelassen. Es scheint ihm gleich-gültig zu sein.

"Am Fuße des Leuchtturm's ist die Dunkelheit am tiefsten" (Eberspächer)

Darüber muss man reden dürfen.

Ich find im ovn Dir empfohlenen Buch den Teil über Ansichten in Bezug auf diesen Aspekt sehr erhellend.

Ciao
A.
 
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