sag ich ja,
Spekulationen.
Ich habe mich eingehend mit Bardo-Meditationen beschäftigt (wir können uns da vertiefen, alamerrot, wenn du möchtest) - aber ich werde trotzdem keine Behauptungen aufstellen.
du hast Angst (Grauen) vor deinem eigenen (nicht konfrontierten) Schmerz in einer ähnlichen Situation. Kurz gesagt, dir graut vor selbem oder ähnlichem Schicksal. (Alter, Krankheit, Tod)
Oder, und das ist auch gut möglich, jemandem hat in der Vergangenheit vor dir geekelt (zb Kinderwindeln etc etc - es gibt da unendlich viele Möglichkeiten) und das hat dir natürlicherweise sehr weh getan (
weil da jemand 'deinen Auswurf' an erste Stelle gesetzt hat - anstatt Dich Als Mensch.) Und du hast jenen empfundenen Schmerz noch nicht angesehen, noch nicht DURCHGEFÜHLT. (Wenn du Zugang zur damaligen Situation bekommst, das kann durch Konzentration sein oder durch Zufall etc - wird es weh tun, damit ist zu rechnen.). = Du flüchtest auch heute noch: in 1. Linie deine Gefühle,
und erst in 2. Linie den schleimigen Auswurf. ...Und die tatsächliche Situation mit einem Kranken wirst du dann nicht mehr fürchten/ekeln, wenn deine inneren Gefühle, deine persönliche Vergangenheit dir kein unbesehenes rotes Tuch mehr sind.
Dann kannst du ganz ruhig sein. Du wirst dich ruhig fühlen können.)
Und freilich, alamerrot - du wirst sicher bald erleuchten :->) warum denn gerade du nicht? Du scheinst belesen zu sein und dir einen Überblick verschafft zu haben:
Ich wünsch dir einen schönen Abend
Hallo Terramarter,
Deine rasche und von mir als sehr positiv empfundene Antwort auf meinen etwas bissig-ironischen Beitrag von heute morgen (ich lebe in Argentinien) hat mich überrascht und gefreut. Vielen Dank und: Pardon.
Der Zufall (den es natürlich nicht gibt) wollte, dass ich gerade vorhin in Youtube eine Sendung von Alpenparlament mit dem etwas unglücklichen Titel: Beweis für ein Leben nach dem Tod. Dieter Hassler im Gespräch mit Michael Vogt gesehen habe, die sich ernsthaft mit dem Thema Reinkarnation beschäftigt. Ich erlaube mir, Dir anheim zu stellen, diese Sendung anzuschauen oder sie als DVD beim Schilderverlag
www.schilderverlag.de zu kaufen. Es lohnt sich.
Ich habe gerade in diesen Tagen in einem anderen Unterforum dargestellt, was der Buddhismus so, wie ich ihn kenne, zum Thema Reinkarnation zu sagen hat. Ich weiss leider nicht mehr genau, welches Unterforum das war. Ich werde aber danach suchen und es Dir dann zusenden. Kurz gesagt: Ich teile die Auffassung des Buddhismus, das es kein ich, keinen Ich-Kern oder Atman gibt (auch kein grosses Ich, das dann den Namen Brahman erhält), eine Seele, die von einem Körper zum nächsten wandert, sondern dass der Mensch - wie alles andere auch ein Aggregat ist, das bei seinem Ableben jedoch karmische Kräfte hinterlässt, die bewirken, dass sich auf der vorangegangenen Persönlichkeit in einem neuen Körper eine neue aufbaut, die jener ähnelt und sich auf ihrer Grundlage weiterentwickelt, neues Karma schafft und so den ganzen Prozess immer von neuem widerholt, bis zum Nirvana, das natürlich kein Ort ist und auch nicht als Zustand beschrieben werden kann sondern sich vielmehr jeder Beschreibung entzieht.
Ich bin in einem mir fremden Land (Deutschland) und einer völlig wildfremden Familie zur Welt gekomen. Einer absolut lieblosen Familie. Vor längerer Zeit meinte einmal ein Bekannter von mir, dass Kinder, die keine Liebe erhalten nach ihrer Geburt oft sehr schnell sterben. Nun, Tatsache ist, dass man mich , wie man mir erzählte, eines Morgens einige Wochen nach meiner Geburt in meiner Wiege im Koma liegend auffand. Ein Blumenstrauss, der neben mir auf einem Tisch stand, soll daran schuld gehabt haben. Wie man mich zurück in´s Leben beförderte, weiss ich nicht. Meine Kindheit und Jugend war sehr schwer. Ich war total einsam und allein, wusste im Alter von etwa neun Jahren nur, dass ich aus einer Art Jungbrunnen mit neuen Kräften hervorgegangen war, um ein sehr langes, schweres Leben hinter mich zu bringen. Die Frage, warum mir dies beschieden war, tauchte sehr früh in meinem Leben auf und da ich an die Gerechtigkeit des Schicksals glaubte aber die Ursachen für mein Leiden in diesem Leben nicht finden konnte, tauche in mir ebenso früh der Gedanke auf, dass diese dann eben in einem früheren Leben zu suchen waren. So also begann meine Bekanntshaft mit transzendentalen Themen und meine Suche nach Antwort. Im Alter von etwa 27 Jahren lief mir Ramana Maharshi in Form eines Büchleins, das ich zum Lesen erhielt, über den Weg. Das hatte mich zwar beeindruckt, dann aber legte es ich beiseite, ohne weiter daran zu denken. Sehr viel später lief er mir wieder über den Weg in Form eines Buches von Paul Brunton mit dem Titel Das Überselbst. Es war kurz nach meinem letzten misslungenen Versuch, mir das Leben zu nehmen. Diesmal haute es mich beinahme um. Ich begann mich sebst zu fragen, wer ich eigentlich bin, besser gesagt, wer ich nicht bin. Das Ergebnis: Ich konnte ein Ich in mir selbst nicht feststellen und musste zu dem Schluss kommen, dass es dieses ich garnicht gibt. Dies nun wieder führte mich zum Buddhismus, der ja gerade dies behauptet.Und seither steht mir der Buddhismus ausserordentlich nahe, ohne dass ich mich deshalb als Buddhisten bezeichnen möchte. -----------
Bardo-Meditationen interessieren mich eigentlich nicht so sehr. Ich kenne summarisch den Inhalt des Tibetanischen Totenbuches. Es hat mich aber nicht sonderlich interessiert. Wendet es sich nicht in erste Linie an die grosse Masse mit seinem Volksglauben? Oder irre ich mich?
Was Du schreibst über meine Angst oder das Grauen wegen des Auswurfs hat mich beeindruckt. Natürlich sind es zunächst meine Gefühle und erst nachher der Auswurf selbst. Und natürlich graut mir vor dem Gedanken eines ähnlichen Schicksals auch, wenn ich Grund zu der Annahme habe, dass mir soetwas erspart bleibt. Ich habe nicht die geringste Ahung, was mir in meinem Baby-Alter passiert sein könnte. Aber ausschliessen kann ich einen solchen Gedanken wie Du ihn schilderst, natürlich nicht. Nun, wir werden sehen.
Ich freue mich darüber, mit Dir in Kontakt gekommen zu sein. Eine eventuelle Fortsetzung unserer Unterhaltung sollte dann aber auf privater Ebene erfolgen. Im Übrigen: Ich hab´s nicht so sehr mit der Erleuchtung wie mit der absoluten Freiheit.
Bei Euch ist es schon spät abends. Ich wünsche
Dir eine gute Nacht.
Alamerrot