Vielen Dank für die positive Reaktion. Das sind nun mal einfach so Dinge, die mich, seit meiner Krise mit der Religion, begonnen haben zu interessieren, wobei ich jedoch leider nur auf Geringes Interesse antreffe, wenn ich über Derartiges reden möchte. Eigentlich habe ich eher den Eindruck, dass das Interesse and solchen Themen eher bescheiden ist, wobei das natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Verallgemeinerungen will ich daher auch nicht machen.
Ob der Mensch solche Antworten haben will? Vielleicht nicht wirklich. Na ja, die Kirche hätte natürlich ein Interesse daran zu beweisen, dass das Tuch von Jesus stammt und auch so alt ist.
In einer unserer vielen Diskussionen im Religionsunterricht hat unser Lehrer etwas gesagt, dem ich nur beistimmen kann. Egal ob das Tuch nun echt oder unecht ist. Das bedeutende ist der Eindruck, den es auf die Menschen macht.
Um die Frage nach dem Alter des Turiner Grabtuches zu beantworten benötigt es ein paar Worte mehr. In der Zeitschrift PM gab es vor kurzem einen interessanten Bericht (Mai Ausgabe).
Ich versuche ihn einigermaßen kurz zu fassen, aber kurz gesagt:
Das ganze Hin und her (bezüglich der Altersbestimmung liest sich wie ein Krimi, sprich es könnte aus dem Mittelalter sein, genauso aber auch aus der Zeit des damaligen Palästina, also noch zu Jesus Lebzeiten). Bevor ich meine Meinung darlege teile ich euch lieber erst die Informationen aus dieser Ausgabe. (
www.pm-magazin.de, habe dort aber noch nicht vorbei geschaut.)
An drei verschiedenen Instituten kam man einst auf folgendes Ergebnis (Radiokarbonmethode):
-> Mittelalter
- Später wurde das „Blut“ überprüft:
-> Mc Crone (Chemiker): Malfarben. Mc Crone wurde später eigenartigerweise entlassen.
-> John Heller (Chemiker): Blut der Gruppe AB
- Weitere Altersüberprüfung (C-14 Methode):
-> Auch Mittelalter, aber Zweifel, da Bakterien die Probe verfälscht haben könnten.
-Allgemeines Problem: Das Tuch wurde (u.A im MITTELALTER) mehrmals ausgebessert (Mit bloßem Auge nicht erkennbar.) Eventuell wurden diese Proben untersucht.
- Untersuchungen von Staubteilchen beim Tuch.:
-> Erste Jahrhunderte nach Christus. Also Zeit Jesu.
Problem: Max Frei Sulzer, der die Pollen untersuchte galt als nicht zuverlässig (unehrenhaft entlassen). Vielleicht sammelte er solch alte Proben.
- Spezialistin für antike Textilien (sie verglich die Webmuster mit alten Textilien):
-> Tuch wurde zur Zeit des Königs Herodes gewebt.
(Herodes war der König, der, laut der Bibel, alle Kinder töten ließ, als er von Jesus Geburt hörte, da er sich um seine Stellung als König fürchtete).
-> Das Problem dabei ist u.A, dass die Wikinger (Mittelalter) ähnlich arbeiteten.
Vom Vatikan eingesetzte Untersuchungskommission (andere Radiokarbonmethode):
Tuch ist aus der Zeit Christe (also 2000 Jahre alt).
-> Problem: Diese Methode ist nicht wissenschaftlich anerkannt.
Na ja, das ganze liest sich doch wirklich wie eine Kriminalgeschichte. Ob das Tuch nun wirklich zurzeit Jesu gewebt worden ist oder nicht. Das kann man wohl nicht eindeutig klären, doch irritiert es mich persönlich, dass die Untersuchungen, die ein Alter von ca. 2000 Jahren ergaben entweder im Bezug zur Kirche standen oder meiner Meinung nach etwas zu bezweifeln sind. Ein Beispiel ist der Textilvergleich. Die Betonung liegt hier auf Vergleich. Kann man so eine Arbeitsweise nicht auch heute verwenden? (Na ja, aber das wäre den Untersuchenden sicherlich selbst aufgefallen). Wer weiß, was da alles noch dahinter steckt? Vielleicht hat die Kirche auch hier wieder gekonnte manipuliert?! Ich weiß es nicht. Stelle es jedoch als Möglichkeit dar.
