Sunnygirl schrieb:
Ich hab nun wirklich viel darüber gelesen und danach war Hitler nicht besonders kirchenfreundlich und sicher kein überzeugter Katholik. Er war brauner Esoteriker und die Kirchen waren ihm suspekt.
Was die Kirchen taten, ist wieder ein anderes Thema, aber dass Hitler die Katholische Kirche vertreten haben soll, kann man der Katholischen Kirche nun wirklich nicht nachsagen.
sunnygirl
extra für dich.
schon mal gepostet, zwei seiten weiter oben.
zum lesen, ziemlich lang, aber die zusammenhänge werden schon klar.
ich persöhnlich finde sie kurze synthes am schluss dieses auszuges sehr wichtig und stimme voll damit überein.
...........................................................
einen auszug aus untenstehenden link, den ich einfach mal so hinstelle.
die verganheitsbeältigung aus vatikanischer sicht.
und die kritik dazu
.................................................. ...........................................
Herbert Jochum
Die Mutter Kirche, die ihre Kinder schuldig spricht
Kirche, Antijudaismus, Shoah. Das Vatikanische Dokument wird der fürchterlichen Größe seines Gegenstandes nicht gerecht.
Die Mörder waren fast ausnahmlos Kirchenchristen
Das am 16. März 1998 veröffentlichte Dokument "Wir erinnern. Eine Reflexion über die Shoah" der Vatikanischen "Kommission für die religiösen Beziehungen mit den Juden" war seit langem erwartet worden und hatte bereits im Vorfeld durch einige Indiskretionen, die schon vor vier Jahren für einigen religionspolitischen Wirbel sorgten, große Hoffnungen geweckt. Kenner sprachen schon von einem spektakulären Schuldbekenntnis der Katholischen Kirche. Jedenfalls sollte es ein offizielles weltkirchliches Wort zur nationalsozialistischen Judenvernichtung und dem Verhalten der Kirche und der Christen werden.
.................................................. .................................................. .......
Kirche ist auch noch nicht schuldlos geworden, wenn sie die Shoah "als das Werk eines typischen neuheidnischen Regimes" bezeichnet, was es zweifellos war. Die Täter dieser "unsäglichen Verbrechen" waren in der großen Mehrheit getaufte Christen, traten weder aus der Kirche aus, bevor sie ihr neuheidnisches Werk verrichteten, noch wurde je einer - einschließlich des obersten Neuheiden - von dieser exkommuniziert. Eine von der Kommission dringlich gewünschte Reflexion sollte einmal der Kirche gelten, den Konvergenzen von Nationalsozialismus und Katholizismus, grundsätzlich und im besonderen im damaligen politischen Katholizismus, nachgehen, ob und wieweit im hierarchischen Denken und Führerprinzip und Reichsideologie oder anderen geschichtstheologischen Denkansätzen und religös-kirchlichen Überzeugungen Ähnlichkeiten zu Tage treten, die Anfälligkeiten zur Folge hatten, ob in der traditionellen kirchlichen religiösen und moralischen Unterweisung Wahrnehmungs- und Empfindungsdefizite angelegt waren, die Christen blind, stumpf und unempfindlich werden ließen.
Altbischof Reinhold Stecher von Innsbruck betonte in einer Stellungsnahme, daß aufgrund jahrhundertelanger antijudaistischer Traditionen vielen Katholiken das Schicksal der Juden "nicht ans Herz gegangen" sei. Woher die Herzenshärte der Christen, die sich doch als Anhänger der Religion der Nächstenliebe bezeichnen und von denen so viele vom Geist der Barmherzigkeit in ihrer Geschichte Zeugnis gaben und geben? Gibt es auf Grund einer langen kirchlichen judenfeindlichen Tradition eine spezifisch christliche Blindheit und Empfindungslosigkeit gegenüber Juden? Man darf nicht immer nur Defizite individueller Moral anprangern. Auch die religiöse und moralische Wahrnehmungs- und Empfindungsorganisation des einzelnen ist gesellschaftlich vermittelt.
Der neuheidnische Nationalsozialismus sah sich sehr wohl als eine messianische Revolution, die in religiösen Traditionen stand und diese fortführen wollte:
"Indem ich mich des Juden erwehre, vollbringe ich das Werk des Herrn", meinte der Katholik A. Hitler und stellte sich mit seinem geplanten weltgeschichtlichen Großvorhaben überbietend noch in überkommene Traditionen, sie vollendend. Und auch
Julius Streicher berief sich in den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen auf Luthers antijüdische/antisemitische Ausfälle in seiner Schrift "Von den Juden und ihren Lügen" aus dem Jahre 1543. Die Wiederaufnahme der mittelalterlichen Hostienschändungs- und Ritualmordlegenden und vieler anderer religiös-kirchlicher Motive und Traditionen durch den Nationalsozialismus sollte nicht einfach nur als falsche christenfreundliche Drapierung angesehen werden. Es wäre zu einfach. Und erinnern sollte man sich an dieser Stelle an die Rolle, die gerade Theologen in den antisemitischen Gesellschaften des ausgehenden 19. Jahhrhunderts und in den antisemitischen Prozessen vor Gericht gespielt haben. In diesem Zusammenhang sollte eine Äußerung des jüdischen Gelehrten Richard L. Rubenstein Anlaß zu tiefster Gewissenserforschung sein, der im Angesicht der Shoah seinen Gottesglauben verlor:
"Der Nazismus kann nicht als neues Heidentum angesehen werden...Der Nazismus war dialektisch verneintes häretisches Christentum. Wären die Deutschen echte Heiden gewesen, die alten heidnischen Tugenden der Mäßigung und Beschränkung wären bei ihnen stärker ausgeprägt gewesen, als das tatsächlich der Fall war."
http://www.phil.uni-sb.de/projekte/i.../1998/imp.html