Die Unfehlbarkeit des Papstes

Syrius

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Wohl das vorherrschendste und verwerflichste Dogma, das die katholische Kirche Aufgestellt hat, ist das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes.

Im Lehrbrief ‘Pastor aeternus’ – in etwa ‘ewiger Hirte’ – verkündeten die Konzilsväter 1870, dass wenn der Papst endgültig (ex cathedra) über Glauben und Sitten entscheidet, so besitze er «… jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte.»

Die deutschen und österreichischen und ein Teil der französischen Kardinäle waren dagegen und verliessen vor der Abstimmung den Saal. Die Altkatholiken haben sich daraufhin vernünftigerweise abgespalten. Das Dogma kam unter sehr verwerflichen Umständen zustande.

Hier hatten Menschen den sehr überheblichen Anspruch, sie seien (in diesen Dingen) unfehlbar. In Wahrheit hat sich hier Papst Pius IX. ein Machtmittel angeeignet, um Mitmenschen zu unterjochen und in Schranken zu halten.

Nachdem nur Menschen in der Person des Papstes zu sagen haben, was Wahrheit ist, ist für die heiligen Geister oder den Heiligen Geist auch kein Platz mehr – sie haben ausgedient und sind in der kath. Kirche nicht mehr erwünscht. Das hält die Würdenträger keineswegs davon ab, zu sagen, diese oder jene Entscheidung oder Aussage sei unter Mitwirkung des Hl. Geistes zustande gekommen. Die Schizophrenie besteht nun aber darin, dass man sich einerseits auf einen Hl. Geist beruft, andererseits aber nicht in der Lage ist, diesen konkret zu umschreiben, was auch nicht verwunderlich ist, nachdem man mediale Kontakte mit heiligen Geistern ablehnt und sogar bekämpft.

Die katholische Kirche hat es verstanden, für die im frühen Christentum wirkenden Geister Gottes einen menschlichen Ersatz zu schaffen – den ‘unfehlbaren’ Papst, die einfachste Lösung für die Wahrheitsfrage.

Nun war Christus der Mühe enthoben, die Geister / den Geist der Wahrheit zu den irrenden Menschen zu senden, wie er es versprochen hatte. Auch brauchte er sein Versprechen, dass er selbst bei seinen Gläubigen alle Tage bis zum Ende der Welt bleiben werde, nicht mehr zu erfüllen. Denn es war ja ein ‘Stellvertreter Christi’ auf Erden. Wo ein Stellvertreter ist, braucht der nicht zu erscheinen, der vertreten wird.

Durch den unfehlbaren Stellvertreter Christi wurde die Vermittlung der göttlichen Wahrheit ganz in die Hände irrender und sündiger Menschen gelegt. So war der menschlichen Willkür und irdischen Machtgelüsten Tür und Tor geöffnet. Keinen einzigen Fall kann man benennen, bei dem der ‘Heilige Geist’ bei der Papstwahl mitgewirkt hätte, ging es dabei nicht recht oft gar sehr teuflisch zu? War nicht eine Reihe von Päpsten in ihrem Tun und in ihrer ganzen Lebensführung eher ein Werkzeug der Hölle als ein ‘Stellvertreter Christi? Also ein Werkzeug Satans und gleichzeitig Christi Stellvertreter?!!

Ist das nicht die allergrösste Lästerung, die man Christus und Gott zufügen kann?! Würde irgendein Mensch seinen grössten Feind auch nur für eine Stunde zu seinem Stellvertreter machen? Gewiss nicht! Und Gott und Christus hätten das tun sollen?! Der gesunde Menschenverstand muss hier sagen, dass das unmöglich ist!

Was sagt uns die Geschichte vom begnadeten König Saulus? Solange er Gott gehorsam war, konnte er täglich Gott befragen und er erhielt Antwort. Als er aber Gott die Treue brach, erhielt er aber auf seine Fragen keine Antwort mehr. Er wurde von den bösen Geistern in Besitz genommen. Alle hohen Gaben waren ihm genommen.

Ein schlechter Mensch kann niemals Träger heiliger Gaben Gottes sein – auch kein schlechter Papst – somit besassen die schlechten Päpste niemals die Gabe der Unfehlbarkeit. Da man aber bei keinem Papst mit absoluter Sicherheit seine innere Einstellung zu Gott erkennen kann, kann man auch nie wissen, ob seine Lehre nun wirklich der Wahrheit entspricht.

Nun bringt dieses Dogma der Kirchenhierarchie selbst grosse Probleme: Was frühere Päpste entschieden haben, ist den nachfolgenden Päpsten oft ein Dorn im Auge oder ein Stein im Wege, den sie nicht wegräumen dürfen, ansonsten sie ja im Nachhinein die unfehlbare Entscheidung des Vorgängers als fehlbare Entscheidung disqualifizieren würden.

Die katholische Kirche würde in sich zusammenfallen.
 
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Hallo nochmal,
die Kirchen als Institutionen sind von Menschen gemachte Unterdrückungsorganisationen, die versuchen Macht auszuüben.

