Syrius
Sehr aktives Mitglied
Lieber Syrius, wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Seele eine Art Speichermedium und es sind nicht die Erbanlagen,
die Erziehung und Umstände welches das Lebewesen formt, sondern es die Vor-Vor Vor . Seele?
Lieber Wertekiller, ja, die Seele und der göttliche Funke speichern alles was Du denkst und tust und alles ist gespeichert seit Deiner geistigen Geburt und kann jederzeit abgerufen werden.
Die Seele wird dann den Eltern zugeführt, wo die Erbanlagen zu den mitgebrachten Voraussetzungen passen und wo man bezüglich Erziehung und Umwelt erwarten kann, dass optimaler Fortschritt der Seele erreicht wird.
Frage ist die Wiedergeburt da um das schlechte Karma d.h. die Bedürfnisse und Anhaftungen vom Vorleben zu verbessern?
Ja, in der Tat, die Seelen schaffen es nicht in einem Leben, sich aller Untugenden zu entledigen und benötigen mehrere bis viele Erdenleben, um es zu schaffen. Glücklich jedoch jene, die nicht mehr zu kommen brauchen.
Wenn du Dir einen Menschen nach unseren Vorstellungen ohne Bedürfnisse und Anhaftungen vorstellen kannst, dann magst du Recht haben, aber wäre es dann noch ein Mensch? Und wenn nicht, was dann?
Die Seele des Menschen kennt das Ziel und es ist ihr Bedürfnis, Höherem zuzustreben. Irgendwie spürt das der äussere Mensch auch, früher oder später. Hört der Mensch nicht auf seine leise innere Stimme wird er unglücklich.
Aber ein Mensch ohne Bedürfnisse und Anhaftungen gibt es nicht.
Eine der Konsequenzen der Anatman-Lehre ist, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Existenzen / Inkarnationen keinerlei Identität in der Substanz besteht. Somit stellt sich die Frage, welcher Art die Verbindung zwischen diesen Inkarnationen ist.
Die Lehre Buddhas ist mir nicht so sehr geläufig. Im Osten wird jedoch häufig die Seelenwanderung gelehrt, die besagt, dass die Seele eines Lebewesens, sei es Pflanze, Tier oder Mensch, unverzüglich das nächste entstehende Lebewesen beseelt. Also Mal Mensch, dann vielleicht ein paar mal Pflanze und wieder Mal Tier usw.
Die Wiedergeburt jedoch kennt keinen Abstieg in der Entwicklung. Im Durchschnitt liegen zwischen zwei Inkarnationen als Mensch etwa 300 Jahre, die die Seele auf der ihr zugehörigen Stufe im Jenseits verbringt und sich da weiterentwickelt.
Buddha hat allerdings davon abgeraten, sich mit Fragen der Reinkarnation zu beschäftigen - es ist ein 'unweises Nachdenken', das dem Heilsziel seiner Lehre letztlich nicht dient
Unweises Denken = Was und wie war ich Früher, woher kam ich? Was und wie werde in Zukünftig sein, wo gehe ich hin?
Ist Zweifel über die Gegenwart, bin ich oder bin ich nicht? Wo, wie, was, ist mein Geist, meine Seele usw.
Was genau Buddha hier meint, ist mir unklar. Die Wiedergeburt ist meines Erachtens ein wesentlicher Bestandteil für das Verständnis des Menschseins an sich.
Die Schlussfolgerungen könnten sein, mein Ich ist, mein Ich ist nicht. Mit dem Ich erkenne ich das Ich, mit dem Ich erkenne ich das Ich nicht,
mit dem nicht Ich erkenne ich das nicht Ich, mit dem nicht Ich erkenne ich das Ich. Ich bin sehendes Bewusstsein usw.![]()
Das alles ist nur Kopf Kino und so bleibt man gefangen im Dschungel der Gedanken und Theorien. (Anhaftungen)
Buddha wollte seine Zeitgenossen aus dem illusorischen Kreislauf der Wiedergeburten bzw. Ausgeburten zubefreien!
Erwachen ist wenn es zwischen Kollektiv und Individuum keinen Unterschied mehr gibt. Die Gedanken an Wiedergeburten bzw. vorangegangene oder nachfolgende Inkarnationen
entstehen nur durch die Illusion Zeit Vorher, Nachher das ist eine durch die Individuation bedingte Form von Wahrnehmung.
Für den Erwachten existiert kein Konzept der Zeit, kein Vorher und kein Nachher, kein Kollektiv und kein Individuum, weder Geburt noch Tod.
Alles ist stetige Veränderung, ein Wandel von Kommen und Vergehen.![]()
LG
Zeit ist keine Illusion, auch im Jenseits gibt es Zeit - nur wird sie anders empfunden, vorwiegend weil es immer Tag ist und die Geistwesen (mit Ausnahmen) nicht schlafen und auch nicht ermüden.
Die grosse Engelschar ist jedoch nach und nach entstanden, zuerst Christus, dann die drei Erzengelpaare und dann in riesigen, unbenennbaren Zeiträumen ein Engelwesen nach dem anderen - alles Individuen, keines gleich wie das andere.
lg
Syrius