Ich denke auch, dass vor allem die Aussage von Bedeutung ist, wobei mich beispielsweise eben dieses Strikte „Nur durch mich kommt ihr zu Gott“ ärgert
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt
zum Vater denn durch mich. (Johannes 14, Vers 18)
Ich möchte mir hier keine Dinge erlauben, in dem ich beispielsweise sage, dass das nicht so ist, denn das weiß ich nicht (Bin Agnostiker und möchte niemandem meine Meinung aufdrängen. Ich möchte die Menschen aber zum Denken bewegen). Aber ich sage eben, dass mir persönlich diese Aussage nicht gefällt. Aber man muss vorsichtig mit seinen eigenen Wünschen sein, denn oft genug lässt sich der Mensch auch von Wunschvorstelllungen verleiten etwas zu Glauben, was vielleicht nicht so sein muss. Die Botschaft der Liebe ist für mich halt die Ausschlag gebenste von allen. Aber das ist halt meine Meinung. Und wie ich in meinen vielen Gesprächen gemerkt habe wird es wohl immer zu jeder These eine Antithese geben (Gleichgültig ob diese nun wirklich reflektiert ist oder nicht.). Na ja, zumindest lohnt es sich nicht sich über solche Dinge zu ärgern. Es gibt einen schönen Spruch von Marcus Aurelius (Eine schöne Spruchsammlung von ihm gibt es übrigens auf wikipedia.de). Er hat u.A. gesagt.
„Es wäre dumm sich über die Menschen zu ärgern, denn die Menschen kümmern sich nicht darum“.
Hier fällt mir etwas ein, was Martin Luther einmal (Im Film Luther) gesagt hat. Toller Film übrigens.
„18 unser 12 Aposteln sind in Spanien bestattet. Jedoch hier in Wittenberg, haben wir das Beste von Besten. Brot vom letzten Abendmahl, Milch aus der Brust der Jungfrau Maria. Einen Dorn, der auf Golgatha die Stirn von Christus am Kreuz ritzte und dazu noch 19000 Splitter von heiligen Gebeinen. Alle samt für authentisch erklärte heilige Reliquien“
So weit ich weiß hat man sich beim Film Luther sehr bemüht ihn möglichst authentisch zu machen. Wobei ein Film, genauso, wie jedes Andere Medium die Realität immer in irgendeiner Weiser verzerrt. Sei es nun dadurch, dass ein bestimmter Aspekt über oder unterbetont wird oder, dass etwas falsch überliefert wird oder, dass bestimmte wichtige Aspekte eines Menschen beispielsweise einfach nicht beschrieben werden, weil sie einfach auch den Umfang eines solchen Mediums sprengen.
Der Film Gandhi (8 Oscars, 1982 zum besten Film gekürt) beginnt mit einem schönen Satz:
„Kein Leben kann in einer Erzählung zusammengefasst werden.
Es ist unmöglich jedem Jahr sein gebührendes Gewicht zu verleihen, jedes Vorkommnis, jede Person zu nennen, die ein ganzes Leben formten. Man kann jedoch versuchen, treu im Glauben an die Geschichte seinen Weg zu finden zum Herzen eines Mannes.“
Zum Thema Heilung, so wie Patrick schreibt, fällt mir auch etwas Interessantes ein. Meines Wissens gibt es ja in allen Religionen (Zumindest nicht beschränkt auf die Christliche) Wundererzählungen und Erfahrungen. Ob daran etwas war ist oder nicht. Das kann ich ebenso nicht entscheiden, da ich mich nur nach Dingen richten kann, die ich gelesen habe und nicht wirklich gesehen. Aber wenn etwas dran ist, dann scheint es zumindest nicht auf die christliche Religion beschränkt zu sein.
Angenommen es wäre etwas dran und man erfährt eine solche Heilung, dann würde es ja natürlich nahe liegen eine solche zum Beispiel mit der Religion zu verbinden, in der man eine solche erfahren hat.
Ich finde die Einstellungen (gerade von vielen wirklich streng Gläubigen. Betonung liegt auf vielen, aber nicht allen.) hierbei aber äußerst gefährlich. Ein Missionar, mit dem ich mich einmal unterhalten habe hat solche Heilungen beispielsweise als die Werke des Satans beschrieben. Na ja, ich finde eine solche Ausdrucksweise äußerst primitiv um ehrlich zu sein. Na ja, aber wie geschrieben. Zu beinahe jeder These gibt es wohl auch eine Antithese beziehungsweise einfach andere Meinung.
So würde noch mehr schreiben (Auch zum Thema der Übersetzung der Bibel), doch muss ich noch was für die Schule machen….