Nur Mut, wünscht
der F.
ne, die Menschen wurden dazu hingehend missbraucht, den ollen Verein so groß werden zu lassen, dass dann viele Glauben sie seien in dieser Kirche näher an der Wahrheit.
Nur das in Wahrheit sich diese Dort an ein Kreuz anhängen hat lassen, was auch wieder nicht die Wahrheit ist.
Achso stimmt, also doch die Menschen, nein, eben nur durch die Schattenseite, die diese Menschen in Geiselhaft nehmen konnte usw.
Naja. ich kann mir das leider nicht verkneifen.
Aber gut.
Die Grundeigenschaft des Christlichen Glaubens und der Liebe,
ist ja schonmal wirklich wunderbar und eben auch zum Glück, dann doch der Grund,
dass wir ja eigentlich ganz schön friedlich und zivilisiert hier leben können.
Nur sind halt diese Kultstätten eher dafür da, dass die Schattenseite sich so gut ausleben kann in dieser Welt.
Das versteht aber wahrscheinlich nicht jeder was ich da sehe....
Nuja... Vergelts Gott... :-)
 
:unsure:

Ich verstehe den Wirbel um die Unfehlbarkeit des Papstes nicht. Dieses Dogma wurde nur einmal 1950 von Papst Pius XII. beansprucht. Es ging da um das Für und Wider der Himmelfahrt Mariens.

Es gibt viele Gläubige, die Marien und andere Madonnen verehren, deshalb halte ich dieses "Für" des Papstes als ein sinnvolles Zugeständnis. Eine Mutter im göttlichen Pantheon kann gewiss nicht schaden, auch wenn das manchem patriarchalen Kleriker missfällt. Wo es einen Sohn und einen Vater gibt, so gibt es auch eine Mutter!

Merlin
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Ich verstehe den Wirbel um die Unfehlbarkeit des Papstes nicht. Dieses Dogma wurde nur einmal 1950 von Papst Pius XII. beansprucht. Es ging da um das Für und Wider der Himmelfahrt Mariens.
Lieber Merlin,

Es geht nicht darum, wie oft in der jüngeren Vergangenheit oder Gegenwart der Papst von der Unfehlbarkeit Gebrauch machte, sondern es geht darum, dass durch die Errichtung dieses Dogmas alle Beschlüsse aus der Vergangenheit unumstösslich gemacht wurden. Der Kirche sind die Hände gebunden, zum Beispiel das Dogma gegen die Präexistenz der Seele, ohne das das Menschenleben letzlich sinnlos ist, zu revidieren. Oder den Unsinn der Dreifaltigkeit, die nur eine Fortführung der römischen Göttertrias ist, richtigzustellen.

Satan, der Herr der Finsternis, hat hier gute Arbeit geleistet. Wird ein etwas geändert, bricht das Glaubenskonstrukt in sich zusammen.
Es gibt viele Gläubige, die Marien und andere Madonnen verehren, deshalb halte ich dieses "Für" des Papstes als ein sinnvolles Zugeständnis. Eine Mutter im göttlichen Pantheon kann gewiss nicht schaden, auch wenn das manchem patriarchalen Kleriker missfällt. Wo es einen Sohn und einen Vater gibt, so gibt es auch eine Mutter!

Merlin
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Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, dass irgendwelche Geistwesen und Engel deshalb im Himmel auftauchen, weil Menschen es so wollen oder für gut befinden.

Maria als Beispiel war ein Engel, der vorgeburtlich die Aufgabe übernommen hatte, zu inkarnieren um Mutter für Christus zu sein. Diese Aufgabe wurde bestens erledigt und der Engel geht wieder der ursprünglichen Aufgabe nach.

Alle Verehrung von Maria gebührt letztlich nur Gott - kann genau so in der Bibel nachgelesen werden! Es ist eine von unten isnspirierte Ablenkung.

Gott wie auch Christus beherbergen in sich sowohl weibliches wie auch männliches Prinzip und sind daher Vater wie auch gleichzeitig Mutter.

lg
Syrius
 
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Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, dass irgendwelche Geistwesen und Engel deshalb im Himmel auftauchen, weil Menschen es so wollen oder für gut befinden.
Lieber Syrius,

ein gutes Beispiel bist Du selbst, der seinen göttlichen Pantheon gut findet und zum Dogma werden lässt. Ja und so begleiten mich die Wesen, die ich für gut finde, weil sie ein Teil von mir sind (das Über-Ich).

Tja und darin liegt dann auch der Grund warum, die kleinen Götter gegen den Willen des Klerus wieder in uns Einzug fanden. Ein Beispiel dazu ist Echnaton, der all die keinen Götter ausgelöscht hatte, das aber bei der breiten Bevölkerung nicht so gut ankam.

Es ist einfach ein archaisches Erbe der Evolution, das ganz persönliche Über-Ich in sich selbst zu finden. Wie man bei Echnaton sehen kann, reicht dazu ein einziger Gott nicht aus.

Maria und die anderen Madonnen, sind für mich nun einmal der Innbegriff der Weiblichkeit und nicht des eines übermächtigen Vaters.

Merlin
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