Kindermund und Kindergedanken

es waren halt keine guten erinnerungen, deswegen vielleicht diese erinnerung.
Jetzt wo du das so sagst. Ich habe auch eine Art "Erinnerung", die ich aber inzwischen "ganz vergessen" hatte, bzw. ich hab nicht mehr dran gedacht. Weil es imgrunde wie eine Phantasie zu sein scheint, und für den Verstand nicht richtig einzuordnen ist. Ich war nämlich früher als ganz kleines Kind davon überzeugt, fliegen zu können.
Ich habe da seltsame Erinnerungen, dass ich in unserem Treppenhaus nach oben schwebte.
Ich war so überzeugt, dass ich es mir nicht beweisen musste. Als kleines Kind glaubte ich das lange.
Später, so nach und nach verlor es sich.
Ich habe aber überlegt, ob ich mich da wirklich an etwas "erinnert" habe, vielleicht sogar während der Schwangerschaft meiner Mutter. Aber das ist so schwer zu verstehen, und heute nicht mehr richtig greifbar.
 
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es waren halt keine guten erinnerungen, deswegen vielleicht diese erinnerung.
Zb wurde ich bei einem Feuer im Haus nicht von den Eltern gerettet, sondern ein großer feuerwehrmann musste mich retten, erinnerung an die Strecke im Haus, die Treppe herunter sehe ich noch genau vor meinen Augen, wie es brannte, die Hektik , der viele Rauch, es war Todesangst die ich da spürte,
ich erinner mich noch es waren Geweihe im Treppenhaus die runterfielen.
eine nicht gute Geschichte die ich zwar verstehe, aber lange Zeit nicht wie ich von meinen Eltern, weil jeder ein anderes Kind retten musste, mich im Bett ließen, weil ich nicht laufen konnte.
Das prägt einen Menschen und lange Zeit musste ich dies aufarbeiten.
Diese Geschichte wurde von meinen eltern bestätigt.

Hallo :),
das klingt sehr erschreckend. Man könnte sagen, in deinem jungen Leben, also direkt am Anfang wurdest du direkt mit der tiefsten Lebensangst konfrontiert.
Es ist vielleicht trotzdem ein Segen, dass du dich erinnern kannst. Andere verdrängen so etwas vielleicht eher, und haben ihr Leben lang keine Ahnung, weshalb sie so sind oder auf Manches reagieren wie sie es tun.

Es ist wohl das Allerschlimmste, für ein Kind, Feuer und Tod, aber auch und vor allem, in dieser Situation von den eigenen Eltern alleine und scheinbar in dieser Situation zurück gelassen zu werden.
Es ist auch für Eltern, Mutter, Vater, ein Alptraum, wenn man in so einem Moment eine "Entscheidung" treffen muss.

Der Erwachsene später kann in seiner Erinnerung verstehen. Jedoch das innere Kind bleibt schockiert, oder auch Eltern können es sich innerlich heimlich nicht / niemals verzeihen, evtl. ist es so schlimm, dass es sich dem wachen Bewusstsein entzieht.
 
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Hallo,
nun hierzu nochmal einige Gedanken, die mir hier im Zusammenhang kamen.

Wenn ein Kind nicht mitgenommen wird aus brennendem Feuer, weil "es nicht laufen" kann,

so ist das eine ziemlich deutliche "Metapher" für ein inneres Energiemuster.

Der Mensch lernt im Laufe seines Lebens, mit allem (irgendwie) umzugehen.

Bei allem was er sehr gut beherrscht jedoch, bleibt immer etwas (inmitten von "Gefahr" und Angst)
"liegen", das innerste kleine Kind, das nicht laufen kann.
Ihm fehlen diese Anpassungen, es kann sich noch nicht "verbiegen", kein "Verständnis" entwickeln,
sich selbst nicht unterdrücken.

Im späteren Umfeld kann man verstehen, es gibt keinen Verantwortlichen außer das eigene Selbst
im Selbst. Das hat nichts mit Schuld zu tun.
Der Mensch, der es versteht, geht in sein Inneres zu diesem kleinen schreienden Baby,
und nimmt es auf den Arm. Sagt zu ihm, "ich bin bei dir, komme was wolle, mag es auch brennen,
ich bleibe hier bei dir, ich verlasse dich nicht."

Auch die Eltern werden erst dann zu ihrem eigenen inneren Kind gehen können.
So etwas ist eine "Familienwunde", und die "Verantwortung" wird immer wieder an die nächste
Generation abgegeben.
Bis jemand selbst zu seinem Kind geht, und es aus den Flammen holt.
Nicht durch "Rettung" und "Weggehen", sondern indem der Erwachsene einfach ohne Wenn und Aber
bei dem Kind bleibt.

Die Angst erlöst sich, und damit auch das Feuer. Es kommt zu einer Erneuerung, und damit das Erkennen,
dass genau dieses Kind, das angeblich nicht laufen kann, eine ganz andere Fähigkeit besitzt,
die weit darüber hinausführt.

Der große Feuerwehrmann war schon ein Symbol für dessen Kraft.

Von den Wänden fallende Geweihe stehen, auch wenn es wirklich passiert ist, für Gehabe männlicher Kräfte,
auch für eine Art Wechsel. Wenn der Hirsch im Wald reif ist, und sich gewissermaßen die Hörner abgelaufen hat,
so stellt er den ehemaligen Platzhirschen, besiegt ihn, und übernimmt selbst Verantwortung.
 
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