Christos übersetzt das hebräische
Maschiach („der Gesalbte“) ins Griechische. Die Salbung des Hauptes mit kostbarem Öl durch einen
Propheten zeigte in Israel die göttliche Berufung eines neuen Königs an (
1 Sam 10
EU). Der Hoheitstitel bezeichnete also Thronanwärter, die so zu Schutz und Hilfe für das Volk beauftragt und verpflichtet wurden. Nach dem Untergang des Königtums (586 v. Chr.) wurde der Titel auf den Hohenpriester übertragen. Erst in nachbiblischen Texten wie den
Qumran-Schriftrollen bezeichnete er manchmal auch den seit
Jesaja für die Endzeit erwarteten Heilsmittler.
Die Evangelien verwenden den Titel für Jesus im letzten Sinn, jedoch nur selten und nie in Eigenaussagen Jesu. Die Messiaserwartung wurde demnach von außen an Jesus herangetragen. Dabei betonen die Texte, dass er sich von falschen Erwartungen seiner Zeitgenossen abgegrenzt habe. So folgt dem Messiasbekenntnis des Petrus Jesu Hinweis auf sein notwendiges Erlösungsleiden (die erste Leidensankündigung im Markusevangelium).